Wie willst Du wissen ......

Mitglied #125812

vom wüsten Planeten
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In einem anderen Thread ist Diskussion entstanden, in der dann von zwei Postern folgende Statements abgegeben wurden:

Einfach zum Nachdenken:
Wenn Du nie was anderes versucht hast woher weißt Du dass Du nichts Anderes willst?

Um zu wissen, was man will, muss man nicht alles ausprobiert haben. Es genügt, seine Wünsche für sich selbst konkretisiert zu haben.



Interessant!

Für sich gesehen, kannst Du diese Positionen auch aus dem Kontext nehmen und als eine Art "Archetyp" in den Raum stellen.

Ich denke, diese Fragestellung begegnet uns Allen in vielen Situationen ..... auch in Sexuellen.


Was und Wie denkt Ihr darüber
Welche Meinung habt ihr dazu
Welche (praktischen) Erfahrungen habt Ihr diebezüglich gemacht
Habt ihr eure Position aufgrund gemachter Erfahrung geändert


LG Bär
 
Zuletzt bearbeitet:
Was und Wie denkt Ihr darüber Welche Meinung habt ihr dazu

Die Wahrheit liegt wie so oft vermutlich in der Mitte. Ich muss ned alles ausprobieren, aber auch ned alles im vorhinein ablehnen. Wobei ich meistens auf meine Gefühle horche, diese als Ratgeber zur Hand nehme und sich damit nachträglich ohnehin immer herausstellt das ich mit selbigen richtig gelegen wäre, sofern ich darauf gehört hätte.

Welche (praktischen) Erfahrungen habt Ihr diebezüglich gemacht

Das ich aufgrund so manch gemacher Erfahrungen über einiges anders denke als vorher.

Habt ihr eure Position aufgrund gemachter Erfahrung geändert

Ja
 
Was und Wie denkt Ihr darüber
Welche Meinung habt ihr dazu

Es wäre nicht sehr konsequent, wenn ich mich von der zweiten Aussage distanzieren würde. Aber da sie aus dem Kontext gerissen ist, möchte ich konkretisieren: Ausprobieren ist ok, auch um sich eine Meinung zu bilden oder zu suchen. Aber wenn man seine Wünsche für sich kennt, muss man sie nicht deshalb immer wieder in Frage stellen, weil auch andere Varianten denkbar wären. Man stellt sie dann in Frage, wenn sie nicht mehr als befriedigend empfunden werden.

Welche (praktischen) Erfahrungen habt Ihr diebezüglich gemacht
Habt ihr eure Position aufgrund gemachter Erfahrung geändert

Natürlich beeinflussen (= ändern) Erfahrungen, die man macht. Ob man sie bewusst sucht oder sie einem zufällig begegnen ist nicht so wichtig. Der Punkt hier ist aber, dass man sich irgendwann darauf festlegen kann, nicht mehr auf der Suche nach diesen Erfahrungen zu sein um sein Weltbild, seine Meinungen und seine Wünsche zu bilden. Das schließt nicht aus, dass man neue Aspekte aufnimmt, die sich ergeben. Aber man muss nicht immer aktiv suchen, testen, ausprobieren. Man kann sich auch zurücklehnen und sagen "so passt es mir, damit bin ich zufrieden."
 
ich halte nichts davon
ja natürlich bin ich geprägt durch meine eltern, das soziale umfeld, das berücksichtigen von "sowas macht man nicht"

ich muß nicht zugekokst einen 17 jähriogen burschen in den arsch ficken, nur um festzustellen, daß das nicht meins ist. das weiß ich auch so, ohne es erlebt zu haben und ohne es zu missen.
und selbst wenn es mir gefallen würde, ist es egal, wenn ich es niemals erleben werde, weil ich das einfach nicht will.
 
ich bin mit dem zufrieden was ich habe und kenne , experimente sind nicht mein ding.
 
