Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)

Ich suche mir meinen Beruf aber zb nicht nach dem Verdienst aus
Als in dem Fall einziger Verdiener der Familie ist es mMn die Aufgabe der AE aus dem Beispiel, ihre Familie (in dem Fall ihr Kind) über ihre eigenen Bedürfnisse zu stellen um so die Versorgung sicher zu stellen.
mein Job muss mir was geben und wenn ich etwas gerne mache, mache ich es gut und für mich würde sehr viel an Lebensqualität verloren gehen müsste ich des Geldes wegen etwas machen...
Und jetzt erklär mir bitte, wie die Allgemeinheit dazu kommt dafür zu bezahlen dass irgendwer glaubt in einem Job sein Seelenheil finden zu müssen? MMn müsste die AE aus dem Beispiel ihre Prioritäten neu setzten und schlicht rational handeln, so wie man es von allen anderen auch erwartet. Oder wärst du auch der Meinung dass ich ein Recht darauf hätte dass der Staat meine Familie und mich durchfüttert nur weil ich grad Lust und Laune hab was anders zu tun?
Warum zahlt sie nichts für Tagesmutter? Wer bedient die Randzeiten?
Kindergarten und die Tagesmutter (welche die Randzeiten übernimmt) werden vom Land bezahlt. Mir bzw. meiner Frau zB würde die Tagesmutter irgendwo bei 150-200€ für die selbe Dienstleistung kosten.
 
Dazu noch eine Entfernungszulage und eine Zulage, dass du dir die Assistentin leisten kannst ......
Oh ja... die Assistentin müsste dann natürlich schon sein :mrgreen: Glaubst geht das mit dem Unternehmensgründungsprogramm vom AMS :schulterzuck:
 
Ich sehe nicht ein, dass man sich einen anderen Job suchen muss, nur weil man Kinder bekommt. Wie soll man dann jemals wieder im eigentlichen beruflichen Umfeld Fuß fassen?

In meiner Umgebung gibt es zb keine Tagesmutter, die mein Kind nach dem Kiga abholen u betreuen würde -> ich müsste ihn statt in den kiga zu ihr geben u das kann ich mir nicht leisten.
 
Ich sehe nicht ein, dass man sich einen anderen Job suchen muss, nur weil man Kinder bekommt. Wie soll man dann jemals wieder im eigentlichen beruflichen Umfeld Fuß fassen?
Das hat mit Kindern absolut nichts zu tun, das hat was grunsätzliches: Wenn sie, wie auch immer, für ihren Unterhalt selbst sorgen kann dann hat sie das zu tun. Wenn einer Töpfer gelernt hat hat er auch mMn kein Recht darauf bis an sein Lebensende durchgefüttert zu werden nur weil seine Berufswahl (auch wenn sie ihn noch so glücklich macht) Schrott war. Und wenn sie schon für 20h zu wenig bekommt wird sie vermutlich, so ganz auf sich allein gestellt ohne irgendwelche Zuwendungen vom Staat, von einem 40h Job auch nicht leben können, womit sich der Kreis zum Töpfer wieder schließt.

Und btw. kann ich mir nicht vorstellen dass unzählige Familienväter irgendwo in der Fabrik hackln weil sie dort die Erfüllung finden, die machen das wegen der Kohle und damit es den Familien gut geht. Und genau an dem Punkt sind wir wieder bei den Prioritäten...
In meiner Umgebung gibt es zb keine Tagesmutter, die mein Kind nach dem Kiga abholen u betreuen würde -> ich müsste ihn statt in den kiga zu ihr geben u das kann ich mir nicht leisten.
Bei uns geht das (auch am Land), allerdings bin ich nicht darüber informiert wie dicht das Netz ist :schulterzuck:
 
Und wie stellst du dir die Lösung für das Problem vor?

