„Todespille“ für alle ab 70?

Natürlich sollte eine solche Entscheidung nicht leichtfertig getroffen werden, wird in den allermeisten Fällen auch nicht so ablaufen. Und wer sich wirklich umbringen möchte, der schafft es auch.

...oder er wandert durch das finstere Tal....und kommt hier und jetzt wieder raus.

Gerade bei Leiden der Seele, ist es schwierig zu entscheiden.

Die, die keinen Begleiter durch´s finstre Tal finden, selbst verirrt sind, ja die werden immer wieder versuchen zu gehen.
 
Wer sich für die Entscheidungsfindung interessiert, der sollte den Film „Und morgen Mittag bin ich tot“ anschauen. Viel mehr als nur eine Pille zu schlucken und auf die Meinung der Angehörigen pfeifen. Den Willen des Sterbenwollenden sollte man akzeptieren, wenn alle Optionen ausgeschöpft wurden.

Ich möchte nicht ewig leben, vermutlich sterbe ich sowieso früher als andere. Aber spätestens wenn ich mich nicht mehr selbst versorgen kann und/oder mich Maschinen am Leben halten, möchte ich freiwillig und in Würde abtreten. Ich hatte vor, wenn ich in die Nähe dieses Alters komme, einen Vorrat an Schlaftabletten anzulegen und diese immer wieder zu erneuern... für den Fall der Fälle. Ich bin für so eine Pille.
 
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...oder er wandert durch das finstere Tal....und kommt hier und jetzt wieder raus.

Gerade bei Leiden der Seele, ist es schwierig zu entscheiden.

Die, die keinen Begleiter durch´s finstre Tal finden, selbst verirrt sind, ja die werden immer wieder versuchen zu gehen.

Wie ich schon sagte, hoffentlich macht man sich die Entscheidung nicht leicht und hat vorher alle Optionen abgewägt und jede Alternative ausgeschöpft.
 
Die mutter meiner besten freundin sprang vor den zug. Das ist schlimm..

Dann überleg mal was bei der Mutter deiner Freundin DAVOR (jahrelang) los war
Selbstmord ist keine schlechte Laune
Es ist der Moment, in dem man nicht mehr kämpft. Nicht weil man es nit mehr möchte, sondern weil der Punkt da is wo man den Weg nach vorn nicht mehr sehen kann..... Es passiert dann einfach
 
Genauer betrachtet....
Selbstmord ist viel zu komplex um zu sagen was da richtig und falsch ist.
Ich gehe von meiner Geschichte aus, du von deiner.

Ich kann dir sagen, in meiner Geschichte war es Kurzschluss, war es nicht fair, ist es nicht verständlich, handelte er zu seinem wohle, es wurde nichts gefordert ... Als Hinterbliebener gesprochen.

Hast du dich schon mal mit der Verzweiflungstat "Selbstmord" auseinandergesetzt?

Es gibt bei gesunden Menschen keinen Kurzschluss der zum Selbstmord führt.
 
Es gibt bei gesunden Menschen keinen Kurzschluss der zum Selbstmord führt.

Mit Kurzschluss meine ich nicht, dass es vorher keine Story dazu gibt.
Die gibt es. Bei jedem. Mit Kurzschluss meine ich, dass einem spontan einfällt es heute zu tun. Ohne zu überlegen, ohne mich mal jemanden mitzuteilen, ohne Hilfe zu suchen, ohne Vorbereitung (daheim alles richten) etc.

Ich hab mich damit auseinander setzen müssen als sich vor 2 Monaten mein Vater das Leben nahm. Und ich tu es immer noch und wahrscheinlich auch noch länger...

Und wie ich schon sagte: das Thema ist so komplex, jede selbstrichtung so verschieden von ihren Motiven her usw das es hier kein "so ist es und nicht anders" gibt. Aufgehängt ist aufgehängt. Aber sogar da gibt's Unterschiede. Und bei den Gründen dafür wirds noch komplexer.
 
Dann überleg mal was bei der Mutter deiner Freundin DAVOR (jahrelang) los war
Selbstmord ist keine schlechte Laune
Es ist der Moment, in dem man nicht mehr kämpft. Nicht weil man es nit mehr möchte, sondern weil der Punkt da is wo man den Weg nach vorn nicht mehr sehen kann..... Es passiert dann einfach
Wieso zitierst du mich?

Meinst ich weiss das nicht?
 
Es klang wie ein vorwurf
Nein
Ich schreibe das nicht wegen deiner Person
Mache keine Vorwürfe sondern versuche nur einzubringen WAS und WIE ich was erlebe oder erlebt habe als Erläuterung
Wir wollen unsere Gedanken gegenseitig erweitern und wenn wir ein Thema von allen Seiten beleuchten ist das doch nicht schlecht
Freundliche Grüße :)
 
Mit Kurzschluss meine ich nicht, dass es vorher keine Story dazu gibt.
Die gibt es. Bei jedem. Mit Kurzschluss meine ich, dass einem spontan einfällt es heute zu tun. Ohne zu überlegen, ohne mich mal jemanden mitzuteilen, ohne Hilfe zu suchen, ohne Vorbereitung (daheim alles richten) etc.

Ich hab mich damit auseinander setzen müssen als sich vor 2 Monaten mein Vater das Leben nahm. Und ich tu es immer noch und wahrscheinlich auch noch länger...

