Welche Zukunft haben EU und Euro noch?

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Dass ich nicht lache. Glaubst Du tatsächlich, wir kriegen unser geborgtes Geld jemals zurück?

Nein glaube ich nicht, aber es tut mir das gegebene Geld auch nicht weh - ich freue mich aber dann, daß sich der, dem ich geholfen hat selbst erhalten kann und mich nicht weiter anschnorrt, sondern mir sogar einen Maßanzug schenken kann.
So meinte ich es.
Geschenke lohnen sich auch für den, der viel hat und schenken kann.

Noch etwas: In den religiösen Vorschriften der Juden, Christen und Muslime ist festgelegt, daß alle 7 Jahre (im sogenannten Sabbatjahr) die Schulden völlig getilgt werden müssen. Eine Vorschrift, die vermutlich seit eh und je mißachtet wird. Wäre sie gültig, hätten wir eine stabile Wirtschaft, denn niemand gäbe jemanden einen Kredit, der nicht nach sieben Jahren getilgt werden kann und jeder könnte nur das erwerben, was er aus dem Vermögen zahlen kann oder mit kleinen Krediten finanzieren kann.
Ich halte das für keine blöde Idee, denn die Hauptübeltäter an der gegenwärtigen Währungs- und Wirtschaftskrise, die spekulierenden Banken und Fonds, hätten das Volksvermögen nie verspielen können, wie sie es taten.
Auf Griechenland hinzuschlagen macht vergessen, daß die Hauptübeltäter in den Finanzzentren unserer Metropolen sitzen und schon wieder fetteste Gewinne machen und üppigste Prämien einstreifen.
 
..... Mit dem Sparpaket geht aber auch die Kaufkraft der einzelnen Haushalte verloren.....was sich wieder auf die Wirtschaft auswirkt. ...

Das ist, wie jeder, der die Wirtschaftsnachrichten liest, nicht der Fall. das Sparpaket hat der Wirtschaftsentwicklung keineswegs geschadet. (Ich schreiben das, auch wenn ich die Haushaltslochsanierung anders gemacht hätte, nämlich nach ungarischem Vorbild - aber das kommt ja in Österreich ohnehin in den nächsten Jahren).

.... Weiters wurde mit einem Grossteil der Kredite die Bankschulden Griechenland getilgt welche sich jetzt wieder über Bonifikationen nachdenken können.

Das stimmt (leider) nicht. Die Schulden wurden keineswegs getilgt, im Gegenteil, die Zinsen sind so stark hinaufspekuliert worden, daß die weit höher sind, als sie von den Hilfskrediten abdeckbar sind.

... Die Sparmassnahmen Griechenlands sind sogar für Brüssel zu wenig.

Das ist der Dummheit der Brüssler Bürokraten - die Wirtschaft in Griechenland ist durch die Sparmaßnahmen an eine Betonwand gefahren und Brüssel bewirkt , daß die Aasgeier verlockt werden hinzufliegen.
 
Unter Armut stelle ich mir eine Bevölkerung vor, die sich einem Diktator fügen muss, die von in der Hand in den Mund lebt, die keine sozialen Annehmlichkeiten wie Kino und Ausgehen (Nordkorea) zugesprochen bekommt, deren Schicksal durch Kasten bestimmt wird (Indien) und die bei gesundheitlichen Problemen sich selbst (durch einen Studenten im späteren Semester im Micro-Hospital in Palmasola) ausgeliefert ist, wo sich niemand um einen etwas schert. .... Wir Europäer sind nur zu hohe Ansprüche gewöhnt, blickt man sich mal ein wenig auf der weiten Welt um.

Armut und Diktatur haben wirklich nichts miteinander zu tun! Armut hat auch nichts zwangsläufig mit Kasten zu tun. Genausowenig, wie Demokratie und politische Freiheit nicht notwendigerweise zu Reichtum führt.
 
Dann darf ich Dich geradeheraus einmal fragen, was Du unter Armut verstehst.

Griechenland ist nicht arm. Die Einwohner besitzen ausreichend Trinkwasser, Kleidung, ein Dach über dem Kopf u.s.w.

Mir wurde oft vorgeworfen, dass ich diesbezüglich die Messlatte zu niedrig anlege. Aber schauen uns wir doch nur mal in der Welt um. Ein Hartz IV-Empfänger ist nicht arm, wenn er den Luxusartikel namens Auto besitzt, seinem Haustier Whiskas gibt und mit seiner Genügsamkeit auskommt.

Ein Amerikaner, der von der Gesellschaft vernachlässigt unter der Brücke lebt, ist hingegen arm.

