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Da gibt's relativ wenige bewusste Erinnerungen, und so manches konnte nur nach Gesprächen unter den erwachsen gewordenen Geschwistern rekonstruiert werden, bzw. fanden sich alte Fotos als Belege - wie auch immer.
Jedenfalls war die erste Periode durch die relative Nähe zum Ortskern von Türnitz bestimmt. Das Haus des Bauern lag etwas abseits des Ortes am Waldesrand, vor dem Haus Felder und Wiesen, getrennt durch die typischen Holzzäune. Einen halben Kilometer war es bis zur Hauptstraße, mit den Wirtshäusern und Geschäften. Für mich war es ein Erlebnis, wenn ich zum Einkaufen mitgehen durfte. Allein schon der Weg war für das junge Stadtkind ein Abenteuer, hier liefen Hühner, Hähne, auch der eine oder andere Hase frei durch die Gegend, jede Menge Käfer zu ebener Erde und Schmetterlinge in der Luft wollten erkannt und genau angeschaut werden. Nur den Schnecken ist der kleine Steirer, der damals noch ein kleiner Wiener war, stets penibel ausgewichen, war ich doch bei Schönwetter meist barfuß unterwegs.
Beim Einkaufen gab es nicht nur jede Menge fremdartige Leute zu sehen (wann vorher wäre mir je ein Bauer oder eine Bäuerin zu Gesicht gekommen), der Großteil der Stadtbesuche der Bauern erfolgt damals noch mit Kuhbespannten Leiterwagen, ein Traktor war eine Sensation, ned nur für mich großstädtischen Knirps. Besonders in Erinnerung ist mir der wöchentliche Gang zu einem Bauern unmittelbar hinter der Ortskirche, bei welchem mein Vater zwei oder drei Kugeln eines selbstgefertigten Schafkäse holte - eine willkommene und schmackhafte Abwechslung in unserem Speiseplan.
Ich brauche nicht extra zu erwähnen, dass meine Mutter auch in Türnitz genau wie daheim für das Kochen zuständig war, die Großmutter hat sich daran nicht beteiligt, da sie ja auf Sommerfrische war. Mein Vater unterstützte meine Mutter insofern, als er größtenteils das Einkaufen übernahm. Die Kost war bescheiden, aber schmackhaft (wie uns mein Vater immer vorsagte), und so war es in der Tat, es ist mir jedenfalls nicht bekannt geworden, dass daraus Unzufriedenheit entstanden wäre.
Sonntags erfolgt der gemeinsame Kirchgang, nach der Messe führte der Weg in eines der damals noch zahlreichen Gasthäuser, wo aber in den ersten Jahren vorwiegend heimisches Publikum anzutreffen war. Die "Wiener" waren quasi so etwas wie Exoten, welche mit einer gesunden Mischung aus Ehrfurcht und Neugier angestaunt wurden.
Wie die Tage im einzelnen verlaufen sind, vermag ich beim besten Willen nicht aus eigener Erinnerung zu sagen, es wurde mir aber glaubwürdig versichert, dass es für alle Familienmitglieder eher ein "dolce far niente" war, also zumindest als Erholung mehr als geeignet. Damals von mir fast unbemerkt, hat mein Vater mit meinem Bruder einige Tage einen "Ausflug" gemacht, um ihm ein wenig von der Umgebung zu zeigen, ein Vorhaben, das für mehr als zwei Personen nicht erschwinglich gewesen wäre. Aus Erzählungen weiß ich aber, dass meine Mutter und auch die Großmutter die Abwesenheit meines Vaters nutzten, um ein wenig unter die Leute zu gehen und nach ihren Verhältnissen auf den Putz zu hauen, worunter aber damals nicht viel mehr zu verstehen war als ein Besuch in der örtlichen Bäckerei, wo man zu einem Häferl Kaffee ein Stück Kuchen oder Torte aß. Wenn man den Gerüchten glauben darf, dann wurden diese Konditoreibesuche nach der Rückkehr meines Vaters nicht näher besprochen.
Der kleine Steirer verbrachte damals Stunden auf der Bank vor dem Haus mit dem Fabizieren von Seifenblasen, was mir selbst zwar äußerst unwahrscheinlich vorkommt, aber durch heimtückisch angefertigte Fotografien belegt ist.
