War das alles?

S

Gast

(Gelöschter Account)
Nabend zusammen,

ich weiß nicht, ob es überhaupt hier hingehört, aber ich hoffe doch.

Keine Ahnung, warum mich seit einiger Zeit dieses Thema beschäftigt, aber vielleicht gehts dem ein oder anderen ja genauso.
Eigentlich läuft ja im Leben alles so vor sich hin. Ich kann mich zumindest beruflich überhaupt nicht beschweren, habe einen tollen Job der mir viel Spaß macht. Meine Ehe funktioniert (wieder) und außer ein paar Alltagsprobleme haben wir nur das Problem mit der Skoliose unserer Tochter. Beide sind ansonsten wohlauf und auch schulisch ziemlich gut. Mein Mann hat einen krisensicheren Job und eigentlich mangelt es uns an nichts.
Aber - und da ist das große "Aber" - irgendwie frag ich mich manchmal, ob dieses Leben mit allen seinen Facetten jetzt wirklich alles war. Irgendwie vermisse ich mal wieder ein positives Highlight. Manchmal drängt es mich nach Veränderung. Ans Auswandern habe ich in der letzten Zeit so oft gedacht, aber irgendwie kann das ja auch nicht das non plus ultra sein. Ebenso wenig zufriedenstellend ist aber der Gedanke, dass das nun die nächsten Jahre tagein tagaus so weiter geht. Daher der Gedanke, ob das wirklich alles war?
Habt ihr nicht auch manchmal das Gefühl, irgendwie nochmal neu anzufangen, aus alten Lebensgewohnheiten auszubrechen, den "spiesbürgerlichen Alltag" hinter euch zu lassen oder einfach eine Veränderung herbei zu führen? Ist das evt. normal oder muss ich mich vielleicht fragen, ob ich nicht gerade so was wie eine "Midlife crises" habe? .....

Bevor aber spekuliert wird: Ich hab nicht das Gefühl, unglücklich zu sein, aber einfach das Gefühl, dass irgendetwas fehlt.
Meinem Mann gehts übrigens manchmal genauso .... da fehlts also nicht an Kommunikation! ;)

lg
Jenna
 
Es ging mir früher immer wieder so. Mittlerweile sind die Neuerungen in meinem Leben so gravierend, dass sich dieses Gefühl wohl in nächster Zeit nicht einstellen wird ;)

Wenn ihr beide das Gefühl habt, es fehlt euch etwas, dann tut etwas. Eine Basisstabilität ist zwar speziell mit Kindern angebracht, aber viele Parameter lassen sich adaptieren. Von veränderter Freizeitgestaltung - separat oder gemeinsam - über Erlernen neuer Fähigkeiten (Sprachen, Instrumente, Studium, Sportart etc.) bis zu Übersiedlung und Jobwechsel ist vieles denkbar, manches verändert das gesamte Umfeld sodass das Leben wieder von neuen Eindrücken durchflossen werden kann.

Der graue Alltag ist leicht vermeidbar, wenn die Neugier und der Änderungswunsch größer sind als die Bequemlichkeit. Er ist tödlich für viele Beziehungen, weil die Unzufriedenheit mit dem eigenen Lebensstil oft auf Partner und Partnerschaft projiziert werden statt das Übel gemeinsam an der Wurzel zu packen. Wenn sich beide dessen bewusst sind und die Situation ändern wollen, dann kann das aber umso mehr zusammenschweissen.
 
Wer weiß das schon.....ob das alles war ?

Das Leben ist immer für überaschungen gut....Leben bedeutet auch veränderung,immer wieder....denn stillstand in einer momentanen zufriedenheit bedeutet auch einen rückschritt.....Wahrscheinlich sucht man sich deshalb immer wieder neue Ziele die es zu erreichen gilt.....

Ihr habt euch anscheinend eure Existenx auf ein gutes Fundament aufgebaut und abgesichert......und jetzt sucht ihr neue herausforderungen......ihr werdet diese sicher finden.....
 
das klingt so, als fehlt da nen bisserl kreativität - jaha - und die muss auch noch von euch in eurer familie selber ausgehen^^

aber nen paar vorschläge finden sich ja schon ... und je nachdem was euch spass macht findet sich in der näheren umgebung meist mehr als man so denkt - von cart fahren bis zu geführtem pilze sammeln wird doch vieles angeboten :)
 
Passt viell. ganz gut ...