Was und Wie denkt Ihr darüber
Welche Meinung habt ihr dazu
Ich würde die beiden Positionen noch etwas vereinfachen auf die Frage: Soll man immer wieder Neues ausprobieren oder nicht. Selbst in dieser einfacheren Variante fällt mir eine Antwort schwer. Es gibt Bereiche wo für mich die Position für Neues offen zu sein Priorität hat, und es gibt andere Bereiche, wo ich eine Einschränkung für gut halte nach dem Motto 'Weniger ist mehr'

Die ursprüngliche Formulierung beinhaltet auch den Themenbereich ob Wünsche erst mit Erfahrungen entstehen oder schon vorhanden sind, ohne etwas ausprobiert zu haben. Faktum ist, umso mehr probiert wird, umso mehr Wünsche können entstehen und man gelangt vom Hundertsten ins Tausendste. Faktum ist aber auch, dass man auf der Stelle treten kann, wenn nichts Neues in Frage kommt.
Habt ihr eure Position aufgrund gemachter Erfahrung geändert
Wenn ich etwas ausprobiert habe, weil ich es gewünscht habe, sind oft die Erwartungen nicht erfüllt und Hoffnungen enttäuscht worden, sodass ich mit der Zeit etwas zurückhaltender wurde und ich mir zunehmend öfter die Qualtinger Frage stelle : 'Brauch ich das?'
Andererseits haben sich durch das Ausprobieren manchmal ganz neue Aspekte ergeben, auf die ich vorher gar nicht gekommen wäre.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Tom040: Wobei sich dann natürlich die Frage aufdrängt, ob das nicht nach dem Schema nach Art einer "self fulfilling prophecy" abläuft.
Ich sehe es so wie Du, neue Erfahrungen können eine zuvor eingenommene Position und die Sichtweise ändern.

@DonJoe: Wobei sich natürlich die Frage stellt, ob man tatsächliches Wissen nicht generell nur aus Erfahrung schöpft und man sich mit mit der aktiven Entscheidung hinsichtlich des Vermeidens einer aktiven Suche solcher Erfahrungen nicht mitunter aus lauter Bequemlichkeit vor einer notwendigen Änderung der Sichtweise oder Lebensweise/Einstellung schützen will.
Es stellt sich weiters die Frage, ob eine konkretisierte Vorstellung und ein auf dieser Basis formulierter Wunsch in sich ausreichend ist.

@plastic: Sicher, jeder ist geprägt durch die Rahmenbedingungen, das Umfeld .... etwas abstrus das Beispiel aber ja, good point .... da gibt es sicher viele Situationen und Wünsche, die wir nicht einmal gedanklich formulieren können, weil es ein "blinder Fleck" ist.

@LDT: Irgendwann war alles Neu, Unbekannt und ein Experiment .... Zufriedenheit schließt Neues nicht aus sich heraus aus. Wenn Du allerdings mit einer Situation unzufrieden bist, wird sich der Wunsch entwickeln und über Zeit verstärken, diese zu ändern.

@saturn2: Eine für mich relevante Kernfrage ist dabei, ob Wissen an sich nicht nur über Erfahrung entsteht und Alles andere nicht nur tendenziell Vermutungen, Annahmen etc. sind. Und ja, wenn eine Erfahrung positiv war, wird man bestrebt sein, diese zu wiederholen und dementsprechend darüber den Wunsch formulieren.
Hinsichtlich der Erwartungshaltung und Hoffnungen stimme ich Dir zu .... andererseits sind diese ja wohl Wunsch-immanent .... Erwartungshaltungen herunterzuschrauben ist sicherlich ein guter Ratschlag, gleichzeitig aber (zumindest für mich) immens schwer zu realisieren.


LG Bär
 
Wobei sich dann natürlich die Frage aufdrängt, ob das nicht nach dem Schema nach Art einer "self fulfilling prophecy" abläuft.

Glaube ich eher nicht. Eine solche findet m.E. dann statt, wenn ich etwas in Gedanken haben/erreichen möchte. Beim ausprobieren von Neuem stehe ich selbigen eher wertfrei bzw. wunschlos gegenüber und daher setz ich keine Energie für's erreichen frei.

Aber da ich ja ohnehin ein alter gläubiger Apostel bin gehe ich davon aus, das der ganze Krempel aus'n Universum kommt. Samt meiner grandiosen Taxlerkarriere ... :shock: :mrgreen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich für meinen Teil versuche immer alles ausprobiert zu haben, bevor ich mich auf eine bestimmte Haltung etwas gegenüber festlege, sofern ich auch die Mittel dazu habe..
Das fängt bei kleinen Dingen an wie etwa die richtige Zigarettenmarke und geht bis hin zu großinvestitionen wie etwa einem Autokauf, (von Gefühlen, Leidenschaften, und dergleichen ganz zu schweigen) brauche aber auch immer sehr lange für die "richtige" Entscheidung...
natürlich bin auch ich geprägt von Bauchgefühlen und von meinem hoffentlich gut funktionierendem Verstand....

