Vorgeschichte

Ich denke, dass es von Vorteil ist, wenn man/frau mit neuer Partnerin/neuem Partner offen über das reden kann, was vor dieser neuen Beziehung war.
Doch noch mehr bin ich der Meinung, dass man/frau grundsätzlich keine Rechenschaft darüber schuldig ist. Und die neue Partnerin/der neue Partner, der/dem etwas über die eigene Vergangenheit erzählt wird, sollte sich tunlichst moralischer Bewertungen enthalten!
 
Mir fallen nur Deine Widersprüche auf:

Da ist nichts Widersprüchliches. Es sind nur von dir aus dem jeweiligen Kontext rausgerissene Zitate, die dann durch eine willkürliche Zusammenstellung den Anschein von Widersprüchlichkeit erwecken sollen. Da fehlt jede Stringenz.

Somit ist Promiskuität was Schönes?

Habe ich behauptet, es wäre was Schlechtes?

Das wäre dann aber ein schwaches Fundament ;)
Es gibt ja kaum etwas Subjektiveres als Moral.

Deshalb wird ja das was sich im demokratischen Prozess als herrschende Moral rauskristallisiert in für alle gültige Gesetze manifestiert ( oder auch wieder geändert). Auch "Normen" genannt. Und das was nicht ausdrücklich per Gesetz genormt wird, bleibt dennoch als "normal" bezeichnete vorherrschende Sitte der Mehrheit einer Gesellschaft, wenn auch nicht bindend, sodass davon ungestraft abgewichen werden kann. Aber prinzipiell ist eine mehrheitlich konsensuale Moral eine unabdingbare Voraussetzung für jede Form einer zivilisierten Gesellschaft und somit ein starkes Fundament.
 
Also wieviel Realität man ihm zumuten kann.

das halte ich für einen sehr bedenklichen ansatz.

wenn mein partner mit einer realität nicht so gut zurecht kommt, die so essenziell für einen wichtigen aspekt von mir (sexualität) verantwortlich ist, dann ist das nicht der richtige partner für mich (besser gesagt, ich bin dann nicht der richtige partner für sie).

ich finds komisch, wie man sich den umstand, eine beziehung mit einer lüge anzufangen, hier versucht schönzureden ... o_O
 
Aber prinzipiell ist eine mehrheitlich konsensuale Moral eine unabdingbare Voraussetzung für jede Form einer zivilisierten Gesellschaft und somit ein starkes Fundament.

die haben wir doch als gesellschaft gar nicht?
selbst in den tiefsten grundsätzen der moral, haben wir regional gesehen eklatante unterschiede ...
wo siehst du da einen globalen konsens? wir schaffen es doch ned amal, uns da über den grundbegriff von mord einig zu werden?
 
Hi,

ich finds komisch, wie man sich den umstand, eine beziehung mit einer lüge anzufangen, hier versucht schönzureden ... o_O

weil es absolut irrelevant ist, und man in einer normalen Beziehung ohnehin viel lügen muss?

Artikel 8 der EMRK besagt "Jedermann hat Anspruch auf Achtung seines Privat- und Familienlebens, seiner Wohnung und seines Briefverkehrs."

Das ist ein Menschenrecht, es ist ein unverzichtbares Recht, auch der Lebens-/Ehepartner ist nicht berechtigt, dem anderen dieses Recht abzusprechen!

Wenn ich aus eigenen Stücken etwas sage, kein Problem, aber daraus einen Anspruch des Partners auf die Information abzuleiten ist gelinde gesagt seltsam!


Eine Lüge zum Schutz meiner Menschenrechte ist absolut zulässig! Auch wenn Du es komisch findest.

