Wirtshaussterben ?

4 Euro für ein Achterl ist schon heftig :shock:
Ich bin der Gegend vom Migsich aufgewachsen, und andere Preise gewohnt..
na klar, desto weiter weg vom Anbaugebiet, desto mehr wird verlangt. logisch, dass Mietpreise in der Stadt einkalkuliert werden müssen. Aber sie werden zum Teil unverschämt, was sich schlussendlich eh im Konsum niederschlägt. statt 4/8 wird halt heute 2/8 getrunken. Früher hat man gesagt, der Literpreis soll 4facher EK sein. Gesagt habens ja damals auch nicht, dass sie den Wein schwarz verkaufen, deshalb geht das ins Leere, dass sie heute alles versteuern müssen.
 
na klar, desto weiter weg vom Anbaugebiet, desto mehr wird verlangt. logisch, dass Mietpreise in der Stadt einkalkuliert werden müssen. Aber sie werden zum Teil unverschämt, was sich schlussendlich eh im Konsum niederschlägt. statt 4/8 wird halt heute 2/8 getrunken. Früher hat man gesagt, der Literpreis soll 4facher EK sein. Gesagt habens ja damals auch nicht, dass sie den Wein schwarz verkaufen, deshalb geht das ins Leere, dass sie heute alles versteuern müssen.
Mit den privaten Auslieferungen hat man aufgehört, und wird heute nur mehr mit der Spedition gemacht.
Ich war in meiner Freizeit noch bis vor etwa 15 Jahren, mehrere male bei solchen 2 Tages - Touren mit dem Bus, bis Vorarlberg dabei, und da wurde der Wein noch um den gleichen Preis wie ab Hof verkauf verrechnet.
Gut, die Zeiten ändern sich, und ist heute, wie du es drehst und wendest, nicht mehr drinn.
 
Mit den privaten Auslieferungen hat man aufgehört, und wird heute nur mehr mit der Spedition gemacht.
Ich war in meiner Freizeit noch bis vor etwa 15 Jahren, mehrere male bei solchen 2 Tages - Touren mit dem Bus, bis Vorarlberg dabei, und da wurde der Wein noch um den gleichen Preis wie ab Hof verkauf verrechnet.
Gut, die Zeiten ändern sich, und ist heute, wie du es drehst und wendest, nicht mehr drinn.
mein Weinbauer liefert, der fährt alle 4 Wochen in unsere gegend. vorher ruft er an, ob ich was brauche. in seinem wagen ist 3/4 Flaschenware, und für die Wirtn hat er Container mit.
 
dass wirte heutzutage halt keine betrüger mehr sind wie damals, als sie ungehemmt die finanz und damit uns alle beschissen haben, sollte man halt bei der preiskalkulation nicht auser acht lassen!


Man kann sich aber durchaus an die wirtlichen Gaunereien erinnern und ihnen dafür heute das Mitleid entziehen! :fies:
 
Mit den privaten Auslieferungen hat man aufgehört, und wird heute nur mehr mit der Spedition gemacht.
Ich war in meiner Freizeit noch bis vor etwa 15 Jahren, mehrere male bei solchen 2 Tages - Touren mit dem Bus, bis Vorarlberg dabei, und da wurde der Wein noch um den gleichen Preis wie ab Hof verkauf verrechnet.
Gut, die Zeiten ändern sich, und ist heute, wie du es drehst und wendest, nicht mehr drinn.

Die Transportkosten werden unterschätzt. Wo ein Weinbauer früher mit dem Sprinter auslieferte, ist heute der LKW wirtschaftlicher.
 
Die Transportkosten werden unterschätzt. Wo ein Weinbauer früher mit dem Sprinter auslieferte, ist heute der LKW wirtschaftlicher.
ned nur, es ist heute in der gastro nimmer üblich, so wie früher, einen wein zu haben. heute musst auf der karte einige haben, am besten NÖ Stmk Burgenland...drum kommt auch keine menge mehr für einen Weinbauer zusammen.
 
ned nur, es ist heute in der gastro nimmer üblich, so wie früher, einen wein zu haben. heute musst auf der karte einige haben, am besten NÖ Stmk Burgenland...drum kommt auch keine menge mehr für einen Weinbauer zusammen.