Ob sich meine Meinung durch eine neue Erfahrung geändert hat ?
Und ob- ich bin nicht als weiser erwachsener Mensch vom Himmel gefallen und habe schon oft schmerzliche Erfahrungen einstecken müssen, habe ich daraus gelernt, war es eine Bereicherung

und gerade das "über den tellerrand" der "rahmenbedingungen" hinausblicken und sich mit fremden Aspekten auseinandersetzen und sich Gedanken dazu machen und schlussendlich seine eigene Meinung bilden, trennt doch den einfältigen Menschen von den geistreichen

Sehr gutes Diskussionsthema

LG
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja ich glaube auch, dass viele Dinge in unser Leben bestimmt sind…
Dennoch wir haben natürlich auch die Möglichkeit unser Leben bzw.
Situationen zu verändern…
Allerdings ich habe die Erfahrungen gemacht, dass (bei Situationen
wo ich nicht eingreifen kann) Änderung kommt erst nur dann zustande,
wenn ich das was ist, bereit bin zu akzeptieren und vollkommen annehmen,
egal wie sch….. die Situation ist…
Ich fühle auch sehr viel und höre auf dem Bauchgefühl…
Denn weshalb sollte ich Sex mit einer Frau ausprobieren, wenn ich nicht das Verlangen danach habe…
Ich bin damals nach Österreich gekommen, weil ich ein sehr starkes Gefühl hatte es zu tun, und die vergangene Jahren auch bestätigt haben, das dies die richtige Entscheidung gewesen ist… ;)
:herzen::herzen::herzen:
 
Wobei sich natürlich die Frage stellt, ob man tatsächliches Wissen nicht generell nur aus Erfahrung schöpft

Diese Frage stellt sich mir nicht, das sehe ich als gegeben. Auch ein Buch zu lesen oder eine Vorlesung zu besuchen ist Erfahrung sammeln.

und man sich mit mit der aktiven Entscheidung hinsichtlich des Vermeidens einer aktiven Suche solcher Erfahrungen nicht mitunter aus lauter Bequemlichkeit vor einer notwendigen Änderung der Sichtweise oder Lebensweise/Einstellung schützen will.

Das mag eine Gefahr sein, von der ich mich persönlich aber nicht bedroht sehe.
Wenn ich in einer Angelegenheit eine Einstellung gefunden habe, die mich zufrieden stellt, leite ich daraus nicht ab, dass sie perfekt sein muss.. Ich gehe aber davon aus, dass Ausprobieren neuer Varianten mit geringer Wahrscheinlichkeit eine Änderung zum für mich Positiven ergäben.

Warum sollte ich eine andere Beziehungsform testen oder mit noch 10 Frauen ins Bett springen, wenn ich dadurch mit hoher Wahrscheinlichkeit meine derzeit existente und befriedigende Beziehung zerstöre? Der mögliche Erkenntnisgewinn ist mir dieses Risiko nicht wert. Ich wage sogar, aus meiner bisherigen Erfahrung zu extrapolieren, dass die Wahrscheinlichkeit einer Verschlechterung meiner Situation allein durch das Ausprobieren weit höher ist als ein Gewinn zu erwarten wäre.

Anders verhielte es sich, wenn ich mir noch nicht sicher wäre, was für mich erfüllend und angenehm ist. Dann müsste ich Konzepte vergleichen, diskutieren, ausprobieren usw. Ich würde dann ja auch keinen positiven Status Quo gefährden sondern hätte zum Ziel, genau diesen zu finden. Ist das Ziel erreicht, ist die Suche vorbei.

Der Status Quo kann sich natürlich wieder ändern, das Leben ist nicht statisch. Sei es, dass die Umstände mich von meiner Partnerin trennen oder sich die Lebensziele eines von uns ändern. Dann kann/wird die Suche natürlich wieder neu beginnen.

Bei anderen Themen weiß ich mit Sicherheit, dass sie nichts für mich sind. Ich muss sie nicht ausprobieren um sie aus meinem Lebensmodell auszuschließen. Homoerotik ist nicht meine Sache, Fäkalfetische ebensowenig. Wozu sollte ich das probieren, wenn ich mir über das Ergebnis sicher bin und das Probieren selbst nur Qual wäre?
 
