Ich habe mir fest vorgenommen demnächst mit meinen Eltern über das Thema Tod zu sprechen. Ich môchte, dass sie sich ernsthaft damit befassen was die Medizin mit ihnen machen darf und was nicht, damit nicht ich, oder sie selbst damit kämpfen müssen die Entcheidung für den Angehörigen zu treffen.
Heutzutage wird man in vielen Kliniken noch therapiert obwohl den Ärzten klar ist, dass es den Patienten nicht mehr genesen lässt. Da hängen dann über 85 jährige noch ein paar Jahre am Beatmungsgerät oder werden sonstwie am Leben erhalten, nicht selten weil die Familie das so will. Patientenverfügungen helfen da aus, Intensivmedizin ist teuer und bringt viel Geld.
Wir leben in einer Gesellschaft in der der Tod, der zu den natürlichsten Dingen des Lebens gehört immer mehr tabuisiert wird.
Ich denke nicht, dass irgendjemand eine derartige Pille auf Vorrat verteilen wird. Es gehören aber sehr wohl Einrichtungen her in denen Menschen mit unheilbaren körperlichen Leiden zu einem von ihnen selbst gewählten Zeitpunkt gehen dürfen.
Für gewôhnlich spricht man in einem solchen Fall auch vorher mit seiner Familie und lässt sie nicht mit tausend Fragen stehen.
Ein Modell wie es die Schweiz bietet finde ich diesbezüglich sehr sinnvoll.
Wie
@Mitglied #247512 bereits angeführt hat gehôrt die paliativmedizinische Betreuung weiter ausgebaut. Es wird nur schwierig sein die Nachfrage an Pflegepersonal in den nächsten Jahrzehnten zu decken, eben weil die wenigsten etwas mit dem Thema zu tun haben wollen. Heute rufen ja oft noch Pflegeheime den Krankenwagen, wenn der natürliche Weg des Sterbens bereits begonnen hat. Das Krankenhaus allerdings darf den Patienten nicht einfach sterben lassen, auch wenn viele Ärzte aus dem Bekanntenkreis mit dieser Pflicht des am Leben erhaltens hadern.
Das psychische Leiden keine sichere Indikation für ein Recht auf Sterbehilfe sein kônnen ist wohl nur logisch. Diese Selbsttötungen wird man allerdings auch weiterhin nicht immer verhindern können. Aber man muss jenen, die wissen das sie nur noch abbauen eine Möglichkeit geben in Würde freiwillig zu gehen.
Ich persônlich habe zum Beispiel nicht die Absicht an den Folgen einer Erkrankung wie ALS oder MS langsam zu sterben. Sollten mich solche Leiden erwischen, weiß ich (und wissen auch meine Süße und der Große Sohn) schon jetzt, dass immer ein großer Sack Grillkohle und ein Griller in meinem Schlafzimmer stehen werden.
Einschlafen und nicht mehr aufwachen, auch für die die einen finden die definitiv angenehmere Variante.
Zug, aufhängen, Kugel, Runterspringen oder ähnliches sind keine Option. Ich hatte bereits zu oft das zweifelhafte Vergnügen mit solchen Situationen leben zu müssen, das werde ich definitiv niemandem antun.