aktuelle Lage im arabischen Raum

Na ich bin neugierig wie es weiter geht, wenn israel mal präventiv zurückschlägt und den iran bombardiert.
 
Das ist halt das Kernproblem ..... jedes Unrecht wird mit einem Unrecht der Gegenseite begründet und legitimiert. Aber es ist unbestreitbar, dass in Israel viele Leute (die Mehrheit?) nicht die Absicht haben, den Palästinensern jemals die volle Verfügungsgewalt über palästinensisches Gebiet einzuräumen. Und immer mehr Anspruch auf Gebiet für israelische Siedlungen in palästinensischem Gebiet erheben.

Drum fragte ich ja bezüglich "bemerkenswert", denn es heißt ja immer"weil der andere ...."
Aber verhält es sich nicht genauso mt Deinem "unbestreitbar"?
Ist es nicht genauso "unbestreitbar", daß viele Araber nicht die geringste Ansicht haben, den Israelis ein Existenzrecht einzuräumen? Ist aber dieses Denken hilfreich für eine gemeinsame Zukunft?
 
Na ich bin neugierig wie es weiter geht, wenn israel mal präventiv zurückschlägt und den iran bombardiert.

Sicherlich eine berechtigte Frage. Unabhängig ob eine Verhinderung iranischer Atomwaffen von Israel, den USA oder der Nato oder Uno durchgeführt werden würde.
 
Dass immer weitere Siedlungen gebaut werden, das kann doch nicht bestritten werden. Zum Teil tief in das Kernland hinein reichend, sind sie ein Garant dafür, dass die Lösung des Gesamtproblems immer schwerer wird.

Angriff auf den Iran: Die Nato als Ganzes beteiligt sich bestimmt nicht. Falls sich die USA zu einem derartigen Angriff entschließen, dann kommt als einziges europäisches Land Großbritannien in Frage. Die Türkei wäre alleine von der geostrategischen Situation ein wichtiger Partner für einen derartigen Angriff. Aber bei der politischen Entwicklung in dem Land kann ich mir eine Beteiligung der Türke nicht vorstellen, obwohl eine iranische Bombe die Türkei auch bedroht.

Ein israelischer Militärschlag gegen den Iran ist schwierig und gefährlich. Die Souveränität zweier arabischer Staaten müsste dabei verletzt werden. Und das würde die Lage im nahen und mittleren Osten weiter aufheizen, obwohl die Araber einer iranischen Bombe auch nicht positiv gegenüber stehen.

Realistisch ist nur ein britisch - amerikanischer Militärschlag. Dass der UN - Sicherheitsrat zustimmt, das ist nicht vorstellbar. Und egal, wie der Militärschlag ausgeht, die Folge wäre nicht nur eine politisch - militärische Krise. Es gäbe auch einen weiteren Anschub zu der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise.
 
Dass immer weitere Siedlungen gebaut werden, das kann doch nicht bestritten werden. Zum Teil tief in das Kernland hinein reichend, sind sie ein Garant dafür, dass die Lösung des Gesamtproblems immer schwerer wird.

Mehr Garant Deiner Meinung nach als die tagtäglichen Raketenangriffe auf Israel?
 
Mehr Garant Deiner Meinung nach als die tagtäglichen Raketenangriffe auf Israel?

Diese Angriffe kommen aus dem Gaza - Streifen, besetzt und weiterhin unrechtmäßig besiedelt wird das Westjordanland. Wie tomatotirol richtig feststellt, sind diese Siedlungen ein dauerhaftes Hindernis. Und .............. du willst mir doch nicht im Ernst erzählen, dass die Siedlungspolitik gestoppt würde, gäbe es keine Raketenangriffe. Oder gar, dass diese unrechtmäßig errichteten Besiedelungen wieder rückgängig gemacht würden.

Ein weiteres Werkzeug der Unterdrückung ist die Wasserversorgung. Die Palästinenser haben nicht die Verfügungsgewalt über ihr eigenes Grundwasser. Während die jüdischen Siedler reichlich mit Wasser (aus Brunnen im Westjordanland) versorgt werden und damit sogar ihrer Autos waschen können, leiden die Palästinenser unter Wassermangel.