@Tom040: Nachdem Du sagtest, dass Du auf deine Gefühle horchst .... damit hast Du ja schon eine Ansicht und wohl indirekt eine Erwartungshaltung .... und je nach Gefühl wird die eher Positiv oder Negativ sein. Dabei Wertfrei und Wunschlos ... hmmm . Wer wünscht sich schon negative Erfahrungen, wie definierst du Positiv und Negativ ohne deine Werte? BTW ich weiß ja nicht, wie das Universum funktioniert, hege aber gewisse Zweifel daran, dass es sich gegen jemanden verschwört .... ich hänge da eher der Theorie des "Shit Happens" an.

@hypermoses: Mit dem Begriff "Weise" bin ich persönlich über die Jahre immer ein bisserle vorsichtiger geworden. Du sammelst positive und negative Erfahrungen, änderst deine Position, Ansicht, Verhalten auf Basis von Information; adaptierst für eine konkrete Situation, wendest an; beobachtest und bewertest für Dich das Ergebnis und baust damit Wissen auf. Man hat wohl in Lebensspanne nicht die Möglichkeit alles Auszuprobieren, aber die Darstellung, Formulierung von unterschiedlichen Erfahrungen und der Austausch darüber, vermittelt wohl ansatzweise, wenngleich auch an sich unvollständig, Information .... nur zu Wissen werden die dadurch nicht automatisch.
Sich mit anderen Sichtweisen auseinanderzusetzen kann hilfreich sein, auch um die unterschiedlichen Interpretationen von Informationen zu verstehen.

@Julie4020: Ähnlich dem, was Tom geschrieben hat. Du stellst auch die Frage nach dem Warum: Nun, einerseits Unbeabsichtigt über einen Zufall .... eine Situation ergibt sich einfach ..... oder ...... der Wunsch entwickelt sich .... sei es Neugier, Interesse, ein tief inneres Bedürfnis, das wir nicht einmal in Worte fassen können, Fähigkeiten die wir entwicklen wollen .... da gibt es viele Möglichkeiten. Zu deinem Statement: "Denn weshalb sollte ich Sex mit einer Frau ausprobieren, wenn ich nicht das Verlangen danach habe…" .... ein fiktives Beispiel und jetzt nicht auf Dich gemünzt. Ein Kunde bietet einer SW, alleine für das Beobachten einer Liebesspiel-Session zwischen zwei Frauen, eine immense Summe Geld .... Die SW hat zwar nicht das innerliche Verlangen dannach, allerdings auch keine homophoben Berührungsängste.Letzendlich bietet Sie für das Geld eine Show .... und zwar eine sehr gut bezahlte, die ihr das Leben auf lange Zeit angenehm macht. Diese Erfahrung war dann positiv; die SW hat im Rahmen dieser "Session" Zärtlichkeit, Sanftheit und Einfühlungsvermögen erfahren, wie nie zuvor in ihrem Leben .... diese positive Erfahrung schürt das Verlangen nach Wiederholung. Im Rahmen der Session wurde über persönliches Erleben Information zu Wissen und neue Sichtweisen eröffnet.

@DonJoe: Ein Buch zu Lesen, eine Vorlesung zu besuchen und passiv zu Konsumieren bedeutet für mich lediglich, Informationen aufzunehmen. Wissen orte ich eher dort, wo auf der Basis von Kenntnis, diese von Jemandem im Rahmen einer praktischen Anwendung, einer Umsetzung in unterschiedlichen "Umgebungen/Situationen" realisiert wird.
Dein Statement ist geprägt von Logik, Mathematik und Statistik DonJoe, es stellt sich jedoch die Frage ob dieser griechische Ansatz hier und dafür in der Art anwendbar ist. Reizt nicht auch ein geringe Wahrscheinlichkeit. Ist nicht die Basis, auf der man diese Wahrscheinlichkeit bewertest stets so unvollkommen, wie man selbst? Abseits dessen .... den Wunsch zu hegen, eine Vermutung, eine Annahme über praktische Erfahrung zu Wissen zu machen bedeutet ja nicht zwangsweise, diesen auch zu realisieren .... Wie Du richtig festgestellt hast ein jeder hat die Wahl ... als denkende, verstehende und fühlende Wesen haben wir die Möglichkeit uns zu Gunsten anderer Prioritäten und Mitmenschen auch bewußt gegen eine Realiserung zu entscheiden.
Ich stimme Dir zu, Leben ist nicht statisch .... Wissen ändert auch sicherlich die Sichtweise .... mir scheint, bei vielen Punkten sieht man gelegentlich auch Unvereinbarkeiten, wo keine sein müssen.

