Schau dir den Thread von Anfang an
Zunächst einmal, freue ich mich, dass wir uns hier mal treffen. Mir ist nämlich aufgefallen, dass du immer wieder mal ein Like unter ein Post von mir setzt, danke dafür.
Lieber Schlampenjäger, gut dass du es erwähnst ich habe den Thread von Anfang an gelesen. Ich war neugierig warum dieses Thema mittlerweile 3 Threads benötigt. Da muss was los sein, da bewegt sich was. Mir ist klar, dass es sich hierbei um ein angstbesetztes Thema handelt. Angst ist sehr machtvoll. Insgeheim wollte ich mich a bissal selber prüfen, ob ich ängstlich bin.
Beim Durchlesen ist mir aufgefallen es gibt Menschen die sich gerne bevorraten, so wie du anscheinend, und es gibt Menschen, die sich noch unsicher sind. Soll ich, soll ich doch nicht. Jeder sagt was anderes. Ewiges hin und her.
vom wem dumme Postings und Aggression ausgehen
vielleicht sind's a bissal verunsichert und haben Angst. Aber deswegen sind sie nicht Dumm. Angst macht halt aggressiv.
Ich kann wie immer nur aus meiner Sicht schreiben. Ich bewundere Menschen, die sich bevorraten. Ich bin da nicht so erhrgeizig. Weißt, ich backe mein Brot für einen Verein, deshalb habe ich immer knapp 100kg Mehl vorrätig. Sauerteig wird ebenfalls nie ausgehen, Wasser, Salz, fertig. Ob es im Worst-Case dann lustig ist, nur Brot zu fressen, weiß ich nicht, war noch nie der Fall. Aber das sehen wir, falls es soweit kommt. Im Krieg haben die Menschen erzählt, haben's auch monatelang ausschließlich ein Lebensmittel zur Verfügung gehabt.
Da bekomme ich soviel Brot aus meinen Vorräten heraus, da gebe ich dir gerne was ab, weil soviel da-fressen wir wahrscheinlich gar nicht. Da kommen vorher die Motten ins Mehl.
So aber jetzt zurück zum Durchlesen und wie es mir erging. Ich habe gelesen und gelesen und die Angst hat mir förmlich aus den Zeilen entgegen geschlagen. Das war schon ziemlich heftig. Ja, kann nicht behaupten, dass das in mir nichts bewirkt.
Wie es dann für mich gar nicht mehr zum Aushalten war, habe ich mir vorgestellt was wäre: So, der aggressive Virus steht vor meiner Haustüre und klopft und klopft, ich muss aufmachen. Bumm, da hat er mich! Jetzt liege ich darnieder. Na, lustig ist es nicht. So viel Fieber, der Husten, das ist net lustig.
So, ich merke es geht dem Ende zu. Kein Entrinnen mehr. Was mach ich jetzt?
Auf einmal war es ganz klar vor mir: ich rufe meine Liebsten ans Bett und sage ihnen, wie sehr ich sie liebe und wie dankbar ich bin, dass sie mein Leben bereichert haben. Bumm, die Angst war weg.
Na okay, habe ich mir gedacht: So einfach ist das nicht! Wenn ich sterbe an dem aggressiven Virus, das ist leicht.
Aber jetzt wird's hart, was ist, wenn meine Jungs und meinen Mann der Virus dawischt?
Na bitte net, das ist jetzt schon die harte Prüfung.
Das Bild in meinem Kopf war schon da. Pfui Teufel, kein schöner Anblick, aber hinschauen musste ich trotzdem, es war ja da, im Kopf.
So sie liegen da, alle drei, mit dem scheiß hohen Fieber und dem grauslichen Husten. Ich kann nicht viel machen, außer sie zu begleiten, daneben sitzen, Tee kochen, Laken frisch machen, weißt eh, was halt nötig ist bei Kranken.
Jetzt wird' aber ganz schiarch im Kopf drinnen, ich sehe die drei werden es nicht überleben, keine Chance. Die Angst, die kriecht hoch. Ohnmacht macht sich breit.
Auf einmal wieder ganz klar: ich gehe an ihr Krankenbett und sage ihnen wie sehr ich sie liebe und wie schön und erfüllend es war, dass sie ihr Leben mit mir geteilt haben. Bumm, die Angst war weg.
Jetzt frage ich mich gerade, beim Schreiben dieser Zeilen an dich, warum ich das meinem Mann nicht öfter sage. GsD gibt's WhatsApp, ich schreibe ihm.