Das Streben nach Perfektion

Eine Perfektion kann nie erreicht werden, max. auf technischem Niveau aber menschlich wird jeder mal versagen egal auf welchem Gebiet..
 
Perfektion ist für mich nicht möglich. Chaos regiert die Welt und das ist auch gut so. Ohne Chaos keine Kreativität und Spontanität!
 
Imho ist die Motivation etwas wichtiges....

Möchte man selber etwas bestimmtes können/beherrschen dann wird das Üben selbst einen begeistern...und selbst wenn andere vielleicht den Eindruck hätten, es wäre perfekt, ist man immer noch nicht zufrieden und übt weiter, macht weiter, bis man selber diesen Moment des "jetzt passt es" hat.

Das ist aber imho nichts belastendes sondern im Gegenteil, etwas erfüllendes, künstlerisches, sich selbst zum Ausdruck bringendes.

Aber ich vermute das meinst du nicht?
 
Strebt ihr nach Perfektion? In welchen Bereichen könnt ihr euch Fehler oder Makel nur schwer eingestehen? Kränkt es euch, wenn ihr damit konfrontiert werdet?
Welche Erwartungen habt ihr an eure Mitmenschen?
Ich würde es nicht streben nach Perfektion nennen, sondern Orientierung an meinen eigenen Erwartungen und Anforderungen an mich selbst.
Ich orientiere mich diesbezüglich auch nicht an anderen oder der Gesellschaft im Allgemeinen, sondern an mir selbst und dem besten Ich, welches ich für mich sein könnte und möchte.

Fehler und Makel gehören zu einem Menschen dazu und ich gestehe diese auch jedem meiner Mitmenschen zu und kann diese mitunter auch als äußerst liebenswert empfinden.

Sich selbst Fehler eingestehen zu können erfordert viel Selbstreflexion und das in allen Bereichen. Aber eine gesunde Selbstreflexion ist sehr schwierig und ich tendiere dazu eher mich selbst bis ins kleinste Detail zu zerpflücken, bevor ich den Fehler und/oder den Einflussfaktor im Außen suche. Hier versuche ich zukünftig einen für mich gesunden Mittelweg zu finden.

Meine Erwartungen gegenüber anderen versuche ich mittlerweile auf ein Minimum zu reduzieren... nicht, weil ich nicht mehr an die Menschen glaube, aber die eigenen Maßstäbe und/oder Verhaltensweisen auf andere zu übertragen, ist nicht besonders zielführend wie ich feststellen konnte.

Wie siehts mit Selbstmitgefühl aus? Könnt ihr euch verzeihen? Eure Schwächen akzeptieren? Seid ihr achtsam euch selbst gegenüber?
Entgegen anderer Meinung finde ich Selbstmitgefühl in manchen Situationen durchaus angebracht. Meiner Meinung nach tendiert man dazu für andere mehr Verständnis aufzubringen als für einen selbst.

Aber nein... so weit, dass ich dieses Mitgefühl, welches ich anderen gegenüber aufbringen kann, auch mir selbst gegenüber aufbringe, so weit bin ich noch nicht. Aber ich arbeite daran auch mir selbst Verständnis entgegenzubringen und mit mir gleich achtsam umzugehen, wie ich es mit anderen Menschen versuche.
 
Wer entscheidet was oder wer perfekt ist? Und was gibt dieser Person oder diesen Umstand die Macht über jemanden anderen zu urteilen und oder zu werten? Reicht es nicht aus, dass man sich täglich zigmal selbst abwertet in diversen Situationen? Achtet mal bewusst darauf und führt eine Stricherlliste. Das Ergebnis wird einen erschrecken.

Und das ist eigentlich das Grundübel, was hinter all den Inszenierungen, Selbstdarstellungen usw... steht. Die Angst bewertet zu werden und sich selbst zu bewerten.

Es gehört halt ein bissale Übung dazu und eine gewisse Portion an Selbstreflexion um aus diesem Kreislauf auszusteigen. Auch Mut muss man haben, um einfach so zu sein, wie man ist. Ich bin, der ich bin. Und ich mache was ich Lust habe und was mir Freude bereitet. Würde dies meine Arbeit nicht mehr machen, dann höre ich auf und mach was anderes. Furz egal, was die Anderen sagen, wie alt ich bin etc. Es ist mein Leben und ich kreiere es so wie ich es möchte.

Und um zur Eingangsfrage zurückzukommen, ich mag mich, meinen Körper und die Art wie ich lebe. Der Rest kann mir einfach mal den Buckel runterrutschen, weil es einfach viel zuviel Energie kostet es den Menschen im Außen recht zu machen.
 
Zum Threadtitel fällt mir spontan folgendes Lied ein.

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Ich strebe nicht danach die beste (hier beliebiges einsetzen) von allen zu sein. Ich strebe aber durchaus danach die beste (Hier beliebiges einsetzen) zu sein, die ICH sein kann.
ZB Gärtnere ich. Ich will nicht den schönsten Garten im Ort haben. Oder den meisten Ertrag von allen. Ist mir egal, was andere haben. Aber ich will das beste aus dem Stück Land holen, das ich eben daraus machen kann.

Ich versuche schon immer das beste aus allem raus zu holen und versuche Dinge immer zu analysieren und optimieren. Für mich, zu meinen Vorstellungen, nicht für andere.
 
Ich strebe nicht danach die beste (hier beliebiges einsetzen) von allen zu sein. Ich strebe aber durchaus danach die beste (Hier beliebiges einsetzen) zu sein, die ICH sein kann.
ZB Gärtnere ich. Ich will nicht den schönsten Garten im Ort haben. Oder den meisten Ertrag von allen. Ist mir egal, was andere haben. Aber ich will das beste aus dem Stück Land holen, das ich eben daraus machen kann.

