Absolute kompromisslose Hingabe - kann es da Grenzen geben?

A

Gast

(Gelöschter Account)
Hallo ihr Lieben!


Bedingungslose Aufopferung/Ergebenheit - absolute Hingabe - kann es da wirklich theoretisch eine Grenze geben?
Wie sehr möchte ich diese Hingabe wirklich leben? Safewords, Tabus - wie weit gehen wir?
Wie stark ist unser Vertrauen dann wirklich, um die Absolutheit zu erreichen?

Bewegen wir uns einfach im gesunden "Machbaren" und helfen uns mit der Fantasie über ein "kein wenn und aber mehr"? Können wir wirklich alles Loslassen - gänzlich ohne Selbstbestimmung?

Wie absolut muss die Hingabe für Dich sein? Wie grenzenlos? Reicht es im "Bett" aus - oder in Dein komplettes Leben hinein?

Ich weiß, wir haben jetzt auch einen Bereich erreicht, in dem wir ebenfalls diskutieren können, wie gesund und richtig das wäre.

Zu mir: finde das Thema Hingabe faszinierend. Ja, in sexueller Hinsicht - um ehrlich zu sein aber auch generell. Ich war... teilweise bin jemand der sich gerne für seine Lieben aufopfert, oder für eine Sache - genau das war oft aber auch zu extrem (weiß). Und im Laufe des Lebens habe ich mir auch Grenzen aufgestellt - aus diversen Gründen.

Vorweg: ja, ich habe die Suche bemüht. Ja, es gibt ähnliche Themen. Wenn der Kern meines Themas schon einmal behandelt wurde, hab ichs übersehen - und dann ist das so.
 
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Also für mich wäre TPE nichts.
Meine Frau soll abseits des Bettes selbst entscheiden was sie tun und lassen möchte.
Ein Tag im Monat nach TPE wäre dennoch sicher eine interessante Komponente.

Bezüglich Safe Words und Tabus.

Wird natürlich beides selbstverständlich akzeptiert.

Wird das Safe Word allerdings nicht benutzt, gibts natürlich keine Grenzen. Für das gibt es das Safe Word ja.
Tabus bleiben Tabus. Sowas ist ja im Vorhinein abgesprochen und da verschwende ich auch keinen Gedanken daran diese zu ignorieren bzw. zu missachten.
 
Ich brauche die komplette Hingabe an den Einen, um ganz zu sein. Bei ihm habe ich keine Grenzen, kein Safewort, weil er mir nie schaden würde, es keinen Grund gibt mich auch nur irgendwie vor ihm zu schützen.

Die Schwierigkeit ist es den zu finden, der mit dieser kompromisslosen Hingabe umgehen kann, sie nutzt ohne sie auszunutzen.
Sojemand zu finden ist fast aussichtlos, ich bin dankbar meinen gefunden zu haben
 
ist etwas heikel.
Man hat ja seine eigenen "menschlichen" Grenzen und kennt ja auch die seiner "Sub oder sonstiges".
Wenn man sich gegenseitig 100% vertraut und auch weiß wie der / die andere tickt, dann weiß man wann Schluss ist und man geht dann nicht über diese Grenze hinaus (am besten danach darüber redenund vielleicht kann man dann da neue Grenzen ausloten, vorausgesetzt der / die andere will es auch) mMn.
 
ist etwas heikel.
Man hat ja seine eigenen "menschlichen" Grenzen und kennt ja auch die seiner "Sub oder sonstiges".
Wenn man sich gegenseitig 100% vertraut und auch weiß wie der / die andere tickt, dann weiß man wann Schluss ist und man geht dann nicht über diese Grenze hinaus (am besten danach darüber redenund vielleicht kann man dann da neue Grenzen ausloten, vorausgesetzt der / die andere will es auch) mMn.

Stimmt.

Jedoch gibt es natürlich Tage da ist man besser drauf, belastbarer oder positiver als an Anderen.
Wie komme ich dazu der Frau das zu nehmen, nur weil ich denke es ist genug.
Vielleicht ist sie an dem Tag einfach gewillt über eine gewisse Grenze zu gehen und wenn ich an der bisherigen Grenze aufhöre, nehme ich ihr die Möglichkeit sich zu entfalten, sich zu weiterzuentwickeln.
Das Maße ich mir nicht an zu denken ich wüsste jeden Tag wie es in einer anderen Person aussieht und dann zu entscheiden.

Genau dafür gibt es ein Safe Word!
 
