Steirer-Stüberl

… beinahe wäre ich mit dem Tuch gekommen um Staub zu wischen hier … weil ich halt dachte, pickats reklamiert das…. also, dass ich ihn quasi aufgewirbelt hätte … den Staub jetzt. :oops:
Dann hat aber billie das smiley ganz anders interpretiert und meinen plötzlichen Putzwutanfall noch rechtzeitig gebremst.

Stimmt auffallend, es ist schon ziemlich ruhig geworden hier. Ich hab zwar schon mal angefangen, über die damalige Polenreise zu schreiben, aber momentan bin ich nicht in der richtigen Stimmung dazu.

Stattdessen stell ich euch mal ein neues altes Gedicht ein. Das passt jetzt nicht so recht in diese Jahreszeit, aber da es unter anderem auch von unserem Großvater väterlicherseits handelt – billie hat ihn weiter vorn ja schon mal erwähnt – denkt einfach, dass der nächste Sommer ja schon fast wieder vor der Tür steht … :lol:


New Dawn,

Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.

entzückendste aller kletternden Rosen,
läßt Erinnerung an glückliche Kinderzeit
dich so unvergleichlich schön erstrahlen?

In gleißender Mittagssonne
Dornröschens Laube unten im Garten,
üppig wild wuchernd, Schatten spendend,
duftend nach saftigen, reifen Äpfeln.

Auf der Bank darinnen mit Opa ausruhen,
der mit kariertem Taschentuch
Spuren mühsamer Gartenarbeit
von Gesicht und Nacken wischt.

Beinchen baumelnd dem wortkargen Alten,
von schwerer Arbeit und Rheuma gebeugt,
mit kindlichem Geplapper ein paar
schlesisch gebrummelte Worte entlockend.

Aufmerksam beobachtend, wie er
mit geübter Handbewegung
graues kaiserliches Barthaar zwirbelt
und zum kühlen Bier sein Pfeifchen stopft.

Später dann der tränenreiche Tag,
als das Märchenschloss aus Rosen
den Nutzrabatten entbehrungsvoller Jahre
für immer weichen musste.

Wolken porzellanzarter Blüten,
grazile Ballerinen im Morgentau,
verdrängt von Kohlrabi und Rosenkohl,
Gemüse, das Kinder selten schätzen.

Der erste Traum war dieses wohl,
den die Realität verschlang ...
auf dem Balkon rankt die Rose wieder,
und Dornröschen lächelt im Schlaf ....​

D.W. 27.07.05​
 
Dann hat aber billie das smiley ganz anders interpretiert und meinen plötzlichen Putzwutanfall noch rechtzeitig gebremst.
aber aber :mrgreen:.... und wie ich sehe, hat billie das richtig erkannt ;)

Stimmt auffallend, es ist schon ziemlich ruhig geworden hier. Ich hab zwar schon mal angefangen, über die damalige Polenreise zu schreiben, aber momentan bin ich nicht in der richtigen Stimmung dazu.
ja das kenn ich.... mei hamburgstimmung hab i auch no ned gefunden :oops: :mrgreen:
wird scho... wir haben ja zeit ;)

– denkt einfach, dass der nächste Sommer ja schon fast wieder vor der Tür steht … :lol:
nachdem ich grad von der nachtrunde gekommen bin und eiskalte ohren hab.... und mir immer alles so bildlich vorstell.... ist das richtig wärmend :)
 
nachdem ich grad von der nachtrunde gekommen bin und eiskalte ohren hab.... und mir immer alles so bildlich vorstell.... ist das richtig wärmend :)

... und ich hab mich mal grad erkundigt, ob du wohl fast mitternächtlich joggst? :shock: ... nun weiß ich aber, dass du nur sechsbeinig Gassi gegangen bist ;)
 
:shock: i jogg ned einmal tagsüber.... :cool:
ja den langen war i ausleeren, wies bei uns genannt wird..... :mrgreen:
 
tante, da redet wer über dich... ich würd mir das ja nicht gefallen lassen, für an gspritzen helf ich dir suchen und halt ihn fest
 
Stattdessen stell ich euch mal ein neues altes Gedicht ein.
Ein schönes Bild aus früherer Zeit, gemalt in einer sehr plastischen Sprache .... ich mag Deine Gedichte! :oops:

Das passt jetzt nicht so recht in diese Jahreszeit, .....
Naja, irgendwie eh ned. Aber was passt schon in diese Jahreszeit?
Das alte Jahr ist unwiederbringlich dahin, das neue hat zwar kalendermäßig angefangen, sonst würde ja ein Loch entstehen :mrgreen:, aber die Natur ist noch im "Winterschlaf", da tut sich noch ned viel.