Etwa ein Drittel der Palästinenser im besetzten Westjordanland, mehr als eine halbe Million Menschen, müssen nach Medienberichten seit Monaten ohne fließendes Wasser auskommen

Nach den bisherigen Autonomie-Vereinbarungen kontrolliert Israel weiter die Wasservergabe an Palästinenser. Der Generaldirektor der palästinensischen Wasserbehörde, Ther Nasser A-Din, sagte dem Blatt, die jüdischen Siedlungen würden trotz der Knappheit weiter mit Wasser gemäß ihren Bedürfnissen versorgt. In einigen palästinensischen Ortschaften, wie etwa dem Daheische- Flüchtlingslager nahe Bethlehem, gebe es hingegen seit etwa einem Monat überhaupt kein fließendes Wasser mehr.

Israel gräbt Palästinensern das Wasser ab

In den palästinensischen Kleinstädten Bidu und Katana nahe Ramallah im Westjordanland leben etwa 50.000 Menschen, in der nur wenige hundert Meter entfernt liegenden jüdischen Siedlung Har Adar 3000. In den Häusern und Wohnungen von Bidu und Katana fließt entweder gar kein Wasser aus den Hähnen oder nur zeitweise, und dann auch nur mit wenig Druck. In der Siedlung Har Adar werden die grünen Wiesen selbst bei großer Hitze mit Wasser gesprengt und staubige Autos gewaschen.


FriedensForum 3/1998
Der Nahostkonflikt ist auch ein Konflikt um das Wasser


Den Palästinensern wird ihr Wasser von den Israelis streitig gemacht und weggenommen!!

Seit der Besetzung des Westjordanlandes im Sechs-Tage-Krieg ist Israel jedoch bei der Verteilung im Vorteil. Zu den ersten Handlungen der israelischen Militärverwaltung gehörte es, die Wasserressourcen unter ihre Kontrolle zu bringen. Palästinensische Gemeinden bedürfen seit 1967 zum Bau von neuen Brunnen Sondergenehmigungen. Diese werden sehr selten und nur zur Trinkwasserversorgung gewährt. Darüber hinaus sind der Tiefe palästinensischer Brunnen Grenzen gesetzt. Durch diese Praktiken ist der Wasserverbrauch der Palästinenser praktisch auf das Niveau von 1967 eingefroren worden. Dadurch sichert Israel, daß der Großteil des Grundwassers in die eigenen Brunnen jenseits der Grenze fließt.

Amnesty kritisiert israelische Wasserpolitik

Israel trocknet die Palästinensergebiete aus – diesen Vorwurf erheben Menschenrechtler von amnesty international. Manche Menschen verfügten über nur 20 Liter pro Tag.

Die israelische Regierung verweigere den Palästinensern eine ausreichende Versorgung mit Trinkwasser, heißt es in einem am Dienstag im Internet veröffentlichten Amnesty-Bericht. Israel beanspruche die absolute Kontrolle der gemeinsamen Wasserressourcen und schränke den Zugang zum Wasser in den besetzten Gebieten unverhältnismäßig ein.

Der Untersuchung zufolge fordert Israel mehr als 80 Prozent der Vorräte aus einem Grundwasserbecken unter dem Westjordanland. Den Palästinensern hingegen würden nur 20 Prozent zugestanden. Das Becken "Mountain Aquifer" ist laut amnesty die einzige Wasserquelle für die Palästinenser im Westjordanland, während Israel auch noch das gesamte verfügbare Wasser aus dem Jordan bezieht. Daraus resultiere ein viermal höherer Pro-Kopf-Verbrauch: Während jeder Israeli pro Tag durchschnittlich 300 Liter zur Verfügung habe, stünden auf palästinensischer Seite täglich nur 70 Liter pro Person zu Buche.

Anmerkung: Jede dieser Zitatquellen ist des Antisemitismus völlig unverdächtig!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch auf Grund der Situation in der Wasserversorgung wäre ein unabhängiger Palästinenserstaat eine Horrorvision für Israel. Einem wirklich unabhängigen und souveränen Staat kann man schwerlich verbieten, sein Grundwasser zu nutzen, so wie das derzeit geschieht. Das palästinensische Wasser wird sehr ungleich aufgeteilt. Zuerst kommen die Siedler dran. Was für die Palästinenser über bleibt, ist zu wenig, um mit der Landwirtschaft die Versorgung Palästinas sicherzustellen.

http://www.shareinternational-de.org/hefte_2010/1006_peebles-westjordanland.htm

Die Palästinenser haben rechtlich keine Möglichkeit, über ihre eigenen Wasserressourcen zu verfügen. Die Israelis legen das Quantum der Wasserversorgung fest, das weit unter dem Israels und beträchtlich unter der Norm der Weltgesundheitsorganisation liegt. Die unzureichende Wasserversorgung wirkt sich auf die palästinensische Wirtschaft aus und hat einen "Ent-Entwicklungseffekt". Will man Obst aus dem Westjordanland kaufen, stellt man fest, dass das Angebot ziemlich beschränkt ist. Ich würde schätzen, dass 80 Prozent des Obst- und Gemüseangebots aus Israel "importiert" werden.
 