Danke für die Erklärung, das bekommt man als Wirtshausmuffel gar nit mit. Die Getränkekarte schau ich gar nit an, weil ich eh Mineral bestelle. :lol:
 
Ich werde mir am Mittwoch das erste Krügerl zapfen und vernünftig wie ich nun mal bin, wird das in ganz kleiner Runde und mit gutem Tabak sein ;)
 
Danke für die Erklärung, das bekommt man als Wirtshausmuffel gar nit mit. Die Getränkekarte schau ich gar nit an, weil ich eh Mineral bestelle. :lol:
drum merke, Mineral aber immer nur in der Flasche bestellen, sonst kriegst billiges Soda mit dem Carbonator hergestellt, also Wasser und Kohlensäure , Einstandspreis ca 5c :rofl::rofl::rofl:
PS manche Wirte verkaufen das eh lieber, weil der Deckungsbeitrag sogar höher als wie bei Kaffee ist:D
 
drum merke, Mineral aber immer nur in der Flasche bestellen, sonst kriegst billiges Soda mit dem Carbonator hergestellt, also Wasser und Kohlensäure , Einstandspreis ca 5c :rofl::rofl::rofl:
PS manche Wirte verkaufen das eh lieber, weil der Deckungsbeitrag sogar höher als wie bei Kaffee ist:D


DAS zumindest wusste ich... :lol: aber vielen Dank für die Warnung. :up:
 
Gut, die Zeiten ändern sich, und ist heute, wie du es drehst und wendest, nicht mehr drinn.

1210 Wien: Zwei Weinbauern bedienen hier in regelmäßigen zwei- und dreiwöchigen Rhythmus.
(einer Familie über 50 Jahre, mittlerweile sind sie auf Weinmessen unterwegs, für uns gibt es denselben halt in der Literfalsche auf locker ;))
Traubensaft, Zwiebel, Eier, Erdäpfel, Speck etc. ebenso, mit richtiger ausgedruckter Rechnung wenn man vorbestellt hat.
Weiters haben wir am Grund der Pfarre einen regelmäßig statt findenden Bauernmarkt, da kann man von Fleisch bis Gemüse, Honig etc. entweder kaufen was da ist oder bestellen und dann abholen.

Gerade die letzten Wochen habe ich auch ein wenig bei den Jungen getrommelt und so wie es aussieht, haben einige das Angebot angenommen. :)
...muss nicht immer alles schlecht sein, was für den einen alt ist und für den anderen neu.

PS manche Wirte verkaufen das eh lieber, weil der Deckungsbeitrag sogar höher als wie bei Kaffee ist:D

Wie Du richtig schreibst, handelt es sich um eine Mischkalkulation.
Kostenintensiv ist diesem Fall nicht das Wasser. :)

Wer tatsächlich die komplette Kalkulation eines Wirtes mit den Preisen im Supermarkt abgleichen will, wie ich es öfters höre, vergisst auf einen Haufen Posten, die mit hinein in die Preisgestaltung müssen. Beim Essen rechnet man durch die Personalkosten eh schon am Rande des Wahnsinns oder des Harakiris. (Durchschnittsgastro)
Als nächster ist die Preisgestaltung von den Umgebungspreisen abhängig, da bewegt man sich ebenfalls recht unfrei.

Tja und einfach morgens einkaufen gehen und auf die Karte setzen, geht ebenfalls nimmer - muss ja gekennzeichnet werden.

Ein wenig schade ist es schon, dass eine wirklich gute Kuchl kein Garant für Erfolg ist.
Von der WU kommend fehlt den meisten Praxis, Erfahrung und Interesse, der g´sunde Schmäh den der Wirt haben sollte um Gäste aus allen sozialen Schichten und Bildungsebenen anzusprechen, fehlt so manchem.