Ich versuche schon immer das beste aus allem raus zu holen und versuche Dinge immer zu analysieren und optimieren. Für mich, zu meinen Vorstellungen, nicht für andere.
Wahre Worte!
 
Imho ist die Motivation etwas wichtiges....

Möchte man selber etwas bestimmtes können/beherrschen dann wird das Üben selbst einen begeistern...und selbst wenn andere vielleicht den Eindruck hätten, es wäre perfekt, ist man immer noch nicht zufrieden und übt weiter, macht weiter, bis man selber diesen Moment des "jetzt passt es" hat.

Das ist aber imho nichts belastendes sondern im Gegenteil, etwas erfüllendes, künstlerisches, sich selbst zum Ausdruck bringendes.

Aber ich vermute das meinst du nicht?

Das sehe ich auch so, meine aber nicht Bereiche, die einem Freude bereiten, sondern eher gesellschaftliche Normen, die man erfüllen will. Immer wieder lerne ich Menschen kennen, die sich ständig über ihre „Fehler“ Gedanken machen - die, abseits dessen, was sie gerne machen eben auch Bereiche sehen, in denen es ihnen schwer fällt Leidenschaft/Motivation zu entwickeln. Die sich nicht bzw. nie „gut genug“ fühlen.
 
sondern eher gesellschaftliche Normen, die man erfüllen will.

welche gesellschaftlichen normen will man erfüllen??
Immer wieder lerne ich Menschen kennen, die sich ständig über ihre „Fehler“ Gedanken machen
sorry, dann sinds aber selber schuld.........man muss halt auch einmal akzeptieren können nicht perfekt zu sein, oder es nie zur perfektion zu schaffen.
eben auch Bereiche sehen, in denen es ihnen schwer fällt Leidenschaft/Motivation zu entwickeln.
und warum sollte man das tun? nur damit ich der allgemeinheit gefalle?
 
Eine Perfektion kann nie erreicht werden, max. auf technischem Niveau aber menschlich wird jeder mal versagen egal auf welchem Gebiet..

Da hast du absolut recht!
Ein weiterer Aspekt wurde noch nicht erwähnt.
Das streben nach Perfektion im Unterbewusstsein!
Das liegt bei mir an und ist wahrscheinlich der Grund für meine Migräne Atacken.
Kurioserweise stelle ich diesen Anspruch nur an mich selbst und erreiche dadurch auch Ziele die ich mir nie im Traum ausgemalt hätte.
An meine Umwelt stelle ich diese Anforderung hingegen überhaupt nicht sondern nehme die Leute so wie sie sind.
Und ich finde das ist gut so.
Trotz aller Anforderungen an sich selbst kann ich aber auch klasse über mich selbst lachen. Fehler werfen mich nicht aus der Bahn!
Hat sich hier schon mal jemand selbst einen Witz erzählt und so richtig herzhaft gelacht?
Ob man es glaubt? Das klappt hervorragend!
 
Das sehe ich auch so, meine aber nicht Bereiche, die einem Freude bereiten, sondern eher gesellschaftliche Normen, die man erfüllen will. Immer wieder lerne ich Menschen kennen, die sich ständig über ihre „Fehler“ Gedanken machen - die, abseits dessen, was sie gerne machen eben auch Bereiche sehen, in denen es ihnen schwer fällt Leidenschaft/Motivation zu entwickeln. Die sich nicht bzw. nie „gut genug“ fühlen.
Ich würde das eher als den Wunsch nach Anerkennung, Lob, positiver Bestätigung sehen.

Dahinter steht Unsicherheit, mangelndes Selbstbewusstsein (im landläufigen Sinne)
 
Derjenige der Perfektion anstrebt wird immer verlieren, da er stets was finden wird was er noch verbessern könnte!

Für mich ist klar, dass ich nicht perfekt bin, jedoch bin ich der Ansicht, dass gerade die "Makel" es sind die mich ausmachen, erst dadurch bin ich individuell!

Ich strebe mehr danach auf meinen Bauch zu hören und zu tun was mir gut geht und damit lebe ich zu gegebener Maßen sehr gut!

Ich kann mich zwar gesellschaftlich betrachtet sehr gut anpassen, jedoch bleibe ich stets mir selbst treu, da es mich in Wirklichkeit auch nicht einmal peripher tangiert was wer Anderer von mir hält.

Im Bezug auf die Mutterschaft muss ich jedoch gestehen, dass ich auch nach Perfektion gestrebt habe, bis ich erkannt habe, dass ich gut bin so wie ich bin und ich sowieso schon das bestmögliche gebe!

Mit Kritik kann ich sehr gut umgehen ich kann sie auch gut annehmen und mir daraus was mitnehmen vorausgesetzt sie ist konstruktiv!

Was meine Mitmenschen abgeht, kenn ich reichlich die nach Perfektion streben, ich habe auch aufgegeben mich mit jenen diesbezüglich auseinander zu setzen, entweder sie lernen es oder eben nicht.....Leben und Leben lassen
 
Perfektion ist ausschließlich durch das Erfüllen äußerer Erwartungen charakterisiert.
Selbst eigene Erwartungen wurden irgendwann einmal gelernt.

Mein Streben nach Perfektion hat mich in die dunkelsten Stunden meines Lebens geführt.

Mein Wissen um meine Imperfektion hat mich um Vieles Schöne und Wertvolle in meinem Leben gebracht.

Heute regiert die neolibersle Selbstausbeutung - Effizienz, Nützlichkeit sind zur Perfektionierung dazugetreten.....

Das Triumvirat aus Siechtum Krieg und Hunger hat sich neue Namen gegeben....
 
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