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wieviele todesopferrdurch die raketenangriffe der letzten Jahre und wieviel kollateralschaden tote auf Grund von dochmichtsoganzgut gezielten Tötungen der israelischen armee
 
Sicherlich eine berechtigte Frage. Unabhängig ob eine Verhinderung iranischer Atomwaffen von Israel, den USA oder der Nato oder Uno durchgeführt werden würde.
selber diese Waffen besitzen und sie anderen verbieten... bissl schizo die gschicht
 
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Mit den Raketenangriffen kann Israel umgehen wie es will. Die verhindern nichts, wenn sie Israel nicht als Vorwand nimmt, nicht zu verhandeln. Wenn die Lösung des Problems davon abhängt, könnte man sagen: Die Palästinenser müssen nur damit aufhören, schon kann es eine Lösung geben.

Die Siedlungen schaffen aber Fakten, die es immer unwahrscheinlicher machen, dass es eine Zweistaatenlösung geben kann. Selbst wenn Israel plötzlich eine andere Regierung bekäme, wie sollte Israel das Westjordanland den Palästinensern als Teil eines palästinensischen Staates abtreten, wenn das Gebiet übersät ist mit jüdischen Siedlungen? Da kann man längst nicht mehr sagen und kann es immer weniger sagen: Die Israelis müssten einfach aufhören Siedlungen zu bauen, dann kann es eine Lösung geben.
 
Das ist genau das, was ich auch denke. Und es ist eine traurige und hoffnungslose Situation.
 
wenn ich mir die pressemitteilungen vom wochenende in erinnerung rufe, dann bekomme ich ein mulmiges gefühl in der magengegend, denn ein krieg gegen den iran mit beteiligung der israelis wäre das schlimmste was momentan überhaupt passieren könnte, im arabischen raum,
 
denn ein krieg gegen den iran mit beteiligung der israelis wäre das schlimmste was momentan überhaupt passieren könnte

Vielleicht auch wegen dieser Einschätzung?

Sarkozy zu Obama: "Netanyahu ist ein Lügner"


Weil die Mikros schon eingeschaltet waren, konnten Journalisten ein wenig diplomatisches Gespräch zwischen Sarkozy und Obama mithören.

"Ich kann ihn nicht mehr sehen, das ist ein Lügner." Daraufhin habe Obama geantwortet: "Du magst ja genug haben von ihm, aber ich hab jeden Tag mit ihm zu tun!"
 
Diese Angriffe kommen aus dem Gaza - Streifen, besetzt und weiterhin unrechtmäßig besiedelt wird das Westjordanland.

Hat nicht neulich erst Abbas vor der UNO die neue Einheit beschworen, die Cisjordanien und Gaza nicht mehr auseinanderbringen soll?
Du irrst da gogolores, denn der Konflikt ist nur in seiner Gesamtheit lösbar.
Und gäbe es keine Angriffe mehr auf Israel, wäre natürlich Israel auch flexibler, wie ja schon oft in der Vergangenheit bewiesen.


Nun zum Wasser, denn das ist wirklich eine sehr ernste Angelegenheit, die für alle gerecht gelöst werden muß!
Ich denke auch nicht, daß man da heute konstruktiv weiterkommt, wenn man verbissen mit Berichten aus 2008, 2009 oder gar 1998 argumentiert (den AI-Artikel konnte ich überhaupt gar nicht öffnen). Auch die einseitige Schuldzuweisung in Richtung Israel bringt nicht wahnsinnig viel, hat sich doch z.B. im Gazastreifen seit Abzug der Israelis die Wasserqualität aufgrund von tausenden kleinen privater Pumpstationen extrem verschlechtert. Mittlerweile werden jährlich 100 Millionen m³ abgeschöpft, dem Küstenaquifer durch Regen jedoch nur 40 Millionen m³ zugeführt. Die dramatischen Folgen sind ein drastisches Absinken der Wasserqualität so sind bereits ca. 70 Prozent des Grundwassers versalzt. DasVersorgungsnetze ist in einem desolaten Zustand, außerdem sorgt die Belastung des Küstenaquifers durch Abfälle, Abwässer und Chemikalien weiter zu einer Zuspitzung der Situation.