Guter Wirt zu sein reicht schon lang nimmer aus.
EDV-Kenntnisse, gesetzliche Änderungen, Buchhaltung, Personalführung, Ablaufplanung etc. erfordern zum Erfolg führend eine bisserl mehr an Ausbildung. ;)
Wenn man die hat, überlegt man es sich gut, ob man dann Wirt sein will.
Ich denke, das zeichnet sich seit Jahren bereits ab.

Mich als Wirtin (nö immer nur zweng Gaudi aber dann mit Herz) täten die Leut, die die Restauntretter und -Kritiker gesehen haben und denken sie hätten irgendeine Ahnung von der Hacken, weil sie ein Unterhaltungsformat gesehen haben, fürchterlichst am Arsch gehen. :D

Genauso wie es tatsächliche Leute gibt, die denken weil sie Bares für Rares gesehen haben auch nur den Hauch einer Ahnung von Antiquitäten zu haben. :D

Ist ja irre, was das Fernsehen für Selbstbewusstsein zaubern kann. :D
(Wir haben da ein nettes kleines Wirtshaus, superliebe Wirtsfamilie - denen erklären die Kunden beim Fluchtachterl, was auf die Karte gehört und was sie alles falsch machen, dass die Öffnungszeiten nicht richtig sind - moi ich bewundere die Ruhe meines Wirtes. Er wird überleben, auch weil er nicht auf unternehmerische Tipps seiner Gäste hört.)
 
Guter Wirt zu sein reicht schon lang nimmer aus.
das kannst austauschen, auf alle Branchen....EDV müssen alle Branchen verstehen, auch wenn sie es nicht selbst machen.
Und es hat sich halt alles verändert, nur die Wirtn glauben es halt nicht.
Zu deiner Bemerkung, eine gute Kuchl reicht nicht mehr aus, könnte ich dir dutzende Beispiele zeigen, wo es sehr ausreicht. Nur für die Convenience haben halt nicht mehr viel Leute Interesse.
 
Zu deiner Bemerkung, eine gute Kuchl reicht nicht mehr aus, könnte ich dir dutzende Beispiele zeigen, wo es sehr ausreicht. Nur für die Convenience haben halt nicht mehr viel Leute Interesse.

Oh doch. Pensionisten-Menü, da fallen mir einige ein. Die rechnen ebenfalls knallhart.

Ich sehe da eher Systemgastro als zunehmend bedrohlichen Faktor für althergebrachte Betriebsformen.
Z.B. ein Vapiano kann Jahresbilanzen mehrmals verschieben, bekommt 30 Mio nachgeschossen....u.s.w.
Das mag ich nicht mal werten, weil es nun mal so ist, dass der Wirt ums Eck net so leicht nachgeschossen bekommt, schon gar nicht wenn keine Zahlen da sind. :)
So ist nun mal der Lauf und die Gegebenheiten, die zu beklagen nützt nicht.

Wer einem Wirt beim Sterben zusah, wird es gesehen haben: Die billigen Convenience kommen dann, wenn es schlecht läuft, frisch nicht mehr rechenbar ist und beim Personal gespart werden muss.

Selbstverständlich verwendet die Spitzengastronomie solche Produkte, geht gar nicht anders. :D
In Schutz muss ich die Convenience allerdings gleichfalls nehmen. Es gibt fantastische Ergänzungen für viele Küchen, qualitativ höchstwertig und hochpreisig. Dagegen spricht gar nichts. Ich selbst habe vorige Woche diese Leberknödel gekauft und sie waren ein Gedicht - hätte ich selbst in 100 Jahren nicht so hingekriegt:

Blasko Convenience Leberknödel gebacken 1000 g

das kannst austauschen, auf alle Branchen....EDV müssen alle Branchen verstehen, auch wenn sie es nicht selbst machen.