Es muss sich an der Entlohnung etwas ändern.
1200/40h wo sind zu wenig.
Diese Jobs gibt es zu Hauf und die verschwinden auch nicht, wenn man sagt "sich dir was anderes, wenns dir zu wenig ist".
 
Das hat mit Kindern absolut nichts zu tun, das hat was grunsätzliches: Wenn sie, wie auch immer, für ihren Unterhalt selbst sorgen kann dann hat sie das zu tun. Wenn einer Töpfer gelernt hat hat er auch mMn kein Recht darauf bis an sein Lebensende durchgefüttert zu werden nur weil seine Berufswahl (auch wenn sie ihn noch so glücklich macht) Schrott war. Und wenn sie schon für 20h zu wenig bekommt wird sie vermutlich, so ganz auf sich allein gestellt ohne irgendwelche Zuwendungen vom Staat, von einem 40h Job auch nicht leben können, womit sich der Kreis zum Töpfer wieder schließt.

Und btw. kann ich mir nicht vorstellen dass unzählige Familienväter irgendwo in der Fabrik hackln weil sie dort die Erfüllung finden, die machen das wegen der Kohle und damit es den Familien gut geht. Und genau an dem Punkt sind wir wieder bei den Prioritäten...
Bei uns geht das (auch am Land), allerdings bin ich nicht darüber informiert wie dicht das Netz ist :schulterzuck:
Aber es macht einen Unterschied, ob ich einen Beruf habe, der selten ist oder ob es ein Bereich ist, der gefragt ist, aber eben scheiße entlohnt.

Ich hab eine einzige Betreuungseinrichtung gefunden, die für unter 2,5 jährige war u hätte dort 400€/mo auf den tisch legen müssen, weil sie keine TZ Verträge vergeben.
 
Aber es macht einen Unterschied, ob ich einen Beruf habe, der selten ist oder ob es ein Bereich ist, der gefragt ist, aber eben scheiße entlohnt.
Mag sein, nur wenn er gefragt ist und trotzdem schlecht bezahlt ändert es nichts daran dass es offensichtlich der falsche Job war :schulterzuck: Von dem einmal abgesehen bin ich mir sehr sicher dass sie schon vor der Ausbildung gewusst hat dass der Job schlecht bezahlt ist, somit hat Sie (oder Er) von vornherein gewusst worauf sie sich einlässt. Mir kann zB keine Frisörin erzählen dass sie niemand gewarnt hätte ;) Und falls das Leben dann mal nicht so läuft wie man sich das vorstellt, muss man handeln und nicht sudern. Jeder Erwachsene Mensch ist in Österreich, trotz allem, für sich selbst verantwortlich und mit Kindern erweitert sich das sogar noch.
Ich hab eine einzige Betreuungseinrichtung gefunden, die für unter 2,5 jährige war u hätte dort 400€/mo auf den tisch legen müssen, weil sie keine TZ Verträge vergeben.
So genau kann ich dir das nicht sagen, mag vllt. auch am Bundesland liegen... was bitte ist ein TZ Vertrag?
 
Mag sein, nur wenn er gefragt ist und trotzdem schlecht bezahlt ändert es nichts daran dass es offensichtlich der falsche Job war :schulterzuck: Von dem einmal abgesehen bin ich mir sehr sicher dass sie schon vor der Ausbildung gewusst hat dass der Job schlecht bezahlt ist, somit hat Sie (oder Er) von vornherein gewusst worauf sie sich einlässt. Mir kann zB keine Frisörin erzählen dass sie niemand gewarnt hätte ;) Und falls das Leben dann mal nicht so läuft wie man sich das vorstellt, muss man handeln und nicht sudern. Jeder Erwachsene Mensch ist in Österreich, trotz allem, für sich selbst verantwortlich und mit Kindern erweitert sich das sogar noch.
So genau kann ich dir das nicht sagen, mag vllt. auch am Bundesland liegen... was bitte ist ein TZ Vertrag?

