Hi,
irgendwie ist die Realität spurlos an Dir vorbeigegangen ....
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Das nicht - aber ich interpretiere sie anders - bzw sieht zumindest so aus.
Oder sagen wir - es gibt höchst unterschiedliche Realitäten.
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Also fangen wir mit der Finanzkrise 2008 an.
Weltfinanzkrise – Wikipedia
Dann die Regelungen zum Nichtraucherschutz 2009, wo sich viele Wirte finanziell übernommen haben (österreichweit wurden laut WKÖ über 100 Millionen Euro für Umbauten der Lokale investiert).
Dann die Registrierkassenpflicht 2016.
Dann 2019 das generelle Rauchverbot.
Jetzt CoViD-19.
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Da gäbe es zu jedem Punkt pro und contra zu sagen.
Die jeweiligen Auswirkungen werden wohl in den unterschiedlichen Sparten bei Gastro und Freizeit unterschiedliche Wirkungen zeigen. Hier sind die klassischen Wirtshäuser das Thema - und die kriseln und sperren in der - allerdings bereits seit Jahrzehnten. Da würde ich zuallererst die neuen "Mitbewerber" nennen.
Die Geschichte mit Raucher/Nichtraucher hat eine starke österreichische Note, zusätzlich verstärkt durch eine bestimmte Fraktion.... das lasse ich deswegen nicht gelten, weil das gesellschaftliche Interesse die Partikularinteressen überwiegt.
Die Registrierkassenpflicht ... ja, ... die hat einigen weh getan. Und genau deswegen hat man sie, wieder aus höherem Interesse, eingeführt. Ich kenne auch genug Unternehmer und habe eine Vorstellung davon, wie es in Wirklichkeit läuft...
CoViD-19 ist unter all dem echt ein singuläres Ereignis - und trifft Gastro, Freizeit und Tourismus besonders. Gar keine Frage. ABER - von der Goldgrube bis zum Tschocherl spielen da alle Ligen mit. Es sind keine allgemeinen Aussagen zutreffend.
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Wo bitteschön siehst Du 7 fette Jahre?
LG Tom
Ich präzisiere mich insofern, als dass gesamtwirtschaftlich gesehen Jahre der Hochkunjunktur, "fette Jahre", hinter uns liegen. Dass wir auf solche kein Abonnement haben, ist irgendwie in den neoliberalen "Allmachtsgefühlen" der jüngeren Jahre verloren gegangen.... wobei übrigens genau Deine erste Zeile bestens dazu passt: Finanzwirtschaft, Spekulation, Immobilien .... vor dem Platzen der Blase wird seit Längerem gewarnt. Corona hat es nur etwas früher eingeleitet.
Und zum wiederholten Male - es war zumindest anfangs primär Tourismus und Gastro, die die Verbreitung von Covid-19 massiv gefördert haben (vermutlich da und dort auch volle Stadien und dergleichen mehr).
Ich beziehe mich aber durchaus auch auf Aussagen kompetentere Personen, die zunehmend von "Zombie-Unternehmen" sprechen, die noch schnell Kurzarbeit und Kompensationszahlungen mitnehmen und dann unter Jammer und Klagen sperren werden... das ist aber in vielen Fällen einfach nur Show.
Ich habe seit Jahren schon beim Blick auf die Gastronomie, dass hier kaufmännisches Verhalten, Nachhaltigkeit und korrekte Arbeitsbedingungen weit hinter den Gewinninteressen zurückgeblieben sind....
Also - mein Mitgefühl ist kaum ausgeprägt. Und nochmals - die Lokale, die ich aufsuche, sind wieder gut besucht und konnten schon den Nichtraucherschutz und jetzt auch die CoVid-19 Maßnahmen umsetzen.
Im Prinzip gebe ich Dir schon recht - aber, jene die Du meinst, meine ich eben nicht.
Die 7 mageren Jahre vor uns, wirst Du vermutlich nicht abstreiten. Und auch da - sind die Alters- und gesellschaftlichen Gruppen sehr unterschiedlich betroffen. Die eine oder andere sogar auf der Gewinnerseite.... zB Pensionistinnen und Pensionisten haben keine wirtschaftlichen Verluste, eher sogar Gewinne, erlitten....
Aber zurück zur Küche und den Tischen... laut Wirtschaftskammer heißt ja Unternehmer sein, zu unternehmen und nicht zu unterlassen....