Das muss rein in die Kalkulation, wenn man dann den Preis nicht verlangen kann, weil keiner mehr kauft, kommt es zum Ruachln.
In den meisten Branchen muss man sich mit den Anwendungen, die das eigene Tätigkeitsfeld betreffen auskennen.
Wer je mit Finanzonline in der Selbstständigkeit spielen musste, weiß ziemlich genau wovon ich rede.
Auch bei der Auswahl von Firmen (Websitebetreuung, Social Media-Auftritt - etc.) muss man zumindest ein Grundlangenwissen von Marketing besitzen, da rede ich noch nicht von Sternderl-Kaufen, Platzierung etc. - weil man sonst kaum fähig den eigenen Bedarf zu ermitteln und dementsprechend Dienstleistung zu beauftragen.

Wie gesagt, ich werte das nicht.
Der Brandbeschleuniger der Coronakrise, legt es einfach offen.
Das abgesehen von - hach es liegt ja schon im Wort - Gastwirtschaften, die´s mit dem Wirtschaften nicht dablasen sperren müssen ist der Lauf der Dinge.

Wie Du richtig sagst, sollte die Bandbreite der Fähigkeiten immer größer sein, es sollen immer mehr Tätigkeiten abseits des Kerngeschäftes, die nicht produktiv sind beackert werden. Ob Fremddienstleisten oder selbst machen, es ändert recht wenig am Ende des Tages. Die Spitzenleistungen flachen in dem Wulst der Anforderungen, bei denen man nicht so gut ist, ganz normal und alltäglich ab. (Sieht man auch deutlich in unserem Bildungssystem)

Ich bin der Meinung, geht durch alle Sparten bis hin zu z.B. Ärzten, das Menschen eigentlich das tun sollten, was sie am besten können.
Die Menge der auszulagernden Tätigkeit steigert sich enorm. Buchhaltung selbst machen, ja das war mal. Immer irgendwer der einen Konflikt bösartig mit guter RS-Versicherung vor einen Kadi ziehen will, selbst wenn der Betroffene selbst versichert ist, kostet das enorm viel Aufwand (der auch nicht produktiv zu rechnen ist).

Die, die einst in der Gastro lernten uns ihr Metier beherrschen, werden mit immer neuen, teilweisen unsinnigen, andererseits nicht rechtsverlässlichen Vorgaben konfrontiert. Alleine bei der Geschäftsübergabe eines Familienbetriebes an die nächste Generation, gibt es derart viele Hürden, dass sich das viele ganz einfach nimmer antun wollen oder können.

Einige schaffen es und das freut mich umso mehr.

Ich denke jeder unselbstständige Arbeitnehmer mit nettem Einkommen, Urlaubs- und Krankengeldanspruch, keinerlei Entscheidungsgewalt, ruhigen Nächten, keine Notwendigkeit sich mit Trends auseinander zu setzen und unentwegt anzupassen, Unabhängigkeit von Wetter und Bewertungen, hat es um einiges angenehmer. Da würde ich doch gerne sehen, was die Gewerkschaften denn so vermelden würde, wenn der Arbeitnehmer permanent Fähigkeiten in berufsfernen Feldern erlernen müsste und unter eigenem Risiko einsetzen, Zeitabrechnung wenn Arbeit da ist powidl wäre, Krankheit gar in der Saison unmöglich, oder existenziell tödlich. :)

Auch das könnte ein Grund sein, dass das Wirtshaussterben. Nüchtern betrachtet ist das nicht unbedingt ein Job zum mal die lockere Kugel schieben. Das muss man wirklich leben wollen.

Desto größer ist mein Respekt vor denen, die sich trauen, die keinen Achstundentag kennen, mit voller Verantwortung, ganzem Risiko und enormen Herzblut dabei sind.
...und es trotz größter Probleme im Hintergrund immer wieder schaffen ihre Gäste freundlich willkommen zu heißen und zu bewirten.

Es ist eine harte Arbeit. Das Lächeln gehört zum G´schäft.
Ich möchert sie um alles Geld der Welt net haben. :D

Arbeit - und dieses Wort wird mehr und mehr wieder tragend werden - abzukanzeln ist nicht so mein Ding.
Generell bin ich bei der meisten Arbeit ganz froh sie nicht selbst tun zu müssen oder dürfen.