Aber es ist doch wurscht - IRGENDWER muss sich automatisch vom Partner abhängig machen, weil dieser Job bleibt zu den Konditionen erhalten.

Teilzeit-Vertrag.
 
Ein Job muss schon etwas sein, was einem auch liegt und wenn ein Job jemanden liegt dann wird er dieser Person auch spaß machen. Ich hatte schon einen 0815 Bürojob und der war nix für mich. Gut jetzt sitze ich zwar auch vor dem Computer im graphischen Gewerbe mache aber eher mehr technische als kreative Sachen. Gut zu meinen Glück verdient man da nicht so schlecht. Mir ist es aber lieber wenn zB eine Fußpflegerin ihren Job gern macht als wenn da irgendjamend mit einem Skalpell und anderen scharfen Gegenständen herumhantiert, der das nur macht weils etwas mehr Kohle bringt als der Job den die Person viel lieber machen würde.

Ich selber bin ÖAAB Mtiglied und gehöre damit trotzdem eher ins bürgerliche Lager aber ich sehe in der solidarität der Gesellschaft keinen Nachteil. Gerade in den letzten Wochen ist mir wieder klar geworden was eine Kombination von abbau des Sozialstaates, Verunsicherung in der Bevölkerung für Gedankengut ans Tageslicht fördert. Gut zu einem Gutteil muss man aber auch sagen liegt das auch an einem gewissen politischen Desinteresse in der Bevölkerung, ich kenne nur wenige die tatsächlich Zahlen und Fakten recherchieren aber genau diese Leute posten dann Beispielsweise auf Facebook Bildchen laut denen Asylwerber alles in den Popsch gesteckt bekommen aber für die eigenen Leute nix da ist... Gut aber das soll hier jetzt nicht das thema sein. Aber Verunsicherung gehört auf irgendeine Art und Weise entgegengewirkt und das von Regierungsseite. Auch wenn es etliche Beihilfen für Kinder und was weis ich noch gibt, so gehört das auch immer wieder verständlich signalisiert, das auch alle einen Anspruch darauf haben.

Das Bedingungsloses Grundeinkommen wäre eine Möglichkeit um Verunsicherung zu bekämpfen. Es gibt aber auch noch so eine Forderung vom Amanzon-Mitbegründer und Milliardär nach dem Durchsickern des Geldes von reichen Eigentümern an die Mitarbeiter ihrer Firmen. Wenn ein großteil der Fimen den Mitarbeitern bewusst mehr Zahlen würde, würde ein Teil des Geldes in form von mehr Konsum zu den Reichen zurückschwappen. Man wäre dann nicht immer Reicher und Reicher aber man hätte einen "nachhaltigen" Reichtum und nicht irgendwann einen Kollaps wegen extremer Ungleichverteilung. Das System würde aber die Freiwilligkeit der Richen bzw. anderer Firmeneigentümer vorraussetzen. Der Logik nach würde es Funktionieren wenn sich die Mehrheit der Eigentümer dazu durchringen kann. Das BGE muss vom Staat finanziert werden, da aber im unserem Zeitalter die Wirtschaftlichkeit das tonangebende Prinzip ist, ist es schwierig. Unmöglich ist gar nichts. An die Befürchtung, dass dann das große Sozialschmarotzertum ausbricht, glaube ich nicht. Warum? Die Sozialschmarotzer sind auch heute eine Minderheit und können in unseren Breitengraden auch heute schon mit den Sozialleistungen des Staates ganz gut auskommen. Die Gesellschaft und der gesellschaftliche Druck bzw. die Erwartungshaltung ist in meinen Augen noch immer der Hauptgrund warum die Leute arbeiten gehen. Das wäre meiner Meinung nach auch mit einem BGE nicht anders, erstens verdienen viele dann weit mehr und können sich dann auch mehr Leisten. Zweitens will sich ja jeder irgendwie Beruflich mit einer sinnvollen Tätigkeit selbst verwirklichen. Es gibt nichts schöneres als wenn die Arbeit spaß mache und man das Gefühl hat man bringt etwas weiter und tut etwas Sinnvolles. Die Finanzierung zur Einführung müsste man aber erst einmal Durchbringen aber Mindestsicherung und Arbeitslosengeld würden dann wegfallen. Die Mehrheit der Bevölkerung würde weiterarbeiten, einige würden vielleicht den Job wechseln aber solange die Mehrheit arbeitet, Geld verdient und Steuern zahlt, wäre das Finanzierbar und würde wahrscheinlich auch ein Selbstläufer werden.
Den Arbeitnehmern würde dadurch wieder etwas mehr Freiheit zukommen aber die Position der Arbeitgeber wäre geschwächt, da der drohende Jobverlust auch dazu genutzt werden kann um Druck zu machen, wie es heute leider zu oft der Fall ist.
Im Grunde genommen ist aber ein System solange die Mehrheit der Bevölkerung bzw. auch die Masse dahintersteht immer Überlebensfähig. Was anderes tut unser Geldsystem im Prinzip auch nicht und die Reichen sind Reich, weil die Masse hinter diesem System steht. Der härteste Brocken zur einführung eines BGE wäre aber noch immer das herrschende Prinzip der Wirtschaftlichkeit, da muss man das erst Mal unterbgringen und man muss das Problem der Steuerflucht und Steuerschonung bei großen Unternehmen sowie die reform der Verwaltung sinnvoll Lösen, dann hätte man in meinen Augen eine Chance. Es gibt aber leider in Österreich keine politische Kraft die das momentan durchsetzen könnte.
 
