Worin äußert sich in einer Beziehung "Betrug" ?

S

Gast

(Gelöschter Account)
Da diese Frage ja imer wieder in den Threads aufgeworfen wird, scheint es mir angebracht dem Thema mal einen eigenen Thread zu widmen.

Meines Erachtens beginnt er, wenn man sein Gegenüber bewusst in Unkenntnis über Grundlagen und Vorgänge lässt.
Ihm gegenüber Bedürfnisse und Sehnsüchte verschweigt, sich nicht offen über eigene Gefühle und Wünsche erklärt.
Dann äußert sich der Betrug vor allem über die Unfähigkeit und Verlogenheit zu Vielem nicht mehr stehen zu können/wollen. (aus Angst/Beqemlichkeit oder gar falschem Stolz) :mauer:

Der Betrug geht aber noch viel weiter, weil man sich selbst immer wieder etwas vorlügt, nicht eingesteht das man in sich selbst seelisch Defizite hat, welche es zu erkennen und zu beheben glt...

Im Gegensatz zum moralisch/gesllschaftlich auferlegten Anspruch Vieler lassen sich durch Offenheit und Ehrlichkeit alle Bedüfnisse (selbst sexuelle) auch mal durch andere befriedigen, ohne das man deshalb erst die Rechte oder das Ehrgefühl des eigenen Parners verletzten, somit also die Beziehung selbst gefährden muss!

Allein dem immer noch in vielen Betonköpfen vorherrschenden Zerrbild über "anerzogene/angeborene" (meines Erachtens vollkommen idiotische und unangebrachte) "Grundrechte und Pflichten von Mann und Frau", verdankt es unsere Gesellschaft das größtenteils immer noch die Scheinheiligkeit eigener Moralvorstellungen als eigene Rechtfertigung dienen kann.

Sich selbst zurechtgebogene (vielmeher gelogene!) "Heile Welten" legitimieren jedoch absolut nicht alle Verhaltensweisen, rechtfertigen schon gar nicht die Rücksichtslosigkeit, oder das Spiel mit den Gefühlen anderer!

Der Satz: "Was ich nicht weiss, mach mich nicht heiss!" sollte deshalb besser innerhalb unserer, glücklicherweise immer aufgeklärteren Gesellschaft nicht länger als Rechtfertigung für "Beziehungs" Betrug hergenommen werden, weil man sonst darüber doch nur die eigene charakteriche Schwäche und Unfairness, wenn nicht sogar die generelle Beziehungsunfähigkeit dem Partner gegenüber verdeutlicht!

Und wie seht ihr das?


Mensch liest sich,
lieben Gruss ...
Genusssreiche Spiele wünscht Euch:

Ralf, aka Seelentraum
 
...und beinhaltet nicht dieser "Betrug" an Anderen auch stets den Betrug an sich selbst?

zum einen durch das schon angesprochene verbogene Selbstbild der Wirklichkeit, aber doch auch durch den enormen Verlust bzw. Unkenntnis und Nichterleben von Möglichkeiten, die bei einem direkterem Auftreten und klarerem (ehrlicherem) Verhalten dem Partner gegenüber doch so vielfältig auszuleben wären.....
sich nicht verstecken und verbiegen zu müssen, ehrlich sein zu dürfen und trotzdem (oder gerade deswegen) gemeinsam glücklich lächeln können... das ist für mich Partnerschaft
 
Meines Erachtsens beginnt er wenn man sein Gegenüber bewusst in Unkenntnis über Grundlagen und Vorgänge lässt.
Ihm gegenüber Bedürfnisse und Sehnsüchte verschweigt, sich nicht offen über eigene Gefühle und Wünsche erklärt.
Dann äußert sich der Betrug vor allem über die Unfähigkeit und Verlogenheit zu Vielem nicht mehr stehen zu können/wollen.
Da hast du sicher Recht und ich bin der Meinung, daß das wesentliche am Betrug, also das, was ihn ausmacht, auch das ist, was eine Beziehung/Ehe ausmacht - nämlich die seelische und/oder emotionale Komponente. Es ist die innere Hinwendung zu einem anderen Menschen als den eigenen Partner, das Begehren einer anderen Person, in der Hoffnung, ggf. ein eigenes Defizit zu kompensieren.
(Typisches Beispiel, wenns das überhaupt gibt, die "midlife crisis" beim Mann. Damit er sich mal wieder begehrt fühlt, reißt er sich eine junge Freundin auf.)
Daher glaube ich auch, daß die Ursachen fürs Betrügen immer in der Beziehung zu suchen sind. Und auch die Auswirkungen. Das ist, vermute ich mal, auch der Grund, warum viele Frauen "schon ahnen", daß er sie betrügt - einfach weil sie fühlen, daß sich irgendwas an ihm geändert hat.