"Die Wirte", "die Ärzte", "die Lehrer" die andere Berufsgruppen", hat meist in folge einen kleinmachenden und abwertenden Satz.
Schwierigkeiten die es wohl in jeder Berufsgruppe gibt anzuerkennen, tut gar nicht weh.
Sie klein zu machen, oder "selbst schuld" zu nennen, wenn um die Existenz gekämpft wird, liegt mir fern und ich hätte auch gar nicht das Gefühl, dass mich das drüber Erheben menschlich größer machen würde. ;)

Wirt sein ist schon lange, bis auf ein paar Ausnahmen schon lange kein Honiglecken mehr.

Wer nix ist und wer nix kann,
geht zur Post oder Bundesbahn.
Wer da nichts wird,
wird Wirt.

….ist ein längst überholter Spottgesang...hach und Modisten gibt es keine mehr....und die letzte echte gelernte Miedermacherin/Korsettschneiderin hat vor ca. einem Jahr aufgehört....der Lauf der Dinge….grübel...ob die hohe Arbeitslosigkeit vielleicht ganz neue Ideen und Unternehmer bringt...oder alte wieder weckt.....ich bin neugierig.....

Fast schon untragbar, was heute einem Wirten abverlangt wird. :D

Wer nicht mitkann geht nun mal ein.
Wer seine Kennzahlen kennt und berechnen kann ist klar im Vorteil.
Beim Beisl ums Eck wäre mir allerdings lieber, wenn´s kochen statt rechnen können. Beides gleich gut eine rühmliche Seltenheit, beides gleich schlecht des Wirtens Tod.

Der 911er für die Frau Gemahlin will schließlich auch finanziert sein.

Der Neid ist a Hund. :D
Tja aber wer gerne mit Finger zeigen tut, der findet schon sein Ziel.
Ob oben oder unten, die Gastronomen die ich kennen hackeln so viel, dass sie bei gleicher Leistung und Zeitaufwand in der 08/15-Hackn tatsächlich so ein Proloding haben könnten. ;)

Da bleibt für die SV-Beiträge der Mitarbeiter nichts mehr übrig....muss man auch Verständnis dafür haben. :D

Generell? Oder wird wegen einiger schwarzen Schafe eine ganze Branche vorurteilbehaftet und nicht belegbar leichtfertig aus einer Laune heraus diskreditiert und Gerüchte gestreut?
Ich kenne übrigens einen Beamten, der sich als er beim Nasenbohren im Armt einschlief die Nasenscheidwand ernsthaft verletzt. Ein Einzelfall und 30 Jahre her. Was könnte man daraus schon rückschließen und wen interessiert es? Wenn sich jemand einen 911er verdient hat, dann ist das so, ob Beamter oder Wirt.

Fürchterlich amüsieren tut mich in diesem vom Thema hier ganz fürchterlich:
Dass es wirklich tatsächlich und wahrhaft Leute gibt den Preis für z.B. Bier im Supermarkt vergleichen wollen. :D :D :D
Da brich ich ja echt nieder.
….mit weniger Branchenverständnis geht´s eh nimmer....:D
 
Oh doch. Pensionisten-Menü, da fallen mir einige ein. Die rechnen ebenfalls knallhart.

Ich sehe da eher Systemgastro als zunehmend bedrohlichen Faktor für althergebrachte Betriebsformen.
Z.B. ein Vapiano kann Jahresbilanzen mehrmals verschieben, bekommt 30 Mio nachgeschossen....u.s.w.
Das mag ich nicht mal werten, weil es nun mal so ist, dass der Wirt ums Eck net so leicht nachgeschossen bekommt, schon gar nicht wenn keine Zahlen da sind. :)
So ist nun mal der Lauf und die Gegebenheiten, die zu beklagen nützt nicht.

Wer einem Wirt beim Sterben zusah, wird es gesehen haben: Die billigen Convenience kommen dann, wenn es schlecht läuft, frisch nicht mehr rechenbar ist und beim Personal gespart werden muss.

