Wie viel Wohnfläche braucht man?

Ein Bekannter von mir hat nach seiner Scheidung einige Zeit alleine in seinem Haus im südlichen Speckgürtel von Wien gelebt, das Haus war vor vielen Jahren das zu Hause von ihm, seiner damaligen Ehefrau und der gemeinsamen Kinder, rund 250 qm groß mit Pool, Garagen etc., vor einiger Zeit hat er sich eine 2 Zimmer Wohnung gekauft und in weiterer Folge das Haus verkauft, er meinte am Anfang war es natürlich eine große Umstellung, jetzt ist er froh, einfach weil die Wohnung (rund 60 qm) groß genug ist, er ohnehin mit keiner Partnerin mehr zusammen leben will und beim Umzug sich auch von allen möglichen unnötigem Zeugs zwangsweise trennen musste.

Für mich stellt sich die Frage auch schön langsam, ich lebe alleine (und will das auch nicht mehr ändern) in einer großzügigen 4 Zimmer Wohnung + Terrasse, das ist selbst im 15. Bezirk nicht billig (ich habe nie Wohneigentum besessen und daran wird sich auch nichts mehr ändern, das ist mir zu fix) und denke auch immer mehr in Richtung Tiny House o.ä., in Wahrheit reicht eine kleine Küche + kleiner Essplatz, eine Couch zum Herumlümmeln und ein Bett zum Schlafen + ein paar Schränke, ich brauche weder den monströsen Esszimmertisch + 8 Stühle (ich denke nicht im Schlaf daran für 6-8 Leute zu kochen und ich mag auch nicht so gerne viele Leute in meiner Wohnung, egal wie groß oder klein die ist), ich brauch kein Arbeitszimmer @home noch eine riesige Badewanne (ich bade nie) und auch keinen Schrankraum (weil ich mir den Luxus leiste nicht mehr mit Anzug und Krawatte durch die Gegend zu rennen).

Wie denkt ihr darüber? Wie viel Platz braucht ihr?

Ich brauche schon mal einen Raum für meine Bücher, Literatur die vielleicht in Zukunft zu einem wahren Schatz wird, nichts was man im Internet oder eine Bibliothek noch finden würde.

Ohne Werkstatt wäre ich auch mehr als unglücklich, es wird geschmiedet, geschweißt und ab und zu nur ein Revellbausatz gebaut.

Die Kinder brauchen Raum um sich zu entfalten.

Und bei der Renovierung habe ich Küche und Bad ohnehin zu klein geplant, was man aber wohl immer erst danach bemerkt.

Wenn man nur ein Loch zum verrotten sucht, dann empfehle ich ein Tiny House. Kleingeister brauchen keinen Platz. Es reicht eine Matratze und TV. Noch billiger wäre es sich gleich inhaftierten zu lassen.
Da hat man auch genauso viel Platz.

Wer kreativ ist, sich entfalten will und nicht alleine abkratzen will kann gar nicht groß genug planen. Wobei ich aber auch sage, erst mal klein mit wenig Miete bis man genug Geld für ein Eigenheim hat. Erst dann kann man den Unterschied auch wirklich schätzen.

Zu groß gibt es aber wohl auch, vor meinem Haus hatte ich auch mal einen Vierkanthof im Auge, mir war aber klar das so ein Haus ein Endloseinsatz ist, den hat dann ein Bekannter gekauft und ist damit völlig überfordert. Ist die eine Ecke fertig, bröckelt es an der anderen.
 
Hier eine reine Quadratmeteranzahl zu sagen, finde ich schwierig. Ich kenne Wohnungen, die auf 100qm perfekt durchdacht und recht großzügig sind und 150qm,die einfach verbaut und schlecht nutzbar sind.
Ich kenne Wiener Altbauwohnungen mit so hohen Decken, dass das Schlafzimmer als Zwischenetage eingezogen war, sehr cool...

Aktuell wohne ich in einem Haus mit 150qm Wohnfläche und Kellerräumen mit nochmal 50qm. Dazu eine Doppelgarage. Das wirkliche Leben mit Frau und zwei Kindern hat sich in Wirklichkeit auf den oberen 100qm abgespielt.

Die Frage ist auch die persönliche Komfortzone, früher war ein WC und Bad am Gang für die ganze Etage normal.