Bevor der Betrug in die Tat umgesetzt wird, hat er schon längst im Geiste oder in der Seele stattgefunden. Und das ist, was für mich zählt und was mir weh tun würde.
Die körperliche Komponente tritt da eher in den Hintergrund. Daher würde mich ein Betrug, von dem ich nichts weis und den ich nicht bemerke, in Wahrheit auch nicht stören, weil mir ja auch nichts "weggenommen" wurde. (daß das natürlich auch andere Ursachen, wie Desinteresse am Partner, nebeneinander herleben etc. haben kann, ist wieder was anderes - kommt aber bemerkenswert oft in diesem Zusammenhang vor).

Was völlig anderes ist aber meiner Meinung nach eine Situation, in der ein Partner das eine oder andere schlichtweg nicht mag, weder für sich noch dem Partner zuliebe. Wenn der eine um nix in der Welt Skifahren will, bleibt dem anderen nur entweder allein fahren, sich scheiden lassen oder einfach nur tageweise einen anderen Skipartner suchen. Dabei gehts nur ums Piste-runter-fahren weils Spaß macht, mal Buckelpiste, mal Tiefschnee aber eben nur das. Das ist aber in meinen Augen kein Betrug am Partner, der zu Hause wartet. Ich nehme ja dem Parnter seelisch nichts weg, sondern gehe einfach nur Skifahren.
In unserer anerzogenen Moralwelt ist es aber nun so, daß primär das Vordergründige zählt und der Partner es daher meist anders sieht. Skifahren ist nett, aber wenn hast du nur mit mir zu fahren, alles andere ist Betrug. Punkt.
In so einem Fall kannst nur deine Ski verkaufen oder hin und wieder mal heimlich fahren.
 
Eine schöne Fragestellung, aber auch ebenso komplex. Wie so ziemlich alles, ist wohl auch dies kaum eindeutig zu beantworten und individuell verschieden auslegbar.
Wie bereits erwähnt, beginnt Betrug im Kopf und findet eng gesehen auch lediglich dort statt, denn dem körperlichen geht stets nichtkörperlicher Betrug voraus. Körperlicher ohne seelischen Betrug ist damit für mich nicht existent, denn toleriere ich (wissentlich und in vollem Umfang) das physische "Abschweifen", findet für mich kein seelischer Betrug statt und toleriere ich dies nicht, toleriere ICH den seelischen Betrug nicht.
Der seelische (oder innere) Betrug ist wohl denn auch der eigentliche, schlimmere und verletzendere, da er im Endeffekt eine selbstzerstörerische Komponente in sich birgt und er ohne Zweifel auch den aktiven Partner belastet.
Taten sind nachvollziehbar, zumindest von der Tat selbst her, nicht, ob man Verständnis für sie entgegengebracht bekommt. ("Ich kann nicht nachvollziehen, warum du sowas gemacht hast...") Gedanken sind frei. Darum ist Vertrauen auch ein Wort das den Geist anspricht, nicht den Körper.
Wenn ich mit der festen Partnerin Sex habe, ihr sage, ich liebe sie, ich genieße es, Sex mit ihr zu haben, tue dies für mich selbst gedacht aber nur, weil ich "es" eben gerade brauche oder aus "Pflichtgefühl", dann ist dies doch das schlimmste, was dem (passiven) Partner passieren kann, oder ? Es ist dann doch fast egal, ob "man" sich dann "seinen Sex" bei einer anderen Partnerin sucht oder nicht. Der Betrug ist trotzdem existent.
Zumindest, was mich betrifft, kann ich dies so dahin stellen. Andererseits kann ich auch nicht wirklich aus Erfahrung sprechen, denke aber, daß es mich mehr verletzen würde, wenn meine Partnerin sich einfach woanders holt, was sie von mir (vermeintlich) nicht bekommt/bekommen kann, was immer es auch ist, ohne mit mir darüber gesprochen zu haben, als mit mir auf einen gemeinsammen Nenner gekommen zu sein bzw. es zumindest ernsthaft versucht zu haben, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.
Wenn dies dann nicht gelingt, dann müßten sich beide Parteien wohl jemand anderen zum Skifahren suchen. Denn ob ich für meinen Teil meine Ski verkaufen könnte, weiß ich nicht zu beantworten. (Der Vergleich hinkt meiner Meinung nach zwar etwas, verdeutlicht aber, daß sich Probleme im Endeffekt doch so eklat gleichen...)
 