Auch in unserer Familie war der Jänner irgendwie eine "tote Zeit". Der Vater natürlich wieder in seinem Amt tätig, die Mutter von der Hast und der Mehrarbeit der Feiertage wieder zum eher gemächlichen Ablauf des Alltags zurück gekehrt. Der Christbaum war seines Glanzes schon lang verlustig gegangen, und wartete mit gleicher Sehnsucht auf den 2. Februar wie die ganze Familie, deren Mitgliedern im Umgang mit dem ehemals geliebten "O Tannenbaum" hin und wieder ein paar eher unchristliche Worte entschlüpften. Aber was nimmt man nicht alles in Kauf, wenn es gilt, Traditionen hoch zu halten. :cool:

Irgendwie ist jetzt aber auch nicht die Zeit, um Geschichten zu erzählen. Weihnachten ist da halt ideal, die Zeit ist heimelig, die Gedanken schweifen mit leichten Flügeln auch in lange vergangene Zeiten, jeder Tag bringt eine andere Erinnerung, und indem man sie niederschreibt, strömen schon neue nach und füllen die Seiten mit einer erstaunlichen Leichtigkeit.

Dieser fördernde Rahmen fehlt halt im Augenblick, die Besuche der Muse erfolgen wieder in größeren zeitlichen Abständen, auch eignet sich nicht alles zum Niederschreiben, zu persönlich sind manche Erinnerungen. Nicht um sie mitzuteilen jetzt, aber weil sie doch eine genauere Kenntnis der Familie voraussetzen würden, um auf Anhieb verstanden zu werden, ohne den Fluss der Geschichte durch lange Erklärungen zu hemmen.

Aber so wie andere habe auch ich schon eine kleine Geschichte in Arbeit, und so Gott will und das Wetter günstig ist, werde ich sie noch im Jänner fertig kriegen.

Schau ma ... :cool:
 
...so wie andere habe auch ich schon eine kleine Geschichte in Arbeit...

Ja, mit den Geschichten ist das so eine Sache …

Seit das Thema hier aktuell ist, versuche ich – nicht krampfhaft – aber auf eine ganz besondere Weise inspiriert und interessiert – mich an meine Kindheit und die Rolle der Omi zu erinnern ….

Aber es ist schwer… sie starb Ende der 50er Jahre, viel zu jung eigentlich. Und ich habe schon im Kopf und im Herzen ein ganz bestimmtes Bild von ihr … oder eigentlich sind es nur Bildfetzen…

Emotional lässt es sich nicht mehr aufrollen, weil auch meine Mami schon viele Jahre tot ist und nicht mehr befragt werden kann. Und als sie noch hätte befragt werden können, waren andere Dinge in meinem eigenen Lebensabschnitt so ungeheuer wichtig für mich, dass die Erforschung von Bindungen, z.B. zwischen Omi und Mami, auch übertragen auf uns Kinder, eben nicht so sonderlich interessant waren…

Und genau das ist das, was ich in einem meiner vorigen Postings schon ausdrücken wollte. Oft ist es so, dass man die Familienverhältnisse, noch dazu, wenn sie intakt sind, als so selbstverständlich hin nimmt, dass man sie gar nicht richtig schätzt.. und wenn man dann selbst in dem Alter ist, wo man an Spuren der Vergangenheit Interesse zeigt, ist es einfach zu spät …

Ich sinniere nun schon seit Wochen darüber nach, wie das Verhältnis zwischen meiner Omi und meiner Mami wohl war. Ich kann es beim besten Willen nicht beurteilen, aber ich denke, wenn ich mir beide Charaktere so in Erinnerung rufe, dass es ein sehr enges, friedliches und harmonisches Miteinander gewesen ist – eben, weil wir Kinder davon nichts spürten. Sollte es Unstimmigkeiten gegeben haben, wurden sie jedenfalls niemals vor uns ausgetragen…

Die Omi war eine stille, bescheidene, einfache Frau … immer im Hintergrund, aber einfach immer da, wenn sie gebraucht wurde. Adrett, aber einfach gekleidet – ein schönes, offenes Gesicht mit grossen Augen – ihr graues, leicht welliges, langes Haar sorgfältig zu einem Knoten aufgerollt...

Ich mag mich erinnern, dass sie erst Abends in der „Kammer“ (Schlafzimmer) das Haar öffnete, sorgfältig – fast wie ein Ritual – durchbürstete und zu einem dicken Zopf flocht, bevor sie unter die Bettdecke schlüpfte… und wenn eines von uns Kindern bei ihr in dem eigens dafür aufgestellten Zustellbett übernachtete oder „in Ferien“ war, wurden dann nach dem Lichtablöschen noch Lieder gesungen, wie „guter Mond, du stehst so stille“ … oder „weißt du, wie viel Sternlein stehen“..

Den Abschluss bildete immer dasselbe Gebet, Psalm 23 … „der Herr ist mein Hirte“ … und je älter ich wurde, um so stolzer war ich, wenn ich lückenlos alle Verse mit aufsagen konnte. Dies mag wohl der Ursprung dafür sein, dass ich zu diesem Gebet mein Leben lang einen besonderen Bezug hatte und habe…

Ich glaub, die Omi ist zeit ihres Lebens nicht viel herum gekommen, wobei ich nicht weiss, ob sie nicht vielleicht irgendwann mal in Berlin war, solange meine Mami dort lebte. Aber einmal im Jahr fuhren wir mit ihr – ich glaube, anlässlich ihres Geburtstages im September, in die Lüneburger Heide. Für sie ein ganz besonderer festlicher und wahrscheinlich auch friedlich besinnlicher Tag, wenn sie im Moor zwischen ihrer über alles geliebten Heide herumstapfen konnte und Brombeeren und Pilze suchen. Für uns Kinder mag das damit verbundene Picknick wohl eher ein Anziehungspunkt gewesen sein… :)