Aber es ist doch wurscht - IRGENDWER muss sich automatisch vom Partner abhängig machen, weil dieser Job bleibt zu den Konditionen erhalten.
Mag sein oder auch nicht, spielt aber letztlich für die AE aus dem Beispiel absolut keine Rolle. Und es spielt auch für die Leute (egal ob männlich, weiblich, AE oder Familie) keine Rolle, die ihren Fokus wieder auf das Wesentliche in der Arbeit lenken: Auf das Geld verdienen. Somit bleiben max. die übrig die das aus Spaß an der Sache machen und warum sollte man die aufhalten? Anders würde die Sache natürlich aussehen wenn es keine Alternativen gäbe, aber solange die vorhanden sind sehe ich da ehrlich kein Problem.
Ich hab eine einzige Betreuungseinrichtung gefunden, die für unter 2,5 jährige war u hätte dort 400€/mo auf den tisch legen müssen, weil sie keine TZ Verträge vergeben.
In OÖ läuft das so: Wenn du Alleinerziehend bist, zahlst nichts für die Tagesmutter, ansonsten wird der Gehalt des Lebensgefährten / Ehemannes mit eingerechnet und dann kann es schon mal passieren dass da 400€ draus werden. Nennt sich "sozialer Ausgleich" ;)
 
Ich hab eine einzige Betreuungseinrichtung gefunden, die für unter 2,5 jährige war u hätte dort 400€/mo auf den tisch legen müssen, weil sie keine TZ Verträge vergeben.

Angenommen in der Kindergartengruppe sind 24 Kinder. 1 Betreuerin, 1 Helferin. Dann sind das pro Kind schon mal... bei 1.200 € / Monat Einkommen: Richtig: 100 €.
So richtig warm soll´s auch sein, gell ?
Ach ja, Spielzeug, Abnutzung, Jause, die wollen wir auch mitfinanziert haben...
Und, da ja dann "Niemand mehr" um 1.200€ arbeiten möchte, da das ja jeder bekommt ( auch der Langzeitarbeitslose) wird es, richtig, ein höheres Einkommen der beiden Mitarbeiter werden. Hoppala, ich habe doch glatt eine Putzfrau Leiterin, den Installateur, den Elektriker, Schlosser, Tischler, etc, etc. vergessen.
Da dann keiner mehr um "nur" 1200 arbeitet, weil das bekommt ja dann jeder wird sich nicht´s ändern...... Wenn die %- Aufschläge der Unternehmen gleich bleiben, von was mir mal ausgehen wollen, wird nur alles wieder teurer, bei höherem Gewinn für die Wirtschaft.