Genau dafür gibt es ein Safe Word!
Nun du hast auf der einen Seite recht, dafür gibts ein Safeword, auf der anderen Seite verhindert es dass Frau sich total fallen lassen kann, denn sie hat die Verantwortung dich zu bremsen wenn es zuviel wird.
Ich finde die Variante dass Sub ggf um mehr bittet, wenns nicht genug war, sinniger
 
Seit langem lebe ich in einer weiblich geführten Ehe (Ehesklave) und sie bestimmt eigentlich alles. Meine Tabus hat sie damals gekonnt umschifft bzw. abgebaut und ein Safe-Wort haben wir keines. Sie weiss, wann sie aufhören muss. Ein absoutes no-go, da sind wir uns einig, Atemkontrolle und Elektro oberhalb der Gürtellinie.
 
Kleiner Zwischengedanke:

wenn mein Partner mich wirklich bedingungslos liebt, das Vertrauen da ist, und durch die Liebe der Partner ja auch nicht schaden möchte - theoretisch - müsste es dann nicht möglich sein jede eigene Sicherheitsbarriere abgeben zu können?

Dann würde ja nichts passieren, nichts was mich in irgendeiner Form verletzt.

Ist Theorie klar - wüsste selbst auch niemanden dem ich so vertraue, auch wenn ich mir das früher gewünscht hätte. Da traue eher ich mir zu diese Verantwortung zu stemmen.
 
wenn mein Partner mich wirklich bedingungslos liebt, das Vertrauen da ist, und durch die Liebe der Partner ja auch nicht schaden möchte - theoretisch - müsste es dann nicht möglich sein jede eigene Sicherheitsbarriere abgeben zu können?
Das kommt mir sehr unrealistisch vor.
Erinnert mich an die Mutterliebe oder überhaupt den Zustand im Mutterbauch.
Wo man sich selbst um nichts mehr kümmern muss.

Diese Sehnsucht verspüre ich ehrlich gesagt auch, glaube jedoch nicht, dass es mit einem Menschen zu solchen Beziehungen kommen kann. Höchstens mit sich selbst.
In der Erleuchtung😇
 
Die "Absolutheit" ist wohl nicht erreichbar, einfach deswegen, weil - nach meiner Überzeugung - jede/r irgendwo Grenzen hat.
Zum einen liegen die in der Person selbst - Ängste, Misstrauen, schlechte Erfahrungen,... - da kann man etwas tun, dagegen ankämpfen, versuchen, sie schrittweise zu überwinden usw.
Zum anderen gibt es auch Grenzen, die außerhalb liegen - (Lebens-) Umstände, Gegebenheiten, gegen die man nichts ausrichten kann.
Somit wird es mMn stets ein Bewegen "im Rahmen des Machbaren" sein und bleiben (müssen).

Das ändert nichts daran, dass man sich an das Absolute (möglichst nah) heranarbeiten kann, in dem Wissen, dass es nicht in Reinform erreichbar ist. Und es zeigt sich, dass man wohl 100% anstreben muss, um 80% zu erreichen.

Nach meiner Ansicht (und Erfahrung) ist es nicht wichtig, wie viele Bereiche das umfasst (im EP wurde gefragt, ob es im Bett "ausreicht")
Man muss nicht alle Lebensbereiche in diese Hingabe hineinpacken, um "möglichst kompromisslos" zu sein, denn das ist (subjektiv für mich) eine Frage der Tiefe und nicht der Breite.

Zwischen Hingabe an jemand und Hingabe an eine Sache, Idee usw möchte ich gern unterscheiden - bei all den Ähnlichkeiten, die es da gibt.
Denn einmal ist der Angelpunkt eine Sache (von der ich überzeugt bin) - also eher statisch, und einmal ist es eine Person - mit all der Veränderung, Dynamik, Fluktuation, Unsicherheit usw, die da nun mal enthalten ist.

Wären nicht so viele Menschen von einer (ihrer) Idee überzeugt (gewesen), stünde uns zB heute so manche Erfindung nicht zur Verfügung.
Wo ist die Grenze? Viele Forscher haben nicht nur ihre Zeit und Energie hingegeben, sondern oft auch ihre Gesundheit oder gar ihr Leben.

Und wo ist die Grenze im zwischenmenschlichen Bereich? Wo beginnt Hingabe "ungesund" zu werden? Meist wird die Antwort sein "dort wo es mir selber schadet", aber ist es wirklich so einfach? Und ist das so leicht zu erkennen? Das führt zur Frage "inwieweit verschiebt Hingabe die Verantwortung?" Vielleicht ist das der Maßstab, wann es beginnt, ungesund zu werden - Gedanke aus dem Bauch heraus...

Just my 2 eurocents
 
Beziehungen können gesund oder ungesund sein...und zwar unabhängig von nominell ausverhandelten Machtverhältnissen.

