Der Aktien (Börsen) Thread

Dieses Problem ergibt sich aber bei allen stochastischen Modellen/Prozessen, weil man streng genommen mit Wahrscheinlichkeiten nur dann rechnen kann, wenn man einen geschlossenen Ereignisraum annimmt, die Zukunft der realen Welt ist allerdings ergebnisoffen.

Ja, das ist natürlich richtig, aber zur Identifikation eines Regimewechsels hat sich das MSM als recht akkurat erwiesen. Ich sehe die derzeitige Entwicklung jedenfalls recht entspannt – wie übrigens auch die Anleihen- und Aktienmärkte. Der gegenwärtige Inflationsanstieg lässt sich im Wesentlichen über die Produktionslücke bzw. über einige Sondereffekte erklären. Sieht man sich die Inflationsdaten nämlich etwas genauer an, wird man rasch erkennen, dass die preistreibenden Komponenten rückläufig und die Inflation auf einige ganz spezielle Komponenten konzentriert ist. Und noch viel entscheidender – konkret auf die USA bezogen – der VPI als ungewichteter Median ist sogar gefallen. Auch die Kreditvergabe in den USA ist ruckläufig.
Derartig nüchterne Fakten lassen sich natürlich nicht so reißerisch in einem Zeitungsartikel verpacken.
 
Heute Verkauf der dt. Bank mit ca. - 4 % und Kauf Carl Zeiss Meditec.
Alles nach techn. Parametern.
(Momentum)
 
aber zur Identifikation eines Regimewechsels hat sich das MSM als recht akkurat erwiesen.

Ein eventueller Nachteil ist, dass es sich um einen stochastischen Prozess mit kurzem Gedächtnis handelt oder formal ausgedrückt für die Verteilung von x(t) ausschließlich die vorherige Realisation von x(t-1) relevant ist und davor liegenden Werten keinerlei Einfluss für die Zukunft zugesprochen wird

Ich sehe die derzeitige Entwicklung jedenfalls recht entspannt – wie übrigens auch die Anleihen- und Aktienmärkte. Der gegenwärtige Inflationsanstieg lässt sich im Wesentlichen über die Produktionslücke bzw. über einige Sondereffekte erklären. Sieht man sich die Inflationsdaten nämlich etwas genauer an, wird man rasch erkennen, dass die preistreibenden Komponenten rückläufig und die Inflation auf einige ganz spezielle Komponenten konzentriert ist. Und noch viel entscheidender – konkret auf die USA bezogen – der VPI als ungewichteter Median ist sogar gefallen. Auch die Kreditvergabe in den USA ist ruckläufig.
Derartig nüchterne Fakten lassen sich natürlich nicht so reißerisch in einem Zeitungsartikel verpacken.

Der ungewichtete Median wies in den USA nach der Finanzkrise 2008 ähnliche Werte auf, wie sie heute zu beobachten sind. Man sollte nicht vergessen, dass die Inflation in den USA die letzten 20 Jahre tendenziell etwas höher ausfällt als beispielsweise in der europäischen Union.
 
Ich bin zurück und sehe, dass Ihr Euch mit mir weiter unterhalten wollt. Sehr gerne, doch bitte ich um Verständnis, wenn meine Antworten etwas länger dauern, da Ihr ja zum Thema Geldmenge - Inflation nichts Neues mehr beitragen könnt, was die Diskussion nicht unbedingt interessant und spannend macht.
.....von seinen unqualifizierten Schlussfolgerungen, die er aus seinen "zahlreichen Studien" extrahiert, ganz zu schweigen.
Interessant! Wenn ich Deine kruden Gedanken stringent widerlege, so handelt es sich um eine „unqualifizierte Schlussfolgerung“ meinerseits.
 
Siehe da - sie kam. Zwar nur vorübergehend, nicht kurzfristig, eher mittelfristig. Im Artikel wird die Inflation in einem Atemzug mit den Amleihenkäufen der Notenbank genannt. Die Ökonomen kalmieren aber ganz geheuer dürfte ihnen die Inflatoon doch nicht sein.
Aber geh, alles Schmäh, was in dem Artikel steht! Die WAHREN Ökonomen schreiben hier im EF. Spaß beiseite! Zurzeit spielt bei der Inflation sicher der Nachfrageanstieg im Zuge der Konjunkturerholung eine entscheidende Rolle. Nichtsdestoweniger kann das Risiko, welches die Anleihenkäufe der Notenbank darstellen, in absehbarer Zukunft durchaus schlagend werden.
 