Der Sozialstaat des Füllhorn´s hat leider ausgedient, die Griechen machen es uns gerade vor.
Sie stellen die gekündigten Beamten wieder ein und wollen weiter an der Brust von "Mutter Europa".
Ob unsere Politiker daraus etwas lernen werden ? Ich vermute, dass es nicht so sein wird.
Der Kärntner Jörg verschenkte auch lieber Führerschein 500-derter.....
 
Die Gesellschaft und der gesellschaftliche Druck bzw. die Erwartungshaltung ist in meinen Augen noch immer der Hauptgrund warum die Leute arbeiten gehen
Der Hauptgrund arbeiten zu gehen ist meiner Meinung nach die Notwendigkeit Geld zu verdienen, erst dann kommen mit grossem Abstand andere Gründe, wie Erwartungshaltung der Gesellschaft und der Wunsch sich zu verwirklichen. Hätte ich mit meiner Arbeit kein Geld verdient oder verdienen brauchen hätte ich mir was Besseres gewusst als zu arbeiten.
 
:hmm: Glaubst du? Gut eines mag zweifellos stimmen, in der individualität der Menschen liegt auch eine unterschiedliche Gewichtung. Es gibt auch Leute die würden einen Job schneller an den Nagel hängen als andere nur, weil ihnen eine kleinigkeit nicht passt. Aber betrachte das ganze Mal von einer anderen Seite, du wachst als Kind auf und deine Eltern gehen Arbeiten und von der Gesellschaft bekommst du quasi vermittelt, dass ein ordentlicher Mensch Arbeiten geht und seinen Teil beiträgt. Das war bei mir so und auch bei allen anderen, als Kind war für mich schon klar das man das tut, das Geld war mir damals aber noch egal. Ich für meinen Teil glaube schon, dass auch die Mentalität einer Gesellschaft und auch deren kollektive Einstellung eine große Rolle spielt und sich das nicht nur auf das Geld reduzieren lässt.

Ich denke nicht, dass dein BGE zu einer Masse an Nichtstuern führen würde zumal du ja mit einem Job mehr Geld und dann auch einen höheren Lebensstandard hast. Ich würde zB meinen Job nicht aufgeben ob ich dauerhaft dort bleiben würde oder vielleicht Mal auf etwas anderes umschwenke, dass würde ich mir aber schon überlegen.

Unser Geldsystem funktioniert im Grunde genommen auch nur auf den Vertrauen der Menschen und das dieses von der Masse angenommen wird. Würden die Leute sagen, wir nehmen keinen Euro mehr, ist er nur mehr bedrucktes Papier.
 
Ich denke nicht, dass dein BGE zu einer Masse an Nichtstuern führen würde zumal du ja mit einem Job mehr Geld und dann auch einen höheren Lebensstandard hast.
Das stimmt für Gutverdienende und für mich in früheren Jahren. Aber Leute die mit einem niedrigeren Standard zufrieden sind und weniger Ehrgeiz haben werden sich zweimal überlegen ob sie sich irgendwo hinstellen um 40 Stunden monatlich zu arbeiten und nur geringfügig mehr verdienen als arbeitsfrei mit dem Grundeinkommen.

