Brexit

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ich frage mich, was es da überhaupt zu verhandeln gibt? Können die nicht einfach einseitig den Austritt erklären? Muss die EU zustimmen?
Die Briten wollen ja eine ähnlicher Stellung aushandeln, wie sie die Schweiz und Norwegen haben. Nur müssen diese beiden Länder Geld einzahlen und Personenfreizügigkeit einräumen.
 
Dennoch ist mir nicht klar, warum man nicht erst den Brexit erklären muss, als faktische Voraussetzung für eine Umwälzung aller Verflechtungen.

Das ganze ist im Artikel 50 des Lissabon-Vertrages geregelt. Den genauen Wortlaut hast du hier in einem Presse-Artikel.
Das austrittswillige Land muß also mitteilen, daß es die EU verlassen will und dann starten die Verhandlungen mit dem Land, wie es weitergeht.
 
Das ganze ist im Artikel 50 des Lissabon-Vertrages geregelt. Den genauen Wortlaut hast du hier in einem Presse-Artikel.
Das austrittswillige Land muß also mitteilen, daß es die EU verlassen will und dann starten die Verhandlungen mit dem Land, wie es weitergeht.

Danke für den Link.

Demnach müsste erst das britische Parlament zustimmen, die Regierung den Brexit erklären und erst dann Verhandlungen stattfinden und nicht vorher.

Die Briten wollen ja eine ähnlicher Stellung aushandeln, wie sie die Schweiz und Norwegen haben. Nur müssen diese beiden Länder Geld einzahlen und Personenfreizügigkeit einräumen.

Wenn die Briten damit Erfolg haben, wird es sicher weitere EU-Gegnerschaften beflügeln. Ich fürchte, dass die wirtschaftlichen Interessen mal wieder über die politische Vernunft obsiegen werden und GB diese Sonderstellung bekommen wird.
 
Daß mit dem Brexit das Ende der EU (zumindest in ihrer gegenwärtigen Form) eingeläutet wurde, steht für mich ohnehin fest. Die Frage wird nur sein, in welchem Tempo alles auseinanderbricht :(

Die Frage wird sein, ob sich die EU soweit reformieren kann, dass Europa nicht wieder in eine Politik sich abgrenzender Nationalstaaten verfällt. Aus einer Vernunft geboren ist der Brexit gewiss nicht.
 
Eine Scheidung erfolgt durch ein Gericht. In strittigen Fällen gibt ein Urteil nach Recht und Gesetz.
Das sehe ich bei dem Brexit ganz anders. Hier kann doch GB ohne "Scheidungsurteil" eines Gerichtes austreten.
Sicher können die Briten austreten. Das Verfahren wurde rudimentär im Artikel 50 festgelegt. Und ich bin auch sicher, dass sich die Politiker einigen werden.
Ob Theri May aber auf Küsschen vom Juncker steht bezweifle ich allerdings.
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die multinationalen Anwaltskanzleien die Gewinner sein werden.
Es gibt wohl viele Verträge, die unter den neuen Rahmenbedingungen nicht mehr halten werden und zu Streitfällen führen werden.
Interessant wird auch das Thema "Eurotunnel".
 
Es gibt wohl viele Verträge, die unter den neuen Rahmenbedingungen nicht mehr halten werden und zu Streitfällen führen werden.
Interessant wird auch das Thema "Eurotunnel"
eigentlich sehr, sehr traurig, mit ansehen zu müssen, wie jede Menge sehr guter Projekte (jeglicher Art), die in der Vergangen oft mühsam und langwierig ausgehandelt wurden, und in der Folge dem Wohl sowohl der Briten wie auch der EU insgesamt gedient haben, nun gleichermaßen mühsam wieder zunichte gemacht werden.
Ich denke, den Schaden, den der Brexit am Ende des Tages angerichtet haben wird, für alle Seiten, können wir in vollem Umfang noch gar nicht absehen :(

Und dies, weil halt zu viele Briten einigen wenigen Scharlatanen der übelsten Sorte (die sich dann eh sehr rasch aus dem Staub gemacht haben) auf den Leim gegangen sind :mad:
 
Zuletzt bearbeitet:
eigentlich sehr, sehr traurig, mit ansehen zu müssen, wie jede Menge sehr guter Projekte (jeglicher Art), die in der Vergangen oft mühsam und langwierig ausgehandelt wurden
Und der Hund liegt bekanntlich im Detail! Hier werden sicher Milliarden vergeudet!
Alleine wenn man Nordirland betrachtet, wo die EU für Friedensmaßnahmen 3 Milliarden reinpumpte und nun eine friedliche Zukunft wieder ungewiss wird.
Wie treffend dieser Artikel;)
Tier macht Sachen: Gibraltar will Problem-Affen loswerden - SPIEGEL ONLINE
Am besten man übersiedelt sie auf die Insel!
 
