Soll Inzest legalisiert werden?

Soll Inzest legalisiert werden?


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Ganz abgesehen von Erbschäden bedeuten Inzestbeziehungen eine sexuellem und/oder romantische Komponente in bestehenden Familienbeziehungen.

In Familienbeziehungen wo durchaus auch Autoritätsverhaltnisse eine Rolle spielen können wie zB Vater mit 18 jähriger Tochter die bei ihm wohnt und auf seine Unterstützung und die Wohnung angewiesen ist. Verhältnisse die Druck machen können und ausgenutzt werden können. Und die oft schon ohne sexueller Komponente genug Probleme machen (Eltern oder Geschwister die Druck machen und Einfluss aufs Leben ausüben wollen).

Abgesehen von Beziehungskonflikten und Trennungen... Die in solchen Konstellationen noch um vieles stressiger sein können, wie ich mir vorstellen könnte.
 
Dass wir schon über so etwas dieskutieren müssen; zeigt mir wie degeneriert unsere Gesellschaft ist.
Denn es ist nicht ohne Grund; dass dies verboten ist.
Den Herz zerreisenden Beitrag über das Geschwister Paar habe ich damals auch gelesen und es kam sogar mal im Fernsehen.
Und? Soll nun wegen solcher Geschichten alles legalisiert werden? Wir haben nicht Gesetze welches dieses verbietet!
 
Aus medizinischer Sicht ist es nicht selbstverständlich, dass Inzest wegen eines erhöhten Erbschadensrisikos ein hinreichender Grund gegen eine Legalisierung ist. Da müsste man vielen Menschen aus weit besseren Gründen die Fortpflanzung verbieten. Was tatsächlich gegen Kinder aus solchen Beziehungen spricht, ist die derzeit existierende Stigmatisierung. Die ist aber zumindest teilweise mit dem Verbot verknüpft. Die Katze beißt sich hier in den Schwanz.

Doch, das Erbschadenrisiko ist eindeutig nachgewiesen. Allerdings darf man auch zu recht fragen, warum denn Menschen mit Gendefekten oder bestimmten Krankheiten nicht jeglicher Geschlechtsverkehr verboten ist, weil sie ebenfalls ein hohes Erbschadenrisiko für eventuell gezeugte Kinder in sich bergen. Das gleiche gilt für Suff/ Drogen.
 
In Familienbeziehungen wo durchaus auch Autoritätsverhaltnisse eine Rolle spielen können wie zB Vater mit 18 jähriger Tochter die bei ihm wohnt und auf seine Unterstützung und die Wohnung angewiesen ist. Verhältnisse die Druck machen können und ausgenutzt werden können. Und die oft schon ohne sexueller Komponente genug Probleme machen (Eltern oder Geschwister die Druck machen und Einfluss aufs Leben ausüben wollen).

Abgesehen von Beziehungskonflikten und Trennungen... Die in solchen Konstellationen noch um vieles stressiger sein können, wie ich mir vorstellen könnte.
Beziehungskonflikte, Trennungen und Autoritätsverhältnisse in und außerhalb der Familien sind zutiefst private Angelegenheiten, aus denen sich der Staat meiner Meinung nach tunlichst heraushalten sollte.
Natürlich kann Inzest in manchen Fällen eine Situation negativ beeinflussen. Es gibt allerdings auch Fälle, in denen Menschen dadurch erst ihre Freiheit gewinnen, wenn sie ihre Bedürfnisse ausleben können.
 
Vorab ein paar einleitende Worte zur Rechtslage:
In Österreich und Deutschland ist nur der Geschlechtsverkehr (vaginal) zwischen genau definierten Verwandten verboten (Eltern-Kind, Geschwister, Großeltern). Jede andere Form des sexuellen Kontaktes zwischen Verwandten ist erlaubt, soweit damit nicht gegen andere Gesetze verstoßen wird (wie z.B. diverse Missbrauchs-Tatsbestände).

Die Frage ist, ob, wie in vielen anderen Ländern, das Inzestverbot vollständig fallen gelassen werden soll. Ist es sinnvoll und gerecht Inzestpaare zum Auswandern zu zwingen oder sie einzusperren? Meine Meinung: Nein! Weder sinnvoll noch gerecht. Was im Einvernehmen zwischen mündigen Menschen passiert und Dritte nicht beeinträchtigt darf nicht verboten sein. Wobei "Dritte beeinträchtigen" nicht allein dadurch erfüllt ist, wenn sich diese Dritten aufgrund Ihrer Auffassung von Sitte und Moral über das Sexualleben anderer empören. Es gibt Menschen, denen Anal- und Oralverkehr und Homosexualität widerstrebt und die sich darüber empören.
Solche Menschen waren in Österreich bis vor einer Generation tonangebend, sind es in anderen Ländern noch heute und bestimmen und bestimmten Gesetze. Glücklicherweise ist das in Österreich heute nicht mehr so.