Obwohl sie mit dem Thema nur peripher zu tun haben gehe ich noch auf andere Punkt ein:
Wenn ein großteil der Fimen den Mitarbeitern bewusst mehr Zahlen würde, würde ein Teil des Geldes in form von mehr Konsum zu den Reichen zurückschwappen.
Das ist nicht nur eine Frage Bereitschaft sondern Möglichkeiten. Personalkosten und Personalnebenkosten sind in unserem Land international gesehen schon sehr hoch und die Firmen stehen in internationalem Wettbewerb. Ich hielte es durchaus sinnvoll in Gewinnjahren Mitarbeiter am Gewinn teilhaben zu lassen und in manchen Firmen wie beispielsweise VW geschieht dies auch. Nur sind die Mitarbeiter meistens nicht bereit in Verlustjahren der Firma etwas zurückzuzahlen und sehen nicht einmal Gehaltkürzungen ein.

Man wäre dann nicht immer Reicher und Reicher aber man hätte einen "nachhaltigen" Reichtum und nicht irgendwann einen Kollaps wegen extremer Ungleichverteilung.
Ich lasse einmal deine etwas klischeehafte Gleichsetzung von Reicher mit Firmeninhaber stehen. Der in den letzten Jahren entstandene 'Reichtum' gewisser Kreise wurde nicht durch operative Firmengewinne erzielt sondern oft durch Bewertungen. Es sind Vermögenswerte durch das niedrige Zinsniveau am Papier gestiegen, es hat sich aber weder an der Substanz noch an den Einnahmen/Erträgen viel verändert. In Wirklichkeit stagniert unsere Wirtschaft und unter diesen Umständen halte ich eine weitere Transferleistung in Richtung arbeitslosem Einkommen für ein falsches Signal. Der Mensch braucht ein gewisses Mass an Verunsicherung als Ansporn sonst wird er träge.
 
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Wobei:
"Der Unternehmer" ist das eine. Dieser erhält momentan das System des Staates. NOCH !!.
Der Shareholder, also der Aktionär, so dieser nicht von Familien in der Mehrheit, sondern von Fond´s, Versicherungen und Banke etc. dargestellt wird, hat keinerlei Verantwortung, aussser ein möglichst hoher Ertrag.
"Die Unternehmerdynastien", wie diese heissen Fries, Krupp, Kraus, Maffei, Siemens, welche an Ihren Mitarbeitern verdienten, diese in schlechten Zeiten "durchfütterten" um in Guten Zeiten gutes Personal zu haben, wurden durch die Sklavenhändler der Neuzeit, die Personalleasingfirmen ersetzt.
Wobei ich nicht der Meinung bin, dass z.B. ein Herr Drasche ( Ziegelbaron von Wien) ein Samariter war. Die Mitarbeiter wurden ausgenutzt wo es ging, 6 Tage die Woche.
Daraus entstand der Sozialismus, welcher heute wohl falsch verstanden wird, da man aufhören sollte jene, welche Risiko nehmen oder das System erhalten, endlos mit Abgaben und Abgäbchen zu belasten.
Ja, Konzerne wie heutzutage Siemens, VW etc, etc. mit Ihren Steueroptimierungsmöglichkeiten, diese müssen im Sinnen Europas belastet werden.
Einzig gehen diese dann den Weg "Weg aus Europa".
Man sieht also: Fordern ist eines, Verwirklichen das andere. Damit Leben am ende unmöglich.
siehe das Experiment Griechenland.
 
Ich möchte mich an der Grundsatzdiskussion - die von starken persönlichen Emotionen und überhöhten ideologischen Standpunkten geprägt ist - nicht anschließen. Ich möchte aber einen einzigen Gedanken hier in die Diskussion einbringen und an einem Beispiel erörtern...

Sozialhilfe und Abstützung von Bedürftigen ohne Arbeit gab es früher auch, das ist durch das Grundeinkommen nicht neu erfunden worden. Sondern: früher gab es sie in erster Linie für Arbeitslose, bzw. frühere Angestellte. In der neuen Ökonomie gehen diese ordentlichen Beschäftigungsverhältnisse aber zurück: Menschen werden in die Selbstständigkeit gedrängt, oft durch eine Notlage, Arbeitslosigkeit, Krankheit.