Und dies, weil halt zu viele Briten einigen wenigen Scharlatanen der übelsten Sorte (die sich dann eh sehr rasch aus dem Staub gemacht haben) auf den Leim gegangen sind :mad:

Alle Welt hat mittlerweile eingesehen, was für ein Schwachsinn da abgelaufen ist und die Briten haben die Möglichkeit durch ihr Parlament die Sache noch stoppen und ihre Interessen auch ohne einen Brexit zu verhandeln. Eine Reform der EU steht eh zur Debatte.

Ich bleibe dabei: In GB hat ein Volksentscheid nur einen empfehlenden Charakter. Die letzliche Verantwortung trägt das Parlament. Und wenn sich das Parlament vor solch einem Schwachsinn beugt, ist das mehr als beschämend für eine Demokratie. Es ist ebenso jämmerlich, wie das sich nun aus dem Staub machen der Brexit-Anheizer.
 
Danke für den Link.

Demnach müsste erst das britische Parlament zustimmen, die Regierung den Brexit erklären und erst dann Verhandlungen stattfinden und nicht vorher.

Gern geschehen!

Ob das britische Parlament noh extra zustimmen muß oder nicht, darob gibt's grad eine Diskussion in England. Meiner Ansicht nach, ja, weil ein Referendum in GB nicht automatisch zum Gesetz führt.
Dann wie gesagt muß die GB-Regierung ihren Entschluss der EU-Kommission mitteilen und dann beginnen die Verhandlungen über den Ausstieg.
Einfach ist das gleich aus verschiedenen Gründen nicht.
Erstens, weil es ja noch nie so einen Fall gab, man daher auch noch über keine Vergleichswerte verfügt. Und zweitens, weil man da einen sehr engen Weg gehen muß, der einerseits dem Aussteiger zwar klar aufzeigt, was er künftig als Nichtmitglied verliert, aber andrerseits auch die wichtige Zusammenarbeit für die Zukunft in einer akzeptablen Form für beide regelt.
Das wird sehr schwierig und wird sich auch lange hinziehen!
 
Ob das britische Parlament noh extra zustimmen muß oder nicht, darob gibt's grad eine Diskussion in England. Meiner Ansicht nach, ja, weil ein Referendum in GB nicht automatisch zum Gesetz führt.

So sehe ich das auch. Ich bin mir eigentlich auch sicher, dass ein Volksbegehren für einen Volksentscheid in GB keinen Erfolg gehabt hätte, wie z.B. in Österreich auch nicht.

Den Bockmist hat Cameron bebaut. Der hat aus wahltaktischer Erwägung heraus gepokert und allen üblen Geistern Tor und Tür geöffnet. Und so wird er samt Brexit auch in die Geschichtsbücher eingehen.
 
Den Bockmist hat Cameron bebaut.

Unter anderem! Cameron war zumindest gegen den Brexit und hat das auch immer gesagt. Das sage ich jetzt absichtlich dazu, ohne ihn jetzt wahnsinnig verteidigen zu wollen. Die Hauptschuld bleibt mMn schon bei jenen Wahnsinnigen, die die ganze Brexit-Bewegung angezettelt und geleitet und mit ihren populistischen Lügen, siehe z.B. die Farange 350 Millionen £-Lüge, die Menschen verblendet haben!
Gerade deshalb warne ich ja auch immer hier in Österreich vor denselben Lügnern, Populisten und Verblendern, die auch nichts anderes im Falle ihres Erfolges erreichen werden, als Schaden und Leid über das Land zu bringen!

Cameron beging auch wieder einmal den klassischen Premierministerfehler,sein politisches Schicksal mit dem Abstimmungsergebnis zu verknüpfen! Bruno schau owa! Damit erreichte er nur, daß sich der Brexit-Stimmenanteil um jene, die mit ihm unzufrieden und von ihm enttäuscht waren, erhöht hat!
Aber da kann man genau solchen Wählern einen Vorwurf nicht ersparen!
Wie kann es sein, daß erwachsene Menschen nicht vor der Stimmabgabe nachdenken, was ihre Stimme bedeutet?
Denn, auch wenn ein Populist noch so oft vorlügt, daß man Cameron einen Denkzettel geben muß, das Breit-Referendum blieb eine Abstimmung über den Verbleib Englands in der Europäischen Union.
Und detto blieb der erste Durchgang der BP-Wahl eben eine Bundespräsidentenwahl und eben keine Denkzettelwahl gegen die Regierung!
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben