auch mir ist es völlig unverständlich, daß manche leute ssich einreden, das kind lebt erst ab der geburt.
Ist mir ebenso unverständlich. Bereits in der 8. Schwangerschaftswoche (also 6 Wochen nach der tatsächlichen Befruchtung) schlägt das Herz des Embryos, u.z. 140 bis 150 mal in der Minute. Abgesehen davon gibt es Unmengen an Untersuchungen / Studien, die zeigen, daß Embyos und Föten überraschend viel im Mutterleib wahrnehmen.
Ich verstehe schon, daß - ob behindert oder nicht (aber prinzipiell geht es hier ja um Behinderung des Kindes im Mutterleib!) - es aus vielerlei Gründen nicht immer einfach ist sich FÜR das Kind zu entscheiden. Kinder scheinen in der heutigen Gesellschaft als nicht bequem. Es ist damit ein gewisses Maß an Aufwand verbunden ... zumindest aus Sicht von Nicht-Eltern. Meine Mutter hat sich z.B. gegen ein drittes Kind entschieden, weil das zweite Kind (und das war NICHT ich *gg*) im Temperament eher als problematisch und stressig einzustufen war; ausserdem hätte einer von uns beiden das Kinderzimmer teilen müssen. Mein Vater fügte hinzu, daß wir uns dann vielleicht nur mehr 2 Wochen statt 3 Wochen Urlaub am Meer leisten könnten. Aus damaliger Sicht (da war ich so 14. oder 15.)fand ich es sehr beruhigend, daß sie abtrieb. Heute wird mir bei dem Gedanken übel.
Manchmal spielt das Leben so, daß es wirklich einen Mordsaufwand (emotional und/oder wirtschaftlich) bedeuten würde. Manche Frauen oder Paare können sich keinen Karenz leisten, weil es finanzielle Verbindlichkeiten gibt; oder das voraussichtliche bzw vorgestellte Maß an Verantwortung erdrückt einen; oder man müßte die Lebensverhältnisse halt dermaßen umkrempeln, daß es einem zuviel Veränderung ist; oder man fühlt sich bereits zu alt - denkt an sich - und merkt, daß das Kind dann erst nach dem eigenen 60. Geburtstag die Brutstätte verläßt ... usw usf
Wie dem auch sei, es gibt viele viele Gründe (hedonistischer aber auch sehr profaner Natur), die individuell
immer berechtigt sind, aber aus meiner Sicht, muß man
zumindest alles daran setzen das Leben zu ermöglichen und nicht im Keim zu ersticken bzw de fact umzubringen.
Das hat für mich nichts mit Gesetzen zu tun, sondern ist eher eine Frage der inneren Ethik, des Sinn des Lebens generell ... also geht eher in die philosophische Richtung.
Cheers,
Frizzante