In der Vergangenheit habe ich mir viele mögliche Beziehungen dadurch verbaut, dass ich von Anfang an mit offenen Karten gespielt habe, was z.B. meine Bi-Sexualität betrifft und andere sexuelle Vorlieben. Obwohl es im Großen und Ganzen harmoniert hat und auch sonst Vieles gepasst hätte, kam eine fixe Beziehung erst gar nicht zustande, weil ich mir jedes Mal, wenn ich gemerkt habe, dass beiderseitige Gefühle im Spiel sind, gedacht habe, ich müsse schon im Vorfeld reinen Wein einschenken -> Die Folge davon war, dass die Damen eine Beziehung daraufhin ausgeschlossen haben oder der Kontakt überhaupt komplett abriss.
In meiner aktuellen Beziehung, die nun schon 8 Jahre hält, wird von Seiten meiner Freundin getan, als gäbe es meine sexuellen Vorlieben gar nicht. Zwar habe ich auch ihr schon sehr früh davon erzählt, dass ich hin und wieder auch gerne Sex mit Männern hatte und hätte, in Swingerclubs gegangen bin und gerne gehen würde, aber sie blendet es komplett aus und schweift auch jedes Mal sehr schnell wieder ab, wenn ich mit dem Thema anfange. Abgesehen davon harmonieren wir eigentlich ganz gut, aber es funktioniert eben - wie in den meisten Beziehungen - auch nur deshalb, weil man einfach Kompromisse eingeht. Und ich glaube, es ist ganz natürlich, dass man seinen Partner/seine Partnerin immer ein wenig nach seinem Bild verändern möchte. So wie ich immer wieder in kleinen Dosen versuche, sie "auf meine Seite" zu ziehen, ist mir auch bewusst, dass sie mich regelmäßig auch nach ihren Vorstellungen zu verändern probiert - wobei ich bei sehr vielen dieser Dinge auch zur Veränderung bereit bin (wie beispielsweise, dass sie jetzt auch meine "Stylingberaterin" ist
).
Es ist halt die Frage, wie man damit umgeht, worauf man bereit ist zu verzichten, wieviel Gedulg man mitbringt, usw.