Initiationsbericht Ananda Köln
Hallo liebe Mit-Tantrikerinnen und Tantriker.
Ich beschäftige mich seit etwa einem Jahr mit Zazen und verschiedenen Meditationsarten. Dadurch bin ich über Umwege auch auf (Neo)Tantra gestoßen, hatte mich etwas in die Theorie vertieft, aber noch keine Praxis. Nicht zuletzt dieser Thread hier war der finale Anstoß, daran etwas zu ändern.
Während einer Reise durch Deutschland habe ich mir deshalb ein Herz gefasst und bin zu
Ananda gegangen, um meine erste Tantramassage zu erleben.
Schon bei der Terminvereinbarung am Telefon begrüßt mich eine sympathische Frauenstimme, ich fühle mich willkommen und angenommen, alles passiert ohne Eile und Hast. Ich vereinbare einen Termin für eine neunzigminütige Einführungsmassage und werde gebeten, diesen 24 Stunden zuvor noch einmal zu bestätigen.
Ananda liegt in der Frankfurterstraße, etwa fünf Gehminuten vom Wiener Platz in Köln Mülheim. Zum veranschlagten Zeitpunkt klingle ich, nun doch etwas nervös, und werde nach oben gebeten. Es empfängt mich eine attraktive und sympathische Frau Ende Dreißig und führt mich in den (ziemlich großen!) Massageraum. Auf dem Boden liegt eine große Matte, Meditationsmusik läuft im Hintergrund, es riecht gut und in der Ecke des Raums gibt es eine Badewanne.
Wir unterhalten uns bei einem Getränk, sie fragt mich, was meine Motivation für dieses Treffen ist und erklärt mir den Ablauf in Grundzügen. Meine Nervosität ist verschwunden. Das alles wirkt stimmig, sinnlich und sympatisch. Ich bekomme einen Kimono und Badeschlappen, dann dusche ich im sehr stilvoll eingerichteten Nebenzimmer.
Zurück im Massagezimmer beginnen wir mit einem Begrüßungsritual im Stehen. Wir fassen uns an den Händen, sehen uns an. Dann drehe ich mich um und sie stellt sich hinter mich, umarmt mich von hinten und schmiegt ihren Körper, der zu diesem Zeitpunkt ebenfalls noch mit einem Kimono verhüllt ist, an meinen. Dann bittet sie mich, den Kimono abzulegen und mich auf die bäuchlings auf die Matte zu legen.
Die nun folgende Massage ist lang, ausgiebig und sehr entspannend. Beginnend von den Beinen arbeitet sie sich nach oben vor, alle Körperteile werden ausgiebig massiert und gestreichelt. Als besonders angenehm empfinde ich die Fußmassage. Zum Einsatz kommen ein großes Seidentuch, warme Tücher, die aufgelegt werden, und mehrere Öle. Mehrmals gleitet sie mit ihrem nackten Körper über meinen Rücken, legt sich sogar einmal ganz auf mich. Auch das Hinterteil wird gebührend gestreichelt und bearbeitet. Mehrmals höre ich sie tief und konzentriert ausatmen, auch ich konzentriere mich auf meine Meditationsatmung, was mir aufgrund der Atmosphäre sehr gut gelingt. Ich befinde mich in einem tranceähnlichen Zustand, alle bewussten Gedanken verlassen meinen Kopf, ich fühle nur noch ihre Berührungen. Die Massage ist sinnlich und angenehm, hat aber bis zu diesem Zeitpunkt noch nichts explizit Sexuelles, mal abgesehen von der Tatsache, dass eine attraktive nackte Frau über mir kniet. Sprich: mein Lingam, der dergleichen schon das eine oder andere Mal gesehen hat, ist zu diesem Zeiptunkt noch so relaxt wie der Rest von mir.
Das ändert sich schnell, nachdem ich mich auf ihre Bitte hin umgedreht habe. Die Streichungen konzentrieren sich nun eindeutig auf die Körpermitte und schon nach ein, zweimal Handanlegen ist der Rest zwar noch immer sehr relaxt, der Lingam aber hat sich wunderbarerweise verwandelt. Die nun folgende Mischung aus streicheln, ziehen, sanftem Druck, ausstreichen, massieren, hochstreicheln und wieder sanftem Drücken meines besten Teils samt näherer Umgebung habe ich in dieser Raffinesse noch nie erlebt. Sehr schnell wars das mit meiner ruhigen und gleichmäßigen Meditationsatmung und sie kontrolliert nun den Rhythmus, wogegen ich nicht viel einzuwenden habe. Mehrmals bin ich kurz davor, alle Schleusen zu öffnen, werde aber jedesmal wieder sanft eine Stufe runtergeführt und dadurch auf einem konstanten Erregungsplateau gehalten. Schließlich fragt sie, mich haltend, ob ich "ganz abschließen" möchte, was ich, etwas atemlos, bejahe. Einzig von ihrem darauffolgendem Hinweis, dass ich dafür "noch ungefähr fünf Minuten" habe, weiß ich nicht ganz, was ich halten soll. Erstens bin ich verblüfft, dass die neunzig Minuten bereits um sind, es kam mir viel kürzer vor. Und natürlich möchte ich meine Zeit nicht überziehen, andererseits hat das was von Countdown und "jetzt aber los".
Seis drum, nach ein zwei Grifffolgen und wenige Minuten nach der erneuten Bearbeitung meines Gotteskriegers verabschieden sich alle Gedanken und die Schleusen öffnen sich mit einer Heftigkeit, die mich überrascht. Eine unbestimmte Zeit lang befinde ich mich im Nirwana, dann scheinen sich alle Muskeln gleichzeitig zu lockern und ich
fließe auf die Matte. Überraschenderweise bin ich nicht erschöpft und habe wenig Bedürfnis, nachzuruhen.
Nach einer erneuten Dusche plaudern wir noch kurz. Sie fragt mich, wie es mir gefallen hat, ich antworte wahrheitsgemäß. Alles unbeschwert und ganz ungezwungen. Ich zahle 140,- plus Trinkgeld, wir verabschieden uns mit einer Umarmung und ich verlasse beschwingten Schritts die Räumlichkeiten um bei einem Kölsch im Park zu chillen und das Ganze Revue passieren zu lassen.
Fazit: Es war eine schöne, ausdauernde und sinnliche Massage mit tollen Techniken und krönendem Abschluss, aber von einer länger andauernden (sexuellen) Energie danach oder einem verstärkten "Nachglühen" habe ich nichts bemerkt. Vermutlich ist das aber beim ersten Mal und nur neunzig Minuten auch nur schwer möglich, ich hatte das daher auch nicht wirklich erwartet.
Jedenfalls eine sehr schöne Erfahrung, die ich bestimmt wiederholen werde.