Suizid

seid ihr dann tatsächlich bald fertig? rhetorisch gefragt.
 
Ich weiß, dieser Beitrag ist schon älter aber hinsichtlich Suizid und vor den Zug springen, schwimme ich voll gegen den Strom!
Da interessiert es mich auch nicht die Bohne ob da jemand krank ist, Todessehnsüchte hat oder nicht.
Es gibt so viele Wege sich umzubringen, warum muß ich da andere mit hineinziehen?
Das erschließt sich mir nicht. Da hängen dann meist noch ganz andere Schicksale dran.
Ich hab es live miterleben müssen, das mein Kollege, ein gestandene Kerl an seiner Lokomotive zusammengebrochen ist als man ihm mitteilte das ihm bei Peine ein 11 jähriges Mädchen vor den Zug gesprungen ist.
Der Fall ging damals bundesweit durch die Medien. Sie hatte eine 5 aufm Zeugnis und brachte sich aus Angst um!
Ergebnis bei meinem Kollegen nach über einem Jahr Reha - arbeitsunfähig. Er hat nie wieder einen Führerstand betreten.

Einen weiteren Fall hatten wir bei Hannover als damals der Torwart von Hannover 96 sich vor den Zug schmiss.
Depressionen und eine maßlos übertriebene Anteilnahme weil es sich bei dem Herrn um Robert Enke handelte, der zufällig auch noch Nationaltorwart war.
Nein Mitleid hab ich da nicht, eher rasende Wut.
Der Lokführer ist heute wieder im Dienst Dank der neuen Behandlungsmethoden die im Bahneigenem Klinikum in Malente angewendet werden.

Aber es gibt auch andere harte Hunde bei der Bahn die das locker wegstecken.
Mein Freund aus dem Nachbarort hat mittlerweile 6!!! Volltreffer mit seinen ICs und ICEs gehabt. Alle auf der Selbstmörderstrecke Hannover - Nordrhein-Westfalen!
Das einzige was ihn daran noch aufregt, ist das du nach einem PU (Personenunfall ) immer Zwangsweise beim Psychologen vorstellig werden musst.

Kann ich mir gut vorstellen.

Es gibt genug Lokführer, denen sowas eigentlich scheissegal ist.

Wie im Krieg, da hat auch nicht jeder ein Heultrauma.

Das Problem sind die heutigen Sensibelchen.
 
Kann ich mir gut vorstellen.

Es gibt genug Lokführer, denen sowas eigentlich scheissegal ist.

Wie im Krieg, da hat auch nicht jeder ein Heultrauma.

Das Problem sind die heutigen Sensibelchen.

Nicht jeder lässt alles an sich abprallen an einer Mauer aus Indifferenz und Gefühlskälte.
Anwesende natürlich ausgenommen :mrgreen:

Ich denke an meinen Opa, der hatte Alpträume vom Krieg bis zu seinem Tod.
In der kalifornischen Gastfamilie beim Schulaustausch fehlte der Vater - schwer traumatisiert und obdachlos geworden weil er im Vietnam-Krieg war.
 
Nicht jeder lässt alles an sich abprallen an einer Mauer aus Indifferenz und Gefühlskälte.
Anwesende natürlich ausgenommen :mrgreen:

Ich denke an meinen Opa, der hatte Alpträume vom Krieg bis zu seinem Tod.
In der kalifornischen Gastfamilie beim Sprachurlaub fehlte der Vater - schwer traumatisiert und obdachlos geworden weil er im Vietnam-Krieg war.

Es gibt halt Solche und Solche.

Es steht dir aber nicht zu, Lokführer oder Soldaten deshalb zu verurteilen.
 
2 ernstzunehmende Themen

  • Suizidale Personen
  • Personen die durch Suizide betroffen sind/wurden
Sie zusammen zu diskutieren halte ich für menschlich unmöglich.
Beides hat Aufmerksamkeit verdient. Hier ist Opfer-Täter-Denken unangebracht.
 
Ich kenne jemanden dem es als Lokführer 2x passiert ist. Das lässt keinen kalt. Auch saß ich mal in einem Zug wo es passierte, glaubt mir....nicht schön
 
Und Du vergleichst jetzt ernsthaft den Sohn, der wegen eines Selbstmörders ein paar Überstunden schieben muss mit dem Sohn/der Tochter, die wegen des Selbstmörders selbst aus dem Leben gerissen wurden?

