Unberührbare Dominanz

Eben... und irgendwer sollte dann am Steuer sitzen....

Ich kann verstehen, dass sich der Top während des Spiels nicht gehen lassen kann und die Situation unter Kontrolle habe muss. Ich sehe allerdings nicht den Zusammenhang mit den aufkommenden Gefühlen und wieso ein sich verlieren (auch im Nachgang) nicht möglich sein sollte...
 
Wenn dus beruflich machst, sollte es danach kein wir geben. Bzw immer etwas Distanz. Der nächste will ja auch bedient werden.

Ich kann's nur wiederholen: wir sind alles Menschen. Sich in einem anderen Mensch zu verlieren ist mehr als menschlich.
Wenn man das nicht will muss man abgrenzen lernen. Wer auf dieses abgrenzen allerdings Lust hat, ist fraglich...
 
ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll....

Mal einen Versuch. Ich sehe mich ja eher als sowas wie Pilot und Flugbegleiter.... Oder Tandemparagleiter trifft es vielleicht besser....ich will Sub und mich zum fliegen bringen. Pures, instinktives Interagieren, ohne Kopfkontrolle, nur aus dem Bauch heraus... ich will und suche die Hingabe von Sub.

Aber Karma is a bitch.... als Pilot kannst nicht zuhause im heimatlichen Flughafen bleiben, ich lande dann ebenfalls an diese Destination. Geb mich genauso rein....

Wenn man so will wird im laufe einer Session aus zwei Individuen ein gemeinsames Wir. Ein Wille. Ein gemeinsamer Responsekreislauf....
Nur ist bei mir während der Session quasi die Pilotenkonzentration noch dabei, wärend Sub, wenn keine Flugangst da ist, den Flug genießen kann.

Wenn ich dann nach der Session den Autopiloten ausschalte aber ist immer noch dieses "Wir-Feld" da.... nicht ein Ich, das bei sich ist sondern in diesem Instinktiven reagieren noch drinnen ist - dann aber planlos....kopflos....

Wer möchte da nicht mitfliegen?????
 
Ist das für euch Bedingung? Vorstellbar? Unvorstellbar?

Für mich war es lange Zeit einfach nicht vorstellbar, ohne Lust freut es mich ja nicht zu spielen und meine Befriedigung zumindest im Anschluß in ein Spiel gehörte für mich dazu....

Für mich ist der aktive Part in einem BDSM Spiel grundsätzlich unberührbar. Bis auf Schuhspitzen küssen vielleicht. Und die Befriedigung ziehe ich aus dem Spiel und nicht aus dem körperlichen Kontakt mit einem Sub.
Klassische Dominanz eben. Und das hat nicht nur mit der Tatsache zu tun, daß Top auf Sub zu jeder Zeit aufzupassen hat (weil sonst ein Spiel sehr schnell sehr schief geht) Sondern auch mit meiner Spieleinstellung, BDSM ist BDSM und Sex ist Sex. Zwei völlig unterschiedliche Dinge ...
 
Für mich ist der aktive Part in einem BDSM Spiel grundsätzlich unberührbar. Bis auf Schuhspitzen küssen vielleicht. Und die Befriedigung ziehe ich aus dem Spiel und nicht aus dem körperlichen Kontakt mit einem Sub.
Klassische Dominanz eben. Und das hat nicht nur mit der Tatsache zu tun, daß Top auf Sub zu jeder Zeit aufzupassen hat (weil sonst ein Spiel sehr schnell sehr schief geht) Sondern auch mit meiner Spieleinstellung, BDSM ist BDSM und Sex ist Sex. Zwei völlig unterschiedliche Dinge ...

Da bin ich völlig anders. Ich kann kann und will das nicht trennen. Meine Ansprüche an Zuneigung, Vertrauen und Anziehung sind schon beim Vanilla-Sex sehr hoch, umso höher sind sie beim Spiel. Ohne die Top nicht intellektuell als zumindest ebenbürtig anzusehen, ohne sehr, sehr viel Zuneigung, ohne große Anziehung und ohne enormes Vertrauen, kann ich nicht spielen, da blockiere ich, da bin mir zu schade.
Sind die Voraussetzungen jedoch erfüllt, kann ich sehr weit gehen im Spiel und die Top hat mich mit jeder Faser meines Ichs...
 
Da bin ich völlig anders. Ich kann kann und will das nicht trennen. Meine Ansprüche an Zuneigung, Vertrauen und Anziehung sind schon beim Vanilla-Sex sehr hoch, umso höher sind sie beim Spiel. Ohne die Top nicht intellektuell als zumindest ebenbürtig anzusehen, ohne sehr, sehr viel Zuneigung, ohne große Anziehung und ohne enormes Vertrauen, kann ich nicht spielen, da blockiere ich, da bin mir zu schade.