Und wie ich schon sagte: das Thema ist so komplex, jede selbstrichtung so verschieden von ihren Motiven her usw das es hier kein "so ist es und nicht anders" gibt. Aufgehängt ist aufgehängt. Aber sogar da gibt's Unterschiede. Und bei den Gründen dafür wirds noch komplexer.
Mein Beileid
Da hast du schon recht wie komplex es ist
Ich bin - war von diesem Thema seit Kindheit aktiv und passiv betroffen und es kehrt immer wieder zurück.........
Es ist ein fieser Zustand und es braucht so viel Kraft sich da immer wieder herauszumanövrieren....
Versuch ihm vlt zu verzeihen.....

Zur Pille:
Ich bin für aktive Sterbehilfe aber nicht für so eine Pille am freien Markt...
 
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Ich bin für aktive Sterbehilfe ber nicht für so eine Pille am Markt

was des einen wunsch wäre des anderen, also für mich, bevormundung!

im fall des falles möchte ich die freiheit haben, mich in irgend ein loch im wald oder sonstwo zu verziehen und (m)einen schlusspunkt zu setzen. ganz ohne mahnende, hilfreiche oder belehrende worte von irgendwem, der aus berufung oder beruflichen gründen oder warum auch immer meint, er/sie sei berechtigt in meine persönliche entscheidung reinzusenfen oder sich irgendwie daran zu beteiligen! das letzte was ich da bräuchte wäre jemand der mich anlabbert!
 
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was des einen wunsch wäre des anderen, also für mich, bevormundung!

im fall des falles möchte ich die freiheit haben, mich in irgend ein loch im wald oder sonstwo zu verziehen und (m)einen schlusspunkt zu setzen. ganz ohne mahnende, hilfreiche oder belehrende worte von irgendwem, der aus berufung oder beruflichen gründen oder waarum auch immer meint, er/sie sei berechtigt in meine persönliche entscheidung reinzusenfen oder sich irgendwie daran zu beteiligen! das letzte was ich da bräuchte wäre jemand der mich anlabbert!

Ich habe schlicht meine Meinung dazu gesagt ( welche ja vom TE gefragt war :) )

Sterben kannst du gerne wie immer du möchtest ......
 
von solchen Vorgaben halte ich nie viel. Habe noch Sex, was ich liebe und kann mich noch betun ohne Hilfe.
Keine Pille für 70
 
ist ja auch keine vorwurf oder was auch immer an dich! aber ist halt nun mal so in diskussionen, dass man von anderen gesagtes als aufhänger/stichwort für eigenes hernimmt ... ;)
Versteh

Aber iwie muss man das ja für eigenes hernehmen .... Zumindest spielt da ia oft due eigene Geschichte eine Rolle warum einem das eine oder andere anspricht
Schriftlich ist es immer a bissi gefährlich bei solchen Themen um nicht missverstanden zu werden drum danke für deine Antwort :)
 
Etwas wird gerne ignoriert, solang man jung und gutbezahlt erwerbstätig ist. Der wirtschaftliche Niedergang im Alter in Kombination mit immer maroderen Sozialtöpfen. Wohnen, Arzt, menschenwürdige Pflege werden immer schwerer finanzierbar. Da wirds genug Alte geben, die auf ein langes Leben in Armut scheissen.
 
Es ist ein trauriges Thema und wie zahlreiche Andere ... leider mit vielen Tabus behaftet.

Zur Situation aus der die Sichtweise resultiert: Krankheits- und Sterbeprozesse begleiten mich jetzt schon seit einigen Jahren als Betroffener (involviert als Sohn in den Rollen Unterstützer, Pfleger, Sachwalter) teils für beide Elternteile.

Selbst ging es mir Phasenweise auch ziemlich bescheiden, daher kenne ich auch gewisse - nun nennen wir es mal "Verzweiflungszustände" und Krisen aus erster Hand.

Aus dem Hintergrund heraus begrüße ich den Ansatz - sehe da allerdings keinen Zusammenhang mit dem Alter, sondern der konkreten Situation:
Das sind für mich die Faktoren:
- Dauernder Schmerz
- Dauernde Einschränkung (Mobilität, Bewusstsein)
- Empfundenen Lebensqualität
als wirklich Entscheidend.

Ist auf Basis dieser Faktoren auf Dauer keine Besserung abzusehen, dann sollte einem die Entscheidung freigestellt werden.
Nota bene: Länger am Leben zu sein heißt nicht automatisch, eine lebenswerte Existenz zu haben.

@Mitglied #81571 : Das Problem beginnt dann so richtig, wenn Du den Weg in den Wald zur Grube nicht mehr selbst gehen kannst.

Ich erinnere mich noch in dem Zusammenhang an die Worte meines Vaters "Einen Hund schläfert man ein .... aber einen Menschen lässt man Leiden".

Auch dies ist ein Thema, das wir besser Integrieren werden müssen ... wir sind gefordert darüber Sprechen zu lernen.


LG Bär
 
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Auch dies ist ein Thema, das wir besser Integrieren werden müssen ... wir sind gefordert darüber Sprechen zu lernen.
irgendwie traurig, wie schwer wir uns mit dem thema tun, im vergleich zu beispielsweise japan.
ich wünschte mir, kommunikation über schwierige themen hätte in ausbildung/erziehung min. den selben stellenwert, wie geschichte ... aber leider ... :unsicher:
 
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