Wenn ich mir das Beispiel Brasilien ansehe, dann erkenne ich schon einen Zusammenhang zwischen Bevölkerungswachstum und systematischer Umweltzerstörung. Die Regenwälder werden nicht (nur) wegen der Tropenhölzer gerodet. Es geht vor allem um die Vermehrung landwirtschaftlich nutzbarer Anbauflächen. Das geschieht in Brasilien in einem Umfang, der wahrhaft beängstigend ist. Damit es schneller geht, werden Brandrodungen durchgeführt. Das setzt zunächst große Mengen an CO2 frei. Danach wird überwiegend Soja angebaut. Sojapflanzen haben ein starkes optisches Reflexionsvermögen, dadurch wird das Klima im Anbaugebiet beeinflusst. Es regnet weniger.
Oder China: Trotz intensiver Bemühungen und Reglementierungen der Regierung hat China das Bevölkerungswachstum zwar verlangsamen, aber nicht wirklich eindämmen können. Aus meiner Erinnerung ..... als ich noch zur Schule ging, sprach man von rund 500 Millionen Einwohnern, heute sind es mehr als 1,3 Milliarden.
Den Chinesen ist Anerkennung zu zollen, dass es ihnen gelungen ist, dieser enorm gewachsenen Bevölkerung die erforderlichen Grundlagen für die Ernährung zu bieten. Das ist aber nur mit einem Wirtschaftwachstum gelungen, welches wirklich ohne Beispiel da steht. Doch dieses Wachstum frisst seine Kinder ...... das Hauptproblem der Chinesen ist der enorm steigende Hunger nach Energie. Um den zu stillen, werden Flüsse in wahrhaft gigantischen Monsterprojekten aufgestaut. Und meeresnahe Atomkraftwerke werden ungeachtet der japanischen Katastrophe weiterhin wie die Pilze aus dem Boden schießen.
Übrigens trifft auf diese beiden Gebiete auch der Begriff „Abhängigkeit“ längst nicht mehr zu. Wenn wir jetzt von der gegenseitigen Abhängigkeit zwischen China und dem „Westen“ einmal absehen.
Und dann noch Indien, das derzeit mit 1,2 Milliarden noch hinter China zurückliegt. Aber es ist abzusehen, dass Indiens Bevölkerungszahl bald höher sein wird als diejenige Chinas.
Am 11. Mai 2000 überschritt Indiens Bevölkerungszahl offiziell die Milliardengrenze.[8][9] Während es von 1920 – damals hatte Indien 250 Millionen Einwohner – 47 Jahre bis zu einer Verdoppelung der Bevölkerung dauerte, waren es von 1967 bis 2000 nur noch 33 Jahre. Das Wachstum der Bevölkerung hat sich in den letzten Jahrzehnten nur wenig abgeschwächt und liegt im Moment bei 1,4 % pro Jahr, was einem jährlichen Bevölkerungszuwachs von 15 Millionen Menschen entspricht. Damit verzeichnet Indien im Moment den größten absoluten Zuwachs aller Staaten der Erde. Der relative Zuwachs liegt jedoch nur wenig über dem Weltdurchschnitt. Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge wird Indien in den nächsten Jahrzehnten sein Bevölkerungswachstum kaum abschwächen und die VR China bis zum Jahre 2045 als bevölkerungsreichstes Land der Erde abgelöst haben. Das Bevölkerungswachstum erklärt sich nicht aus einer gestiegenen Geburtenrate, sondern aus der in den letzten Jahrzehnten gestiegenen Lebensdauer, das heißt der Reduktion der Sterberate.
QUELLE: Wikipedia
Das Beispiel "Indien" zeigt auch, dass gestiegener Wohlstand eher zu einer Verschärfung des Problems geführt hat.
Was wir ändern könnten, aber offenbar nicht ändern wollen, das ist: den Reichtum und Wohlstand der sogenannten "ersten Welt" auch anderen Ländern und Völkern zugänglich zu machen.
Dieses "Teilen" könnte sinnvoll sein im Hinblick auf die Länder Schwarzafrikas, deren Bevölkerungswachstum jedoch ohnehin nur mäßig zur Gesamtproblematik beiträgt. Auch in einer Hilfe für beispielsweise Kambodscha würde ich Sinn sehen.
Wollten wir aber durch "Teilen" zu einer Lösung des Problems in China, Indien oder Brasilien beitragen, dann wären wir schlicht quantitativ überfordert. Und ohne jetzt in einen
Kulturpessimismus verfallen zu wollen: Wie lange werden wir denn noch so reich sein, dass wir teilen können? Sicher ist, dass wir unseren Lebensstil nicht mehr lange beibehalten werden können. Wir wissen das nur noch nicht.