Ganz und gar nicht. Ich hab´s schon mehrfach betont, ich bin eher das, was man einen Taufscheinchristen nennt. Wenn ich hier für die Kirche das Wort ergreife, dann ist es aus Opposition gegen die in ihren eigenen Augen ach so Toleranten, die die jegliche Auswüchse bei anderen Religionen schön und klein reden wollen. Die sich aber gar nicht genug über die Katholische Kirche ereifern können.
Und das in Polen die katholische Kirche noch Einfluss hat, das hängt (nicht nur, aber auch) damit zusammen, dass sich viele Polen zur katholischen Kirche bekennen. Wenn die auf demokratischem Weg Einfluss haben ....... no na! Das hat mit Fundamentalismus wenig zu tun. Und die Diskussion über den Vatikan ist sowieso lächerlich. Oder willst du das ernsthaft mit dem Iran vergleichen? Der ist nämlich wirklich ein fundamentalistischer Gottesstaat und spricht Andersdenkenden alle Rechte ab. Welche Folgen hätte ein Bürger des Vatikans zu erwarten, würde er dem katholischen Glauben abschwören und zum Islam übertreten? Und dann denke dieses Beispiel für den Iran durch.
Die streng orthodoxen Juden sind nicht mein Problem. Aber zu behaupten, sie wären für Israel kein Problem, das ist lächerlich.
Um aber wieder zum eigentlichen Thema zurück zu kehren: Ich war und bin nicht der Einzige hier, der von Anbeginn gesunde Skepsis gegenüber dem "Arabischen Frühling" geäußert hat. Dass inzwischen islamistische Bewegungen aus den bisher erfolgten Wahlen als stärkste Kraft hervorgegangen sind, das kann doch nicht bestritten werden. Und da drängt sich mir schon die Frage auf, warum der (doch eher moderate) Einfluss der Kirche in Polen zwar für bedenklich gehalten wird, die Islamisten in Tunesien oder Ägypten dagegen überhaupt nicht als Problem gesehen werden. Ich sehe sie als Wölfe im Schafspelz.
Anscheinend doch, wie auch dieser Beitrag zeigt, denn gerade ich habe in dem Beitrag, den Du bekrittelst, genau nix bei anderen Religionen schöngeredet, sondern ganz im Gegenteil, den Fanatismus kritisiert.
Und mein kleiner Hinweis, daß im katholischen Europa halt auch nicht alles eitle Wonne ist, als
"Ereiferung" darzustellen ist schon sehr abstrus, aber bitte!
Wenigstens bist Du jetzt schon einen Schritt weiter und erkennst, daß der Einfluß der katholischen Kirche in Polen existiert, auch schon was!
Schon logisch, daß der Einfluß der Kirche dort auf besonders viel Unterstützung durch die Bevölkerung basiert, aber ist es für Dich dann in einem islamischen Land dann genauso entschuldigend?
Mit Fundamentalismus hat es insofern zu tun, daß gerade in strengkatholischen Ländern a la Polen von der Kirche besonders fundamentale Positionen vertreten werden, die oft genug zu Problemen - Stichwort Homophobie etc. - führen.
Deine Aufregung bezüglich der Dedinition
"fundamentalistischer Gottesstaat" kann ich nicht nachvollziehen, denn wenn selbst die katholische Kirche im Vatikan nicht mehr an ihre Prinzipien (=Fundament) glauben und diese vertreten würde - egal, ob die richtig sind oder nicht - wozu gibt's dann die Kirche/den Vatikan überhaupt noch?
Für diesen Gedanken brauch ich mir genau gar keinen Vergleich etwa zum Iran überlegen!
Anscheinend sind orthodoxe Juden für Dich doch ein Problem, da Du sie ja auch nur allzu gerne als Negativbeispiel bringst, selbst wenn sie gar nix mit einer aktuellen Frage zu tun haben.
Dein weiterer
"Lächerlichvorwurf" geht aber auch schon wieder ins Leere, denn - vermutlich warst Du da auch noch zu sehr in Rage - Du hast nicht genau mitgelesen. Ich sagte nämlich
nicht, daß das säkulare Israel mit den Orthodoxen
keine Probleme hat,
sondern, daß es
weniger Probleme hat, als Du vermutest.
Du drehst Dich abschließend aber weiterhin im
"Kreis der Rage", denn noch einmal; wie schon oft geschrieben sehe gerade ich, den stärkerwerdenden Einfluß von Islamisten in der arabischen Welt als sehr problematisch an und gerade auch, die letzten Entwicklungen in Ägypten sind besorgniserregend.
Nur wäre es meiner Ansicht nach völlig falsch deswegen Fehler einer anderen Weltreligion wie eben dem (katholischen) Christentum unter den Teppich zu kehren und zu verschweigen.
Das bringt weder den demokratischen Gesellschaften etwas, noch schränkt es den Fundamentalislamismus ein.