Ich glaube, hierbei gilt es einiges zu unterscheiden. Politisch Verfolgte sind in dem Sinne arm, dass sie keine Ruhe finden. Wirtschaftsflüchtlinge hingegen wollen nur die Annehmlichkeiten des Westens genießen. Das würde ich genauso anstreben. Deswegeben bin ich aber noch lange nicht arm.
 
Heute bereue ich, dass ich dafür stimmte, weil ich dazu überredet wurde.
Ich habe auch dafür gestimmt. Heute, im Lichte gewisser Entwicklungen würde ich es mir gründlich überlegen. Mein Hauptbeweggrund waren damals Sicherheits- und Friedenspolitische Motive. Die Jugoslawienkrise war 1995 noch gegenwärtig. Ein gemeinsamer Wirtschaftsraum mit gemeinsamer Währung schienen mir auch sinnvoll und das Wegfallen von Grenzkontrollen angenehm.

Aber: Es waren 1995 gewisse Dinge nicht absehbar. Hätte damals ein Politiker gesagt, dass mit dem EU Beitritt auch Zahlungen und Haftungen gegenüber anderen Ländern kommen, weiss ich nicht, wie die Abstimming insgesamt ausgegangen wäre. Und ich befürchte auch, dass die EU an diesen wirtschaftlichen Problemen scheitern wird. Beim Geld fangen die Leute zuerst zum Streiten an und wer weiss, ob das, was ursprünglich als Friedensprojekt geplant war, im Gegenteil endet.

Meiner Meinung nach sollte auch für Staaten ein Grundsatz gelten, wie er unter Privaten bekannt ist. 'Klare Rechnung - gute Freunde'. Im privaten Bereich werden Konkurse akzeptiert, Privatleute und Firmen gehen pleite. Die völkerübergreifenden Hilfestellungen überstrapazieren das Verständnis der Leute in den noch halbwegs gutsituierten Ländern. Undemokratisch emfpinde ich, dass bei der Entscheidung der enormen Zahlungen und Haftungen die Bevölkerung nicht einbunden wird. Nur weil jemand vor 15 Jahren für die EU gestimmt hat, muss er nicht in alle Ewigkeit bereit sein, sein Steuergeld ins Ausland zu pumpen.

Es sollte Dich also sogar sehr interessieren, daß Griechenland nicht pleite geht, im Interesse Deines eigenen Geldbeutels
In der Privatwirtschaft überlegen sich Gläubiger auch dreimal bevor sie einem Schuldner den Geldhahn zudrehen. Es ist immer ein Abwägen der Frage, ob man jemanden am wirtschaftlichen Leben erhält, in der Hoffnung doch noch in Zukunft sein Geld mit Zinsen zurückzubekommen - oder sich einen kranken Zahn ziehen zu lassen.
 
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das Sparpaket hat der Wirtschaftsentwicklung keineswegs geschadet.
Ach so, d.h. mit höheren Abgaben bleiben den Haushalten genausoviel über. Dann ist es aber sehr komisch warum Handel, Gastronomie, Touristik und weitere Branchen Probleme haben.

Die Schulden wurden keineswegs getilgt
Und wenn es so wäre, was ich mir nicht so ganz vorstellen kann, hält sich mein Mitleid mit den Banken in Grenzen.....da ja sowieso wieder Steuerzahler Ausfälle übernehmen müssen. http://www.stol.it/Artikel/Wirtscha...en-Franzosen-und-Deutsche-groesste-Glaeubiger


die Wirtschaft in Griechenland ist durch die Sparmaßnahmen an eine Betonwand gefahren und Brüssel bewirkt
Das in Brüssel keine Experten sitzen ist schon bekannt.....aber der Feudalismus Griechenlands ist vorbei und den hat Griechenland alleine zu verantworten. Bei der Euroeinführung hatte man mit GR die größten Bedenken die sich ja jetzt bestätigen.
 
Das ist eben der Punkt, meiner Meinung nach (so traurig das ist). Warum ging es uns zwischen 1950 und 1970 wirtschaftlich gut? Bitte um Antwort.


Krieg ist in keinem Fall ein wünschenswertes Mittel, um Wirtschaftswachstum zu generieren. Und warum es uns in dieser Periode so gut ging? Objektiv betrachtet geht es uns heute wesentlich besser. Bei allem Auf und Ab und trotz der gerade überstandenen Krise ist der Lebensstandard des durchschnittlichen Bürgers heute wesentlich höher als 1970. Von 1950 will ich erst gar nicht reden. Aber das sehen wir oft nicht mehr, weil sich auch unsere Erwartungshaltung nach oben verändert hat.