Leben heisst lernen ...

Anfangs kümmern sich deine Eltern den ganzen Tag um dich, und auch später helfen sie dir noch ein wenig: Du machst die ersten Schritte, und sie halten deine Hand, du fährst auf deinem neuen Fahrrad, und sie laufen einige Zeit neben dir her. So gewöhnst du dich daran, dass du immerzu etwas Neues tun musst. Aber schnell wird dir klar, dass sie nicht immer da sein werden: Als sie dich zum ersten Mal allein im Kindergarten lassen, ist es seltsam, vielleicht sogar schrecklich, doch irgendwann gewöhnst du dich selbst daran. Das ist auch besser so, denn so wird es bleiben: Für den Rest deines Leben wirst du auf dich selbst angewiesen sein.

Du kommst in die Schule, gerade als du dich an den Kindergarten gewöhnt hast: Du kennst dich dort aus, weißt, wo die Spiele sind, und hast Freunde, aber nun ist es aus mit Spielen, jetzt wird gearbeitet. Damit du dich daran gewöhnst, hast du anfangs nur einige Stunden Unterricht, aber bald werden es mehr, und mit Spaß hat das nichts mehr zu tun. Immerhin kannst du dich immer noch gut mit anderen Kindern unterhalten, das war noch nie schwierig, nur ändert sich das leider ebenfalls recht bald. Sie werden alle so komisch, die Mädchen kichern albern, die Jungs rempeln brutal oder geben an, überhaupt wirken alle Kinder um dich herum wie ausgetauscht. Und nicht nur das: Du selbst wirst ebenfalls komisch. Du hast Gefühle, die du nicht kennst, und entdeckst eines Tages im Spiegel einen Körper, der völlig grotesk ist – der gehört dir auf keinen Fall! Zumindest musst du dich daran erst mal gewöhnen, aber leider hast du dafür überhaupt keine Zeit, und so überziehst du zum ersten Mal dein Konto der Erkenntnis – du steckst knietief im Lebensdispo.

Zum Glück weißt du das nicht. Du weißt nur, dass da draußen Mädchen oder Jungs auf dich warten, eine Welt der tausend Möglichkeiten, dein Leben. Also probierst du alles aus. Und machst alles falsch. Du bist zum ersten Mal betrunken, und es ist zum Kotzen, du verliebst dich zum ersten Mal, und es bricht dir das Herz, du hast zum ersten Mal Sex, und es ist furchtbar kompliziert. Nein, Spaß macht auch das nicht. Vielleicht wäre es besser, wenn du üben könntest, aber dafür ist keine Zeit. Die Schule ist vorbei, gerade als du dich endlich an sie gewöhnt hast, und nun sollst du dich entscheiden, was du für den Rest deines Lebens machen willst. Natürlich ist das völlig idiotisch, natürlich hast du keine Idee, aber daran kannst du dich gleich gewöhnen: Es geht hier nicht um dich, du bist nur Teil der Maschine. Und die Maschine, die siehst du erst ganz am Schluss.

Immerhin hast du jetzt offiziell eine Wahl, oft kommt das im Leben nicht vor, und mit etwas Glück wählst du das Richtige. Vielleicht reicht es sogar, um ein bisschen rauszukommen aus dem Lebensdispo – vielleicht probierst du tatsächlich einige Sachen lange genug aus, um sie zu verstehen. Danach hast du eventuell Spaß am Sex, weil du dich traust zu tun, was du wirklich willst, oder trinkst zum Alkohol Wasser, sodass du dich am nächsten Morgen nicht mehr ganz so elend fühlst. Mit etwas Glück triffst du sogar ein paar Menschen, mit denen du offen darüber sprechen kannst, dass du keine Ahnung hast, worum es geht. Und mit ganz viel Glück sagen sie: wir auch nicht. Das fühlt sich dann für einen Moment an, als hättest du alles verstanden, das Leben und so weiter, und diesen Moment solltest du wirklich genießen, denn lange wird dieses Gefühl nicht halten.