Das ist ja kein Widerspruch zu meiner Haltung. Ich bin der Meinung, daß BDSM nur auf gleicher Augenhöhe funktioniert. Und ohne Vertrauen funktioniert es schon gar nicht. Das heißt aber nicht, daß mich ein/e Sub berühren dürfte.
 
Am Ende ist es mühsam darüber zu diskutieren. Für mich persönlich gibt es kein Richtig oder Falsch, solange es für beide, die daran beteiligt sind stimmig ist und beide das selbe wollen und der gleichen Intention folgen.
Ich kann lediglich für mich persönlich festhalten, dass ich erlebt habe wie es sich anfühlt, wenn sich beide Teile gegenseitig innigst lieben und das geht für mich über tiefe Zuneigung weit hinaus. Und bevor ich das nicht wieder empfinde, werde ich mich auch nicht wieder hin- und hergeben (ganz einfach weil ich es brauche).

Das andere bewusst Grenzen ziehen, soll für diese richtig sein, das würde ich niemandem absprechen und lässt sich in seiner Richtigkeit (für die jeweilige Person) auch nicht absprechen.
 
Das ist ja kein Widerspruch zu meiner Haltung. Ich bin der Meinung, daß BDSM nur auf gleicher Augenhöhe funktioniert. Und ohne Vertrauen funktioniert es schon gar nicht. Das heißt aber nicht, daß mich ein/e Sub berühren dürfte.

Und dann geht es bei mir nicht. Was soll ich mit einer solchen Top? Ich brauche im Spiel die Berührung, die Nähe, den Geruch, den Schweiß, das Spüren meiner Herrin, ihren Atem, ihren Kuss, ihre Haut an meiner, ihr zärtliches Streicheln meines Gesichtes, ehe die Snake gnadenlos auf mich drischt... Habe ich das nicht, dann fühle ich mich nicht bespielt sondern einfach nur gedemütigt und verdroschen, mir fehlte die Zärtlichkeit, die mir den Unterschied zwischen einer Gewaltanwendung an meinem Körper und der liebevollen Behandlung durch die Top so klar macht, dass ich Schläge genießen kann.
 
Und dann geht es bei mir nicht. Was soll ich mit einer solchen Top? Ich brauche im Spiel die Berührung, die Nähe, den Geruch, den Schweiß, das Spüren meiner Herrin, ihren Atem, ihren Kuss, ihre Haut an meiner, ihr zärtliches Streicheln meines Gesichtes, ehe die Snake gnadenlos auf mich drischt... Habe ich das nicht, dann fühle ich mich nicht bespielt sondern einfach nur gedemütigt und verdroschen, mir fehlte die Zärtlichkeit, die mir den Unterschied zwischen einer Gewaltanwendung an meinem Körper und der liebevollen Behandlung durch die Top so klar macht, dass ich Schläge genießen kann.

Schön langsam macht mich die Sache an :undweg:

OT: ich bin echt nicht szenekundig, aber ich würd sagen QUED ist der Kuschelbär in der Szene und was die Art zu spielen anbelangt, eher die Ausnahme. Deine Streicheleinheiten bekommst zum Schluss wenn alles vorbei ist- Kruzifix :haha:

Aber ich könnte mir vorstellen, dass es vielen Subs auf Qued's Art lieber wäre/gefallen würde :hmm:

Aber die Art zu spielen hat wahrscheinlich mindestens genauso viele Möglichkeiten wie generell der gesamte Bereich Sex...
 
Schön langsam macht mich die Sache an :undweg:

OT: ich bin echt nicht szenekundig, aber ich würd sagen QUED ist der Kuschelbär in der Szene und was die Art zu spielen anbelangt, eher die Ausnahme. Deine Streicheleinheiten bekommst zum Schluss wenn alles vorbei ist- Kruzifix :haha:

Aber ich könnte mir vorstellen, dass es vielen Subs auf Qued's Art lieber wäre/gefallen würde :hmm:

Aber die Art zu spielen hat wahrscheinlich mindestens genauso viele Möglichkeiten wie generell der gesamte Bereich Sex...

Als Kuschelbäre würde ich mich nicht sehen. Du kannst Dir die Macht der Gegensätze und die Auswirkungen auf Deinen Kopf aber vorstellen? Ein zarter Kuss, ein Streicheln über Deine Wange, Du blickst in Ihre Augen und in diesem Moment knallt die Snake auf Deine Haut... Was da im Kopf abgeht, dagegen ist das reine Verdreschen ein, man verzeihe, Lercherlschaas...
 
Ja ich weiß von was du sprichst... :herzen:

Aber *konzentrierdichaufswesentlichecathaleah* das ist in diesem Bereich bei Gott ja nicht bei jedem so... Manche mögen halt nur haue... Und Distanz. Da geht's dann einfach um was anderes...
 