So sei es also denn.
Jedenfalls war die erste Periode durch die relative Nähe zum Ortskern von Türnitz bestimmt. Das Haus des Bauern lag etwas abseits des Ortes am Waldesrand, vor dem Haus Felder und Wiesen, getrennt durch die typischen Holzzäune. Einen halben Kilometer war es bis zur Hauptstraße, mit den Wirtshäusern und Geschäften. Für mich war es ein Erlebnis, wenn ich zum Einkaufen mitgehen durfte. Allein schon der Weg war für das junge Stadtkind ein Abenteuer, hier liefen Hühner, Hähne, auch der eine oder andere Hase frei durch die Gegend, jede Menge Käfer zu ebener Erde und Schmetterlinge in der Luft wollten erkannt und genau angeschaut werden. Nur den Schnecken ist der kleine Steirer, der damals noch ein kleiner Wiener war, stets penibel ausgewichen, war ich doch bei Schönwetter meist barfuß unterwegs.
Beim Einkaufen gab es nicht nur jede Menge fremdartige Leute zu sehen (wann vorher wäre mir je ein Bauer oder eine Bäuerin zu Gesicht gekommen), der Großteil der Stadtbesuche der Bauern erfolgt damals noch mit Kuhbespannten Leiterwagen, ein Traktor war eine Sensation, ned nur für mich großstädtischen Knirps. Besonders in Erinnerung ist mir der wöchentliche Gang zu einem Bauern unmittelbar hinter der Ortskirche, bei welchem mein Vater zwei oder drei Kugeln eines selbstgefertigten Schafkäse holte - eine willkommene und schmackhafte Abwechslung in unserem Speiseplan.
Ich brauche nicht extra zu erwähnen, dass meine Mutter auch in Türnitz genau wie daheim für das Kochen zuständig war, die Großmutter hat sich daran nicht beteiligt, da sie ja auf Sommerfrische war. Mein Vater unterstützte meine Mutter insofern, als er größtenteils das Einkaufen übernahm. Die Kost war bescheiden, aber schmackhaft (wie uns mein Vater immer vorsagte), und so war es in der Tat, es ist mir jedenfalls nicht bekannt geworden, dass daraus Unzufriedenheit entstanden wäre.
Sonntags erfolgt der gemeinsame Kirchgang, nach der Messe führte der Weg in eines der damals noch zahlreichen Gasthäuser, wo aber in den ersten Jahren vorwiegend heimisches Publikum anzutreffen war. Die "Wiener" waren quasi so etwas wie Exoten, welche mit einer gesunden Mischung aus Ehrfurcht und Neugier angestaunt wurden.
Wie die Tage im einzelnen verlaufen sind, vermag ich beim besten Willen nicht aus eigener Erinnerung zu sagen, es wurde mir aber glaubwürdig versichert, dass es für alle Familienmitglieder eher ein "dolce far niente" war, also zumindest als Erholung mehr als geeignet. Damals von mir fast unbemerkt, hat mein Vater mit meinem Bruder einige Tage einen "Ausflug" gemacht, um ihm ein wenig von der Umgebung zu zeigen, ein Vorhaben, das für mehr als zwei Personen nicht erschwinglich gewesen wäre. Aus Erzählungen weiß ich aber, dass meine Mutter und auch die Großmutter die Abwesenheit meines Vaters nutzten, um ein wenig unter die Leute zu gehen und nach ihren Verhältnissen auf den Putz zu hauen, worunter aber damals nicht viel mehr zu verstehen war als ein Besuch in der örtlichen Bäckerei, wo man zu einem Häferl Kaffee ein Stück Kuchen oder Torte aß. Wenn man den Gerüchten glauben darf, dann wurden diese Konditoreibesuche nach der Rückkehr meines Vaters nicht näher besprochen.
Der kleine Steirer verbrachte damals Stunden auf der Bank vor dem Haus mit dem Fabizieren von Seifenblasen, was mir selbst zwar äußerst unwahrscheinlich vorkommt, aber durch heimtückisch angefertigte Fotografien belegt ist.
So sei es also denn.