Im Jahr 1956 waren die Österreicher zufriedener, weil sie es deutlich gespürt haben, dass sie besser leben als ein Jahr zuvor.

.... und im Falle eines Krieges: dass unzählige Menschen verwundet oder getötet werden, dass Städte, Wirtschaftsanlagen, ganze Landstriche zerstört oder dem Erdboden gleichgemacht werden, es beginnt alles fast wieder bei Punkt Null ....


Wir haben das ja gerade am Beispiel des Westbalkan erlebt. Im Kosovo wäre die Bevölkerung (der kleine Mann, nicht irgendwelche verbrecherischen Kriegsgewinnler) sicher besser dran, gäbe es das alte Jugoslawien noch. Nein, nicht das von Milosevic, das alte! Natürlich, die Slowenen haben letzten Endes profitiert. Aber die konnten sich auch weitgehend aus dem Krieg heraus halten.
 
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Trotz alledem empfinde ich die EU als einen gescheiterten Zusammenschluss. Es geht eben nicht so leicht wie in Amerika mit den Bundesstaaten, wo jeder die gleiche Sprache spricht und nahezu dieselbe Mentalität hat.

Zur Schande muss ich außerdem gestehen, dass ich bei größeren Beträgen noch immer in Schilling umrechne. Das geht vermutlich niemals aus dem Kopf heraus.
 
na hoffentlich "schepperts" endlich mal ordentlich damit die ganzen damen und herren kapieren, dass diese gemeinsame EU nur geldverschwendung ist.

die grenzen werden ja eh schön langsam wieder dicht gemacht- recht so und der euro- pfffffffff der is ja eh nix mehr wert :mauer:
 
Sowas wollte ich eigentlich auch schreiben, habs mir dann aber verkniffen :D
 
Ich möchte die eigenen Vorteile aus der EU herauserkennen. Und nicht, ob es da rechts unten weit entfernt zugeht wie im Affenstall. Hart, ist aber so.

Welche Vorteile habe ich nun also bekommen... Lebensmittelpreise steigen ständig, Elektrogeräte wurden viel billiger (kein lebensnotwendiges Bedürfnis!), ein relativ neuer Dolmetscher kriegt in Brüssel 7.000 brutto im Monat und die EU macht die einfachsten administrativen Tätigkeiten zur Plage.

Fazit: Besser ins Borg-Kollektiv einsteigen, anstatt bei der schlappen Cardassianischen Union mit ihren leicht durchschauberen Transpondercodes herumkrebsen. ;)
 
Es geht eben nicht so leicht wie in Amerika mit den Bundesstaaten, wo jeder die gleiche Sprache spricht und nahezu dieselbe Mentalität hat.
So leicht war das auch dort nicht. Immerhin bedurfte es eines saftigen, 4 Jahre dauernden Bürgerkrieges, um die Sache halbwegs in die Reihe zu kriegen. Genau das steht uns hier noch bevor. Leise Anzeichen dazu gibt es, man muß sie nur sehen wollen ...
 
Alleine schon die unterschiedliche Mentalität in Europa lässt uns niemals eine Einigkeit erzielen. In Bulgarien beispielsweise nicken die Leute mit dem Kopf (auch in Griechenland), mit dem sie "nein" zu erkennen geben wollen.

Diese Hürden sind unüberwindbar. Länder werden falsch verstanden. Zur Lebensphilosophie der Griechen zählt vielleicht die Lässigkeit. Nur ned hudeln und überanstrengen.

Das sehe ich irgendwie ein, in diesen südländischen Regionen.
 
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Na und? Trifft doch den Kern der "Problematik". ;)
 
Irgendwann bleib ich dann durt,
steck die Füß in weißen Sand und verlass mich auf Olymp.

Unsre Drachmen, die san furt,
Pump durch andres fremdes Land
und kassier dafür den Schümpf.

Die Weckercombo hat die Griechen um Welten besser durch den Kakao gezogen. Vorerst sollte dieser Spott aber reichen.
 
Kommt mir so ähnlich wie das vor. Kopf in den Sand stecken, abwarten, Sirtaki tanzen. Irgendwer wird's schon richten.

Hauptsache, der Griech macht sich seine Händ ned schmutzig, übertrieben ausgedrückt.
 
@Toreth

Ich antworte wirklich nicht auf Blödsinn, der im Gewand ernster Fragen einherkommt. zB gibt es für die Armutsdefinition Lexika. Ich rate Dir Dich nicht allzu lächerlich zu machen.
 
Dann verrate mir mal bitte die Definition von Armut.
 
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