Ich denke, wenn man selbst nur marginal betroffen ist, gebietet es der Respekt, sich nicht über Kleinigkeiten wie Überstunden oder Zugverspätungen zu echauffieren.
Nicht zu vergleichen mit einer Situation, in der ein Suizid eines Unbekannten das eigene Leben in irgendeiner Form zerstört.

Das Problem ist das die Übergänge tatsächlich fließend sind.
Auf der übermüdeten Heimfahrt dann Sekundenschlaf und zack sind er und die fünfköpfige Familie die grade die Straße überquert hat auch tot.

Und in der heutigen Zeit ist es doch absolut usus Fremde für die eigenen Interessen - vor allem finanzielle - über die Klippe springen zu lassen.
 
Also auch wenn diese Menschen keinen gesunden Gedanken fassen können.
Es ist Scheiße wenn sich einer vor seiner Grube erschießt, absichtlich reinplumpst ...hol mal einen Toten da hinaus...
Und natürlich in den Kopf...
Geschmackssache.
Oder auch ein Fall vor kurzem, geht auf den Aussichtsturm, grüßt noch freundlich die Leute, hüpft runter...
Ich werd da auch sauer.
Oder Frau schnallt sich das Kind um den Körper springt von einer Brücke direkt auf den Fußballplatz.
Natürlich ist es dramatisch, aber die Opfer sind die die das miterleben dürfen. Der Tote hat es ja geschafft, dem tut nichts mehr weh. Ich kann die Wut und den Zorn der anderen durchaus nachvollziehen. Niemand möchte bei solchen Vorfällen zum Handkuss kommen.
Mein Bruder saß im Zug, schmiss sich ein junger Mann davor ( er hat beruflich keine Hemmungen hinzugehen) mein Bruder lief hin. Zum Glück unverletzt der Kerl.
Aber ich finde es tragisch wenn jemand keinen anderen Weg mehr sieht, doch da dritte mitzureissen...
 
... die Opfer sind die die das miterleben dürfen. Der Tote hat es ja geschafft, dem tut nichts mehr weh..
Das gilt aber für jeden Tod, nicht nur für Suizid.

Memento

Vor meinem eignen Tod ist mir nicht bang,
Nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?

Allein im Nebel tast ich todentlang
Und lass mich willig in das Dunkel treiben.
Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.

Der weiß es wohl, dem gleiches widerfuhr;
Und die es trugen, mögen mir vergeben.
Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur,
Doch mit dem Tod der andern muss man leben.

(Mascha Kaléko )
 
Ich bekam nur mit, dass sie am @Mitglied #199846 herum hackte...

Aber eh wurscht, der kann sich schon wehren.

Danke für die Blumen aber hast schon recht - ich komme gut klar! :winke:
Ist ein sehr heikles Thema und wenn man dann so gestrickt ist wie ich und so seine Meinung vertritt, kommen damit viele nicht klar!
Von daher bin ich es auch gewohnt das ich bei dem ein und anderen anecke.
Mainstream war und wird nie meines sein. Ich bin ich, einzigartig und was besonderes, wie jeder andere auch irgendwo und damit kommt man klar oder nicht. Ne Alternative gibt es nicht.

In dem Sinne wünsche ich euch einen schönen Abend noch!
 
Hi,

Ich werd da auch sauer.

das wird sicher irgendwen interessieren ...

Aber ich finde es tragisch wenn jemand keinen anderen Weg mehr sieht, doch da dritte mitzureissen...

Dann soll der Staat den Betroffenen eine Möglichkeit geben, andere nicht zu tangieren!

Aber dann noch so feig zu sein, die Selbstmörder zu beschimpfen, ist eine Charaktereigenschaft, die man seinem übelsten Feind nicht wünscht.

LG Tom
 
das wird sicher irgendwen interessieren ...
Eh, Forum, Meinung usw...