Ein eventueller Nachteil ist, dass es sich um einen stochastischen Prozess mit kurzem Gedächtnis handelt oder formal ausgedrückt für die Verteilung von x(t) ausschließlich die vorherige Realisation von x(t-1) relevant ist und davor liegenden Werten keinerlei Einfluss für die Zukunft zugesprochen wird

Das ist natürlich richtig, wäre aber nur dann ein Thema, wenn man unterstellen würde, dass die Verteilungsfunktion von x(t) von weiter in der Vergangenheit liegenden Realisationen verändert wird. Diese Annahme ist im Falle der Inflation wenig plausibel.
MS Modelle sind dank ihrer Einfachheit und Überschaubarkeit gut anwendbar, sodass Wahrscheinlichkeitsberechnung für lange Ketten von Zustandsänderungen sehr rasch durchführbar sind, weil eben jeder Zustand nur von seinem jeweils vorausgehenden Zustand abhängt, zumindest für Markov Ketten erster Ordnung.
Außerdem kann das Modell in diverse Richtungen erweitert werden, beispielsweise indem man mehr als zwei Regime zulässt oder man die Ordnung des Markov Prozesses erhöht.

Der ungewichtete Median wies in den USA nach der Finanzkrise 2008 ähnliche Werte auf, wie sie heute zu beobachten sind. Man sollte nicht vergessen, dass die Inflation in den USA die letzten 20 Jahre tendenziell etwas höher ausfällt als beispielsweise in der europäischen Union.

Das Federal Reserve System verfolgt auch eine etwas andere Geldpolitik mit einem geringfügig höheren Inflationsziel.
Es dauert einfach eine gewisse Zeit bis sich die einzelnen Lieferketten wieder einigermaßen synchronisiert haben. Bestes Beispiel die Halbleitersparte: durch die Pandemie bedingten Produktionsausfälle sind die Hersteller durchgängig in Lieferverzug geraten, verschärfend kommt hinzu, dass man dieses Feld einigen wenigen (asiatischen) Playern überlassen hat (Stichwort Taiwan Semiconductor Manufacturing Corp.)
Kleiner Lichtblick: auch ein europäisches Unternehmen mischt hier ein wenig mit: die niederländische ASML, Weltmarktführer bei EUV-Lithografie-Systemen.
Sobald die Wirtschaft wieder im Normalmodus läuft, werden sich auch die Preise wieder zurückentwickeln. Es besteht sogar eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass wenn sich die Preisentwicklung auf das zuletzt beobachtete Niveau einpendelt, im Jahr 2022 auf Grund des Basiseffektes wieder deflationäre Tendenzen zu beobachten sein werden, aller expansiver Geldpolitik zum Trotz.

Die eigentliche Gefahr für eine steigende Inflation lauert an ganz anderer Stelle. Die Babyboomer-Generation tritt in den kommenden Jahren in das Rentenalter ein. Auch China ist in Anbetracht der Ein-Kind-Politik von einem massiven demografischen Wandel betroffen. Das heisst, in den OECD-Staaten wird der Anteil der erwerbsfähigen Bevölkerung in Relation zur Gesamtbevölkerung von aktuell rund 65 % auf rund 58 % im Jahr 2050 fallen. In China nimmt die Arbeitnehmerschaft von 75 % auf 55 % im Jahr 2050 dramatisch ab.
Verknappt sich in einer Marktwirtschaft das Arbeitskräfteangebot, steigt der Preis, also der Lohn. Darum ist davon auszugehen, dass die Lohnentwicklung sich ins Gegenteil verkehren wird und die Arbeitnehmerentgelte zulegen werden. Eine Lohn-Preis-Spirale, wie zuletzt in den 1970er und 1980er Jahren zu beobachten wäre die Folge. Eine Studie der Weltbank prognostiziert, dass in den kommenden drei Jahrzehnten die Abhängigkeitskoeffizienten, sprich das Verhältnis der wirtschaftlich abhängigen Altersgruppen (Personen, die noch nicht bzw. nicht mehr erwerbsfähig sind) zur arbeitenden Bevölkerung, in den OECD Staaten wieder in Richtung der Werte der 1950er Jahre steigen werden. Der Nährboden für einen nachhaltigen Anstieg der Inflation wäre geschaffen.
 
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weiss jemand wie in einer gmbh zur veranlagung gehaltene Aktien besteuert werden?

1.Dividenden:
Nehme an Kest wird wie bei Privaten von die Depotbank einbehalten. Aber eŕhöhen die Nettodividenden dann nochmals den Gewinn von dem Körperschaftssteuer berechnet wird?

2.Kursgewinne/Verluste
Mit welchem Wert wird bilanziert Tageskurs oder Anschaffungskurs?
Muss man also jährlich Buchgewinne versteuern?
 