Dann ist deine Ausbildungszeit auch schon rum, du bist etwas geworden, und nun beginnt der Alltag, denn du hast einen Beruf. Damit hast du nicht gerechnet: Die ganze Zeit ging es holterdipolter die Lebenstreppe rauf (oder war es eher runter?), und plötzlich bewegt sich nichts mehr. Du gehst zur Arbeit, du hast einen Partner oder suchst einen, abends kochst du und siehst fern, am Wochenende fährst du mal weg, und alles ist eigenartig ruhig. Vielleicht zu ruhig? Wo sind die wilden Abende in den Clubs, wo die verrückten Touren mit den Freunden, wo die Ideen, die ihr verwirklichen wolltet, denn wozu ist das Leben da, wenn nicht dazu, seine Träume wahr werden zu lassen? Doch nach Feierabend ist es irgendwie schwierig, wild und gefährlich zu sein, und schließlich ist es nicht so, als hättest du gar keinen Spaß. Außerdem bekommst du kurz darauf Kinder.

Damit hast du ebenfalls nicht gerechnet. Sicher, du wolltest welche haben, aber dass man die aufziehen muss und wie das geht war dir nicht ganz klar. Bald kannst du Windeln wechseln und Fläschchen wärmen, doch die kleinen Racker wachsen in einem irren Tempo, und so hechelst du die ganze Zeit hinter ihnen her, andauernd haben sie irgendwas Neues. Immerhin entwickelt sich in dir langsam ein Gefühl von Stabilität: Du machst deine Arbeit seit einiger Zeit und bist inzwischen gut darin, du verstehst tatsächlich, worum es geht und wie da etwas unter deinen Händen wächst. Du hast Gewohnheiten, und sie fühlen sich gut an, du hast neue Fähigkeiten, und sie sind verblüffend, du kochst, und es schmeckt nicht mehr wie früher das Studentenzeug. Alles wächst, und du wächst mit, so wie deine Kinder, so wie dein Leben.

Einiges ist auch verschwunden, die Kinder wollen spielen, und das kannst du leider nicht mehr, jedenfalls nicht so unschuldig wie früher. Du würdest es vielleicht gern wieder lernen, doch es bleibt nicht genug Zeit zum Üben: Im Alltag ist kein Platz zum Spielen, und die lieben Kleinen wollen schon bald lieber groß sein. So folgt die nächste Überraschung: Gerade dachtest du, du hättest es endlich geschafft, einen Platz im Leben gefunden, und plötzlich steckst du wieder im Dispo. Diesmal aber bis zum Hals: Du hast eine Lebenskrise.

Du hast also ein Haus gebaut, du kannst einen prima Lammbraten zubereiten, du hast tolle Freunde und kennst dich aus mit allem, was dich interessiert. Eines Abends liegst du auf dem Sofa, liest ein schönes Buch, trinkst Tee, das Telefon klingelt, und jemand, der dich liebt, erzählt dir von einem kleinen Glück. Alles ist gut. Doch nachdem du aufgelegt und das Licht eingeschaltet hast, weil es dämmert, wirst du so schwer. Du zögerst. Die Kinder sind aus dem Haus, deine Arbeit machst du so lange, dass es sich anfühlt wie schon immer, alles ist an seinem Platz. Trotzdem hast du das Gefühl, dass das nicht alles gewesen sein kann. Was ist denn mit deinen Träumen? Wo sind die geblieben? Warum bist du nicht reich, berühmt und glücklich?

Du wirst also wieder aktiv, schaffst Sachen, die du dir nie zugetraut hast, versuchst noch mal etwas Neues und findest ein weiteres Mal einen Platz im Leben. Doch es ist nur eine Zwischen-station, und das ahnst du. Denn nun zeigt dein Körper erste Ausfallerscheinungen. Anfangs sind es nur Kleinigkeiten, doch bald läufst du nicht mehr so leichtfüßig wie einst durch die Welt, spürst das Wetter in den Knochen und bist oft müde. Klar, du könntest jetzt wieder ausgehen wie früher, die Kinder sind aus dem Haus, du hast Geld, und die Arbeit lässt dir mehr Freiraum. Aber irgendwie hast du keine Lust. Du bist häufig schlapp, außerdem hast du alles schon tausendmal gesehen, die Restaurants, die Gespräche, die Taxis. Und jemanden abschleppen für eine wilde Nacht, nein, das kannst du sowieso vergessen, das ist vorbei, und das weißt du auch. Reisen geht noch, immerhin, fremde Länder besuchen macht Spaß, aber der Klimawechsel ist mühsam, du bist langsamer geworden und brauchst länger zum Eingewöhnen. Eigentlich brauchst du sowieso mehr Zeit. Na, die wirst du kriegen.

