R
Gast
(Gelöschter Account)
Du sprichst eines der größten Probleme Österreichs an - etwa dass viel Know-How für kurzfristige Gewinn einfach verscherbelt wurde (siehe Grasser und Schüssel) aber auch, dass Österreich sich für seine soziale Standortpolitik nie das Recht auf Mitsprache oder gar Beteiligungen gesichert hat. Ein weiteres Problem sind die Einkommensunterschiede und die Steuerpolitik des Staates , der einerseits für wenig Arbeit und Know-How zuviel zahlt (siehe Beamten), andererseits aber die Steuerflucht und Steuerprivilegien gewähren lässt. Ein Teufelskreis, aus dem wir mit der gegenwärtigen Politik sicher nicht entfliehen können....
Welches Know-How wurde für kurzfristige Gewinne unter Grasser und Schüssel verscherbelt?...und welche Gewinne?
Weil Wissenstransfer bzw. "Know-How" in der Volkswirtschaftslehre nicht´s mit "verscherbeln" zu tun hat.....
Historisch gesehen hat Österreich sich sehr wohl starke Beteiligungen gesichert und einiges bei großen Unternehmen mitgeredet.
Im Zuge der Liberalisierungen (und einigen Politikern die dem Charm des Neoliberialismus nicht widerstehen konnten) hat sich der Staat zurückgezogen und den Markt gewähren lassen.
Bei dem Thema MAN:
Natürlich traurig für alle Betroffenen....aber was sind die Alternativen?
Am Markt herrscht laut Handelsblatt (Stand 13.04.2021) eine Sättigung am globalen Markt und aufkommende Konkurrenz aus Asien.
MAN stellt sich neu auf um konkurrenzfähig zu bleiben.
Das Werk verstaatlichen?...was dann?
Wo sind die Investitionen nachhaltiger? Das Geld MAN in den Rachen werfen oder die Ansiedlung neuer Konzerne fokussieren?
Schwierige Fragen, wo ich keinen Politiker darum beneide.....
Für wenig Arbeit und Know-How zu viel zahlen.....das kann sich auch nicht der Staat erlauben. Wo du schon genau das "Beamtentum" ansprichst.
Politiker kommen und gehen, aber der Beamte bleibt und hält den ganzen Laden im Hintergrund am laufen.
Aus meinem beruflichen Umfeld habe ich viel mit Bundesbeamten bzw. Landesangstellten im mittleren Management zu tun und ich kann dir versichern, dass dort kein Einziger eine ruhige Kugel schiebt...im Gegenteil....alle gesetzlichen Regelungen zu beherrschen und anwenden zu können und das auch noch weisungsübergreifend ...... da musst schon bei den Besseren dabei sein und schnell denken können.....
Aber wennst in Österreich Beamter hörst, denkst an die 50iger in Wien und MA2412...die Zeiten sind schon lange vorbei.....
Zur Steuerflucht und Steuerprivilegien...wenn der Staat Österreich Steuerflucht gewähren lässt, wo kann ich mich da dann anmelden?
Grundsätzlich entsprichen die Kosten der Steuerfahndung dem Schnittpunkt der Steuerhinterziehung....grundlegende Arithmetik....
....dass sich dieser Punkt in einem dynamischen System, wie dem Markt, immer verschiebt und eine Zeitkonstante t vorhanden ist, um ein neues Gleichgewicht zu schaffen, entspricht dem gesunden Hausverstand. Also ist ein "Steuerprivileg" wie du es nennst der Zeitlatenz und natürlich kriminiller Energie geschuldet und nicht der Willkür von Politikern, dass gewisse Leute in Österreich keine Steuern zahlen.....
Ich hoffe, ein wenig aufklären zu können und freue mich wieder auf eine interessante Auseinandersetzung
Schöne Grüße aus den Bergen