Es ist schwierig, sich sachlich mit Vorgaben auseinander zu setzen, welche keine Alternativen zulassen.
Wenn wir vom status quo ausgehen, dann besteht Einigkeit darüber, dass bei weitem nicht alles so gut läuft, wie es uns vorgegaukelt wird. Einig kann man auch noch darüber sein, dass es bedenklich ist, auf diesem Weg weiterzugehen. Aber das war's dann auch schon.
Alles andere fällt in den Bereich der Spekulation, oder auch - wenn Dir das gefälliger ist - der Vision.
dass die vorhersage der zukunft spekulation oder vision ist: na undiskutiert. aber damit beschäftigt sich in wirklichkeit jeder im wirtschaftsbereich und in der politik - wenn er überhaupt was taugen will. die dinge zu sehen, die einfach schon da sind, ist besonders wichtig. das ganze bild. auch die dinge, die weniger in ein wunschdenken passen.
es geht eben darum, dass die szenarien nicht alternativlos SIND. meines nicht, klar, weil da ist eben die heutige realität und vorgehensweise - aber diese heutige realität und vorgehensweise ist es auch nicht! und genau um diesen ansatz geht es.
wunschdenken: klar, dass es aus heutiger betrachtung wunschdenken ist, super-potente zu einem umdenken oder anders handeln zu bringen. wie barfly ja argumentiert: warum sollten sie? und dass sich dieses vorhaben, das da skizziert worden ist, haaarscharf an der grenze der unmöglichkeit bewegt, na das ist mir schon klar! aber die chance ist da, auch wenn sie nur 0,000001 % beträgt.
warum? aus 2 gründen:
1) weil die wirtschaft auf diese entwicklungen am sensibelsten reagiert, also sind negative entwicklungen am deutlichsten spürbar. das geht an der börse sogar oft in sekundenschnelle. sozialsysteme und ökologie reagieren da viel träger, das ist eine kleine chance (leider dauert auch die wirkung bei der umkehrung dort länger, gerade in der ökologie ziemlich sicher bereits zu lange). und diese negativ-entwicklungen, wie gesagt, trifft auch super-reiche. die werden zwar rechnerisch reicher. aber auch dort schon längst nicht mehr alle.
2) weil die chance, dass das jetzige szenario gutgeht bei 0, 000000000000000000.........x liegt.
Ich gestehe, dass meine Ambition, den Weltenretter zu spielen, sich in engen Grenzen hält.
das ist okay, let's agree to differ.
Auch kenne ich die Absichten oder Pläne der von Dir so oft erwähnten "Entscheidungsträger" nicht. Man hat es verabsäumt, mich davon zu unterrichten. Was aber nicht so tragisch ist, denn mir sagt man sowieso nie was. Ich erfahre also den nächsten Schritt immer erst dann, wenn er schon getan ist. Und ich fürchte sehr, dass es Dir da um nichts anders geht als mir.
Unsere Hauptaufgabe ist nicht, das zu sehen, was undeutlich in weiter Ferne liegt, sondern das, was klar auf der Hand liegt. (Thomas Carlyle)
Ich gehe demnach auch nicht selbstverständlich davon aus, dass man es so weiterlaufen lassen wird wie bisher, und wenn Du auf dem Katastrophenszenario bestehst, um Dein Finanzierungskonzept als solches zu rechtfertigen, dann habe ich zwar Verständnis dafür, aber als übertrieben sachlich würde ich Deine Schilderung der Zukunft dennoch nicht bezeichnen.
ist okay. ich hoffe du gestehst mir zu: je später man versucht, aus dem jetzigen system auszusteigen, desto schwieriger wird es.
Im Gegensatz zu Dir bin ich zuversichtlich, dass die "Entscheidungsträger" unabhängig von ihren Beratern wohl sehr genau wissen werden, was sie sich von ihren Handlungen erwarten. Und ich gehe davon aus, dass sie nicht von einer Zukunft träumen, in welcher das Geld jeden Wert verloren hat, und weltweite Revolutionen herrschen. Denn davon hätten sie selbst am allerwenigsten.
was ich befürchte, ist als nächster schritt das abschotten gegen die volkswut mit totalitären mitteln. wir stehen m.e. längst jenseits der schwelle zur "olikratur" (diktatur durch anonyme oligarchen, die über bezahlte politiker ein totalitäres system errichten lassen).
Und ich glaube nicht, dass ich ihnen das erst erklären müsste.
Oder eben Du.
eine vermeidung des gerade da oben prognostizierten? da stimme ich mit dir nicht überein. das ist für mich ganz klar eine "res publica".