LG Tom
 
Wenn ich aus eigenen Stücken etwas sage, kein Problem, aber daraus einen Anspruch des Partners auf die Information abzuleiten ist gelinde gesagt seltsam!

das macht auch hier überhaupt keiner (ich zumindest nicht).
mir geht es darum, dass ich für mich schon eine grundlegende "kollision" in den zwei persönlichkeiten sehe, wenn der eine partner jemand ist, der eine "ereignisreiche" sexuelle vergangenheit hatte, und der andere partner jemand, der lieber/besser nicht mit dieser wahrheit konfrontiert wird ...

wieviel sinn macht dieser "start" in eine beziehung überhaupt noch?
 
Hi,

wieviel sinn macht dieser "start" in eine beziehung überhaupt noch?

man kann sich ändern? Manche (vielleicht sogar viele) Menschen stehen sich selbst im Weg?

Wenn ich eine Frau kennen lerne, dann will ich z.B. nicht wissen, dass sie mal als Prostituierte gearbeitet hat. Ich würde da gerne - so ich blöd genug bin zu fragen - angelogen werden.

LG Tom
 
Wenn ich eine Frau kennen lerne, dann will ich z.B. nicht wissen, dass sie mal als Prostituierte gearbeitet hat. Ich würde da gerne - so ich blöd genug bin zu fragen - angelogen werden.

meh, ich bin da wohl wie immer "seltsam" ... ich würde nie damit so ein problem haben, dass ich es nicht wissen wollen würde ... selbst wenn sie mal ein mann gewesen sein sollte (was ich mir persönlich zB als nicht gerade kleinen konflikt mit mir selbst vorstellen würde), wäre es mir wichtig, es zu wissen, weil ich _alles_ an meinem seelenpartner lieben will, auch das, was sie/er davor war und was sie in ihrem leben erlebt oder durchgemacht haben ...
 
Da ist nichts Widersprüchliches. Es sind nur von dir aus dem jeweiligen Kontext rausgerissene Zitate, die dann durch eine willkürliche Zusammenstellung den Anschein von Widersprüchlichkeit erwecken sollen. Da fehlt jede Stringenz.
Ich habe nichts aus dem Kontext rausgerissen. Dein Hin und Her mit dem Begriff normal fällt halt auf ;).

Habe ich behauptet, es wäre was Schlechtes?
Ja. Konkret hast Du geschrieben:
Es hat wenig Sinn, sich die eigene Promiskuität schön zu reden zu wollen und die Augen vor Realitäten zu verschließen.
Wenn Promiskuität aber eh etwas Schönes ist, muss man sich diese nicht schön reden ;).

Deshalb wird ja das was sich im demokratischen Prozess als herrschende Moral rauskristallisiert in für alle gültige Gesetze manifestiert ( oder auch wieder geändert). Auch "Normen" genannt.
Somit ist alles, was nicht gegen gesetzliche Normen verstößt, normal? :up:

Und das was nicht ausdrücklich per Gesetz genormt wird, bleibt dennoch als "normal" bezeichnete vorherrschende Sitte der Mehrheit einer Gesellschaft,
Also doch nicht :roll:

wenn auch nicht bindend, sodass davon ungestraft abgewichen werden kann.
Also doch :D

Aber prinzipiell ist eine mehrheitlich konsensuale Moral eine unabdingbare Voraussetzung für jede Form einer zivilisierten Gesellschaft und somit ein starkes Fundament.
Somit steht unsere Gesellschaft auf einem schwachen Fundament, weil sie keine mehrheitlich konsensuale Moral hat?
 
Wenn Promiskuität aber eh etwas Schönes ist, muss man sich diese nicht schön reden

Ich habe Promiskuität weder als etwas schlechtes noch als was schönes bezeichnet.

Es ging um die gesellschaftliche Bewertung von Promiskuität :

Du hast von dir geschrieben.
Das trifft dann auf dich zu. Ändert aber nichts daran, dass in aller Regel ein häufiger Partnerwechsel in der Vorgeschichte negativ bewertet wird.

Es hat wenig Sinn, sich die eigene Promiskuität schön zu reden zu wollen und die Augen vor Realitäten zu verschließen.
Und "in aller Regel" heißt nicht "ausnahmslos".