Dann soll der Staat den Betroffenen eine Möglichkeit geben, andere nicht zu tangieren
Nein. Das ist nicht seine Aufgabe. Es gibt genug Kreative die es auch anders schaffen.
Aber dann noch so feig zu sein, die Selbstmörder zu beschimpfen, ist eine Charaktereigenschaft, die man seinem übelsten Feind nicht wünscht.
Ich empfinde mehr Mitgefühl mit den Hinterbliebenen als mit den Tätern, ist eben so.
 
Hi,



dann sollen diese Weicheier eben Bäcker oder Frisörchen werden .... wird sich schon keiner mit einem weichen Brötchen erschlagen wollen oder mit Haarspray vergiften ...

LG Tom
Der Lokführer fragt sich, wie verzweifelt oder mutig man sein muss, um so einen Selbstmord zu begehen? Und er fragt sich auch: „Denken diese Menschen darüber nach, welche Auswirkungen dies auf uns Lokführer hat? Wir können doch nichts dafür und müssen trotzdem ein Leben lang unter diesen Horror-Erlebnissen leiden.“ Über die Hintergründe der Tat weiß der Mann aus der Region nichts, „doch ich habe im Internet recherchiert und herausgefunden, dass es ein junger Mann war, der sich umgebracht hat“.


Zum Glück habe er beim Aufprall des Körpers auf den fahrenden Zug schnell die Augen geschlossen und die Leiche nicht gesehen, "doch ich habe den ekelhaften Blutgeruch noch in der Nase". Noch vor dem Aufprall hat er die Person vorschriftsmäßig mit der Hupe vor dem herannahenden Zug gewarnt und eine Schnellbremsung eingeleitet – leider vergeblich.
Und nach dem Aufprall habe er den Zug gestoppt und gleichzeitig mit einem Notruf die Bahnstrecke sperren lassen. Kurze Zeit später seien Notarzt, Kriminalpolizei und dann der Bestatter gekommen. Die Zug-Fahrgäste habe man mit einem Bus weiterbefördert, und der Lokführer sei von einem Kollegen ersetzt worden. "Das lief alles wie im Film ab, und ich war wie gelähmt."

Und diese Selbstmord-Fälle auf den Schienen seien keine Seltenheit: Ein Lokführer-Kollege von ihm hätte bereits mehr als zehn Selbstmorde erlebt. „So soll es bei mir nicht weitergehen“, betont der Mann aus der Region. „Doch ich weiß nicht, ob ich nach dem nächsten Suizid-Fall weiter meinen Beruf ausüben kann, ohne bleibende psychische Schäden zu erleiden.“
„doch das alles kann mir im schlimmsten Fall auch nicht den Spaß am Job zurückgeben“. Und wie solle er seine Familie ernähren, wenn er nicht mehr als Lokführer arbeiten kann? „Das belastet mich sehr. Trotzdem fahre ich bereits wieder und hoffe, dass nichts passiert. Aber die Furcht vor dem nächsten Mal fährt immer mit“, betont der Mann und ergänzt: „Ich weiß, dass es Unsinn ist, doch ich möchte jedem potenziellen Selbstmörder vor einem Sprung vor die Bahn sagen. Denkt auch daran, was ihr uns Lokführern und allen anderen Beteiligten damit Schreckliches antut.

Von einem Lokführer.
 
Hi,



das wird sicher irgendwen interessieren ...



Dann soll der Staat den Betroffenen eine Möglichkeit geben, andere nicht zu tangieren!

Aber dann noch so feig zu sein, die Selbstmörder zu beschimpfen, ist eine Charaktereigenschaft, die man seinem übelsten Feind nicht wünscht.

LG Tom

Servus Tom!

Die ersten Fortschritte sieht man schon, die legale Sterbehilfe läuft an.

Gegen heftigen Widerstand der Pfaffen.

Aber wenn jemand aus der Sicht des Staates "gesund" ist, auch wenns ihm noch so sehr in der Birn scheppert, bleibt ihm eine schmerzlose, saubere Lösung verwehrt.

Daher werden die Leute noch weiter von Brücken hupfen oder an Strick baumeln oder den Intercity als Erlösung wählen.

Es gibt kaum eine Möglichkeit, Selbstmord zu machen, ohne andere Leute zunindest bei der Leichenbergung zu beteiligen.
 
Zurück
Oben