LG Bär
 
Nun ja! Warum probiert man nicht Alles aus?

Weil es an Möglichkeiten fehlt.
Weil es gesundheits-oder gar lebensgefährlich ist.
Weil es moralisch bedenklich ist.
Weil es gesetzlich verboten ist.
...oder schlicht und einfach von dieser Möglichkeit keine Kentniss hat.

Ausserdem scheinen viele Menschen auch neues Wissen, Informationen oder Erfahrungen nicht wirklich verkraften zu können bzw. aus dem Wissen , der Information und der Erfahrung vollkommen falsche Schlüsse zu ziehen.
 
@saturn2: Eine für mich relevante Kernfrage ist dabei, ob Wissen an sich nicht nur über Erfahrung entsteht und Alles andere nicht nur tendenziell Vermutungen, Annahmen etc. sind.
Gerade das aus Erfahrung abgeleitete Wissen ist unvollkommen und hängt vom Einzelnen Individuum, seinen Stimmungen seinen Aufnahmefähigkeiten etc. ab.
Annahmen und Vermutungen können aber auch mit einer unabhängig von Erfahrungen vorhandenen Intuition zusammenhängen.
 
Nun ja! Warum probiert man nicht Alles aus?
Weil ....


@ lateks666: Der Punkt mit der Kentniss ist zu unterstreichen. Gerade hier sind Medien und Kommunikation gefordert, wohl eine wesentliche Exisitenzberechtigung auch für ein EF.

Eventuell auch, weil die Lebenszeit beschränkt ist und man nicht alle Variationen für sich Durchtesten kann? Weil einem das eigene Wertesystem einen Strich durch die Rechnung macht, da, wie es scheint, Viele bestrebt sind, sich ein mühsam zusammengezimmertes Weltbild und Wertemodell zu bewahren .... es eher mit Zähnen und Klauen zu verteidigen und Neues präventiv einmal abzulehenen, anstatt es über neue Erfahrungen in sein Weltbild/Wertesystem zu integrieren?

... Ausserdem scheinen viele Menschen auch neues Wissen, Informationen oder Erfahrungen nicht wirklich verkraften zu können bzw. aus dem Wissen , der Information und der Erfahrung vollkommen falsche Schlüsse zu ziehen.
:daumen:

Von der Reihung her für mich: Information -> Erfahrung -> Wissen

Ich stimme Dir zu, das ist, in einem größeren Kontext, sicher ein Punkt, dem im Rahmen des "Bildungssystems" derzeit eher geringe bis gar keine Bedeutung beigemessen wird :confused:
Da geht es dann um Themen wie selbständiges Denken, Verifizieren, Bewerten, Refelektieren und echte Bewußtseinsbildung.

@saturn2:
Gerade das aus Erfahrung abgeleitete Wissen ist unvollkommen und hängt vom Einzelnen Individuum, seinen Stimmungen seinen Aufnahmefähigkeiten etc. ab.
Annahmen und Vermutungen können aber auch mit einer unabhängig von Erfahrungen vorhandenen Intuition zusammenhängen.

Nach Vollkommenheit können wir als Menschen prinzipiell wohl nur streben.
Wissen ist auch aus meiner Sicht immer etwas Individuelles - genauso wie auch die Interpretation von Informationen. Intuition ist eines jener Themen, bei dem wir aus meiner Sicht, derzeit, auch wissenschaftlich, noch sehr im "Trüben fischen". Warum jetzt jemand so ein "Bauchg'fühl" ist schwer zu "greifen".


LG Bär
 
Nach Vollkommenheit können wir als Menschen prinzipiell wohl nur streben.

Sehe ich auch so, noch etwas pathetischer formuliert könnte man schreiben die Menschen 'sollen' nach Vollkommenheit streben. Das setzt natürlich voraus, dass es so etwas wie Vollkommenheit oder Wahrheit gibt. Und dies würde ich wieder bejahen.