Mit "Schönreden" ist hier folglich gemeint, die Bewertung zu ignorieren.

Das mal als Beispiel, wie sinnverdrehend eine willkürliche Zusammenstellung von Zitaten sein kann. Auch für andere, die das zu lesen bekommen und dann auf diesen Zug aufspringen.

Für den Rest deines Post gilt das gleiche. In dem Stil diskutiere ich nicht.

Über den Zusammenhang von Moral und Gesetzgebung gibt es jede Menge Info / Literatur, wobei ich annehme, dass du da ausreichend belesen bist, um mein hier sehr kurz gefasstes Statement dazu richtig zu verstehen imstande bist. Also ersparen wir uns eine überflüssige Ping-Pong -Debatte, die zu nichts führt.
 
selbst in den tiefsten grundsätzen der moral, haben wir regional gesehen eklatante unterschiede ...

Das ist ein Irrtum. Unterschiede innerhalb einer Kultur gibt es nur marginal. Im Großen und Ganzen herrscht Konsens, ohne den es keine Gesetzeslage / stabile Gesellschaft gäbe, sondern Chaos/ Krieg.

Bedeutet aber nicht, dass man in einer demokratischen Gesellschaft nicht Moral und Gesetz jeder Zeit diskutieren kann/ dürfte. Und jeder Gesetzesänderung geht ein moralischer Umdenkungsprozess voraus. ( z.B. Strafbarkeit von Homosexualität )
 
Das ist ein Irrtum. Unterschiede innerhalb einer Kultur gibt es nur marginal. Im Großen und Ganzen herrscht Konsens, ohne den es keine Gesetzeslage / stabile Gesellschaft gäbe, sondern Chaos/ Krieg.
...ich lass das mit den Argumenten für meine anarchistische Weltsicht und meinen Überzeugungen jetzt einfach mal. Die Diskussion führt wirklich zu weit. Aber was Chaos automatisch mit Krieg zu tun hat zB ist mir jetzt nicht klar!

Without order nothing exists, without chaos nothing evolves!

Es ging um die gesellschaftliche Bewertung von Promiskuität :
Gesellschaftliche Bewertung? Von so individuellen persönlichen Dingen wie Sexualität? Bin ich kein Freund davon irgendwelche solche Maßsstäbe da anzulegen!
Auch den geschlechtspezifischen Unterschied zwischen "geiler Stecher" und "Schlampe" zB könnte man bekriteln... also dass ein Typ mit einem Haufen Frauen eher positiv bewertet wird und es bei Männern sogar als Leistung betrachtet wird mit der viele sogar angeben, währrend Frauen die viele Liebhaber hatten oftmals als Schlampen negativ besetzt tituliert werden.

Also ich sehe da keine gesellschaftliche Norm die man irgendwie festlegen könnte. Sondern im Gegenteil ist Sexualität und die Einstellung die Menschen dazu haben (inklusive der Einstellung zur Promiskuität der eigenen Partner) etwas sehr Individuelles. Und auch nicht immer nur von Zahlen abhängig sondern eben auch von der Präsentation dieser oder der Situation und der Gründe. Höchstens in konservativen Kreisen oder unter Menschen mit konservativer Einstellung könnte man sagen dass es die Norm ist viele Sexualpartner als etwas Negatives zu bewerten.
Viele andere Menschen (auch nicht Swinger) wissen erfahrene Partner spätestens dann zu schätzen wenn man selbst in den Genuss kommt selbst von diesen Erfahrungen zu profitieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Unterschiede innerhalb einer Kultur gibt es nur marginal. Im Großen und Ganzen herrscht Konsens

ah eh .... deswegen ja gerade die polarisierung in unserer gesellschaft zu vielen ansichten und bestrebungen.:roll: :kopfklatsch:

Bedeutet aber nicht, dass man in einer demokratischen Gesellschaft nicht Moral und Gesetz jeder Zeit diskutieren kann/ dürfte. Und jeder Gesetzesänderung geht ein moralischer Umdenkungsprozess voraus. ( z.B. Strafbarkeit von Homosexualität )

verstehe ich dann nicht, dass du dich auf eine normalität berufst, die du nicht belegen kannst. eben: "gesellschaftliche normen" - im grund genommen, wenn man die menschenrechte und darin verankerten freiheiten halbwegs ernst nimmt eh nur auf basis von gesetzlichen schranken - sind einem stetigen wandel unterworfen. und wenn sich dabei wer auf eine "normalität" beruft (und diese in keiner weise belegen kann - die damals revoluzzer-68er sind heute schon retro), bedeutet das "im normalfall" (achtung, ironie!) dass lediglich die eigenen ansichten zum standard erhoben und andere damit als irrelevant weggewischt werden sollen.
 
ah eh .... deswegen ja gerade die polarisierung in unserer gesellschaft zu vielen ansichten und bestrebungen.:roll: :kopfklatsch:



verstehe ich dann nicht, dass du dich auf eine normalität berufst, die du nicht belegen kannst. eben: "gesellschaftliche normen" - im grund genommen, wenn man die menschenrechte und darin verankerten freiheiten halbwegs ernst nimmt eh nur auf basis von gesetzlichen schranken - sind einem stetigen wandel unterworfen. und wenn sich dabei wer auf eine "normalität" beruft (und diese in keiner weise belegen kann - die damals revoluzzer-68er sind heute schon retro), bedeutet das "im normalfall" (achtung, ironie!) dass lediglich die eigenen ansichten zum standard erhoben und andere damit als irrelevant weggewischt werden sollen.

... und dadurch entweder bewusst oder unbewusst andere niedermacht. Also schon von oben drauf ... und das ganz ohne Ironie.
 
In China und vielen anderen Ländern ist es "normal" einer bestimmten Partei zu folgen...

Und außerdem essen sie dort Hunde; ganz normal.
Dafür ist in Jamaika das Kiffen etwas selbstverständliches…

Tut mir leid, aber Du verrennst Dich gerade in eine Begrifflichkeit.

Normalität ist der Gegner von Freiheit! Normalität ist der Tod von Individualität! Normalität ist gleichbedeutend mit Ordnung, Stagnation und Gleichschaltung!

Es ist doch längst normal individuell zu sein. :D
 
ah eh .... deswegen ja gerade die polarisierung in unserer gesellschaft zu vielen ansichten und bestrebungen.

Nichts davon gefährdet zur Zeit den generellen Konsens. Unterschiedliche Ansichten und Polarisierungen sind normaler ( bzw. "genormter" / vgl. Selbstverständnis ) und fundmentaler Bestandteil einer funktionierenden Demokratie.

verstehe ich dann nicht, dass du dich auf eine normalität berufst, die du nicht belegen kannst.

Normalität ist ein zentraler Begriff, der sich selbst belegt.

Zudem durchzieht Normalität / Konsenz sämtliche Lebensbereiche ( Natur, Technik, Gesundheit, Verkehr, Gesetz, Soziales. usw. )

Und es ist im Grunde genommen nur scheinheilig, den Begriff "normal" durch Synonyme zu ersetzen, die inhaltlich auf dasselbe gemeinte hinauslaufen.

Eigentlich nichts anders als eine absurde Ausgeburt der "Political Correctness" die genau das fördert was sie zu bekämpfen vorgibt.

Was jeder für sich im Privaten als seine Normalität definiert bleibt davon unberührt, solange er im Privaten bleibt und nicht versucht seine ungewöhnlichen Praktiken oder Vorlieben als normal, also weit verbreitet und allgemein konsensual, darzustellen. Das lassen sich Andere zu Recht nicht gefallen.

Ich hoffe, deinen Horizont ein wenig erweitert zu haben und wünsche noch einen schönen Sonntag.
 
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