„Todespille“ für alle ab 70?

Ja schon, aber muss es das auch um jeden Preis?

Wenn das Leben, als höchstes Gut des Menschen betrachtet wird:

Ja.
Zumindest sollte man alles versuchen.

Es sei denn man ist so tief gläubig, dass man mit Sicherheit weiß, wohin die Reise geht.
(habe ich erlebt, war heftig, gibt´s auch - da habe ich keine wirkliche Meinung, das hat mich überfordert)
 
Wenn das Leben, als höchstes Gut des Menschen betrachtet wird:

Ja.
Zumindest sollte man alles versuchen.

Es sei denn man ist so tief gläubig, dass man mit Sicherheit weiß, wohin die Reise geht.
(habe ich erlebt, war heftig, gibt´s auch - da habe ich keine wirkliche Meinung, das hat mich überfordert)

Also ich wäre - milde ausgedrückt - nicht glücklich darüber, nicht selbst über mein höchstes Gut entscheiden zu können/dürfen. Ich denke es sollte jedem Menschen frei stehen, über sein eigenes Leben und seinen eigenen Tod entscheiden zu dürfen, gerade dann, solange er geistig dazu noch in der Lage ist.
Den religiösen Aspekt lasse ich jetzt mal beiseite, da ich davon ausgehe, dass der Tod wirklich das endgültige Ende ist. Selbst wenn nicht, würde es an dieser Diskussion nicht viel ändern.
 
ob mir als patient das sterben lassen weil andere (ärzte/angehörige) meinen dass ich leide und meinen tod gut für mich finden gefallen würde, da bin ich mir nicht ganz so sicher ... :D

und .. bei aller pathetik und diversem ich guter mensch habe entschieden / habe gut geheißen, dass xyz nicht mehr leiden muss sondern kirre gemacht wird: egal wie sehr man auch bedient ist, sollte man sich, sofern keine entsprechend anderslautende bestimmung hinterlassen wurde, schon drauf verlasse können, dass der arzt strikt seinen hippokratischen eid einhält und nicht eigenes oder gefühlsgedusel der angehörigen als maß für seine behandlung bzw. fremdgewünschte tötung bestimmend ist!
Was wäre die Alternative gewesen? Pflegeheim mit Pflegestufe 7 "dahinvegetieren" mit Katheder und Windel? Das Essen breimässig von überlastetem Pflegepersonal eingegeben bekommen, weil füttern darf man nicht sagen. Wenn der Körper nicht mehr kann, finde ich es vernünftig, dass nicht mehr groß "herumgedoktert" wird. Das geschilderte Szenario betraf meinen 92jährigen Opa. Das Pflegepersonal hat es gleich gesehen und die Entlassung in ein Pflegeheim (weil ab dem 14. Tag im KH gibts weniger Kohle) abgelehnt. 2 Tage später ist er im Schlaf gestorben. Und da war nix außerhalb des rechtlichen Bereiches und oder in einer Grauzone.

Die Schwierigkeit sehe ich nur darin, dass die meisten oder zumindest sehr viele Menschen sich keine Gedanken darüber machen...Was will ich wenn xy eintritt? Fängt bei lebenserhaltenden Maßnahmen an und hört bei der Art der Bestattung auf. Und glaub mir, als Angehöriger all diese Entscheidungen aufgehalst zu bekommen, ist nicht grad lustig.
 
Pflegeheim mit Pflegestufe 7 "dahinvegetieren"

Wie´s kommt.

Wir haben es unser ganzes Leben vorgelebt, wie wir mit unseren Lieben umgehen.

Das härteste war nach einem Schlaganfall eine ganze Wohnung umzubauen und bis in den Tod zu begleiten.
Es war ein sehr berührendes Erlebnis für uns und unsere Kinder.
...nicht das Einzige....

Ich denke nicht, die Chance zu bekommen irgendwo vergessen zu vegetieren.
Das Schmieden unter vielen Einschränkungen starker familiärer Bande, war und ist fixer Bestandteil in meinem Leben.
Es ist mir wichtig und ich weiß ganz genau, sie lassen mich gehen, wenn es Zeit ist.