Du gehst also in Rente. Hättest du mitgezählt, wäre das jetzt wahrscheinlich die millionste neue Situation in deinem Leben, und würde es gerecht zugehen, bekämst du dafür eine Anstecknadel. Das mit der Gerechtigkeit hast du dir zum Glück schon vor längerer Zeit abgeschminkt, aber an die Stille und den Mangel an Aufgaben und Zielen gewöhnst du dich lange nicht.

Zum Glück bist du nicht allein, einige Freunde, die damals meinten, sie wüssten ebenfalls nicht, worum es im Leben geht, sind noch da. So könnt ihr darüber lachen, wie naiv ihr damals wart, und euch darüber freuen, wie viel ihr trotzdem geschafft habt. Insgeheim weißt du aber, dass sie eines Tages sterben werden. Der Tod ist zwar nichts Neues für dich, deine Eltern sind bereits tot, aber als sie starben, waren sie dir schon fern. Natürlich tat es furchtbar weh, aber sie waren nicht mehr die Menschen, mit denen du dein ganzes Leben teilst. Nun ist es anders. Doch selbst daran gewöhnst du dich nach einiger Zeit. Bald kennst du dich aus auf Friedhöfen, und die Gespräche bei den Beerdigungen werden routinierter. Schließlich bist du dran.

Lust zu leben hast du sowieso nicht mehr viel. Dein Körper ächzt, du stöhnst den ganzen Tag, schläfst nicht gut, einige deiner besten Freunde sind tot und neben deinem Bett befindet sich eine Apotheken-Zweigstelle. Du darfst nicht essen, was du magst, alles fällt dir schwer, die Straßen von früher findest du nicht wieder, und die jungen Leute verstehst du schon lange nicht mehr.

Du liegst also im Bett, jemand hat dir irgendwas gebracht, es dämmert, und plötzlich weißt du, dass das jetzt nicht bloß der Abend ist, der kommt. Und dann siehst du sie. Die Maschine, die dein Leben war. Wie du ihr brav gefolgt bist, wie du an jeder Abzweigung aus den Vorschlägen gewählt hast, die dir vorgegeben waren, wie du immer gerannt bist, dem Leben hinterher, wie du nie wusstest, was du eigentlich wolltest. Sie haben mir keine Zeit gelassen, rufst du in das Nichts, und eine Stimme antwortet leise: Sie lassen dir nie irgendwas, du musst dir alles nehmen.

Also schließt du die Augen, da ist das Licht, darüber hast du mal im »Spiegel« gelesen, die sind echt gut informiert beim »Spiegel«, und dann zieht noch mal alles vorbei, deine Freundin im Kindergarten und wie sie gelacht hat, die Sonne am ersten Morgen nach der ersten Nacht mit deiner großen Liebe, der ernste, erstaunte, ferne Blick deines ersten Kindes, das Glück in dem einen Gesicht, das über Jahrzehnte beim Aufwachen neben dir lag, und du weißt, es war gut, es war so gut, gelebt zu haben. Dann ist es fort. Deine Augen sind geschlossen, und wenn du sie wieder öffnest, blicken sie in ein anderes Leben. Vielleicht kriegst du es dann besser hin. Vielleicht hast du etwas gelernt ...

Quelle: http://relax-city.de/
 
Oh wieder ein Unzufriedenheitsthread. :mrgreen:

Ich würde als erste Maßnahme vorschlagen, den Privatfernsehekonsum drastisch einzuschränken. Ständig nur vom super Leben der Reichen und Schönen zu erfahren wirkt auf die eigene Zufriedenheit vielleicht nicht immer günstig.

Dann nimmt man einen Atlas zur Hand und schlägt die Weltkarte auf und überlegt sich in wie vielen Ländern die Menschen wohl überhaupt nicht die kleinste Chance haben auf so ein Leben wie du es beschrieben hast. Dann bleiben eine Hand voll Industrienationen übrig. Dann überlegst du wie viele Menschen in diesen Industrienationen wohl das Glück haben eine gesicherte Existenz vorweisen zu können und gleichzeitig im Familienglück leben zu dürfen und auch an keiner schweren Krankheit leiden. Ich will mich nicht auf genaue Zahlen festlegen aber umgelegt auf die Weltbevölkerung gehörst du wahrscheinlich zu dem halben % dem es am besten geht auf dieser Welt. Dann kannst du dich selber zu etwas mehr Zufriedenheit mahnen. Zumindest mache ich das ab und zu so wenn diese widerliche Unzufriedenheit wieder aufkeimt.