Selbstverständlich verwendet die Spitzengastronomie solche Produkte, geht gar nicht anders. :D
In Schutz muss ich die Convenience allerdings gleichfalls nehmen. Es gibt fantastische Ergänzungen für viele Küchen, qualitativ höchstwertig und hochpreisig. Dagegen spricht gar nichts. Ich selbst habe vorige Woche diese Leberknödel gekauft und sie waren ein Gedicht - hätte ich selbst in 100 Jahren nicht so hingekriegt:

Blasko Convenience Leberknödel gebacken 1000 g



Das muss rein in die Kalkulation, wenn man dann den Preis nicht verlangen kann, weil keiner mehr kauft, kommt es zum Ruachln.
In den meisten Branchen muss man sich mit den Anwendungen, die das eigene Tätigkeitsfeld betreffen auskennen.
Wer je mit Finanzonline in der Selbstständigkeit spielen musste, weiß ziemlich genau wovon ich rede.
Auch bei der Auswahl von Firmen (Websitebetreuung, Social Media-Auftritt - etc.) muss man zumindest ein Grundlangenwissen von Marketing besitzen, da rede ich noch nicht von Sternderl-Kaufen, Platzierung etc. - weil man sonst kaum fähig den eigenen Bedarf zu ermitteln und dementsprechend Dienstleistung zu beauftragen.

Wie gesagt, ich werte das nicht.
Der Brandbeschleuniger der Coronakrise, legt es einfach offen.
Das abgesehen von - hach es liegt ja schon im Wort - Gastwirtschaften, die´s mit dem Wirtschaften nicht dablasen sperren müssen ist der Lauf der Dinge.

Wie Du richtig sagst, sollte die Bandbreite der Fähigkeiten immer größer sein, es sollen immer mehr Tätigkeiten abseits des Kerngeschäftes, die nicht produktiv sind beackert werden. Ob Fremddienstleisten oder selbst machen, es ändert recht wenig am Ende des Tages. Die Spitzenleistungen flachen in dem Wulst der Anforderungen, bei denen man nicht so gut ist, ganz normal und alltäglich ab. (Sieht man auch deutlich in unserem Bildungssystem)

Ich bin der Meinung, geht durch alle Sparten bis hin zu z.B. Ärzten, das Menschen eigentlich das tun sollten, was sie am besten können.
Die Menge der auszulagernden Tätigkeit steigert sich enorm. Buchhaltung selbst machen, ja das war mal. Immer irgendwer der einen Konflikt bösartig mit guter RS-Versicherung vor einen Kadi ziehen will, selbst wenn der Betroffene selbst versichert ist, kostet das enorm viel Aufwand (der auch nicht produktiv zu rechnen ist).

Die, die einst in der Gastro lernten uns ihr Metier beherrschen, werden mit immer neuen, teilweisen unsinnigen, andererseits nicht rechtsverlässlichen Vorgaben konfrontiert. Alleine bei der Geschäftsübergabe eines Familienbetriebes an die nächste Generation, gibt es derart viele Hürden, dass sich das viele ganz einfach nimmer antun wollen oder können.

Einige schaffen es und das freut mich umso mehr.

Ich denke jeder unselbstständige Arbeitnehmer mit nettem Einkommen, Urlaubs- und Krankengeldanspruch, keinerlei Entscheidungsgewalt, ruhigen Nächten, keine Notwendigkeit sich mit Trends auseinander zu setzen und unentwegt anzupassen, Unabhängigkeit von Wetter und Bewertungen, hat es um einiges angenehmer. Da würde ich doch gerne sehen, was die Gewerkschaften denn so vermelden würde, wenn der Arbeitnehmer permanent Fähigkeiten in berufsfernen Feldern erlernen müsste und unter eigenem Risiko einsetzen, Zeitabrechnung wenn Arbeit da ist powidl wäre, Krankheit gar in der Saison unmöglich, oder existenziell tödlich. :)

Auch das könnte ein Grund sein, dass das Wirtshaussterben. Nüchtern betrachtet ist das nicht unbedingt ein Job zum mal die lockere Kugel schieben. Das muss man wirklich leben wollen.