Die Schwierigkeit sehe ich nur darin, dass die meisten oder zumindest sehr viele Menschen sich keine Gedanken darüber machen...Was will ich wenn xy eintritt? Fängt bei lebenserhaltenden Maßnahmen an und hört bei der Art der Bestattung auf. Und glaub mir, als Angehöriger all diese Entscheidungen aufgehalst zu bekommen, ist nicht grad lustig.

Absolut richtig.
Vielleicht ist es gar nicht so wichtig, für den Ernstfall.
Das aber wirklich einmal durchgearbeitet zu haben, macht ein wenig weiser und demütiger dem gesunden Leben gegenüber.
 
Was wäre die Alternative gewesen? Pflegeheim mit Pflegestufe 7 "dahinvegetieren" mit Katheder und Windel?

klingt nicht prickelnd, richtig! aber wo zieht man die grenzen? bei pflegestufe 5 und nur windel weiterleben gestattet, drüber nicht? kann/darf/soll man menschen töten, die sich selbst diesbzgl. nicht mehr selbst äussern können? wer soll das entscheiden! nö, da ist mir die jetzige regelung am leben erhalten bis der tod von selbst eintritt - sofern vorab nichts anderes gewünscht - die liebere!
 
bzgl. im kreis der familie gepflegt werden! abgesehen davon, dass sich das mit unserer heutigen lebensweise kaum mehr durchführen lässt, frage:

ist es egoistisch, wenn man seinen kindern im alter viele jahre, vielleicht noch ein jahrzehnt oder mehr als pflegefall zur last fällt oder wohlerworbenes recht, da man die kinder ja auch mal großgezogen, brei eingeflößt und deren windel gewechselt hat?

ich für meinen teil möchte das auf keinen fall!
 
klingt nicht prickelnd, richtig! aber wo zieht man die grenzen? bei pflegestufe 5 und nur windel weiterleben gestattet, drüber nicht? kann/darf/soll man menschen töten, die sich selbst diesbzgl. nicht mehr selbst äussern können? wer soll das entscheiden! nö, da ist mir die jetzige regelung am leben erhalten bis der tod von selbst eintritt - sofern vorab nichts anderes gewünscht - die liebere!

Sehe ich ganz genauso.

Ich bleib mal sinngemäß beim Dobelli.

Wir lieben alle unsere Katzen, so wir welche haben.
Die haben devinitiv keinen Merks.
Die sind auf den Moment ausgelegt.

Aber sie wissen, ob es ihnen gut geht.

Es ist eine andere Art der Lebensqualität.
Als Wesen angenommen zu sein - das fühlen Menschen.

ist es egoistisch, wenn man seinen kindern im alter viele jahre, vielleicht noch ein jahrzehnt als pflegefall zur last fällt oder wohlerworbenes recht, da man die kinder ja auch mal großgezogen, brei eingeflößt und deren windel gewechselt hat?

ich für meinen teil möchte das auf keinen fall!

Absolut korrekt.
Keiner will das.

Ich denke, für (ich weiß es nicht) Deine Lieben wäre es schwerer, Dich gehen zu lassen, als Dich zu pflegen.

Es ist der wunderbare Mensch, der das ganze Leben für einen da war.
Du kannst ihn nicht gesund machen, nur einfach da sein und ihn lieb haben, ihm Schmerzen und Sorgen nehmen und warm verabschieden.
So habe ich es erlebt bei den Menschen für die ich Verantwortung übernehmen musste.

o.t. Für meine Mutter musste ich als sie unter 50 eine Entscheidung treffen - danke an das Ärzteteam - die mich heute 20 Jahre später - schweißgebadet erwachen lässt.
Selbst wenn es richtig war, lässt es mich los, entschieden zu haben.

