Tonnenschwer liegt die schwüle Hitze über den verlassenen Seitengassen der Stadt; die unerträglichste aller Wetterlagen für Freunde frischer Luft – und doch ein bedeutsamer Teil des Sommers, damit er irgendwann in der Erinnerung verbleibt als einer «wie damals». Und durch solche verlassenen Seitengassen zog es mich dieser Tage wieder zu den Eisblumen – ein Name wie eine Erlösung, wenn der Sommer auf Motivation und Enthusiasmus, sich übers Nötigste hinaus zu bewegen, gewaltig drückt. Eine Stunde mit
Niki
stand an
. Ideen hatte ich wohl im vorhinein, die Dinge mal anders laufen zu lassen als sonst: Doch an Tagen wie diesen ist die Leichtigkeit der Zeit mit Niki gefragt, die einen neuen Höhepunkt erreichte; in jederlei Hinsicht
Es durfte das große Zimmer sein, ganz am anderen Ende der Räumlichkeiten als üblich; viel Platz, sich auszubreiten; viel Zeit, sich fallenzulassen. Und dieses Mal, aus dem Alltag gerissen, der im Moment so geschäftig ist, wie es der Ferienstimmung d'raußen komplett entgegenläuft, dauert es, bis ich ankomme; doch ich werde abgeholt: Die Freude des Wiedersehens macht zunächst froher Stimmung Platz, und im einander Näherkommen klingen die Widrigkeiten des D'raußen ab. Langsam, langsam, küssen, küssen; diesmal nicht so scherzend, sondern ins Innige gehend: Ein endlos langer Weg von der Schwere des Tuns in die Leichtigkeit des Seins; jeden Millimeter des Weges darf ich fühlen und genießen, oh wie war das schön!
Angekommen. Szenenwechsel. Der Weg ändert seinen Charakter schlagartig, erklimmt den Berg der Lust ganz direkt; das Geschehen verdichtet sich. Alles andere als wir beide ist nun weg, weg, ganz weit weg; Fokussierung auf das Gegenüber und zugleich sich selbst nicht außer acht lassen; ein Strudel des Einswerdens. Prickeln, das Prickeln in den Fingern ist wieder da; das Prickeln, wenn das orale Verwöhntwerden alle Aufmerksamkeit in die Mitte zieht; und dieses Mal darf dieses Crescendo noch warten, darf es in ein weiteres inniges Einswerden münden, in eine heftige Doggy-Symphonie: Wie lange sie gedauert hat? Keine Ahnung; das Hier und Jetzt verschwamm genauso in lustvoller Geräuschkulisse, die aus der Tiefe kam, wie jedes Zeitgefühl. Und der Berg, auf den der Weg führte, ist wieder einmal ein Vulkan, in dessen Mitte zu springen dieses Mal wiederum so einfach, leicht, passend und erfüllend war, dass «ein Sommer wie damals» heuer ein so reicher ist
Herunterklettern vom Vulkan, miteinander, nebeneinander, reden, scherzen; und die Zeit Zeit sein lassen: Ein Ausklang dieses Mal wieder in der Küche, ein Kaffee, und fröhlichste Häppchen mit den anderen blühenden Eisblumen, die meine Anwesenheit danach noch bereichert haben, über allem Manon stehend, die wieder einmal so wunderbar zeigte, wie sehr sie doch durch und durch engagiert Herz und Seele eines ganz außergewöhnlichen Etablissements ist; mit Haut und Haar
Was vorher so schwer wirkte, war danach so leicht: Nur die allerbesten schaffen das. Danke, Niki