Deine Frage ist wirklich etwas vage, wär gut wenn du bei Gelegenheit präzisierst, worauf du hinaus willst.
Schmerz kann fast jede Rolle im BDSM spielen, es hängt auch davon ab, ob du mehr in die S/M-Richtung gehst, eher in die D/S-Richtung oder ein eine wie auch immer geartete Kombination.
Es scheint Leute zu geben, die den Schmerz selbst mit Lust verknüpfen, ich finde die Quelle dazu grad nicht - d.h. die Zufügung von Schmerz wird unmittelbar als Lust empfunden - dürfte selten sein, aber ich zweifle das nicht an, die Leute die mir das erklärt haben empfinden das so. Ebenso gibt's Leute, denen Schmerz absolut keine sexuelle Lust bereitet, die sich aber trotzdem als reine Masochisten empfinden: das kann sehr weit gehen, ich hatte Kontakt mit einer Frau, die es genießt, sich mit Peitschen so 'behandeln' zu lassen, daß sie nach so einer Session Tage oder Wochen nicht mehr in der Lage ist, ihren sonstigen Aktivitäten nachzugehen. Sexuelle Befriedigung erlebt sie dadurch nicht, sie beschreibt's als tiefe, emotionale Befriedigung.
Vielen ist Schmerz im Zusammenhang mit Dominanz/Submission oder auch als Dominanz/Unterwerfung Lust erzeugend (ich sehe mich eher bei letzteren), den Unterschied sehe ich darin, daß bei D/S ziemlich oft von Hingabe, "Leiden für den Herrn", Ertragen von Schmerz beispielsweise in Form von Strafen usw. - manche schon während der Session, manchen erst danach, je nachdem. Beispiel: Sub triezt und ärgert ihren Dom, bis er sie mit der Gerte bestraft und bezieht daraus unmittelbar Lust, anderes Beispiel: Sub hat irgendwas angestellt, hat zwar Angst vor Schmerzen, "kassiert" als Strafe Schläge und findet die nicht lustvoll, empfindet u.U. erst Stunden später dann Geilheit.
Ich bin überhaupt nicht schmerzgeil, bisserl Aua hier und da mag nett sein, muß ich aber nicht haben, die Androhung von Schmerzen macht mir einfach nur simpel 'ne Scheiß Angst. Aber: ich steh auf Kampf, auf Herausforderung, darauf, mit einem Gegenüber zu spielen, der mir überlegen ist, und sei's mit der Peitsche. Da wird Schmerz zum reinen Machtinstrument, sei's im unmittelbaren Kampf, sei's als Druckmittel, meinen Widerstand zu brechen und mich da hinzuprügeln, wo Top mich haben will. Den Schmerz selbst finde ich nicht geil, zu kämpfen, Widerstand auch gegen den Schmerz und damit gegen Top zu leisten dagegen schon. Kurzformel (ist nicht von mir, aber gefällt mir): "Ich befehlen, du gehorchen, sonst Aua!" - für mich die unmittelbarste, ehrlichste Form der Kommunikation ohne viel Deutungsspielraum, zwei starke "Willenspositionen" stehen sich gegenüber und werden ausgetragen. Das kickt, auch wenn der Schmerz selbst mir lediglich "Aua, verdammte Scheiße!" bedeutet - Schmerz ist dabei Mittel zum Zweck, macht trotzdem Lust, weil Überlegenheit mir Lust macht. So in etwa.