Es ist eine schwere Bürde, die getragen werden muss, wenn die Entscheidung zu treffen ist, eine "ewige" Instanz seines Lebens ins Nirwana zu schicken.
Das ist richtig sch…. und das wünsche ich niemanden.
 
klingt nicht prickelnd, richtig! aber wo zieht man die grenzen? bei pflegestufe 5 und nur windel weiterleben gestattet, drüber nicht? kann/darf/soll man menschen töten, die sich selbst diesbzgl. nicht mehr selbst äussern können? wer soll das entscheiden! nö, da ist mir die jetzige regelung am leben erhalten bis der tod von selbst eintritt - sofern vorab nichts anderes gewünscht - die liebere!
ich weiß nicht was du da rein interpretierst. Es gab keine einzige Art von Sterbehilfe. Lediglich die Vitamininfusionen wurden durch reine Kochsalzlösung ersetzt. Und Opa war geistig topfit, zumindest wusste er ganz genau, dass es körperlich einfach nicht mehr ging.

Bezüglich Sterbehilfe gehts nur so, wenn überhaupt, wie in der Schweiz und dabei bleibe ich auch.

Häusliche Pflege? Kommt darauf an. Wenn Mensch nicht mehr alleine (mit Hilfsmittel von mir aus) aufs Klo kommt, mache ich es nicht mehr. Meinen Vater hab ich bis zum Tod begleitet. Beim Opa machte ich es 2 Monate (24h duschen 2x/Woche kam ein mobiler Dienst), bis er eines Morgens nicht mehr zusich kam. Da rufte ich die Rettung und er kam auf die Palliativstation. Privatleben hast dann keines mehr. Oma mit starker Demenz war auch noch da. Da opferst dein Leben, das bin ich nicht bereit auf Dauer zu tun. Klingt hart ja, aber macht das erst einmal 1-2 Monat. Dann reden wir weiter. Mein Tag begann erst, als Beide um 19 Uhr im Bett waren, in der Hoffnung in der Nacht muss keiner aufs Klo.

Da wünsche ich mal den politischen Stimmen, die für Pflege zu Hause sind, das mal selbst zu machen. Von der Finanzierung her nicht möglich, außer die Pension ist exorbitant hoch. (Beispiel: 1800€ Pension, Pflegestufe 5 (die musst erst mal bekommen, solange noch sitzen kannst) 997€ macht knappe 3000€; Kosten für 24h Pflege mind. 4500€ plus Kost und Loggie für die Pflegekraft).
 
Wenn Mütter sagen, sie haben das Recht über ihren eigenen Bauch, also das ungeborene Kind abzutreiben, warum soll sich ein Erwachsener nicht selbst einschläfern dürfen? Selbstmorde passieren so und so, aber viel zu viele Selbstmörder nehmen untaugliche Mittel. Mit dem falschen Knoten im Strick zappelt man lange.
Meine Tante in der Schweiz bekam Krebs, wurde blind und wäre in ca. 2 Jahren qualvoll gestorben (also die Qualen haben schon angefangen und hätten über 2 Jahre zugenommen und nicht gelindert werden können)

Hat sich bei allen verabschieded und nächsten Tag den Saft runtergekippt.

Solide, durchdacht und (aus meiner Sicht) besser als das was vor ihr und ihren Kindern lag.

Wird aber in dem Moment kritisch, wenn es jemand nicht sicher selber bestimmen kann (aus diversen Gründen)...

Jedoch gibt es keine Religion (soweit mir bekannt) bei der man durch Selbstmord nicht direkt nach unten fährt.
 
ob das wohll dem wunsch des verstorbenen entsprach? rein darum geht es mir!
das weiß ich nicht, weil zu diesem Zeitpunkt war er nicht mehr ansprechbar und wurde es auch nicht mehr....dran am Körper war nix mehr....das meinte ich früher, und auch @Mitglied #247512 erwähnte es, mit Entscheidungen, die Mensch selbst bei guter, geistiger und körperlicher Gesundheit treffen (muss), und nicht auf die Angehörigen abwälzen sollte.
 
Sehe ich ganz genauso.

Ich bleib mal sinngemäß beim Dobelli.