Also je mehr und intensiver ich mich in einer Session beschäftige desto mehr Kontakt und Hingabe brauche ich entweder währenddessen (wie Qed schon schreib - Kuss und Klapps :D) buw. umso mehr danach.

ich will ja das "wir" aus dem Spiel mitnehmen und nachher noch genießen ... :liebe:
deswegen spiele ich nit gleich mit Jedem / Jeder ...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die unterschiedlichen Zugänge zu der Frage der Unberührbarkeit beruhen vielleicht darauf, dass nicht alle die hier schreiben dasselbe Ziel verfolgen.

Wenn jemand BDSM als Teil einer Liebesbeziehung sieht, Hingabe und Auslieferung im Zusammenhang mit einer geliebten Person erfahren will, dann läuft es für die Involvierten anders ab, als wenn man sich für Sessions verabredet und dann miteinander spielt. Wobei ich jetzt auch nicht weiß, ob chat noir auch noch einen professionellen Hintergrund hat oder nicht? Bei Sessions im Rahmen einer Freundschaft plus hat man jedenfalls andere Grenzen als innerhalb einer Liebesbeziehung und ich denke mal das gilt unabhängig von der Frage ob dom oder dev.

Der Rahmen den man dabei festgelegt ist für mich ebenso wenig fix, wie das was man erleben und erfahren will. Manchmal wäre schon Streicheln oder ein Kuss zu viel, ein anderes Mal wiederum stimmig.

Bei einer Liebesbeziehung gibt es im BDSM-Kontext dafür andere Fallen und Fragen. Wie gut man den Schalter im Alltag wieder umlegen kann, wie sehr sich Alltag und BDSM überhaupt auf Dauer ausgehen, ob man wie in jeder konventionellen Liebesbeziehung nicht irgendwann bemerkt, dass der Verschmelzungswunsch eine irgendwie ungesunde Komponente hat, die sich mit Ebenbürtigkeit nicht ausgeht, weil jeder weiterhin für sich alleine bestehen muss. Die Abhängigkeiten und sonstiges ergeben schnell mal eine Schräglage.

Welche "Sicherheitsvorkehrungen" man in dieser oder jener Konstellation für sich trifft, ist somit wohl von vielen Faktoren abhängig. Wie es sich anfühlt, ob einem dabei dann nicht was fehlt oder alles zu tief geht, wird man dann meiner Erfahrung nach spätestens dann bemerken, wenn man mitten drinnen ist, auch wenn es dann vielleicht schon wieder zu spät ist, aber daraus kann man ja lernen. Fürs nächste Mal dann. Und irgendwann das Ideal finden, das für einen passt. Wird aber nicht für jeden dasselbe sein.
 
Ich bin Switcher. Wenn ich jedoch den dev Part einnehme, erregt mich berührbare Dominanz.
 
Und dann geht es bei mir nicht. Was soll ich mit einer solchen Top? Ich brauche im Spiel die Berührung, die Nähe, den Geruch, den Schweiß, das Spüren meiner Herrin, ihren Atem, ihren Kuss, ihre Haut an meiner, ihr zärtliches Streicheln meines Gesichtes, ehe die Snake gnadenlos auf mich drischt... Habe ich das nicht, dann fühle ich mich nicht bespielt sondern einfach nur gedemütigt und verdroschen, mir fehlte die Zärtlichkeit, die mir den Unterschied zwischen einer Gewaltanwendung an meinem Körper und der liebevollen Behandlung durch die Top so klar macht, dass ich Schläge genießen kann.


Das (bis auf den Kuß) gibt es ja eh. Aber Sub hat seine/ihre Hände bei sich zu behalten, die Zunge und alles andere sowieso. Ich liebe es, zwei Zentimeter vor dem Gesicht eines Subs zu stehen und sicher sein zu können, daß er/sie mich absolut nicht berühren DARF.
Deshalb mag ich ja auch Vakuumbett und Kubus so gerne. Da ist eine kleine dünne Barriere dazwischen. Genausoviel, wie notwendig. Und das Spüren ist dabei absolut das gleiche.
Es sind diese paar Zentimeter Abstand und der Respekt, der daraus entsteht, das macht eine Session erst spannend. Klassische Dominanz eben.
 
Das (bis auf den Kuß) gibt es ja eh. Aber Sub hat seine/ihre Hände bei sich zu behalten, die Zunge und alles andere sowieso. Ich liebe es, zwei Zentimeter vor dem Gesicht eines Subs zu stehen und sicher sein zu können, daß er/sie mich absolut nicht berühren DARF.
Deshalb mag ich ja auch Vakuumbett und Kubus so gerne. Da ist eine kleine dünne Barriere dazwischen. Genausoviel, wie notwendig. Und das Spüren ist dabei absolut das gleiche.
Es sind diese paar Zentimeter Abstand und der Respekt, der daraus entsteht, das macht eine Session erst spannend. Klassische Dominanz eben.
Das passt ja. Aber wie ist es dann danach bei dir ? Auch nich auf Distanz oder nicht mehr ?
 
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