Ach ja, und dann fällt mir noch ein, dass die Omi einen ganz speziellen Wert auf Tischkultur legte. Zu ihren u.a. selbst fabrizierten, ungeheuer köstlichen Zwetschgen- und Kirschtorten kam stets das „gute“ Geschirr, sorgfältig poliertes Silberbesteck und Damasttischdecken auf den Tisch. Ich weiss noch, dass wir Kinder meist einen Kampf um die begehrtesten der so herrlich verzierten Sammeltassen hatten und ständig ermahnt werden mussten, diesen Kostbarkeiten auch die gebührende Achtung entgegen zu bringen…:cool:

Übrigens habe ich zumindest bis in die ersten Jahre meiner Ehe den Brauch von Damasttischdecken zum Essen samt dazugehörigen Servietten in gehäkelten und mit Taft ausgefütterten Taschen ebenfalls beibehalten… warum bloss .. ? Sie waren in meiner „Aussteuer“ als wichtiges Accessoire enthalten und wurden also wie selbstverständlich verwendet…

Ich habe erst damit aufgehört, als mein damals noch winziger Sohn sich einen Sport daraus machte, still unter dem Tisch zu sitzen und mit einer – keiner wusste, wo – ergatterten Schere die Ecken der Tischdecke abzuschneiden… :roll:

Und dann fällt mir noch ein, dass der damals als höchst neumodisch in unserer Stadt eingesetzte Linienbus bei uns Kindern nicht etwa Omnibus, sondern ganz selbstverständlich „Omibus“ genannt wurde …. Schliesslich brachte und holte er die Omi aus dem nächsten Ort bis fast unmittelbar vor die Haustüre … :)

Es gäbe sicher noch sehr viele kleine Episoden zu erzählen – nicht zuletzt auch im Zusammenhang mit dem Opi, der in seinem Wesen äusserst kontrastreich zur Omi war – aber vielleicht gelingt es ja mockingbird, da bissi Licht in mein verschwommenes Dunkel zu bringen – sie hat ein wesentlich ausgeprägteres Langzeitgedächtnis als ich … :winke:
 
Wunderschön und liebevoll hast du das beschrieben Herzlein :bussal: … und wunderschön sind deine Erinnerungen.
Ich denke nicht, dass ich ein besseres Langzeitgedächtnis habe als du. Es ist sicher eher so, wie der Steirer früher schon einmal schrieb: die Erinnerungen des einen wecken die Erinnerungen des anderen, so wie er es mit seinen Geschwistern erlebt hat.
Geblieben sind die Bilder, die das kindliche Gemüt jeweils am stärksten beeindruckt haben … und das können eben bei jedem andere gewesen sein.
Beim Lesen deines Textes sind eine Menge Bilder wieder aufgetaucht, die ohne solche Anstöße vielleicht vergraben geblieben wären.

Da sehe ich mich mit Omi zum Bismarckturm wandern. Am Wegesrand haben wir die kleinen Walderdbeeren gepflückt und auf Binsenhalme aufgezogen, um sie so ungequetscht nach Hause transportieren zu können. Allerdings waren bis dahin schon längst alle Beeren vom Halm in den Mund gewandert und zu Hause kamen nur noch der süße Nachgeschmack und die roten Flecken in den kleinen Händchen an.
Unterwegs unterhielt sich Omi mit einer bekannten Bäuerin, die auf der Wiese gerade die Kühe zum Melken in den Stall holte. In das Gespräch hab ich mich dann eingemischt, um der Bäuerin zu erklären, dass ich ihre Kühe ganz besonders möge, weil sie so schön sauber gewaschen seien. Es war mir dann sehr peinlich, als die beiden Alten darauf hin in schallendes Gelächter ausbrachen. Aber Omis Umarmung hat das sofort wieder ins Lot gebracht.

Uns drei Kinder sehe ich auch noch erwartungsvoll um den Esstisch in Omis Wohnküche sitzen. Sie selbst reibt Kartoffeln in die große braune Steingutschüssel, um daraus die heißgeliebten Reibekuchen zu backen, mit denen wir dann ein Wettessen veranstalten dürfen.
Gebacken wurden sie auf einem großen Holzkohlenherd, dessen Platte regelmäßig mit einer schwarzen Paste eingerieben und danach mit Zeitungspapier glänzend poliert wurde.

Einmal, so erinnere ich mich, habe ich auf die Reibekuchen aber eine ganze Weile warten müssen, denn just als sie braun und knusprig zum Verzehr bereit waren, fing es draußen an zu blitzen und zu donnern. Omi war nun der festen Überzeugung und bestand auch unerbittlich darauf, dass man bei Gewittern alles mögliche tun dürfe, nur nicht essen.
Dabei lernte ich den folgenden Spruch, obwohl ich ihn nicht mehr ganz genau erinnere ... "Der Sänger soll singen, der Beter soll beten, aber den Fresser schlägt es tot !" ... und das wollte sie halt nicht.