Wissen ist auch aus meiner Sicht immer etwas Individuelles
Das sehe ich differenzierter. Es gibt nMn auch einen allgemeingültigen Kern, eine allgemeingültige Wahrheit. Ansonsten zerfiele alles in Beliebigkeit und eine Verständigung und Zusammenleben wären schwer vorstellbar.
Um an den ersten Absatz anzuschliessen, würde ich es als erstrebenswert ansehen, eine allgemeingültige Wahrheit zu suchen, das heisst eine solche, die unabhängig von Personen, Zeit, Moden ist.
 
Von der Reihung her für mich: Information -> Erfahrung -> Wissen

(Hier waren so viele interessante Sätze und Ideen, dass ich nicht alles zitieren und herausheben kann, sonst wirds zuuu lang...)

"Wissen" - dieses Wort würde ich bei einem derart philosophischen Thema besser nicht verwenden ;)

Wie viel wir erleben wollen/müssen hat nicht nur mit unserem "Wissen", sondern sehr stark mit unserer Persönlichkeit zu tun (die ja wieder auch von unseren Erfahrungen abhängt). Manche Menschen fühlen sich in Ihrer gewohnten Umgebung (sei es jetzt lokal, gedanklich oder sozial usw) sicher und fürchten Veränderungen - sehen sie als Bedrohung. Andere wiederum fürchten den Stillstand und setzen ihn mit "sterben" gleich. (Nur um jetzt 2 Bsp zu bringen - sonst wirds zu mühsam zu lesen ;) )

Da kann man sich schon vorstellen, wie viele unterschiedliche Faktoren in dieses Thema des "Ausprobierens" hineinfallen. Und dann kommt noch der nicht minder komplexe Weg der Entscheidungsfindung...Was,wo, wie, wann, mit wem... mache ich/nicht - lauter komplizierte Wege, Ursachen und Wechselwirkungen.

Für mich ist eindeutig, das alles was wir sind, was wir tun und leben nur aus "Experimenten" rührt - selbt Menschen die sich für Gewohnheitstiere halten oder die Gewohnheit nur aus "Entscheidungsschwäche" leben entscheiden sich aktiv dafür - und experimentieren zugleich mit der Gewohnheit.


Woher weiß ich, was ich will oder nicht will ohne es probiert zu haben? :hmm:

Meine Idee: Jeder Mensch denkt in Kategorien - ganz automatisch und das universell. Diese Kategorien machen uns ein überleben ohne totalen Wahnsinn überhaupt erst möglich. Wenn wir stets die gesamte Welt einerseits gesamtheitlich andererseits detailliert betrachten müssten um durchs Leben zu kommen, würde uns innerhalb von Sekunden der Kopf platzen - also stecken wir in Schubladen - alles.

Geräusche, Bewegungen, Lichteinfall, Berührungen.. (kenn ich /nicht, (nicht)bedrohlich, relevant/irrelevant usw). Auch bei Menschen tun wir das - wir haben einfach nicht die Zeit um komplett ohne Kategorien leben zu können (un/sympathisch, potetieller Partner od nicht, Feind/Freund usw) -

tja und da wir alle in Kategorien denken und somit Erfahrungen und Gedanken automatisch einordnen können, können wir vlt "wissen" was wir wollen und was nicht. Erfahrungen (oder nur Gedanken an diese) lösen bewusste und unbewusste verarbeitungsprozesse aus - werden bearbeitet, zerlegt und in Schubladen gesteckt - je nach persönlicher Erfahrung und Persönlichkeit in Will ich / Will ich nicht / wasweißichwelchenoch :)
 
Wissen bzw. Bewahren kontra Ausprobieren bei Partnerschaften und sexuellen Vorlieben sind anders zu betrachten als Hobbies wie Sportarten, Sammeln von Gegenständen, Weiterbildung.

Wenn ich 10 Sportarten ausprobiere und mir 2 besonders zusagen, kann ich mich einfach auf diese 2 konzentrieren und die anderen bleiben lassen.
Wenn ich 10 Partnerschaften erlebe und feststelle, dass Nummer 3 und Nummer 7 am besten gepasst haben, wird es wohl nicht möglich sein, zu denen zurückzugehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Nummer 10 passt oder Nummer 11 passen wird, ist aber nicht sonderlich hoch.

Wenn ich in einer Partnerschaft bin, die sehr gut passt, wäre es dumm, diese zu riskieren, nur weil etwas denkbar wäre, das besser passen könnte. Ich gehe erst, wenn es nicht mehr passt.
 
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