Desto größer ist mein Respekt vor denen, die sich trauen, die keinen Achstundentag kennen, mit voller Verantwortung, ganzem Risiko und enormen Herzblut dabei sind.
...und es trotz größter Probleme im Hintergrund immer wieder schaffen ihre Gäste freundlich willkommen zu heißen und zu bewirten.

Es ist eine harte Arbeit. Das Lächeln gehört zum G´schäft.
Ich möchert sie um alles Geld der Welt net haben. :D

Arbeit - und dieses Wort wird mehr und mehr wieder tragend werden - abzukanzeln ist nicht so mein Ding.
Generell bin ich bei der meisten Arbeit ganz froh sie nicht selbst tun zu müssen oder dürfen.

"Die Wirte", "die Ärzte", "die Lehrer" die andere Berufsgruppen", hat meist in folge einen kleinmachenden und abwertenden Satz.
Schwierigkeiten die es wohl in jeder Berufsgruppe gibt anzuerkennen, tut gar nicht weh.
Sie klein zu machen, oder "selbst schuld" zu nennen, wenn um die Existenz gekämpft wird, liegt mir fern und ich hätte auch gar nicht das Gefühl, dass mich das drüber Erheben menschlich größer machen würde. ;)

Wirt sein ist schon lange, bis auf ein paar Ausnahmen schon lange kein Honiglecken mehr.

Wer nix ist und wer nix kann,
geht zur Post oder Bundesbahn.
Wer da nichts wird,
wird Wirt.

….ist ein längst überholter Spottgesang...hach und Modisten gibt es keine mehr....und die letzte echte gelernte Miedermacherin/Korsettschneiderin hat vor ca. einem Jahr aufgehört....der Lauf der Dinge….grübel...ob die hohe Arbeitslosigkeit vielleicht ganz neue Ideen und Unternehmer bringt...oder alte wieder weckt.....ich bin neugierig.....



Wer nicht mitkann geht nun mal ein.
Wer seine Kennzahlen kennt und berechnen kann ist klar im Vorteil.
Beim Beisl ums Eck wäre mir allerdings lieber, wenn´s kochen statt rechnen können. Beides gleich gut eine rühmliche Seltenheit, beides gleich schlecht des Wirtens Tod.



Der Neid ist a Hund. :D
Tja aber wer gerne mit Finger zeigen tut, der findet schon sein Ziel.
Ob oben oder unten, die Gastronomen die ich kennen hackeln so viel, dass sie bei gleicher Leistung und Zeitaufwand in der 08/15-Hackn tatsächlich so ein Proloding haben könnten. ;)



Generell? Oder wird wegen einiger schwarzen Schafe eine ganze Branche vorurteilbehaftet und nicht belegbar leichtfertig aus einer Laune heraus diskreditiert und Gerüchte gestreut?
Ich kenne übrigens einen Beamten, der sich als er beim Nasenbohren im Armt einschlief die Nasenscheidwand ernsthaft verletzt. Ein Einzelfall und 30 Jahre her. Was könnte man daraus schon rückschließen und wen interessiert es? Wenn sich jemand einen 911er verdient hat, dann ist das so, ob Beamter oder Wirt.

Fürchterlich amüsieren tut mich in diesem vom Thema hier ganz fürchterlich:
Dass es wirklich tatsächlich und wahrhaft Leute gibt den Preis für z.B. Bier im Supermarkt vergleichen wollen. :D :D :D
Da brich ich ja echt nieder.
….mit weniger Branchenverständnis geht´s eh nimmer....:D


Gott sei dank.....hast du soviel Branchenverständnis:D

Leberknödel von Convenience , da weiss man wie es mit dem guten Essenverständnis ausschaut...:rofl::rofl:

Ich habe in einem Bericht über Arbeitsgerichte gelesen, die führende Branche dort sind Gastwirte und Hoteliers. Das kommt nicht von ungefähr...:)

Und ich habe nicht Preise vom Supermarkt zur Gastro Kalkulation verglichen, sondern ich habe betont, dass sich viele diese Preise (nämlich Hackler) die mehr als ein Getränk konsumieren, es sich nicht mehr leisten können....
 
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