Als ich den Betrag von Youngcouple das erste Mal gesehen habe, habe ich schon befürchtet, dass genau obige Diskussion entsteht. Diese passt meines Erachtens nicht wirklich zu dem Problem von Hanspeter.
Die angesproche Behandlung ist die
postexpositionellen Prophylaxe (PEP). Es werden dafür Medikamente verwendet, die sonst zur Behandlung von Aids eingesetzt werden. Damit sind auch die entsprechenden Nebenwirkungen verbunden. Deshalb wird es nach den gängigen Empfehlungen nur gemacht, wenn HIV-Status der Beteiligten unterschiedlich ist, d.h. der potentiell Ansteckende muss HIV-positiv sein, der potentiell Angesteckte HIV-negativ. Bei Zwischenfällen im Krankenhaus ist das i.d.R. bekannt bzw. kann schnell geklärt werden. Dann sollte die PEP am besten innerhalb von Stunden begonnen werden, möglichst 24, maximal 72.
Grundsätzlich ist es nicht nur bei Nadelstichverletzungen u. ä. sinnvoll, sondern auch bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr, denn das Übertragungsrisiko liegt in der gleichen Größenordnung. Beispiel wäre ein geplatztes
Kondom bei einem Paar, bei dem bekanntermaßen die eine Partner HIV infiziert ist und der andere nicht. Solche Paare sollten sich im Vorfeld mit der PEP auseinander setzen.
Hier haben wir einen anderen Fall.
Offensichtlich hat Hanspeter keinen Hinweis darauf, dass seine Sexualpartnerin HIV-positiv ist. Bei unbekannten HIV-Status wird von einer PEP abgeraten. Das Risiko einer Ansteckung und damit der Nutzen einer PEP sind viel zu gering, um die Nebenwirkungen (und die Kosten) zu rechtfertigen. Ein aufklärendes Gespräch bei einer Aids-Beratungsstelle scheint mir die angemessene Therapie für Hanspeter zu sein.
Hanspeter komm runter von Deiner Panik.
Oder hast Du nicht alles erzählt?
Gruß Satyros
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