Jetzt werden zwar gleich wieder die üblichen Verdächtigen kommen und schreiben: "Lass dich mal richtig gehen!" "Stillstand ist Rückschritt" und "Zufriedenheit steht der Weiterentwicklung im Weg" aber irgendwann ist halt auch für das beste halbe Prozent der Weltbevölkerung der Punkt erreicht an dem sich das Lebensglück nicht mehr steigern lässt.

Vielleicht hast du auch schon lange keinen Dämpfer mehr erhalten der dich ermahnt hat wie schnell alles den Bach runter rinnen kann. Ein kleiner Fleck auf einem Röntgenbild bei einer Routineuntersuchung zB. oder ein LKW Fahrer der eine halbe Sekunde zu spät auf das Bremspedal tritt. Also eigentlich könntest du sogar glücklich sein wenn dein Leben Tag aus Tag ein so weiter geht.

(Jaja mir ist schon klar, dass man grobe Missstände im Leben beseitigen muss aber davon kann hier ja keine Rede sein)
 
Oh wieder ein Unzufriedenheitsthread. :mrgreen:

Dann nimmt man einen Atlas zur Hand und schlägt die Weltkarte auf und überlegt sich in wie vielen Ländern die Menschen wohl überhaupt nicht die kleinste Chance haben auf so ein Leben wie du es beschrieben hast.

Wenn alles gut geht werde ich solch Länder im Herbst/Winter mal hautnah erleben! Werde viele neue Eindrücke sammeln und diese sicher auch mit Fotos so gut es geht dokumentieren und sammeln! Es ist ein kleiner Umbruch in meinem Leben, der doch eine gewisse Ungewissheit und auch Gefahr beinhaltet. Also ein Erlebnis und Abenteuer das man so schnell nicht mehr hat!
Mal sehen wie es wird! Bin richtig aufgeregt!
 
Vielleicht hast du auch schon lange keinen Dämpfer mehr erhalten der dich ermahnt hat wie schnell alles den Bach runter rinnen kann. Ein kleiner Fleck auf einem Röntgenbild bei einer Routineuntersuchung zB. oder ein LKW Fahrer der eine halbe Sekunde zu spät auf das Bremspedal tritt. Also eigentlich könntest du sogar glücklich sein wenn dein Leben Tag aus Tag ein so weiter geht.

(Jaja mir ist schon klar, dass man grobe Missstände im Leben beseitigen muss aber davon kann hier ja keine Rede sein)

Moin,

sorry, aber da muss ich dich gewaltig enttäuschen. Dämpfer habe ich in meinem Leben mehr als genug hab, mag sie jetzt nicht alle aufzählen, aber dazu gehört auch der Tod einiger Familienmitglieder in den letzten 6 Jahren, einschließlich meiner Mutter und meines Vaters..... Also erzähl mir jetzt ned, dass ich einen Dämpfer bräuchte. Dazu kennst du meine Lebensgeschichte einfach ned!

Ich hatte übrigens geschrieben, dass ich nicht unglücklich oder unzufrieden bin, sondern dass ich einfach nur frage, ob das, was jetzt gerade das "normale" Leben ist, wirklich exakt so die nächsten (so Gott will) 40 - 50 Jahre weitergeht. Und mich hat eigentlich nur interessiert, ob andere sich auch schon die Frage gestellt haben und wie sie letztendlich mit solchen "Phasen" umgehen. Deswegen sehe ich das jetzt nicht als "Unzufriedenheitsthread" im klassischen Sinne!

Meine Kollegin und ich haben heute darüber gegrübelt, wie so so ein "Highlight" aussehen würde. Die Gegenfrage, die man sich dann natürlich stellen muss, ist wie lange man von diesem Highlight wohl zehren könnte und wann man sich das nächste herbei wünscht. Wenn man aber genau hinsieht, besteht das Leben ja letztendlich auch in kleinen Dingen aus vielen Highlights, aber nimmt sie wohl kaum noch wahr.