Die braune Steingutschüssel besitze ich immer noch und hüte sie wie meinen Augapfel, obwohl sie am oberen Rand – nicht abgestoßen – aber abgenutzt ist. Wenn ich sehe, wie billies Kinder heute mit solchen Erbstücken unserer Eltern umgehen, wird mir ganz warm ums Herz und ich bin sicher, dass sie auch solche alten, abgenutzten, sentimentalen Erinnerungsteile schätzen werden, obwohl sie, außer dem ideellen, absolut keinen Wert mehr haben.

In besagtem Herd konnte Omi im Winter auch ganz wunderbar duftende Bratäpfel mit Rosinenfüllung zaubern. Und ansonsten diente das Bratrohr noch dazu, Opas Pantoffeln anzuwärmen. Irgendwann hat Opa dann gemeint, dieses Vorwärmen könnte auch gut mit dem Kissen funktionieren, das er sich in seinem Ohrensessel in den Rücken stopfte. Leider fiel ihm das Kissen erst wieder ein, als es aus dem Herd zu qualmen begann. Da hat er sich nicht mehr anders zu helfen gewusst, als das kokelnde Kissen in hohem Bogen aus dem Küchenfenster in den Garten zu befördern. Mitten in Mamis „Hochzeitsblumen“ hinein. Eine große Hortensienstaude stand dort im Garten, die vermutlich unsere Mutter zur Hochzeit geschenkt bekam und die dann im Garten ihrer Eltern ihren Platz gefunden hatte.


Der Opa hatte die Vertretung der regionalen Versicherungsgesellschaft und seine Kundschaft waren die kleineren und Großbauern der Umgebung. Wir haben ihn oft bei seinen Besuchen der Kunden begleitet. Er war ein sehr humorvoller, liebenswürdiger Mensch, dem der Schalk förmlich aus den Augen sprühte. Ich sehe ihn noch sein Leberwurstbrot dick mit Marmelade bestreichen, nur uns Kinder zu foppen. Aber gegessen hat er es bis zum letzten Rest.

Zeit seines Lebens war er sehr stolz darauf, in seinem Dorf das erste Auto besessen zu haben. Einen Ford-irgendwas. Kürzlich hat mein Bruder ein Foto davon herauskramen müssen, weil es in den Gemeinde-Annalen veröffentlicht werden sollte.

Billie sagt, ich solle jetzt erstmal aufhören … :) aber du hattest Recht, Steirer, es muss die Muse sein … nun soll sie mal zur Abwechslung wieder dich küssen. Ich werde dich ihr empfehlen. Und vielen Dank auch noch für das nette Kompliment oben. Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.
 
hmmm omagschichten
wir waren vor weihnachten zu besuch bei oma
beim weggehen hab ich etwas vergessen, und bin nochmal zurück...
da hat omachen in die keksdose geschaut und gesagt
"Jetzt habens mir alle Vanillestangerl wegfressen."
Jaja, war schon a herzige alte bisgurn...
 
In besagtem Herd konnte Omi im Winter auch ganz wunderbar duftende Bratäpfel mit Rosinenfüllung zaubern.
Jaaaa! :hurra:

Das war einer der Höhepunkte, wenn ich im Winter bei meiner Großmutter zu Besuch war. Da wurden Äpfel auf den Ofen gelegt, von beiden Seiten angebraten, und dann mit Zucker bestreut und ausgelöffelt. Waren ja eigentlich keine richtigen Bratäpfel, aber was soll's. Für mich, und auch meine Geschwister, wie ich erfahren habe, waren es seltene Köstlichkeiten.

Besuche bei meiner Großmutter waren eigentlich immer mit (für mich) kulinarischen Schmankerln verbunden. Das hat beim Essen am Sonntag begonnen, wo es Kalbsschnitzel gab, von welchen wir in der Familie daheim nur träumen konnten. Zudem waren sie ohne Brösel paniert, was für mich fremd und daher reizvoll war, und außerdem hat es gut geschmeckt. :)

Gut geschmeckt hat mir auch, wenn ich an ihrer Jause teilnehmen durfte. Vor allem deswegen, weil sie zum Essen nur Butter verwendet hat, welche es bei mir daheim aus Gründen der Ersparnis nicht gab. Und so ein Butterbrot mit Wurst oder Käse war schon ein ganz besonderer Leckerbissen.