Außerdem kann das Modell in diverse Richtungen erweitert werden, beispielsweise indem man mehr als zwei Regime zulässt oder man die Ordnung des Markov Prozesses erhöht.


Welchen Algorithmus verwendet ihr, um einen in einem Datensatz verborgenen MS-Prozess zu erkennen?

Sobald die Wirtschaft wieder im Normalmodus läuft, werden sich auch die Preise wieder zurückentwickeln. Es besteht sogar eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass wenn sich die Preisentwicklung auf das zuletzt beobachtete Niveau einpendelt, im Jahr 2022 auf Grund des Basiseffektes wieder deflationäre Tendenzen zu beobachten sein werden, aller expansiver Geldpolitik zum Trotz.

Gerade Energiepreise sorgen derzeit für einen dominanten Basiseffekt und somit für einen signifikanten Einfluss auf die Preisentwicklung, war doch der Ölpreis der Sorte Brent im Zeitraum Januar bis April 2020 um mehr als 70 % gefallen, teilweise unter USD 20 pro Fass. Mittlerweile liegen die Notierungen bei USD 73. Damit trugen allein die Energiepreise mehr als 40 % zum Teuerungsanstieg gegenüber dem Vorjahr bei.

verschärfend kommt hinzu, dass man dieses Feld einigen wenigen (asiatischen) Playern überlassen hat (Stichwort Taiwan Semiconductor Manufacturing Corp.)

Ein gravierendes Versäumnis, das Jahre und Milliarden an Forschungs- und Investitionskosten benötigt, um hier Boden gut zu machen.
 
2.Kursgewinne/Verluste
Mit welchem Wert wird bilanziert Tageskurs oder Anschaffungskurs?

Kapitalbeteiligungen sind nach UGB mit den Anschaffungskosten zu bilanzieren, sie werden entweder dem Anlage- oder dem Umlaufvermögen zugerechnet. Wertpapiere werden als Umlaufvermögen ausgewiesen, wenn keine dauerhafte Beziehung besteht, sprich diese rein zu Handelszwecken erworben wurden. Liegt eine dauerhafte Beziehung vor, werden Beteiligungen unter Finanzanlagen im Anlagevermögen ausgewiesen. Für laufende Bewertungen gilt im Falle des Anlagevermögens das gemilderte Niederstwertprinzip, im Fall des Umlaufvermögens das strenge Niederstwertprinzip (bei Bilanzieung nach UGB)
Würde ich grundsätzlich mit einem Steuerberater abklären, denn fehlt es zwischen Beteiligungserwerb und Betrieb am Zusammenhang, ist von einer Entnahme von Betriebsvermögen (Geldmitteln) auszugehen.

Aber eŕhöhen die Nettodividenden dann nochmals den Gewinn von dem Körperschaftssteuer berechnet wird?

Den ersten Teil hab ich doch glatt beim ersten Mal überlesen....
Bei juristischen Personen stellt die durch Banken einbehaltene KESt eine Vorauszahlung auf die KöSt dar und wird auf die zu erhebende KöSt angerechnet.
 
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Welchen Algorithmus verwendet ihr, um einen in einem Datensatz verborgenen MS-Prozess zu erkennen?

Baum-Welch Algorithmus. Dabei werden die Parameter so geschätzt, dass das beobachtbare Merkmal, im konkreten Fall die Renditezeitreihe, möglichst gut erklärbar ist. Der Ausgabewert ist dabei für jeden Zeitpunkt die Wahrscheinlichkeit, sich zu diesem Zeitpunkt in einem turbulenten Regime zu befinden.

Gerade Energiepreise sorgen derzeit für einen dominanten Basiseffekt und somit für einen signifikanten Einfluss auf die Preisentwicklung, war doch der Ölpreis der Sorte Brent im Zeitraum Januar bis April 2020 um mehr als 70 % gefallen, teilweise unter USD 20 pro Fass. Mittlerweile liegen die Notierungen bei USD 73. Damit trugen allein die Energiepreise mehr als 40 % zum Teuerungsanstieg gegenüber dem Vorjahr bei.

Das war ohnehin jedem, der sich schon einmal ein wenig mit Inflationsberechnungen beschäftigt hat, klar. Wer glaubt, fundierte Marktanalysen in Main Stream Medien oder Dr. Google zu finden, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen und ist wohl besser mit Spar- und Garantieprodukten bedient.

