Bedeutung vom Schmerz?

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Hallo!

Eine etwas "theoretische" Frage:
Welche Rolle spielt oder kann der Schmerz
bei BDSM spielen?

Liebe Grüsse
Erbsi
 
oh je die ist aber extrem theoretisch, aber ich starte einen versuch zu erklären welche Rolle er für mich im Sm spielt
Schmerz kann Lustkiller aber auch Lustverstärker sein, je nachdem.
Wenn es um Strafe geht, nun wer mich kennt, weiß wie man auch mir ausgepräter Masochistin noch böse aua machen kann.
Ich erinnere mich an eine intensive Begegnung zwischen Stahlgerte und Klit...das war nicht geil, das tat einfach nur so weh, das mir de Tränen liefen. Da kam dann die Sklavin ins Spiel, die erduldete, weil es Strafe und berechtigt war.
Und dann gibt's Schmerz, der schon Schmerz ist, wenn oft auch nur kurz und dann geil, Nadeln sind so ein Beispiel, zumindest für mich.
Oder eine gut gemachte Session mit diversen Schlaggeräten, kombiniert mit luststeigerndem.
Irgendwann ist dann der Schmerz den der Rohrstock verursacht kein Schmerz sondern Lust, und ich denk nur noch "Egal was du tust, aber hör bloß nicht auf". Dann ist Schmerz Lust.

Dann gibt's noch Dauerschmerz, der dich an deinen Stand erinnert, ein Schrittbondage mit Sisalseil zb. Brennt, engt ein, aber gleichzeitig lässt dich der Reiz an der Klit sabbern, was die Lage nur noch mehr verschlimmert.
Sowas kann man tragen ohne das Dom da ist oder es anlegt, aber man spürt ihn die ganze Zeit. Und nach einer Weile hat man dann nu noch wenig liebevolle Gedanken an ihn.

Lässt sich noch weiter ausführen, für mich hat SM viel mit Schmerz(Lust) zu tun, aber auch das ist was sehr individuelles
 
Für mich ist der Lustschmerz fast das wichtigste am BDSM. Warum es so ist kann ich dir nicht sagen.

Der leichte Lustschmerz bringt mich in den Wahnsinn. Es ist nur sehr schwer genau den Punkt zu finden wo es noch Lustschmerz ist und nicht "echter" Schmerz. Was auf jeden Fall nicht funktioniert ist sich den Schmerz beim Zahnarzt als Lustschmerz einzureden auch wenn die zwei Zahnarzthelferinnen wirklich süß sind.
 
Deine Frage ist wirklich etwas vage, wär gut wenn du bei Gelegenheit präzisierst, worauf du hinaus willst.

Schmerz kann fast jede Rolle im BDSM spielen, es hängt auch davon ab, ob du mehr in die S/M-Richtung gehst, eher in die D/S-Richtung oder ein eine wie auch immer geartete Kombination.

Es scheint Leute zu geben, die den Schmerz selbst mit Lust verknüpfen, ich finde die Quelle dazu grad nicht - d.h. die Zufügung von Schmerz wird unmittelbar als Lust empfunden - dürfte selten sein, aber ich zweifle das nicht an, die Leute die mir das erklärt haben empfinden das so. Ebenso gibt's Leute, denen Schmerz absolut keine sexuelle Lust bereitet, die sich aber trotzdem als reine Masochisten empfinden: das kann sehr weit gehen, ich hatte Kontakt mit einer Frau, die es genießt, sich mit Peitschen so 'behandeln' zu lassen, daß sie nach so einer Session Tage oder Wochen nicht mehr in der Lage ist, ihren sonstigen Aktivitäten nachzugehen. Sexuelle Befriedigung erlebt sie dadurch nicht, sie beschreibt's als tiefe, emotionale Befriedigung.