Wir lieben alle unsere Katzen, so wir welche haben.
Die haben devinitiv keinen Merks.
Die sind auf den Moment ausgelegt.

Aber sie wissen, ob es ihnen gut geht.

Es ist eine andere Art der Lebensqualität.
Als Wesen angenommen zu sein - das fühlen Menschen.
bei unseren Haustieren fällt es uns aber nicht schwer sie von qualvollen Schmerzen zu erlösen. Da wollen wir nur eines, unnötiges Leid verhindern.
 
bei unseren Haustieren fällt es uns aber nicht schwer sie von qualvollen Schmerzen zu erlösen. Da wollen wir nur eines, unnötiges Leid verhindern.

Über meine Mitbewohner, die tierischen, kann ich das nicht sagen.

Jedesmal war die Frage, was unendliches Leid ist.
In der Veterinärmedizin haben wir nicht annähernd die Möglichkeit wie in der Humanmedizin.
Sei mir nicht böse, zwischen einem Menschen mit dem ich tiefe und jahrzehntelange Beziehung habe und den Tieren unter meiner Obhut gibt es einen Unterschied.
Ein Wesen mit dem ich gleicher Ebene kommuniziere und das mich und meine Nachkommen formte mit der Wüstenspringmaus Pinky zu vergleichen, dablas i net.
Dennoch mache ich für jedes Tier mein bestes.
Emotionell spielt´s allerdings auf einer anderen Ebene.


Ich Hiafla hau nicht einmal meinen Maulbeerbaum raus, obwohl er mich fertig macht.

Wenn es Dir bei Deinen Haustieren leicht fäll, finde ich es fein für Dich.
 
Über meine Mitbewohner, die tierischen, kann ich das nicht sagen.

Jedesmal war die Frage, was unendliches Leid ist.
In der Veterinärmedizin haben wir nicht annähernd die Möglichkeit wie in der Humanmedizin.
Sei mir nicht böse, zwischen einem Menschen mit dem ich tiefe und jahrzehntelange Beziehung habe und den Tieren unter meiner Obhut gibt es einen Unterschied.
Ein Wesen mit dem ich gleicher Ebene kommuniziere und das mich und meine Nachkommen formte mit der Wüstenspringmaus Pinky zu vergleichen, dablas i net.
Dennoch mache ich für jedes Tier mein bestes.
Emotionell spielt´s allerdings auf einer anderen Ebene.


Ich Hiafla hau nicht einmal meinen Maulbeerbaum raus, obwohl er mich fertig macht.

Wenn es Dir bei Deinen Haustieren leicht fäll, finde ich es fein für Dich.
Hast du es wirklich nötig mir die Worte zu verdrehen, zumal du Haustiere ins spiel gebracht hast, aber gut, ich kenn den Dobelli nicht, keine ahnung woher nun der Wind weht
 
Hast du es wirklich nötig mir die Worte zu verdrehen, zumal du Haustiere ins spiel gebracht hast, aber gut, ich kenn den Dobelli nicht, keine ahnung woher nun der Wind weht


Sch… nein.

Ich habe den Smiley vergessen.
War nicht so gemeint.

Es gibt allerdings Leut, die den Hund sch…. tragen und die Oma einmal im Monat im Heim besuchen.

Noch mal sorry.
 
kann/darf/soll man menschen töten, die sich selbst diesbzgl. nicht mehr selbst äussern können?

Aus diesem Grund sollte das Ableben einem Menschen schon zu einem früheren Zeitpunkt erleichtert werden.
Mich stört der Titel hier sowieso, wieso genau ab 70? Manche wollen ihr Leben mit 30 schon beenden, andere denken selbst mit 80 nicht einmal im Traum an den Tod. Altersgrenzen sind immer unglücklich und heikel, egal in welchem Kontext.
Der andere Punkt ist der, dass die Frage offen bleibt, ob es hier um klassische Sterbehilfe geht, oder schlicht und einfach um eine "humanere" Form des Suizids. Humaner als vor den Zug zu springen, sich die Birne wegzuknallen usw.
 
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