Das oft vorgebrachte Argument der Verhinderung von Erbschäden durch Inzest ist aus meiner Sicht durch folgende Tatsachen entkräftet:
  1. Ein erhöhtes Risiko von Erbschäden ist auch durch eine Vielzahl anderer Risikofaktoren vorhersehbar. Menschen mit bestimmten Erbkrankheiten tragen aus eugenischer Sicht ein weit höheres Risiko Krankheiten weiterzugeben als z.B. ein gesundes Geschwisterpaar. Müsste man nicht auch diese Menschen von Geschlechtsverkehr ausschließen, wenn man dies unter Berufung auf ein erhöhtes Erkrankungsrisiko der Nachkommen bei Inzest tut?
  2. Erbschäden und ihre fatalen Folgen durch notorische Verwandtenehen kennen wir gerade in Österreich am Beispiel der Habsburger zur Genüge. Wiederholte Cousinenehen zogen die Habsburgerlippe, Geisteskrankheiten und einen Weltkrieg nach sich. Weiters sind inzestuöse Beziehungen nur in einer Minderheit der Fälle überhaupt von einem Kinderwunsch getragen.
  3. Länder ohne Inzestverbot weisen keine erhöhte Behindertenrate aufgrund von Inzest auf, als Länder in denen Inzest verboten ist.
  4. Die negativen Folgen für die von Inzest Betroffenen sind nicht auf den Inzest an sich zurückzuführen, sondern in der Stigmatisierung und Ausgrenzung der in inzestuösen Beziehung lebenden Personen begründet.
  5. Durch die Kriminalisierung von bestimmten Verhaltensweisen werden die sich so Verhaltenden in die Kriminalität getrieben.
    Das funktioniert ähnlich wie bei Drogendelinquenten, die durch Beschaffungskriminalität dazu gedrängt werden, sich neben dem nur selbstschädigenden Drogenkonsum auch andere fremdschädigende Delikte zu begehen. Was bleibt sind moralische und religiöse Argumente, die auf Menschen mit anderer Religion oder Moral ohnehin nicht anwendbar sein dürfen.
Weil's leider notwendig ist: Bitte keine Moralpredigten und Beschimpfungen. Ich wünsche mir einen von Respekt für anders Denkende getragenen Austausch zu dem Thema.
Eingesperrt wird ja niemand. Abgestraft auch nicht weil es gegen die Menschenrechte verstößt jemanden gegen seinen Willen vaginal zu untersuchen um rauszufinden ob sie wirklich vaginalen Verkehr mit ihren Bruder hatte..
Guck dir das mal an.

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Bei all diesen Themen hier läuft die Menschheit Gefahr sich selbst ausrotten...
Mutter Erde wäre dankbar...
 
Wunderschönes; gutes Video was beweist wie degeneriert die Menschheit schon ist; dass wir aufgrund dieser Frage schon so etwas als normal bezeichnen sollen!
 
Eingesperrt wird ja niemand. Abgestraft auch nicht weil es gegen die Menschenrechte verstößt jemanden gegen seinen Willen vaginal zu untersuchen um rauszufinden ob sie wirklich vaginalen Verkehr mit ihren Bruder hatte..

Es ist leider falsch, dass wegen Inzest keine Strafen verhängt werden und auch Haftstrafen kommen vor.
 
Entschuldige dass ich nachfrage , aber widerspricht das nicht der von @Mitglied #529689 geposteten Nettiquette?
Oder ist hier dezidiert nur das Verlinken fremder Texte gemeint ?

mit der netiquette hat es gar nichts zu tun und der passus mit "Texten zum Thema Inzest" bedeutet, dass keine storys darüber gepostet werden dürfen!
 
Woher nimmst du die Info über die Erbkrankheiten, hast du da eine Quelle?

In der Realität beträgt die Wahrscheinlichkeit:
2-4% bei nicht blutsverwandten Partnern
6,25% bei Blutsverwandten Cousin-Cousine
12,5% bei Blutsverwandten Onkel-Nichte, Tante-Neffe, Großeltern-Enkel, Halbgeschwister
25% bei Blutsverwandten Vater-Tochter, Mutter-Sohn, Bruder-Schwester

Quelle: Inzuchts- und Verwandtschaftskoeffizient bei verschiedenen Verwandtschaftsverhältnissen. In: Humangenetik 7., vollständig überarbeitete Auflage. Georg Thieme Verlag, 2006, ISBN 978-3-13-139297-8, Seite 252
 
Woher nimmst du die Info über die Erbkrankheiten, hast du da eine Quelle?

In der Realität beträgt die Wahrscheinlichkeit:
2-4% bei nicht blutsverwandten Partnern
6,25% bei Blutsverwandten Cousin-Cousine
12,5% bei Blutsverwandten Onkel-Nichte, Tante-Neffe, Großeltern-Enkel, Halbgeschwister
25% bei Blutsverwandten Vater-Tochter, Mutter-Sohn, Bruder-Schwester

Quelle: Inzuchts- und Verwandtschaftskoeffizient bei verschiedenen Verwandtschaftsverhältnissen. In: Humangenetik 7., vollständig überarbeitete Auflage. Georg Thieme Verlag, 2006, ISBN 978-3-13-139297-8, Seite 252

Wieviele nehmen davon dieses Risiko von 25% in Kauf.. ja kaum jemand.
 
Doch, das Erbschadenrisiko ist eindeutig nachgewiesen. Allerdings darf man auch zu recht fragen, warum denn Menschen mit Gendefekten oder bestimmten Krankheiten nicht jeglicher Geschlechtsverkehr verboten ist, weil sie ebenfalls ein hohes Erbschadenrisiko für eventuell gezeugte Kinder in sich bergen. Das gleiche gilt für Suff/ Drogen.
Genau darum geht es. Inzest ist einer und ein nicht besonderes großer Risikofaktor für Erbschäden. Dazu kann ich diesen Artikel empfehlen:

Es ist eine sachlich nicht gerechtfertigte Ungleichbehandlung, dass man Menschen mit einem relativ geringen Erbschadensrisiko wie Inzest schlechter stellt als andere Menschen, die aus genetischen Gründen größere Risikofaktoren aufweisen.
 
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