Letztendlich ergibt sich die erwartete Inflation oder Breakeven-Inflation aus der Differenz der Umlaufrendite nominaler Staatsanleihen und der Umlaufrendite inflationsindexierter Staatsanleihen. Diese liegt nach wie vor für den Euroraum für die nächsten 10 Jahre bei etwa 1,5% für den USD Raum bei rund 2,5%. Und das Entscheidende dabei, das ist nicht die Einzelmeinung irgendeines Wirtschaftsjournalisten oder Analysten, sondern diese Breakeven-Inflation ist untermauert durch reale Investitionen zigtausender Marktteilnehmer mit einem Volumen hunderter Milliarden Geldeinheiten. Und auf Basis historischer Daten lässt sich sagen, dass die Breakeven Inflation klarerweise keine perfekte Schätzung der tatsächlichen Inflation ist, aber eine Schätzung die nicht systematisch und signifikant nach oben oder unten abweicht.
 
Dexter 1288 schrieb:
Gerade Energiepreise sorgen derzeit für einen dominanten Basiseffekt und somit für einen signifikanten Einfluss auf die Preisentwicklung…..


Das war ohnehin jedem, der sich schon einmal ein wenig mit Inflationsberechnungen beschäftigt hat, klar.
….und deckt sich auch teilweise bis grösstenteils mit meinem Posting 3.028, welches sich auf den Nachfrageanstieg im Zuge des Konjunkturaufschwungs und somit auch auf die erhöhte Nachfrage nach Energie und damit einhergehenden Preisanstieg bezieht.
Wer glaubt, fundierte Marktanalysen in Main Stream Medien oder Dr. Google zu finden, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen .....
Welch weltbewegende Erkenntnis einer fundierten Marktanalyse, dass die Energiepreise angezogen haben! Donnerwetter, was hast Du für atemberaubende Insider-Informationsquellen! Herzig der Versuch, Tatsachen, welche die Spatzen von den Dächern pfeifen, als fundierte Marktanalyse darstellen zu wollen.
 
Der Ausgabewert ist dabei für jeden Zeitpunkt die Wahrscheinlichkeit, sich zu diesem Zeitpunkt in einem turbulenten Regime zu befinden.

Das HMM verwendet ihr auch, um unterschiedliche Marktregime zu identifizieren und gegen Tail-Risks abzusichern?

und ist wohl besser mit Spar- und Garantieprodukten bedient.

Was derartige Produkte zum Vermögensaufbau taugen, konnte man in der Vergangenheit mehr als deutlich sehen. Nämlich nichts.

Wer glaubt, fundierte Marktanalysen in Main Stream Medien oder Dr. Google zu finden

Offensichtlich eine Begleiterscheinung des Web 2.0. Jeder funktionale Analphabet glaubt mittlerweile eine Expertise zu besitzen, wenn er Google befragt.
 
Kennt jemand den Unterschied zwischen Roche
CH0012032113 und
CH0012032048?

Sie notieren heute mit Eurokurse 358 bzw 321 bei Lang&Schwarz.
 
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Die teureren duerften die die Aktien ohne Stimmrecht sein.

Die billigeren duerften die Namensaktien sein. Da wird man in das Buch der Aktionaersliiste eingetragen, dann kannst auch auf die HV gehen und mitstimmen. Sind vielleicht beschraenkt aiuf Innlaender?
160 mil stimmberechtigte Aktien, ueber 702 mil ohne Stimmrecht.
Frueher war dies bei allen Schweizer Aktien, Novartis hat dies aber schon aufgeloest diese Beschraenkung. War damals fuer nicht Schweizer ueblich, kein Stimmrecht.
Die stimmberechtigten Aktien werden als bearer form shares bezeichnet.

Tue mich da auch schwer, so zumindest interpretiere ich die Erklaerung in English auf der Homepage.


Ein tolles Land ist Thai. Da wird, wenn Du Auslaender bist, automatisch in ohne Stimmrecht umgewandelt. Verkaufst Du an einen Thai, dann ist diese Aktie wieder stimmberechtigt.
 
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Die billigeren sind Vorzugsaktien.
Habe als Ausländer die teureren. Ziemlich verwirrend das Ganze weil auf den diversen Internetseiten einmal die und einmal die anderen angezeigt werden. Ich musste lang prüfen bis ich schliesslich die unterschiedlichen Kennnummern bemerkte.
 
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Ein tolles Land ist Thai. Da wird, wenn Du Auslaender bist, automatisch in ohne Stimmrecht umgewandelt. Verkaufst Du an einen Thai, dann ist diese Aktie wieder stimmberechtigt.

lol ,typisch Thai

btw. Die earnings season ist ja wieder voll im Gange jetzt und die meisten earnings ,ganz besonders die v. den gr. Tech Firmen
sind wieder fantastisch , Alphabet z.B. hat die Erwartungen nicht nur geschlagen sondern einfach zerstört , brutal wie der Laden brummt,
da bin ich halt leider nicht investiert.
 
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