Die Dunkelziffer
Die große Unbekannte in den Berechnungen ist die Höhe der Dunkelziffer. Die Anzahl der Personen, die mit COVID-19 infiziert sind, ohne es zu wissen, sei für weitere Berechnungen und daraus ableitenden Maßnahmen von zentraler Bedeutung. "Einige Forschungsteams haben auch bereits versucht, diese Dunkelziffer abzuschätzen - das ist gut, aber natürlich sehr schwer", sagt Popper. Erste vielversprechende Überlegungen werden aktuell vom IHS angestellt, mit denen die TU Wien ebenfalls kooperiert.
Wenn doch deutlich mehr Menschen symptomlos infiziert worden sind, muss das nicht unbedingt eine schlechte Nachricht sein. Die Zahl der schweren Fälle, die im Krankenhaus betreut werden müssen, sei bekannt. Eine hohe Dunkelziffer könnte also bedeuten, dass der Anteil der schweren Fälle niedriger ist als bisher gedacht. Außerdem wäre man bei einer hohen Dunkelziffer dem Ziel der Herdenimmunität bereits näher. Dann würde es vielleicht nicht mehr so lange dauern, bis ausreichend viele Menschen gegen das Virus immun wären, heißt es von der TU Wien.
TU Wien berechnet, wann Corona-Maßnahmen gelockert werden können