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Das ist mir sehr wohl bekannt. Trotzdem sollten wir aber nicht vergessen, dass die Israelis hier einen nicht geringen Anteil der Schuld tragen.
Wenn nicht so traurig, wär es ja fast schon wieder "lustig", daß man prinzipiell und überhaupt so lange dreht und wendet, bis man den Israelis die Schuld zuschanzen kann.
Wäre Dein Eintragsbeitrag von mir unkommentiert geblieben müßte ein nichtinformierter Mitleser meinen, daß die Hauptschuld bei Israel lag.
Jetzt, Dank meines Einwurfs, schränkst du auf nicht geringe Schuld ein. Das "nicht gering" ist übrigens auch Deine reine subjektive Bewertung.
Gleizeitig erwähnst Du zwar die "Leuchtraketen" um Israel weiter zu belasten, interessanterweise aber nicht, daß die Israelis vor der Aktion der Phalange-Milizen belogen wurden, da diese meinten lediglich die bewaffneten Kämpfer entwaffnen zu wollen und gesuchte Terroristen den Israelis übergeben zu wollen.
Summasummarum bleibt viel an Vorwurf eben bei objektiver Betrachtungsweise nicht übrig!
Was soll denn das für ein Argument sein? Dann müsste er ja entweder ins Westjordanland oder gar in den Gaza - Streifen. Ein türkisch-stämmiger Österreicher wird sich auch nicht darum bemühen, wieder die türkische Staatsbürgerschaft zu erhalten, um zurück nach Ostanatolien zu gehen.
Nein gogolores, so ist das nicht richtig und war auch nicht so gemeint. Schau, ich erklärs Dir gerne; in den bisherigen Friedensgesprächen ging es ja immer wieder auch um "Landtausch" in den Verhandlungen, um künftig beide Staaten (also Israel und einen PLO-Staat) auch gebietsmäßig zu optimieren.
Da stehen aber die Israelis in genügend Ortschaften vor dem Problem, daß die lokale arabische Bevölkerung, wie von mir beschrieben, mit Händen und Füßen wehrt in einen PLO-Staat eingegliedert zu werden. Da hat man dann bei lokalen Volksbefragungen bis zu 90%, die unter israelischer Hoheit/Zuständigkeit bleiben wollen.
Wenig verwunderlich ist einer der Hauptaussagen, daß man "in einem demokratischen Staat mit hohem Lebensstandard bleiben möchte".
Meiner Ansicht nach ein durchaus interessantes Phänomen.
Und wenn wir Korruption aufrechnen wolle, die soll schon in den besten Familien und auch in der israelischen Regierung vorgekommen sein. Aber, um auf den Kernpunkt meiner Kritik zurück zu kommen; Es wird doch auch von dir hoffentlich nicht bestritten, dass sich israelische Siedler seit Jahrzehnten im palästinensischen Westjordanland ansiedeln. Welche Absicht mag da wohl dahinter stecken?
Hmmmmmm, hast Du nich neulich zu mir in einem anderen thread gesagt "Der Hinweis auf andere Missetäter - die es natürlich immer gibt - ist zwar eine gängige Methode der Rechtfertigung, aber nichtsdestotrotz falsch."?
Aber mir geht es da schon um einen sehr prinzipiellen Unterschied. Ohne das Verbrechen der Korruption in Israel verteidigen zu wollen ist die Korruption in Israel, genauso wie bei uns übrigens, ein völlig internes Problem!
Für mich etwas völlig anderes und eine ganz ganz andere Dimension des Verbrechens ist, wenn man wie weiland Arafat durch die Weltgeschichte tingelte, um überall - egal, ob UNO, EU, USA, arabischen Brüder, etc. - Geld für die notleidende Bevölkerung zu sammeln! Nur allzu oft mit dem Hinweis, daß man den Menschen eine Lebensperspektive und verbesserte Infrastruktur bieten muß, damit sie nicht in den Terror abgleiten. Da red ich noch nicht einmal von den Spendengeldern, die zusätzlich zweckentfremdet, also für Terror, verwendet wurden!
Da geht's ausschließlich um Veruntreuung von ca. 1 Mrd. US-Dollar, mit der etwa ein Hr. Arafat sich und seiner Sippschaft ganz enorm die Lebensperspektive verbessert hat.
Nein gogolores, mir gehts da wahrlich um kein "Korruptionsaufrechnen" - der Unterschied spricht für sich!
Und worauf ich eigentlich hinaus wollte - denn wir sollten die Debatte über Schuldzuweisungen im Nahostkonflikt nicht weiter führen, es wurde bereits ein derartiger Thread geschlossen quote]
Nu, ich denke, wenn man es schafft zivilisiert und sachlich miteinander zu diskutieren wird es ja keinen Grund geben den thread zu schliessen, warum auch?
Ferner versuche ich nur etwas Deine, mir nach wie vor zu einseitige Betrachtungsweise, ins richtige Licht zu rücken.
die Israelis haben es versäumt, auf einen gerechten und tragfähigen Frieden hinzuarbeiten.
Die Israelis, die Israelis - Du irrst nach wie vor mit Deiner Behauptung, daß die alleinige Schuld bei den Israelis liegt.
Ganz im Gegenteil; objektiv betrachtet hat Arafat die größte historische Chance auf einen "gerechten und tragfähigen Frieden" in "Camp David II" verspielt, als er Baraks Angebot, das über 90% der PLO-Forderungen beinhaltete, ausschlug.
In dem Moment hat er seinen Leuten und auch sich selbst enorm geschadet.
Vielen Israelis ging Baraks Angebot eh zu weit, aber um des Friedens Willen hätte Israel das wohl geschluckt.
Arafat hat diese historische Chance verspielt und ich bin mr nicht sicher, ob es je wieder so ein großzügiges Angebot seitens Israel geben wird.
Denn die arabische Welt im Umfeld Israels steht vor einem Umbruch, dessen Resultat noch nicht absehbar ist. Und dass sich Israel nicht mehr auf ein Stillhalten Ägyptens wird verlassen können.
Das ist durchaus richtig, daß durch den Verlust der Diktatoren die "Berechenbarkeit" der Regime abhanden kommt.
Aber abseits von martialischen Äußerungen und vereinzelten Übergriffen, wie etwa auf die israelische Botschaft in Kairo, denke ich eher, daß die sich verändernden Staaten der Region momentan zu sehr mit sich selbst beschäftigt sein werden, als einen Feldzug gegen Israel zu planen.
Und falls künftig in den arabischen Staaten des Nahen Ostens wirklich ein demokratisches Flammerl stärker werden sollte, dann wird genau das zur Beruhigung und zum Frieden beitragen, da die Menschen mit höherem Lebensstandard diesen verteidigen wollen!