Wissen ist auch aus meiner Sicht immer etwas Individuelles - genauso wie auch die Interpretation von Informationen.
Aus Deiner Sicht?
Gut gebrüllt, Löwe. Du weißt jedenfalls, wie man gut dastehen kann ....
Zum Beispiel, indem man Sätze formuliert, die längst bekanntes Wissen preisgeben, so dass man damit keinen Widerspruch erntet.
Da ich kein Mann der Wissenschaft bin, vermag ich Deine Ambitionen nicht zu verstehen. Ich sehe keinen zwingenden Grund dafür, fortwährend nach Neuem zu suchen, wenn ich mit meiner Situation zufrieden bin - da halte ich es ähnlich wie DonJoe. Ich bin damit zufrieden, ein glückliches Leben zu führen, und - stell Dir vor: es ist mir sowas von wurscht, dass ich unter Umständen noch viel glücklicher sein könnte, wenn ....... Mir ist das, was ich habe, lieber als das, was ich unter Umständen vielleicht haben könnte.
Ich glaube, dass es speziell für junge Menschen wichtig ist, ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Ich glaube aber auch, dass mit zunehmender eigener Erfahrung auch irgendwann die Erkenntnis kommen könnte, dass man nicht jede Erfahrung machen muss, und dass man vor allem nicht jede Erfahrung selbst machen muss. Dem Kind wird die Bekanntschaft mit der heißen Herdplatte nicht erspart bleiben, auch wenn ihm hundert Erwachsene sagen, was es erwartet.
Du schreibst so schön: Information -> Erfahrung -> Wissen. Das erinnert frappant an das Kind vor der heißen Herdplatte. Für einen erwachsenen Menschen halte ich auch die Kombination Information -> Wissen für ausreichend. Die Wissenschaft übrigens auch, wie ich meine, denn dort bedarf etwas einmal bewiesenes ja auch keines neuerlichen Beweises. Wenn ich also zu einem Eislaufteich komme, und mir dort die Leute sagen, dass das Eis zu dünn ist und schon zwei Leute eingebrochen sind, dann bedarf es nicht meiner eigenen Erfahrung, um das für mich erforderliche Wissen zu haben. Die Genugtuung, dass ich es aus eigener Erfahrung ganz genau weiß, und mein Wissen daher über dem der anderen steht, ist mir die Begegnung mit dem Eiswasser nicht wert. Das mag jeder für sich anders sehen.
Und so ist es mit vielen Dingen in meinem Leben. Ich lasse mich nicht verrückt machen von Leuten, welche meinen, dass Selbstverwirklichung und Weiterentwicklung nur richtig verstanden wird, wenn man sein Leben lang auf der Suche ist. Ich lasse sie gerne nach ihren Vorstellungen verfahren, aber ich muss nicht jeden Unsinn mitmachen. So wie ich nicht alles ausprobieren muss.
Ich gehöre auch zu den Armutschkerln, die ein stabiles Wertesystem haben, damit ein glückliches und zufriedenes Leben führen, und daher nicht bereit sind, dieses für fragwürdige Experimente aufs Spiel zu setzen. Ich könnt' jetzt zwar ned sagen, dass es mühsam zusammengezimmert wäre, aber wenn es für Dich angenehmer ist, damit leben zu können, dass Du immer noch am Zimmern bist, dann soll es von mir aus auch das sein.
Faktum ist für mich, dass ich das Suchen immer sehr interessant gefunden habe, dass aber auch das Finden seine schönen Seiten hat. Darum habe ich für mich das Suchen überall dort aufgegeben, wo ich etwas für mich passendes gefunden habe. Das wird zwar nicht die Art des selbständigen Denkens sein, die Dein Wohlwollen findet, aber für mich passt es so. Und darauf kommt's ja an.