Diese "Unternehmer" sind aber in Wirklichkeit Angestellte, ohne deren soziales Netz. Das Grundeinkommen ist also eine VERBREITERUNG, welche die Gesetze der modernen Arbeitswelt berücksichtigen soll.

Als besonderes Beispiel möchte ich (da mir das am Herzen liegt) die Sexarbeiterinnen erwähnen. Es gibt Frauen, die aus Notlagen der Sexarbeit nachgingen, und dann "zurück" in die "normale Welt" möchten (bzw. ja letztlich irgendwann auch müssen). Diese Frauen können dann in UNGLAUBLICHE NOT geraten, oder aber, sie können den Ausstieg vermutlich nie realistisch schaffen. WEIL SIE AUSSERHALB DES ALTEN SOZIALEN NETZES LAGEN, AUFGRUND IHRER FRÜHEREN SELBSTSTÄNDIGKEIT. Mir scheint dass ich (als Freier) hier eine gewisse moralische Verpflichtung habe, auf dieses Beispiel hinzuweisen.

Ich möchte aber auch dazu anregen, nachzudenken, dass die Mindestsicherung einfach eine VERBREITERUNG der Sozialhilfe ist, welche auch die Fälle der "MODERNEN" :mauer: LIBERALISIERTEN ÖKONOMIE abdecken soll. Wobei ich ohnehin nicht denke, dass die Leute in Saus und Braus leben, sondern, dass sie einfach gerade ÜBERLEBEN.
 
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Ich möchte aber auch dazu anregen, nachzudenken, dass die Mindestsicherung einfach eine VERBREITERUNG der Sozialhilfe ist, welche auch die Fälle der "MODERNEN" LIBERALISIERTEN ÖKONOMIE abdecken soll. Wobei ich ohnehin nicht denke, dass die Leute in Saus und Braus leben, sondern, dass sie einfach gerade ÜBERLEBEN.
Es stimmt, dass staatliche Absicherungsmodelle immer auf gegenwärtige Situationen angepasst werden sollen. Dann muss man aber auch die gegenwärtige Situation des Zuzuges von Leuten berücksichtigen, die aus Ländern kommen in denen wenige bis gar keine staatliche Absicherung vorhanden ist. Auf diese Leute wirkt ein bedingungsloses Einkommen wie ein Magnet.

Ich weiss schon, man muss vorher gearbeitet haben um anspruchsberechtigt zu sein. Aber diese Leute kennen die Minimalanforderungen und Schlupflöcher. Ein paar Monate bei der Reinigungsfirma des Onkels angemeldet sein genügt.
 
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Das wollen wir nun wirklich niemandem unterstellen !!!
Also so was !!!
Und die Familienbeihilfe in größerer Höhe als das Durschnittlichen Monatseinkommen ist.
Nein, da wird doch niemand Schindluder treiben.

Wie auch Sexworkerinnen, wie auch Scheinselbstständige sich freiwillig Selbstversichern können.
Allerdings, da muss man ja etwas bezahlen, dass man etwas hat, wenn man´s braucht..... Igitt.
Eigenvorsorge, pfui.
Nein ist doch schöner der Staat, der wird´s schon richten.
Und dann schimpft man über die Steuererhöhungen, da der Staat ja irgendwoher das Geld braucht.
Wie auch Sexworkerinnen sich freiwillig Selbsversichern können, hier, wie dort. Dort zahlt man weniger, bekommt weniger. Hier zahlt man mehr, bekommt aber dann, für dort ( dem Osten) ein nettes Salär in höhe eines Monatseinkommens von sagen wir einmal 450€.
Ach ja, dem Selbstständigen wird ja auch noch die "Mitarbeitervorsorgekassa" abgezogen.
Was das soll bleibt jedem verborgen. Insbesonders ob der Lüge, dass die Auszahlung in der Pension Substanziell ist.
 
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