Wie fang' ich an, über das zu schreiben was neulich geschah? Wenn es nicht allzu kitschig werden soll? Vielleicht so: Ein Zeiterl ist es nun her, seitdem ich in diesen heil'gen(?
) Hallen so manches Textlein loswurde; ich hoffe, es war stets respektvoll, und in etwaiger Kritik auch immer differenziert und die Würde bewahrend. Ein gewisser positiver Grundtenor mag immer durchgeschwungen sein, aber auch Punkte, die ich mir vielleicht ein wenig anders vorstellte. Nach einem halben Jahr, meinte ich, ich wäre doch schon ganz ein bisserl abgebrüht, was einem bei einem Meeting im einschlägigen Bereich erwarten kann. Überraschungseffekte werden seltener; an vieles hat man
begonnen, sich zu gewöhnen. Dieses erlebt, jenes probiert, ein wengerl herumgekommen. Viel Positives, wenig wirklich Negatives; eigentlich eine bereichernde Zeit, in die ich dachte, dass Ruhe einkehrte.
Die Eisblumen standen nun dieses Mal wieder auf dem Programm, bei Manon und Co vorbeischauen, und Manon empfahl mir
Niki de Plaisir (
http://www.eisblume.at/project/niki/)
Nun, eine solche Empfehlung kann nur Gutes bedeuten, und gespannt, durchaus angespannt ging's die Lienfeldergasse hinauf. Was mich wohl dieses Mal erwarten würde? Was auch immer meine Phantasie sich im vorhin ausmalte; ich wurde wie üblich freundlich empfangen, dann stand Niki vor mir, um mit mir aufs Zimmer zu gehen; und was dann passierte, war:
Nix mit «gefeit vor umwerfenden Überraschungen». Nix mit «abgebrüht». Eine so wunderbar verspielte Stunde, authentisch, pur, ungekünstelt, echt, direkt, im Flow gewissermaßen; ein Häppchen das nächste ergebend, alles von selbst, alles floß: Wie fein, den Fluss nicht schieben zu müssen, wenn er selber nicht nur fließt, sondern sogar mitreißt. Was soll ich denn viel über Technik schreiben, wenn der Sex die Konsequenz der heißen, innigen, und eben mitreißenden Zeit miteinander ist? Wenn die Chemie so sehr passt, dass das Geschehen ein solcher Selbstläufer ist; dann ist das, was ich mir vorstelle, oder besser: wünsche; dann ist das der Lust Vollendung. Einen Rahmen schaffen, der darin Raum für gegenseitiges sinnliches Ausloten, Erkunden bietet, in einer Spirale der Erregung. Magische Momente die erwähne ich immer gerne: Dieses Mal waren es neben vielem anderen die Blicke, die gerade im Moment der Stille unendlich poetisch sprechenden Augen, die einander ein paar Mal finden und sich das zuflüstern, was Worte nicht auszudrücken vermögen.
Ein unvergesslicher Nachmittag
Danke, Niki, dass Du mich
so umgeworfen hast. Als ob die Zeit im Bett selbst nicht schon umwerfend gewesen wäre: In aneinandergekuschelter, postkoitaler Position über Schönheiten baltischer Küstenstriche oder Variationen zeitgenössischer klassischer Musik zu plaudern;
damit hatte ich vorher auch noch nicht das Vergnügen. Und um schließlich den Running Gag der letzten Zeit hier zu bedienen:
Endlich bin ich nicht nur zu umwerfenden Sex gekommen, sondern auch zu einem Kaffee