Damals ist in mir der Wunsch gereift: wenn's mir nur einmal so gut gehen wird, wie der Großmutter, dass ich mir auch Butter leisten kann. :oops: Und wie fast nicht anders zu erwarten, habe ich mir mit meinem ersten selbst verdienten Geld ... ein Viertel Butter gekauft. :)
 
Jetzt ist mir nach langer Nachdenkerei eingefallen, warum ich mich auch auf köstliche, auf dem Ofen getrocknete Äpfel erinnern kann.
Bei meinen Großeltern konnte man derartige Köstlichkeiten mit Sicherheit nicht "zubereiten". Mein Opa setzte, so wie meine Eltern in der "neuen" Wohnung, auf Öl und wenn er mir auch alles erlaubt hatte........einem Ölofen durfte ich mich bis auf einen Meter nicht nähern........und rauflegen schon gar nix.........wegen dem Dreck und Gestank :roll: .
Und meine anderen Großeltern hatten zwar einen Holzofen, doch in den paar Minuten die ich dort verweilte, dachte ich nie ans Essen, sondern eher an die Erfindung einer Ausrede, um so schnell wieder raus zu können. Und vor allem war ihr Ofen immer ständig angeräumt....... mit trocknenden Geschirrhangerln, einer Weißbohnendose voll Wasser (der Vorreiter der modernen Raumbefeuchtung) und diversen Töpfen und Pfannen, mit oder ohne Essensreste............
Ich war überhaupt ein wilder Kerl........im Sommer den ganzen Tag auf dem Rad unterwegs mit Freunden.........unterbrochen nur von den strikt einzuhaltenden Essenszeiten :roll: ..........dabei hatten wir eh ständig den Magen gefüllt, von den Köstlichkeiten, die Mutter Natur in den umliegenden Gärten für uns bereitgestellt hatte.......heute ist alles zubetoniert.......leider........stattdessen wurden wieder künstliche Grünflächen für unsere Kinder geschaffen.........entsetzlich.
Wir hatten damals sämtliche Obstsorten, bis in den Herbst hinein, dazu Honig, den mein Großvater in regelmäßigen Abständen kalt schleuderte und auch an meine Freunde großzügig verteilte.......und interessanterweise war ich damals niemals krank :roll: .....oder lags doch daran (wie meine Mutter auch heute noch fest davon überzeugt ist), daß ich auch bei 40 Grad im Schatten, mit einem Rollkragenpullover herumlaufen mußte......eigentlich........hätte müssen..........denn mein Opa schlug immer die Hände über dem Kopf zusammen und zog ihn mir aus...........bevor ich wieder nach Hause fuhr, holte ich mir den Pullover wieder von ihm ab.
Ja ja.......und bevor ich so ein wilder Kerl wurde......lange Zeit vor meinem ersten Rad..........in unserer alten, kleineren Wohnung.......da roch es immer nach Äpfel und Nadelholz........denn dort hatten wir einen Holzofen, der immer freigeräumt war........und während ich mit dem Opa, der bei uns aß, Hausaufgaben machte, legte meine Mutter immer Äpfel auf die Ofenplatte.........die bekamen der Opa und ich zur Belohnung.......nachher dann.
Irgendwie schien die Zeit damals noch harmonischer, zur Mitte meiner Volksschulzeit, als dann in der neuen Wohnung............mit dem grauslichen Ölofen und den ständigen Streitereien in der Familie.........wegen denen ich schlußendlich zum kleinen Wilden wurde.
 
Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.



mir wäre dazu gerade eingefallen - meine Oma hatte einen Kachelofen mit .... Ausnehmungen (?) ... kleinen Nischen eben ... da hatte sie zb ihren Tee stehen ... und auch immer einen ganzen Apfel ... ich nehme an, er hat mir geschmeckt (sie hat nämlich auch immer Weinchadeau gemacht) .. hjammmm
 

jessas... des hab ich auch immer bekommen - und seit sie verstorben is nieeeeeeee mehr :(

_____________


aber i hör scho auf... wie sich herausgestellt hat haben omas (so lieb man sie hat oder gehabt hat) auf einen thread im übertragenen sinn dieselbe auswirkung wie wennsd in einem lokal sitzt und die sessel werden auf die tische gstellt, die aschenbecher werden weggräumt und der boden aufgwischt :cool:
 
ich such schon mal passende Rezepte raus :)

und Seniorbub bitt ma zu kochen
 
...aber i hör scho auf... wie sich herausgestellt hat haben omas (so lieb man sie hat oder gehabt hat) auf einen thread im übertragenen sinn dieselbe auswirkung wie wennsd in einem lokal sitzt und die sessel werden auf die tische gstellt, die aschenbecher werden weggräumt und der boden aufgwischt :cool:

Der Meinung bin ich aber gar nicht mal unbedingt, denn wie man ja sieht, kommt von Zeit zu Zeit immer wieder mal jemand vorbei, um doch wieder bissi heimelige Nostalgien zu verbreiten ... :)

Und wenn der Wirt in Kürze nach dem Genuss von Schweizer und Vorarlberger Guggamusik den ultimativen Samba-Hüftschwung intus hat, entlockt er damit dem Stüberl ganz gewiss auch eine Unmenge anderer Themen ... :mrgreen: :haha:
 
aber i hör scho auf... wie sich herausgestellt hat haben omas (so lieb man sie hat oder gehabt hat) auf einen thread im übertragenen sinn dieselbe auswirkung wie wennsd in einem lokal sitzt und die sessel werden auf die tische gstellt, die aschenbecher werden weggräumt und der boden aufgwischt :cool:

Aber nein........nur mit den Erinnerungen ist es halt so, daß man sich die Zeit nehmen muß, in sich zu gehen.......man öffnet sie (wie eine gute Flasche Wein) nur für besondere Menschen.....etliches Verdrängte, was mit sehr schönen Erinnerungen verknüpft ist, muß erst wieder zugelassen werden.........mit Hudeln geht da gar nix.......und wenn schon alle Sessel oben stehen......ich bleib auf meinem sitzen.
Und mir gefällt irgendwie, daß man die Geschichten nach ein paar Tagen, nochmal in Ruhe lesen kann.....ohne sich schon wieder auf was neues stürzen zu müssen.......
Denn die Erinnerungen dieser besonderen Menschen, mit denen man seine eigenen Erinnerungen teilt, müssen doch auch entsprechend gewürdigt werden, indem man sie durch konzentriertes Lesen und dem damit verbundenen Verstehen.......miterlebt.

