Ich bin es eigentlich leid, auf die immer wiederkehrenden Einwände zu antworten, da Du meine Sätze aus dem Zusammenhang gerissen zitierst.
Das ist eine Unterstellung, da ich Dich
nicht aus dem Zusammenhang zitiert habe.
Selbstverständlich kann ich auch zum Kolonialismus in Amerika oder sonstwo sagen, aber schließlich reden wir hier ja über jenen neueren Datums, nämlich den in Palästina. Dass die eingewanderten Europäer in Amerika Völkermord begangen haben, ebenso in Australien, zumindest aber ganze Kulturen zerstört haben (siehe Südamerika) steht fest, ist aber nicht mehr aktuelle Geschichte, wenngleich auch dort Einiges gutzumachen wäre - wie gerade in Südamerika spürbar.
Damit wirfst Du aber, zwar indirekt aber zwangsläufig, den Israelis vor eigentlich dumm zu handeln, denn es wär Deiner Argumentation zufolge nur richtig hätten sie 1948 oder spätestens 1967 das gesamte Gebiet annektiert, die Araber wirklich vertrieben oder umgebracht und das ganze dann historisch ausgesessen, bis dann alle meinen
"sodala; das ist jetzt nimmer aktuelle Geschichte".
Ab wann gilt das eigentlich, daß etwas nicht mehr
"aktuelle Geschichte" ist?
Zum Grundkompromiß: Lies doch noch einmal mein Posting durch und lass´Verallgemeinerungen und Behauptungen weg.
Gemacht! Aber wenn ich Deine Verallgemeinerungen und Behauptungen weglasse bleibt ja nimmer viel übrig.
Das es sich um einseitige proarabische Propaganda handelt habe ich ja bereits mehrfach festgestellt.
Hinsichtlich faschistoider Tendenzen pflichte ich Dir bei, jedoch beziehe ich meine Zustimmung auf islamischen Faschismus ebenso wie auf den zionistischen oder christlichen. Tatsache aber ist und bleibt, dass in Palästina Einwanderer dort lebende Menschen vertrieben, enteignet und mit oft mörderischen Methoden zur Flucht getrieben haben - vom rechtlich nicht existenten Anspruch auf dieses Land ganz abgesehen. Als Beispiel mag das Massaker von Deir Yassin dienen.
Interessanterweise gab's aber bislang keine einzige Kritik von Dir zum arabischen Vorgehen.
Im gesamten Konflikt sind schon sehr viele grausame Tatsachen von beiden Seiten geschehen, egal ob von Einwanderern oder von Ansäßigen verübt.
Auch Aktionen von Ansäßigen gegen Ansäßige gab es zur Genüge, wie z.B. das von mir schon länst gebrachte Beispiel des
"Massaker von Hebron" (1929) belegt.
Bei dem Beispiel
"Deir Yassin" mußte ich aber doch etwas schmunzeln (sicher
nicht über die Ereignisse dort während des Bürgerkriegs), da Du ja einerseits im ersten Absatz Deines Beitrags die
"mehr oder eniger hiistorische Verjährung" betonst - Stichwort:
"nicht mehr aktuelle Geschichte", jetzt aber ein Beispiel aus dem Jahre
1948 bringst.
Also irgendwie auch nimmer
++breaking news++ würd ich meinen.
Und wenn Du auf persönliche Erfahrung Bezug nehmen möchtest
Nein, möchte ich eigentlich nicht, da daß meiner Ansicht und Erfahrung nach in solchen Diskussionen lediglich zur Positionsverhärtung führt.
Persönliche Erlebnisse gibt es aber sicher wahnsinnig viel; Deine, gogolores, meine etc. etc. etc.
Und noch eine ganz persönliche Meinung als Schlussbemerkung: Hätten sich weder die Europäer noch die Amerikaner von ganz eigennützigen und neokolonialistischen Interessen in Nahost leiten lassen (siehe wiederum Sykes-Picot) und die Region der Selbstbestimmung überlassen, nicht versucht wirtschaftlichen Nutzen auch militärisch zu generieren (wie etwa auch in Afghanistan oder im Irak, durch Einmischung im Iran), dann hätten wir keine Probleme in dieser Region - und auch keinen Konflikt um Palästina bzw. Israel.
Siehst; das ist schon wieder genau so ein
"historischer Quereinstieg" der wenig hilfreich, nicht zielführend und auch falsch ist.
Denn es stimmt eben so wie von Dir gesagt nicht wirklich, daß es ausschließlich um das
"koloniale Lustgefühl" der Europäer und Amerikaner ging.
Erstens hatten ja die Amerikaner mit dem
"Sykes-Picot Abkommen" recht wenig zu tun und zweitens darf man aber bitte schon nicht die Komponente des zerfallenden
osmanischen Reichs unerwähnt lassen.
Natürlich konnte man da die gesamte Region nicht in einem
Machtvakuum lassen a la
"Spielwiese", macht's was wollt's.
Also ist es sicherlich nicht richtig z.B. die
"Kolonialherren" England und Frankreich anzuprangern, den vorherigen, also die
"Osmanen", aber nicht!
Geschichte baut sich eben von Ereignis zu Ereignis auf, Du kannst da nicht plötzlich irgendwann reinschneien und ab dann Beurteilungen vornehmen.