Grundsätzlich sehe ich circa 30qm als Basis an für Küche, WC, Bad und pro Nase dann ungefähr 30qm extra...
 
Jo, e blubb :lol: Hoffe es geht jetzt besser 🦄


Kann auch sein. Lustigergeweise bin ich bei ausgeschriebenen Wohnungen eher bei Altbauten hängen geblieben - was wohl an den Beziken liegt, wo ich geschaut hatte, weil es dort eben kaum neues gibt ;)
Aber meinst du wirklich schlechter im Sinne vom Schnitt und Planung, oder doch eher Geschmack und Material...
Nein, vor allem die Neubauten in Wien die rasant hochgezogen werden sind architektonisch teilweise komplett verpeilt. Fängt an bei Null Sonnenlicht und dem Nachbarn in die Wohnung gucken können, statt den Balkon auf eine andere Seite zu packen. Und dann die Räume so verschneiden, dass keine Stellflächen für Kästen da sind, aber dafür 20 Türen, die Klimaanlage genau dort, wo der Kasten nur mehr Platz hätte..... Und die Terrassen sind in Relation zur Wohnfläche überproportional.
Viele Wohnunsgucker checken das alles nicht und ziehen nach 12 Monaten wieder um.
 
Nein, vor allem die Neubauten in Wien die rasant hochgezogen werden sind architektonisch teilweise komplett verpeilt. Fängt an bei Null Sonnenlicht und dem Nachbarn in die Wohnung gucken können, statt den Balkon auf eine andere Seite zu packen. Und dann die Räume so verschneiden, dass keine Stellflächen für Kästen da sind, aber dafür 20 Türen, die Klimaanlage genau dort, wo der Kasten nur mehr Platz hätte..... Und die Terrassen sind in Relation zur Wohnfläche überproportional.
Viele Wohnunsgucker checken das alles nicht und ziehen nach 12 Monaten wieder um.

Dürfte ein Wiener Problem sein...
Mehr Schein als Sein.

Die Wohnungen, du bei uns am Land hochgezogen werden, finde ich schon sehr durchdacht... Da wird schon mit einer gewissen Grundidee geplant, wie man das sinnvoll einrichten kann.
 
Ich wohne selbst auf 80qm. Jahrelang habe ich diese Wohnung gemeinsam mit meiner Ex bewohnt und das passte meiner Meinung nach sehr gut. Nach der Trennung habe ich kurz überlegt in eine 50qm-Wohnung umzuziehen; bei der Besichtigung fühlte ich mich dann aber schon sehr beengt, weshalb ich bei den alten Verhältnissen blieb. Wenn eine Wohnung gut eingeteilt ist, dann lebt es sich alleine auf 50qm sicher auch ganz ordentlich. Wenn man allerdings immer wieder längeren Frauenbesuch hat, dann braucht es schon mehr, da auch jeder die Möglichkeit haben sollte, sich zeitweise zurückziehen zu können, wenn er das möchte. Bei 50qm wird schon oftmals kritisch.
 
Wie denkt ihr darüber? Wie viel Platz braucht ihr?
Ich wuchs in eher ärmlichen Verhältnissen auf, war viel Wohnraum nie gewohnt.
Meine erste Whg hatte 45qm, vom Tischler mit Massmöbeln eingerichtet worden. Etwas später zog meine damalige Freundin zu mir und es war trotzdem gemütlich. Als der Sohn geboren wurde, bauten wir einen Raum in den Dachboden dazu, hatten zu dritt 65qm Wohnfläche um damals 2500 ATS inkl.BK, dazu ober der Whg eine uneinsehbare sonnige Dachterrasse mit 200qm mit Blick über Salzburg, dort verbrachten wir in der warmen Jahreszeit die häusliche Freizeit.
Jetzt wohnen wir zu zweit auf 75qm plus Balkon. Völlig ausreichend für uns beide, weil zugegeben sich unsere häusliche Freizeit aufs WZ, Küche und Balkon beschränkt. Das eingezeichnete Schlafzimmer ist mein Hobbyraum, das eingezeichnete KZ ist unser Schlafzimmer. In der kühlen Jahreszeit ist es gemütlich auf den 30qm wo wir uns aufhalten, im Sommer sind wir viel in der Natur.
Eine Wohnung muss man gemütlich finden und man muss sich gerne aufhalten wollen, dann sind QM fast Nebensache.
 
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