Hier muss man zwischen "normaler" Massage und solcher, die eine Genehmigung als Prostitutionslokal und Kontrollkarte für die Masseurinnen erfordern würde, unterscheiden. Durch die Ignoranz und Verblendung unsere Regierung gehören Tantra-Massagen leider zur 2 Gruppe. So lange sich da nichts ändert wird es vermutlich weiter bergab gehen. Unter dem Stichwort "Wirtschaftswachstum" wäre das doch ein Thema für die ÖVP...
Leider sind die Liebhaber einer guten Massage offenbar doch nicht so zahlreich, dass es sich für eine Masseurin lohnen würde, hier ein wenig zu investieren.
ÖVP und Wirtschaftswachstum? Das war mal. Im Moment werden zwar "die Neuen" mit viel Trara hochgejubelt, aber an ein wirklich innovatives Rambazamba glaubt so gut wie niemand mehr. Letzlich wird man "gefesselt" bleiben und die mächtigen grauen Eminenzen aus der Provinz werden nur eines "entfesseln", den Gang in ihre eigene Bedeutungslosigkeit. Damit sie nicht ganz von der Bildfläche verschwinden, werden sie ihre stammwählenden Kerzerlschlecker nicht vergrämen und die Prostitutionsampel auf rot gestellt lassen.
Bei den Grünen hat längst die radikalfeministische Fraktion die Zügel in der Hand. Am liebsten würden sie die Prostitution generell unter Strafe stellen. Ähnlich wie in Schweden sollten vor allem die Gogeln zu den Hauptbüßern gemacht werden.
Die Freiheitlichen würden jeden Tag etwas anderes tun, aber nur das, was der stärkste Wind gerade über die Dächer pfeift.
Bei den Neos werden wir es sehen. Weil sie jedoch per Eigendefinition zu wenige Frauen in ihren Reihen haben, ist zu befürchten, dass sie in vorauseilender Anbiederung eine Position der "Hände weg, da unten" einnehmen werden.
Eigentlich hat die Wiener SPÖ puncto Prostitution lange Zeit eine an sich halbwegs liberale Position vertreten. Gegen sog. "Massagestudios" wurde in der Praxis de facto jahrzehntelang kaum vorgegangen. Freilich war diese pragmatische Politik für Studios, die qualitative erotische Massage anboten, unter dem Strich betrachtet kontraproduktiv. Streng nach dem Buchstaben des Gesetzes waren sie selbst dann, wenn sie wirklich keinerlei GV oder OV anboten, auch bereits nach der alten Regelung illegal. Man hat sie zwar geduldet, aber das Problem dabei war: Wer wird in die Zukunft investieren, wenn der Laden ständig von der Schließung bedroht ist? Natürlich niemand! Jetzt, unter dem "Schutz" des WPG-neu macht das erst recht niemand.
Ein gutes Beispiel für die negativen Auswirkungen des WPG ist das LP. Früher bot es sehr gute b2b Massagen an. Dann wurde es auseinandergenommen und legalisiert. Seitdem sind die guten Massage-Mädchen auf Nimmerwiedersehen entschwunden. Übrig geblieben ist eine mittelmäßige Absteige. Aber sie ham alle Stempel. Bravo, nur hingehen tut keiner mehr, denn alle Papiereln zusammengenommen, mögen sie noch so viele Stempel aufweisen, können halt leider nicht massieren.
Meinen Informationen zufolge ist es vor allem der Deckel, der die Mädchen abschreckt. Dabei kommt es weniger auf die vorgeschriebene Prozdeur der Registrierung und wöchentliche Untersuchungen, als vielmehr auf das damit verbundene faktische Diskriminierungspotenzial an. Es werden regelrechte Horrorszenarien erzählt, die eine Registrierung nach sich ziehen kann: Von Verunmöglichung am Arbeitsmarkt über Erpressung durch korrupte Minibeamte bis zum Mobbing der Kinder. Selbst wenn Vieles davon in der Realität unzutreffend oder zumindest übertrieben erscheint, bleibt trotzdem noch genug übrig. Es wird von den Mädchen zumindest geglaubt und für möglich/realistisch gehalten.
Damit sind wir beim wenig erbaulichen Grundübel: Das eigentliche Problem sind weniger die Gesetze als unsere gesellschaftlichen Dünkel und die heuchelerische Doppelzüngigkeit. Kein Wunder, dass "die Politik" keine Änderung der SW-Szene anpeilt, wenn offiziell eh niemand ins Puff geht und auch Männer am Familientisch kreuzbrav über "die Huren" motzen, um dann heimlich zu ihnen zu schleichen und dort über die Gattinen zu lästern.
Man halte sich den Spiegel vor: Die "Gesellschaft" ist jeder einzelne von uns. Die "da oben" können nur deswegen so funktionieren, weil wir so sind wie wir halt sind.