Vor kurzem versetze mich meine bevorzugte polnische Perle im 20sten, und ich stand blöd da. Gott sei Dank erinnerte ich mich zweier netter Erlebnisse in der Engerthstrasse 108, auch im 20sten. Gedacht, marschiert. Als ich den Empfangsraum betrat, grinste mich die Besatzung erwartungsfroh an. Mit Ausnahme natürlich der Klaudia. Die starrte unbeteiligt in die linke obere Ecke des doch ziemlich hohen Raumes. Wie weiland die göttliche Garbo. Sterblicher, was willst du von mir?
Nachdem ich meine Wünsche doch irgendwie kommuniziert hatte, verzogen wir uns in eines der hinteren Zimmer. Die Klaudia massiert ja sehr gut, also bat ich sie um eine Rücken- und Gesichtsmassage. Die Rückenmassage war eine heiße Sache, und die Klaudia beherrscht den Übergang von der medizinischen zur erotischen Massage perfekt. Irgendwann einmal wurden doch andere Freundlichkeiten ausgetauscht, und – ich gestehe – es wurde geschweinigelt. Nach einer Stunde, da ich ja noch keine Gesichtsmassage erhalten hatte, ersuchte ich sie um eine Verlängerungsstunde. Und wieder dieser Garboeske Ausdruck. Alter, bist’ deppert? Es ist doch bald Weihnachten! Spar Dein Geld! Trotzdem. Ich bekam meine Gesichtsmassage und noch einiges mehr.
Die Klaudia spricht vorgeblich nicht sehr gut Deutsch. Ich bin mir da allerdings nicht so sicher. Als ich ihr in meinem doch etwas umständlichen Deutsch anbot, ihr noch ein Kind zu machen, bot sie mir umgehend – in unzweideutiger Gestik – an, mir meinen Schwanz abzuschneiden. Na ja.
Im Wiener Gunstgewerbe gibt es Tragödien, Pfeifen, solide Dienstleisterinnen und Persönlichkeiten. Die Klaudia fällt unzweifelhaft in letztere Kategorie.
Ich mag sie. Ich mag sie wirklich. Ein tolles Weib!
Gerne immer wieder.