Ich bin Jahrgang 1964. Meine Mutter hat mich zwar über die Menstruation mit etwa 10 aufgeklärt und mir ein Buch über Schwangerschaft zu lesen gegeben. Da wusste ich sogar, wie Zwillinge entstehen, wie die ominöse Samenzelle in den Uterus kam, jedoch nicht.
Ungefähr zur selben Zeit hat mir eine gleichaltrige Freundin gesagt, Kinder entstehen, wenn der Mann der Frau reinpinkelt. - Mir hat lange vor meiner Mutter geekelt.
Ja, irgendwann kamen andere Freundinnen und Bravo. In der Schule war der Sexualunterricht etwa 2 Minuten lang, weil die Naturkunde-Lehrerin sich das Gekicher der 13 Jährigen nicht antun wollte.
Nachdem ich den ganzen Thread gelesen habe, bin ich doch recht erstaunt, dass Aufklärung noch immer so ein peinliches Problem ist.
Mein Sohn hat mich nackt in der Wohnung herumlaufen sehen. Er war mit beim
FKK baden. Als er im Kindergarten anfing mit seinem Penis zu spielen, habe ich ihm gesagt, es sei kein Problem, nur sollte er es machen, wenn er alleine ist, weil sich sonst andere gestört fühlen können.
In der Volksschule musste er selbstständig den Weg meistern. Da habe ich mit ihm über Missbrauch geredet. Altersgerecht, ohne ihm Angst zu machen, aber so dass er weiß, dass nicht alle Menschen lieb und nett sind.
Ich bin niemals Fragen ausgewichen, sondern habe alles so gut erklärt, wie ich konnte und mit Worten, die er versteht. Meist wollte er eh nur Kleinigkeiten wissen und genauere Erklärungen interessierten erst später.
Ich verstehe nicht so ganz, wo bei der Aufklärung von Kindern durch die Eltern das Problem liegt. Außer die Eltern haben selbst ein Problem mit Sexualität.
Die Töchter (damals 9 und 10) meines Ex-Mannes wussten nicht mal, wo das Menstruationblut herkommt. Sie hatten genauso viele blöde Gerüchte im Kopf, wie ich in ihrem Alter. Das hat mich auch erschreckt, weil ich dachte, mittlerweile seien die Menschen doch offener bei diesem Thema. Aber anscheinend noch immer nicht...