Was Metakonsens ermöglicht, ist eine klare Benennung der Beziehungsverantwortung. De facto übernimmt der submissive Part Verantwortung für 'absolute' Hingabe und der dominante Part für die Nutzung selbiger.

Dies kann dann harmonisch oder unharmonisch erfolgen. Letztlich gibt es auch in jeder Beziehung real existierende Machtverhältnisse, die sich durch die Psychologie (Persönlichkeit) sowie die jeweilige Gefühlslage (und mitunter immer noch durch ökonomische Abhängigkeiten) ergeben.

Eine Garantie dafür, dass der Partner bzw. die Partnerin zu einem harmonischen und somit erfüllten Beziehungs- und auch Lebensverlauf beiträgt, gibt es nie.

Das, was von der Erstellerin des Threads angedacht wird, hat allerdings auch ein sinnliches Element. Da handelt es sich um einen "Sprung des Glaubens", der Grenzen (durchaus unabhängig von praktischen Überlegungen) sprengt. Das ist in sich ein erfüllendes, da bewusstseinserweiterndes, Erlebnis.

Obs gut ausgeht...weißt du nicht, du fühlt in diesem Moment nur.
 
Bedingungslose Aufopferung/Ergebenheit - absolute Hingabe - kann es da wirklich theoretisch eine Grenze geben?

Da gibt es nicht nur theoretisch eine Grenze, sondern auch ganz praktisch. BDSM ist kein rechtsfreier Raum. Und dass signifikante Verstöße gegen das Recht auf Unversehrtheit, sowohl physisch als auch psychisch, weder legal noch legitim sind, versteht sich somit von selbst.
 
Da gibt es nicht nur theoretisch eine Grenze, sondern auch ganz praktisch. BDSM ist kein rechtsfreier Raum. Und dass signifikante Verstöße gegen das Recht auf Unversehrtheit, sowohl physisch als auch psychisch, weder legal noch legitim sind, versteht sich somit von selbst.

Anders gesagt: die Grenzen Deiner Hingabe legt somit das jeweils geltende Rechtssystem fest, wenn ich das richtig verstanden habe?
Meine das urteilsfrei, ich frage nur zwecks Verständnis nach.
 
Ich finde die Variante dass Sub ggf um mehr bittet, wenns nicht genug war, sinniger
Ich kannte mal eine (sub), die mal so halb im Ernst und halb im Spass gesagt hat, wenn sie so richtig in "Fahrt" kommt, könnte man sie quasi schlachten auch und es würde ihr nichts ausmachen.
Waren einige interessante Gespräche.
Sie hat mir auch gezeigt, dass sie im Spielkörbchen beim Bett nur "entschärfte" Klammern liegen hat, die nicht zu arg sind.
Damit eben die Spiele nicht ausarten.
Also ist es anscheinend sinnvoll, dass einer im Spiel immer noch gelegentlich das Gehirn einschaltet, damit sich der andere fallen lassen kann.
 
Anders gesagt: die Grenzen Deiner Hingabe legt somit das jeweils geltende Rechtssystem fest, wenn ich das richtig verstanden habe?
Meine das urteilsfrei, ich frage nur zwecks Verständnis nach.
So würde ich es zwar nicht sagen.

Allerdings stelle ich die Frage, wie das psychisch aussieht.
Tja, würde man ihn entmündigen und unter Obsorge nehmen mit allen Rechten und Pflichten - aber mal ehrlich, da sind wir schon an der Grenze.
Solange jeder für sich selbst stehen muss, muss er auch entscheiden können.#
Konsequenzen und Folgen hat er zu tragen. Wie schaut es mit dem Beruf aus?

Tja und natürlich wollte man das leben, wer zahlt, wer krankenversichert, wer kann und will sich einen derart Hingebenden leisten?
Absolute Hingabe oder komplette Abgabe von Verantwortung? Worum geht es?
In jeder Beziehung?
Ohja, das gibt es, früher und ich glaube heute auch noch, geht man bei solchen Wünschen z.B. ins Kloster. Dort ist ein System, das einen schützt, behütet und erhält, mit einigen Lücken und Fehlern wie es medial doch mitunter durchsickert. Außer Hingabe zu Gott und tun was man gesagt bekommt, spielt sich da nicht viel ab, wenn man den richtigen Orden noch finden kann.

Gut selbst wenn man einen Hingebenden jahrelang in allen Lebenbelangen (..z.B. Kontrolle Zahnarzt etc.....) beobsorgt, wie schaut es aus, wenn man nicht mehr will oder kann? Was für ein Mensch steht dann nach Jahren eines solchen Lebens in der Welt?