Es gibt leider kaum ein besseres Beispiel für die Unfähigkeit der Hamas-Verwaltung!

Es würde auch der arabischen Bevölkerung wenige brinegn, wenn man ihre Situation mit den anderen arabiischen Bevölkerungen in der Region vergleicht, denn es ist ein Faktum, daß - wie ich ja eingangs schon gesagt habe - an einer gerechten Lösung gearbeitet werden muß.
Da wir sich natürlich auch Israel bewegen müssen und ich denke, daß eine gerechte Wasseraufteilung, eingebunden in eine gesamte Friedenslösung, ein Schlüsselargument sein könnte.
 
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Nu, ich nehme an, daß Du selber googeln kannst.
Zumal ich den Sinn nicht verstehe, außer Du meinst, daß es eine jährliche freie "Abschußmenge" an Israelis geben sollte und nur wenn die überschritten wird, darf sich Israel beschweren.
 
Mit den Raketenangriffen kann Israel umgehen wie es will. Die verhindern nichts, wenn sie Israel nicht als Vorwand nimmt, nicht zu verhandeln. Wenn die Lösung des Problems davon abhängt, könnte man sagen: Die Palästinenser müssen nur damit aufhören, schon kann es eine Lösung geben.

Die Siedlungen schaffen aber Fakten, die es immer unwahrscheinlicher machen, dass es eine Zweistaatenlösung geben kann. Selbst wenn Israel plötzlich eine andere Regierung bekäme, wie sollte Israel das Westjordanland den Palästinensern als Teil eines palästinensischen Staates abtreten, wenn das Gebiet übersät ist mit jüdischen Siedlungen? Da kann man längst nicht mehr sagen und kann es immer weniger sagen: Die Israelis müssten einfach aufhören Siedlungen zu bauen, dann kann es eine Lösung geben.

Auch hier sehe ich den unterschied nicht, denn ja, die jahrzehntelangen Angriffe durch Kriege und Terror haben ja bislang das Faktum geschaffen, daß es keine friedliche Lösung gibt, nicht ein paar Siedler.
Hier hilft wieder das Beispiel Ägypten; Anerkennung des Existenzrechtes Israels, keine Angriffe mehr.... Resultat: dauerhafter Friedensvertrag.

Daher kann man natürlich sagen, gäbe es keine Angriffe mehr auf Israel, würde man einer Friedenslösung selbstverständlich näherkommen.
Die arabische Seite könnte ja z.B. auch einsehen, daß sich durch die bisherigen Angriffe ihre Gebiete ausschließlich verkleinert haben. Nichts untypisches in Kriegen.
Übrigens ware es ja auch die Israelis die mit ihrem vollständigen Abzug aus Gaza bewiesen haben, daß Siedlungen auch aufgelöst werden können.
 
Vielleicht auch wegen dieser Einschätzung?

Nicht wirklich, da ich auch denke, daß es gescheiter wäre, wen Israel sich da heraushalten würde.
Der Fauxpas von Sarkozy tut da weniger was zur Sache.
Der "kleine Napoleon" läuft ja momentan überhaupt eher unrund, einmal wird der britische Premier beleidigt, dann Natanyahu, mittlerweile avancierte ja auch Papandreou zum "ungewaschenen Trottel".
Schaut also eher aus, als hätte Sarkozy ein Problem.

Generell ist aber die Lage im Iran mehr als beunruhigend, denn eine iranische Atombombe wäre natürlich nicht nur für Israel eine enorme Bedrohung!
 
Generell ist aber die Lage im Iran mehr als beunruhigend, denn eine iranische Atombombe wäre natürlich nicht nur für Israel eine enorme Bedrohung!

Da stimme ich mit dir völlig überein. Zunächst einmal eine Bedrohung für alle Nachbarn. Obwohl mit ein wenig Vernunft der Iran die Bombe nicht als erster einsetzen wird, es würde die Vernichtung des Iran bedeuten. Aber wer kann einen verrückten Ahmadinedschad schon richtig einschätzen?

Der Auslöser für den Wunsch nach einer iranischen Bombe war aber nicht Israel. Es war die pakistanische Bombe und auch die geschichtliche Vergangenheit des Iran. Bei aller Kritik am Mullah - Regime, man muss die Geschichte davor ein wenig studieren, beginnend mit Mossadeq und der Schützenhilfe der USA bei der Beseitigung einer gewählten Regierung.
 
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