Vielen ist Schmerz im Zusammenhang mit Dominanz/Submission oder auch als Dominanz/Unterwerfung Lust erzeugend (ich sehe mich eher bei letzteren), den Unterschied sehe ich darin, daß bei D/S ziemlich oft von Hingabe, "Leiden für den Herrn", Ertragen von Schmerz beispielsweise in Form von Strafen usw. - manche schon während der Session, manchen erst danach, je nachdem. Beispiel: Sub triezt und ärgert ihren Dom, bis er sie mit der Gerte bestraft und bezieht daraus unmittelbar Lust, anderes Beispiel: Sub hat irgendwas angestellt, hat zwar Angst vor Schmerzen, "kassiert" als Strafe Schläge und findet die nicht lustvoll, empfindet u.U. erst Stunden später dann Geilheit.

Ich bin überhaupt nicht schmerzgeil, bisserl Aua hier und da mag nett sein, muß ich aber nicht haben, die Androhung von Schmerzen macht mir einfach nur simpel 'ne Scheiß Angst. Aber: ich steh auf Kampf, auf Herausforderung, darauf, mit einem Gegenüber zu spielen, der mir überlegen ist, und sei's mit der Peitsche. Da wird Schmerz zum reinen Machtinstrument, sei's im unmittelbaren Kampf, sei's als Druckmittel, meinen Widerstand zu brechen und mich da hinzuprügeln, wo Top mich haben will. Den Schmerz selbst finde ich nicht geil, zu kämpfen, Widerstand auch gegen den Schmerz und damit gegen Top zu leisten dagegen schon. Kurzformel (ist nicht von mir, aber gefällt mir): "Ich befehlen, du gehorchen, sonst Aua!" - für mich die unmittelbarste, ehrlichste Form der Kommunikation ohne viel Deutungsspielraum, zwei starke "Willenspositionen" stehen sich gegenüber und werden ausgetragen. Das kickt, auch wenn der Schmerz selbst mir lediglich "Aua, verdammte Scheiße!" bedeutet - Schmerz ist dabei Mittel zum Zweck, macht trotzdem Lust, weil Überlegenheit mir Lust macht. So in etwa.
 
Hach fritzie, ich les dich einfach so gern :zweisam:

Besser kann man es schwer beschreiben!
 
Ein interessantes Thema. Für mich persönlich gehört Schmerz nicht unbedingt dazu. Es kann schon mal spannend und geil sein, wenn ein kurzer Schmerzreiz ins Spiel eingebaut wird (zb leichtes CBT oder Breastsmother). Dann freut man sich umso mehr auf die "Belohnung" (zB Fussjob etc)
 
Grüß Euch,

ich denke, es gibt die unterschiedlichsten Motivationen, Schmerz zu (er)leben und zu genießen.
Das Erste, in dem Bereich wichtige und wahrscheinlich Schönste ist, Schmerz in Lust und Geilheit umzuwandeln. Wer schon einmal einen Orgasmus alleine durch z.B. den Schmerz, der beim Spanken entsteht, bekommen hat, weiß was ich meine. Lässt sich natürlich fortsetzen mit vielen andren Praktiken - jeder empfindet seinen Schmerz da anders und aus andren Schmerzreizen. So mag der eine lieber den ziehenden Schmerz eines Rohrstockes oder einer Gerte, der andre lässt sich lieber drauf ein, den dumpfen Schmerz eines Gürtels oder Paddels zu genießen. Dem nächsten gefällt eher der brennende Schmerz beim Strom oder den spitzen Schmerz einer Nadel.

Wie man sieht, schon alleine der Schmerz ansich ist sehr vielseitig und äußerst mannigfaltig.

Der Zugang zum Schmerz, oder warum man Schmerz erleben möchte, ist jedoch noch viel, viel unterschiedlicher.

Mancher erträgt ihn, weil es für ihn dazu gehört, ein guter Sub zu sein.
Mancher glaubt, er muss als SMler Schmerzen erdulden.
Wieder andre - das sind dann die Menschen, bei denen ich es äußerst traurig finde - sie dulden den Schmerz, weil sie damit versuchen, andre Defizite und Probleme zu kompensieren. Xmal (mit)erlebt bei Treffen, Parties und Pärchen). Das würde jetzt aber den Rahmen sprengen.

Am schönsten ist es halt doch, wenn man Schmerz erleben kann, weil es einfach geil ist und gut tut. Und für den Dom dementsprechend auch.

Lieben Gruß,
Katarina
 
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