@pinot noir
studierst du vllt psychologie oder was in der richtung??? pfuh, muss ich erst mal für mich sortieren....

@ thread
mmn hat es pinot noir relativ schön auf den punkt gebracht, wo fü+r ihn der betrug anfängt.
ABER: was genau fällt unter betrug? ist das nachschauen einer attraktiven, in meinem falle, frau auch schon psychischer betrug oder nicht? ich persönlich halte mich an den ausspruch "gedanken sind frei". keine ahnung von wem der spruch stammt, mir liegt er jedenfalls.
allerdings wenn ich mir vorstelle, mit jemanden zu schlafen und es käme plötzlich in real dazu, wäre ich nicht bereit, die phantasie in realität umzusetzen. denn für mich beginnt der betrug genau da, wo das rl unter der phantasie zuleiden hat... ist mmn das selbe, wenn ich mir einen film ansehe und mich mit einer der helden indentifizieren ksnn. heisst ja auch noch lange nicht, dass wenn ich in der selben situation im rl genauso handeln würde wie die filmfigur....
auch wenn ich mit meiner süssen über alles sprechen kann, würde ich ihr einen ausschliesslich psychischen betrug ohneweiteres verzeihen können, genau wie sie mir meine phantasien verzeiht. wir haben ca den grundsatz, dass man überall auf die speisekarte schaun kann, aber nur zu hause gegessen wird... bislang sind wir sehr gut damit gefahren und es gab noch nir ein problem deswegen.

jedermann
 
ich muss noir recht geben und bin sehr stark seiner meinung.

wenn A eine affäre mit B hat, B jedoch einen partner hat....bekommt man sowieso nicht meist zu hören: "tja, wenn die beziehung von B nicht so schlecht wäre, dann hätte er auch keinen grund zum fremdgehen!"?

ich bin mir auch relativ sicher, dass es mich mehr verletzten würde, wenn mein freund mir eine schon länger laufende affäre gestehen würde, als einen ons. ich wäre sicher mehr verletzt, wenn er mir etwas über eine längere zeit verheimlicht, als wenn er mir sagen würde: "ich hab gestern abend ne andere geküsst (die ich vorher nicht gekannt hab und mit der ich auch sonst nicht viel zu tun hätte blahblah, whatever)".

geistiger betrug schmerzt mehr.
 
für mich ist betrug wenn ich was dagegen habe sie das weiß und es trotzdem tut.
 
für mich ist betrug wenn ich was dagegen habe sie das weiß und es trotzdem tut.

Schöne Kurz-Zusammenfassung. ;)

Die Definition von Betrug durch den Partner ist wohl von Beziehung zu Beziehung unterschiedlich. Manche fordern absolute Treue, manche nur geistige, andere leben alles gemeinsam aus.
 
Ich frage mich, warum in diesem Thema so wenig geantwortet wird. :fragezeichen:

Willst es wirklich wissen? Ganz einfach........weil es zu komplex formuliert ist....

Für mich ist Betrug: Wenn der Partner schon an eine andere Frau denkt...sich eine andere Frau wünscht.....

Flirten beim Ausgehen empfinde ich nicht als Betrug....jedeR schaut doch mal.....alles was darüber hinaus geht ist in meinen Augen Betrug.
 
Man kann sich doch nicht immer vor Komplexität schützen. Gerade solche (komplexe) Themen regen doch zur Diskussion an.
 