Naja, ich hab mich heute darüber gefreut, dass meine alte Stute mit ihren fast 34 Jahren noch munter über die Wiese getrabt ist.

lg
Jenna
 
Ich würde als erste Maßnahme vorschlagen, den Privatfernsehekonsum drastisch einzuschränken.

Soweit d'accord.

Der Rest läuft auf ein "Sei zufrieden, es könnte schlechter gehen" hinaus. Das würde mich definitiv nicht zufrieden stellen. Ich brauche auch den Vergleich mit Leuten, denen es schlechter geht nich, um mich gut zu fühlen.
Übrigens hast du genau dieses Verhalten im ersten Satz moniert. Einerseits sollen sie den Vergleich mit vermeintlich Glücklicheren meiden, andererseits den Vergleich mit vermeintlich Unglücklicheren suchen. Das ist nicht konsequent.
 
Soweit d'accord.

Der Rest läuft auf ein "Sei zufrieden, es könnte schlechter gehen" hinaus. Das würde mich definitiv nicht zufrieden stellen.
Ich brauche auch den Vergleich mit Leuten, denen es schlechter geht nich, um mich gut zu fühlen.
Übrigens hast du genau dieses Verhalten im ersten Satz moniert. Einerseits sollen sie den Vergleich mit vermeintlich Glücklicheren meiden, andererseits den Vergleich mit vermeintlich Unglücklicheren suchen. Das ist nicht konsequent.

Darum habe ich ja letztens geschrieben, dass wir selten einer Meinung sind. :mrgreen:

Wenn es keinen offensichtlichen Grund gibt warum Menschen unzufrieden sind, dann schadet ein kurzer Vergleich mit Menschen denen es dreckiger geht sicher nicht. Das soll ja auch kein Dauerzustand sein, sondern ein kurzes Besinnen darauf was man bereits erreicht und geschaffen hat und das ist meiner Meinung nach nicht vergleichbar mit dem Dauerkonsum der Trottelsender die einem tagtäglich nichts anderes präsentieren als die Reichen und Schönen und was sie wieder mit ihren Millionen gekauft haben. Vielleicht hat die heutige Generation die in einem Wirtschaftssystem aufgewachsen ist, das rein auf Wachstum aufgebaut ist einfach verlernt das Erreichte und Geschaffte schätzen zu lernen. Diese Aussage ist nicht mehr auf die TE bezogen. (falls sie sich noch angesprochen fühlt)

(Da denke ich immer an einen Mitarbeiter im Aussendienst der in einem Superjahr +25% an Umsätzen erzielen konnte, von der Konzernführung dieses Superergebnis für die Folgejahre aber als Basis herangezogen wird.)
 
Ersetze "Unzufriedenheit" mit "Nachdenklichkeit" - das triffts eher!

lg
Jenna
 
Bevor aber spekuliert wird: Ich hab nicht das Gefühl, unglücklich zu sein, aber einfach das Gefühl, dass irgendetwas fehlt.
Meinem Mann gehts übrigens manchmal genauso .... da fehlts also nicht an Kommunikation! ;)

lg
Jenna

Hast du schon einmal überlegt, dich für eine humanitäre Sache zu engagieren?

Nein, nicht irgendeine Summe zu spenden, sondern richtig wo mitmachen.
 
Der graue Alltag ist leicht vermeidbar, wenn die Neugier und der Änderungswunsch größer sind als die Bequemlichkeit.

:daumen:

Soweit d'accord.

Der Rest läuft auf ein "Sei zufrieden, es könnte schlechter gehen" hinaus. Das würde mich definitiv nicht zufrieden stellen. Ich brauche auch den Vergleich mit Leuten, denen es schlechter geht nich, um mich gut zu fühlen.

:daumen:

Mir gefällt dieser Thread, danke Jenna...eh klar. Das was du beschreibst nenne ich "Sehnsucht", die Gewissheit, dass es mehr geben kann. Dass das Leben ganz anders sein kann. Das man selber ganz anders sein kann. Das hat - zumindest für mich - sehr wenig mit permanenter Unzufriedenheit zu tun. Denn das bin ich überhaupt nicht.