Und wenn der Wirt in Kürze nach dem Genuss von Schweizer und Vorarlberger Guggamusik den ultimativen Samba-Hüftschwung intus hat

entlockt er damit dem Stüberl ganz gewiss auch eine Unmenge anderer Themen ... :mrgreen: :haha:

Na ja........den Spitz-Steirerbub hab ich ja aus seinen Augen leuchten sehen.........da konnt er noch so still und ruhig..........das Blitzen in den Augen war untrüglich :haha:........Samba......soso :hurra: .

Oh, da bin ich sicher.........erstens ist der Wirt kreativ und zweitens hat er eine sehr kräftige, leuchtende Erinnerung............
Wenn nun auch pickats.........:lalala:..........NEIN, ich dräng niemand zum Schreiben..........aber ich bin halt so ein Fan :verneigung:......
 
Neben Weihnachten war Ostern in meiner Familie eine besondere Zeit. Einerseits durch die Gläubigkeit meiner Mutter, welche die Karwoche sehr intensiv mitlebte, was natürlich auch für den Rest der Familie spürbar wurde, anderseits durch das gemeinsame Feiern des Festes im Gefühl einer besonderen Zusammengehörigkeit.

Karwoche .... :cool:
Die Karwoche war für meine Mutter ein Gemisch aus Traditionen, Ritualen, und vor allem einer aus dem Glauben kommenden Traurigkeit, welche diese Tage für den Rest der Familie jedenfalls nicht unproblematisch werden ließ. Schon am Montag wurden die Kinder - ich vor allem :oops: - darauf hingewiesen, dass in Hinblick auf die kommenden Ereignisse eine übertriebene Fröhlichkeit nicht angebracht wäre. Im Gegenteil sollte man sich in Zurückhaltung und Besinnung üben, und seine Gedanken auf das bevorstehende Fest konzentrieren.

Einschneidende Auswirkungen hat es auch auf das Essen gegeben. Die Fastenzeit, welche ohnehin schon relativ streng eingehalten worden war, wurde nach dem Palmsonntag noch einmal verschärft. Der Speiseplan wurde auf eine Bescheidenheit eingependelt, welche in jedem Kloster zu Empörung und Revolte geführt hätte, wie mich späterhin die Erfahrungen als erwachsener Mensch gelehrt haben. Aber gegen das Regiment der Mutter in Sachen Karwochen-Kost gab es keine Möglichkeit des Aufbegehrens, jedenfalls nicht von seiten der Kinder - und der Vater hat sich gehütet, den Frieden des Ehelebens für ein paar Mahlzeiten aufs Spiel zu setzen. :mrgreen:

Wobei ich natürlich sagen muss, dass es bis zum Mittwoch ohnehin erträglich gewesen ist. Aber mit dem Gründonnerstag ist es streng geworden. Es braucht nicht extra erwähnt zu werden, dass es an diesem Tag Spinat gegeben hat - mit Erdäpfeln und Spiegelei, wobei die Spiegeleier limitiert waren - eines pro Person. Nicht aus Gründen der Sparsamkeit, sondern weil sie gut schmeckten, und meine Mutter der Meinung war, dass der Sinn des Fastens nicht darin besteht, Dinge zu essen, welche man nicht nur gerne, sondern auch noch mit Genuss isst. Erdäpfel dagegen waren nach Belieben erhältlich.

Am Abend des Gründonnerstag war der gemeinsame Kirchgang angesagt, in unserer Pfarre traditionell eine Messe, welche besonders feierlich, fast im Stile eines Hochamtes begonnen wurde, mit dem Höhepunkt des Gloria, bei welchem nicht nur der Organist all seine Kunst für eine klangvolle Improvisation aufbot, sondern wo auch alle zur Verfügung stehenden Glocken noch einmal geläutet wurden, um anschließend nach Rom zu fliegen, und den jährlichen Kurzurlaub bis zum Karsamstag zu genießen. Nach dem Gloria ging es dann sehr ruhig weiter mit einem Wortgottesdienst, gedämpft quasi, im Gedenken an den bevorstehenden Karfreitag. Mag auch daran gelegen haben, dass die Orgel gemeinsam mit den Glocken bis zum Karsamstag schweigen sollte.