Wo ist die Schneide wenn man vollkommene Hingabe annimmt hin zu Missbrauch?
Oder wird man zum Diener des Hingebenden und entscheidet ansich um sich seine Zuneigung und Hingabe zu erhalten, tatsächlich der Diener der Bedürfnisse dessen zu werden?

Fragen über Fragen?
Dass die Sehnsucht da ist, wie ein Neugeborenes einfach willkommen, begleitet und geführt zu werden kann ich nachvollziehen, aber keinesfalls für eine Person selbst unterstützen. Persönlich würde ich derartige Konstellationen für nicht gesund erachten. :)
 
Anders gesagt: die Grenzen Deiner Hingabe legt somit das jeweils geltende Rechtssystem fest, wenn ich das richtig verstanden habe?
Meine das urteilsfrei, ich frage nur zwecks Verständnis nach.

Formal gesehen ist das so. Meine Äußerung bezieht sich jedoch nicht auf meine persönliche Einstellung zum Thema, sondern ist lediglich eine allgemeine Anmerkung zu ""kann es da Grenzen geben ?"".

Nicht jede ( scheinbare ) Einvernehmlichkeit ( "kompromisslose Hingabe" / Dominanz ) ist auch Ausdruck eines freien Willens, sondern kann auch Symptom einer ( latenten ) Ich-Störung sein, besonders wenn Grenzen nur diffus abgesteckt sind und Überschreitungen den eigentlichen Reiz ausmachen, bzw. aus zunächst harmlosem Spiel Ernst wird.
 
Ich glaube die Zeiten wo Sub im Keller lebte und auf Benutzung wartet sind zum Glück vorbei.
Meinem Gebieter gegenüber hab ich die absolute Hingabe, trotzdem bin ich zu einem normalen Alltagsleben fähig, mit Job, mit ganz normalen Einkauf etc... das schließt sich doch nicht aus. Nur weil er meine Welt ist, habe ich doch mein normales Leben nicht aufgegeben, und das würde er auch nicht wollen. Ich verdiene mein eigenes Geld, habe ein Auto, gehe einkaufen, erledige notwendige Ämterangelegenheiten oder Arztbesuche.

Ich habe mich im unterworfen, gehöre ihm....und bin trotzdem im Alltag lebensfähig kann wenn notwendig auch die "Führung" übernehmen, Initiative ergreifen. Immer mit dem Gedanken was er wollen würde, oder der Nachfrage wie er es haben will.

Und genau das macht meine Hingabe, meine Unterwerfung wertvoll, ich gebe mich hin weil ich es will, zu meiner Entscheidung stehe. Ich gebe mich nicht hin, weil ich in finanzieller Abhängigkeit bin, sonst kein Obdach hätte....
 
Formal gesehen ist das so. Meine Äußerung bezieht sich jedoch nicht auf meine persönliche Einstellung zum Thema, sondern ist lediglich eine allgemeine Anmerkung zu ""kann es da Grenzen geben ?"".

Nicht jede ( scheinbare ) Einvernehmlichkeit ( "kompromisslose Hingabe" / Dominanz ) ist auch Ausdruck eines freien Willens, sondern kann auch Symptom einer ( latenten ) Ich-Störung sein, besonders wenn Grenzen nur diffus abgesteckt sind und Überschreitungen den eigentlichen Reiz ausmachen, bzw. aus zunächst harmlosem Spiel Ernst wird.
JA. ...Ach die Sache mit dem Ich oder Ego. Dem tut alles weh.
 
Ich habe oft darüber nachgedacht ob es sinnvoll ist Hingabe zu begrenzen.
Doch irgendwie ist das Wesen der Hingabe grenzenlos.
Wenn ich jemandem etwas schenke, dann tue ich dies nicht zur Hälfte und behalte mir einen Teil.
Sicher wenn man sich selber jemandem hingibt, ist das schon sehr viel!
Denn sämtliche Gewalt über Körper und Geist abzugeben ist schon heftig.
Doch im Grunde klingt es heftiger als es womöglich ist,
denn wenn ich in ein Flugzeug steige, dann übergebe ich die Verantwortung für Leib und leben dem Piloten.
Und dem, dem ich mich hingebe, schenkt mir an jedem Tag etwas.
Ich meine Hingabe funktioniert nur gut wenn sie vollständig ist.
Doch sicher ist dies auch relativ. Denn es ist nicht möglich, sich von Heut auf Morgen sich einem anderem Menschen hinzugeben.
Es ist ein stetiger Prozess, der in meinen Augen langsam und sachte erfolgen sollte, denn dann ist er auch nachhaltig.
Im Grunde ist Hingabe auch nicht wieder auflösbar wenn sie tief verankert ist.
 
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