Es gibt aber Phasen in meinem Leben, da gehe ich in mich und frage mich:

Wer bin ich?
Wer kan ich noch sein?
Was ist gut in meinem Leben?
Was ist eher ein fauler Kompromiss?
Muss ich so leben, wie ich gerade lebe, nur weil ich es irgendeinmal für gut empfunden habe?
Muss ich so leben, wie ich lebe, weil andere das für gut erhalten?
Bin ich mutig genug, meinen inneren Sehnsüchten nachzugehen?
Oder aber bin ich mutig genug, genau diesen nicht nachzugehen?

Da fällt mir doch ein schöner Text von Erich Fried ein, den ich schon mal gepostet hab:



Wo lernen wir ?
Wo lernen wir leben
und wo lernen wir lernen
und wo vergessen
um nicht nur Erlerntes zu leben ?

Wo lernen wir klug genug sein
die Fragen zu meiden
die unsere Liebe nicht einträchtig machen
und wo
lernen wir ehrlich genug zu sein
und unserer Liebe zuliebe
die Fragen nicht zu meiden ?

Wo lernen wir
uns gegen die Wirklichkeit wehren
die uns um unsere Freiheit
betrügen will
und wo lernen wir träumen
und wach sein für unsere Träume
damit etwas von ihnen
unsere Wirklichkeit wird ?

Ich finde, dieser Text gibt sehr viel von der Spannung wieder, in der die stehen, die auf diese inneren Stimmen hören. Zu viel Veränderung, permanente Suche nach mehr und besser kann zerstören. Zu wenig Veränderung, sich permanent einreden, dass eh alles so gut ist, nur weil man zu feige ist etwas zu wagen, kann mindestens genau so viel zerstören. Ich für mich gehe meinen Sehnsüchten lieber mutig nach...nicht allen, aber zumindest denen, die ich gut geprüft habe ;).
 
Also, ich versteh dich ganz gut, kann mir vorstellen was du meinst! Manchmal hab ich auch so ähnliche Gedanken, wo ich dann ans Auswandern denke, bzw daran mir einen Job zu suchen wo ich zumindest mal vorübergehend im Ausland arbeiten kann, einfach der Abwechslung halber..... Es ist zwar recht toll, einen Job zu haben, der relativ gesehen sicher ist, aber manchmal frustriert einen eben der ständige Trott, das Gefühl sich immer im Kreis zu drehen, nichts neues zu erleben! Auch ich kann nicht behaupten das mir mein Job keinen Spaß macht, es gibt Tage da geh ich total gerne arbeiten, würde den Job sonst ja nicht schon seit 18 Jahren machen *ggg*
Es ist eben manchmal einfach die Lust nach Veränderung, zu der ich aber persönlich dann doch nie genug Mumm hab .... Nun, vielleicht wird es ja doch irgendwann mal soweit sein, doch bis dahin, geniße ich mal das was ich bisher erreicht hab...... Mal sehen was noch so kommt......
 
Habt ihr nicht auch manchmal das Gefühl, irgendwie nochmal neu anzufangen, aus alten Lebensgewohnheiten auszubrechen, den "spiesbürgerlichen Alltag" hinter euch zu lassen oder einfach eine Veränderung herbei zu führen? Ist das evt. normal oder muss ich mich vielleicht fragen, ob ich nicht gerade so was wie eine "Midlife crises" habe? .....
Also eins voweg, die bisherigen Posts hab ich mir nicht durchgelesen, aber abnonniert... bei tom muss ich mir immer ne Stunde im Kalemnder eintragen ;)

Aber mach dir keine Sorgen, das hat nichts mir Midlife crisis zu tun, meiner Meinung nach ist es vollkommen normal, auch einmal darüber nachzudenken, wie man das Leben nun führen könnte wenn man etwas verändern würde, oder wie es sein würde, hätte man in der Vergangenheit etwas anders gemacht.
Doch, anders als bei deiner Vergangenheit, vermagst du deine Zukunft, oder gar deine Gegenwart, noch zu ändern. Damit sind nun keine einschneidenden Ereignisse gemeint, aber auch regelmäßige Kleinigkeiten können den alltag schon auflockern.

Ich hoffe irgendwer versteht was ich sagen will :)

Aber eines steht fest: Die Frage "war das alles", sollte man für sich selbst, nie mit "ja" beantworten ;)
 
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