Karfreitag war es angebracht, im Haushalt nicht aufzufallen. Auch gab es viele Verbote seitens meiner Mutter, welche streng zu beachten waren, um den Osterfrieden nicht zu gefährden. Lautes Lachen oder gar Singen war verpönt, gar nicht einfach durchzusetzen in einer Familie, welche mit Musikalität und Humor gesegnet war. Aber meine Mutter hat das spielend geschafft, und wenn jemandem ein kleiner Lacher auskam, wurde er durch ein mütterliches "nau?:mad:" sehr rasch wieder zu einem ernsthaften Christen.
Selbstverständlich war es nicht erlaubt, am Karfreitag Radio zu hören. Ich erinnere mich mit Freude an einen Karfreitag, wo mein Vater in Gedanken das Radio einschaltete, um ein wenig seiner geliebten klassischen Musik zu hören. Nach den ersten Tönen stand meine Mutter wie von Zauberhand aus der Küche katapultiert vor ihm, und sagte - liebevoll aber bestimmt -: "Pepi, es ist Karfreitag", worauf mein Vater es tatsächlich fertigbrachte, zu erröten. Sein Argument, dass klassische Musik vom Wesen her eher ernster Natur sei, und man am Karfreitag ja ohnehin nur besonders ernste Stücke spielen würde, fand kein Gehör, und so blieb ihm nichts übrig, als auf seine ernste Musik zu verzichten, um die religiösen Gefühle seiner Frau nicht zu verletzen. Wobei ich dazusagen muss, dass dies eine einmalige Episode aus einer Reihe ungezählter Karfreitage in meiner Familie geblieben ist.

Das Essen am Karfreitag bestand über lange, lange Jahre hinweg aus zwei Mahlzeiten, einem Frühstückskaffee mit Butterbrot, und einem sogenannten Abendessen, welches sich auf Tee mit Butterbrot und Sardinen beschränkte. Also eher kärglich, was durch den Umstand begünstigt wurde, dass mein Vater am Karfreitag seinen zweiten traditionellen Fasttag neben dem Heiligen Abend hielt, und demnach an diesem Tag überhaupt nichts zu sich nahm. Mag sein, dass es an dieser mäßigen Verköstigung gelegen hat, dass am Karfreitag immer eine leichte Unruhe und Gereiztheit in der familiären Luft gelegen ist, welche dann in der Tat zu einer gewissen trübseligen Stimmung geführt hat, welche auch durch den Besuch der Kreuzweg-Andacht nicht wirklich verbessert werden konnte.

Am Abend war die sogenannte "Pumpermette" vorgeschrieben, welche mir damals sehr zu gefallen wusste. Im Rahmen einer kleinen Andacht wurden von verschiedenen Vortragenden biblische Psalmen gesungen, was an sich mir schon sehr gefallen hat. Nach jedem der vielen Psalmen wurde eine von den Altarkerzen ausgelöscht, auch das Licht im Kirchenraum wurde schrittweise ausgeschaltet - Dimmer gab es damals noch nicht, jedenfalls nicht in unserer Kirche. Nach dem letzten Psalm begab sich einer der Akteure in einen hinter dem Altar gelegenen Nebenraum, worauf dann auch das letzte Licht verlosch, und stilles Gedenken in völliger Dunkelheit angesagt war. In diese Dunkelheit hinein wurde dann aus dem Nebenraum ein leiser Paukenwirbel hörbar, der sich - je nach Ausführendem - mitunter zu einem Furioso steigern konnte, und mit welchem das Erdbeben beim Tod des Erlösers dargestellt werden sollte. Anschließend wurde das Licht wieder eingeschaltet, und man ging ohne ein weiteres Wort auseinander. War für mich als Kind und auch später sehr beeindruckend.

Karsamstag war zwar damals noch strenger Fasttag bis zur Auferstehungsfeier, doch wurden beim Mittagessen schon Anflüge einer gewissen Normalisierung wahrgenommen. An Fleisch war natürlich nicht zu denken, aber immerhin gab es entweder Kaiserschmarrn oder Palatschinken, in späteren Jahren dann sogar panierten Fisch, also durchaus Speisen, mit welchen sich gut fasten lässt. ;)

Krönung des Karsamstag war natürlich wieder der gemeinsame Besuch der Auferstehungsfeier am späteren Nachmittag, welche auf dem Platz vor der Kirche mit der Lichtfeier begonnen wurde. Hier erfolgte die Weihe des Wassers, sowie auch die Weihe und die Entzündung der Osterkerze. Diese wurde dann im Rahmen einer kleinen Prozession in die abgedunkelte Kirche getragen, wobei schrittweise die Beleuchtung im Kirchenraum eingeschaltet wurde, um die Erleuchtung durch die Osterkerze zu symbolisieren. "Lumen Christi", sang der Pfarrer, und "Deo Gratias" antworteten die Gläubigen, ehe es wieder eine Spur heller wurde. Abschluss der Lichtfeier und zugleich Beginn der Messe war das Exsultet, welches vom Diakon gesungen wurde. Das Gloria wurde wiederum mit vollem Orgeleinsatz und dem Läuten aller Glocken gefeiert, und dann die Messe in besonders feierlichem Rahmen fortgesetzt.
Nach der Messe, und nach einem kurzen Tratsch am Kirchenvorplatz mit Freunden und Bekannten, fand sich die Familie zum gemeinsamen Osteressen ein, wo natürlich auch die beiden Großmütter nicht fehlen durften. Es gab zwar nur kalt, aber Geselchtes und Aufschnitt, Käse, und natürlich die unverzichtbaren Eier. Zu erwähnen wäre noch, dass nach der Heimkehr vom Kirchgang auf einem Tischchen im Vorzimmer für jedes Familienmitglied ein Nestchen mit Naschwerk, Osterei usw. vorgefunden wurde, welche - während wir in der Kirche waren - vom Osterhasen gebracht worden waren. :cool:

Am Ostersonntag war natürlich wieder Kirchgang angesagt, nach dem Messbesuch ging es dann zur Großmutter, um festzustellen, ob der Osterhase vielleicht auch dort .... :mrgreen: ..... und in der Tat fand sich auch dort für jedes Kind ein Nestchen, allerdings nicht auf einem Teller, sondern in einer Manner-Schachtel, und dem kleinen Kind ist in der Freude über den Besuch des Osterhasen gar nie der Gedanke gekommen, dass in genau dieser Manner-Schachtel ein paar Monate vorher schon der Nikolaus seine Gaben hinterlassen hatte. :)

Dann gab es das gemeinsame Ostermahl, wieder in voller Besetzung, wo dann endlich wieder einmal ordentliches Essen auf den Tisch kam. :mrgreen: Die Übertragung des Segens "urbi et orbi" aus Rom, damals noch im Radio, hat zwar das Essen ein wenig gestört, denn die Frauen des Hauses haben nicht erlaubt, dass während dieser heiligen Handlung weitergegessen wurde :cool:, aber die Unterbrechung hat nicht lange angedauert, und schließlich hat sich alles in Wohlgefallen aufgelöst. Traditionelle Nachspeisen wurden gereicht, später dann Kaffee und Kranzkuchen, und so saß man den ganzen Nachmittag beisammen, unterhielt sich, spielte miteinander, und der Vater durfte wieder seine klassische Musik hören.

Es war eine herrliche, reiche, kostbare Zeit, die ich nicht missen möchte, die viel dazu beigetragen hat, dass ich der wurde, der ich heute bin. Und die Erinnerung an diese Zeit schenkt mir immer wieder Freude und auch Kraft, gerade mit meinen heutigen Jahren, wo der Kreis jener Menschen, welche damals meine Welt waren, immer kleiner und kleiner wird, und außer mir selbst nur mehr meine Schwester übrig geblieben ist. Alle anderen sind uns schon auf dem letzten irdischen Weg vorausgegangen.

Mögen sie, denen ich so viel zu verdanken habe, in Frieden ruhen.
 
Das waren noch Zeiten :lehrer:
Aber so super geschrieben :daumen:
bei einigen Stellen war ich auch wieder zurückversetzt :)
Wünsch noch schönen Ostermontag und komm dann Nachmittags auf Kaffee und Osterbrot vorbei :winke:

m.h.
 
...und dem kleinen Kind ist in der Freude über den Besuch des Osterhasen gar nie der Gedanke gekommen, dass in genau dieser Manner-Schachtel ein paar Monate vorher schon der Nikolaus seine Gaben hinterlassen hatte. :)

:)

Es war eine herrliche, reiche, kostbare Zeit, die ich nicht missen möchte, die viel dazu beigetragen hat, dass ich der wurde, der ich heute bin. Und die Erinnerung an diese Zeit schenkt mir immer wieder Freude und auch Kraft.

Danke, Steirer, dass du uns daran teilhaben lässt.

Bei mir daheim war es, vielleicht auch weil doch eine Generation später, nicht ganz so streng, wenngleich mich einiges, was ich von deiner Mutter lesen durfte, an meine Oma erinnerte. Und ich muss auch sagen, dass uns ihre strengen "Regeln" weder in unserer Entwicklung geschadet (ganz im Gegenteil) noch nachhaltig gestört hätten.

Zum Karfreitag in Kindertagen fällt mir immer wieder eine kleine Episode ein, als mein Cousin und ich – es waren ja gerade Schulferien und wir zogen in der Stadt herum, spielten Fußball und fuhren mit unseren Rädern – beim Fleischhauer Zwischenstopp machten und uns jeder eine Leberkässemmel kauften. Gerade, als ich reinbeißen wollte, erinnerte er mich an unsere Todsünde: "Jössas, du weißt eh, welcher Tag heut ist - Karfreitag!" Nach langem Überlegen haben wir uns schließlich in einen finsteren Winkel des Schlossparks zurückgezogen, wo dann der verlockende Duft des köstlichen Semmerls über unser schlechtes Gewissen siegte und wir es bis auf den letzten Bissen wegputzten. Wär ja schließlich auch eine Sünde gewesen, es wegzuschmeißen. Ich kann gar nicht beschreiben, wie unwohl mir den ganzen Tag beim Gedanken daran war, speziell meiner Oma konnte ich, als wir unsere traditionellen Erdäpfel mit Butter verdrückten, gar nicht ins Gesicht blicken... :lol:

Genießer :winke:
 

Ähnliche Themen

Zurück
Oben