So gesehen ist Religiosität als Mangel an Denken oder der Fähigkeit dazu zu werten. Ist natürlich ein bisserl schwarz-weiß, aber historisch belegbar.
Deine Meinung ist tatsächlich schwarz-weiß
. Im "finsteren" Mittelalter, als Wissenschaft und Forschung nur in den Klöstern erlaubt war, gab es doch einige interessante Erfindungen. Und dem Christentum ist immerhin zu Gute zu halten, dass dessen Stifter ein einfacher Prediger war, der nichts mit Gewalt am Hut hatte, sondern im Gegenteil eine fast schon unmöglich entwaffnende Ethik lehrte. Mohammed hingegen war ein Feldherr.
Nichtsdestotrotz gab es im Namen des Kreuzes unzählige Verbrechen, und der Klerus fiel im Laufe der Jahrhunderte keinesfalls durch Bescheidenheit auf, sondern beutete das Volk oft gnadenlos aus. Wie unsere Gesellschaft ohne Aufklärung und Humanismus aussehen würde, möchte ich mir nicht ausmalen.
Andererseits sind auch Humanismus und Menschenrechte von christlichen Lehren beeinflusst. Deshalb werden sie ja von mehreren Teilen der Welt, die keine christliche Tradition haben, tendenziell abgelehnt.
Der Islam ist ein paar Jahrhunderte jünger als das Christentum oder das Judentum.
Das Christentum ist sicher etwas reifer als der Islam; das merkt man u.a. daran, dass christliche Fundamentalisten ihre Angriffe auf den Rest der Gesellschaft i.d.R. nurmehr verbal reiten, und nicht mehr mit dem Schwert. Andererseits werden bspw. Brandanschläge auf deutsche Asylbewerberheime nicht ausschließlich im Zeichen des Hakenkreuzes getätigt, sondern vordergründig auch, um die "christliche Kultur" zu schützen.
Fazit: Jede Gesellschaft hat das Potenzial, sich wieder zurück zu entwickeln, und selten ist etwas schwarzweiß, meist dominieren Grautöne
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