:mrgreen:
vielleicht ist es einfacher seine phantasien an kleinen bildchen irgendwelcher fremden frauen zu ergötzen und sich unter gleichgesinnten nach dem ultimativen täglichen sexkick suchenden zu wähnen als sich über die schwächen seines eigenen seins gedanken zu machen?:cool:

wir sind ein spaßgesellschaft geworden
 
:mrgreen:
vielleicht ist es einfacher seine phantasien an kleinen bildchen irgendwelcher fremden frauen zu ergötzen und sich unter gleichgesinnten nach dem ultimativen täglichen sexkick suchenden zu wähnen als sich über die schwächen seines eigenen seins gedanken zu machen?:cool:

wir sind ein spaßgesellschaft geworden

Ui, Pholosophie :!: :respekt:

Nur was für dich Betrug ist, wurde nicht ganz klar. ;)
Und ergötzen sich keine Frauen an kleinen Bildchen fremder Männer ?
 
Für mich ist "Betrug" schwer zu definieren, wohl am ehesten mit dem bewußten Verheimlichen bzw Lügen vergleichbar, mich also wissentlich eines anderen Bildes überzeugen wollen
Betrug ist eine Voraussetzung für einen Vertrauensverlust, denk ich.
Die genauen Inhalte, sozusagen den Betrugsumfang, müssen allerdings immer zwischen den beiden Partnern ausgemacht bzw. vorab geklärt werden, denn sie sind nicht allgemeingültig festzumachen

und selbstredend ergötzen sich auch die Damen an den Bildern der Herren, dies sollte nicht geschlechtsspezifisch gelten, sondern nur zum Ausdruck bringen, dass wohl nur wenige menschen bereit sind sich bei der auswahl wischen nackten körpern und kritischen diskussionen sich für zweiteres entscheiden, weil halt weniger spaßig;)
 
Für mich ist Betrug: Wenn der Partner schon an eine andere Frau denkt...sich eine andere Frau wünscht.....

Flirten beim Ausgehen empfinde ich nicht als Betrug....jedeR schaut doch mal.....alles was darüber hinaus geht ist in meinen Augen Betrug.
Höhö, da muss ich an rapupi denken: ich betrüge meine Frau nicht, ich treibs nur mit einer Professionellen :D
 
Höhö, da muss ich an rapupi denken: ich betrüge meine Frau nicht, ich treibs nur mit einer Professionellen :D

:mrgreen:
Diesen Spruch wird es wohl bald als Sticker an der Bar diverser Lokalitäten gratis zur Buchung geben...:mrgreen:

btw, um mal bei diesem Fall zu bleiben, wäre für mich Betrug, wenn mein Partner mir versichern würde nicht zu Profis zu gehen, dies aber doch heimlich tun würde und ich dies irgendwann mitbekäme.
Es wäre für mich kein Betrug, wenn er mir dies sofort erzählen würde oder wenn er mir vorab gesagt hätte, dass er dies tun möchte/würde.
Im Falle des Betrugs wäre für mich emotionale Eiszeit, im zweiten Fall nach dem ersten dummen gesicht, einem schlucken würde meine frage nach dem "darf ich mal mit?" nicht lange auf sich warten lassen....
 
Betrug ist eine Voraussetzung für einen Vertrauensverlust, denk ich.
Die genauen Inhalte, sozusagen den Betrugsumfang, müssen allerdings immer zwischen den beiden Partnern ausgemacht bzw. vorab geklärt werden, denn sie sind nicht allgemeingültig festzumachen

Betrug, Untreue, Missbrauch des Vertrauens ..... beginnt für mich dort, wo einer der Partner Handlungen setzt, welche nicht mit dem Partner abgesprochen sind, daher nicht dessen Zustimmung haben können, und in weiterer Folge verheimlicht werden müssen, um den Partner nicht zu verletzen.

Das wird sicher nicht gelten, wenn man auf dem Heimweg von der Arbeit schnell in ein Kaffeehaus geht, um einen Kaffee zu trinken, ich würde es aber schon angewandt wissen wollen, wenn man statt in ein Kaffeehaus in ein Bordell geht.
 
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