@Mitglied #39711 Gibt es einen Oberbegriff für das was du machst? Über welche Plattform machst du es?
Den Oberbegriff dafür würde ich als Terminmarkt bezeichnen, den Unterbegriff als Optionsmarkt.
Optionen sind Derivate weil sie von einem Basiswert abgeleitet sind.
Optionen sowie Fututres auch , sind sogen. unverbriefte Derivate, sprich sie haben keinen Emittenten
Optionsscheine od. Zertifikate sind verbriefte Derivate sprich sie haben i.d.R eine Bank als Emittenten,
aber da verdient eher die Bank dran außerdem ist das eher bei uns üblich als im angelsächsischen Raum,
denn mit solchen Papieren werden meist ahnungslose Privatanleger v. den Banken abgezockt.
Was genau ist der Terminmakrt?
Also erst mal es gibt einen sogen. Kassamarkt auch Spotmarkt genannt , das ist jetzt nix anderes als eine gewöhnliche
Börse (Wiener Börse z.B.) , funktioniert wie folgt:
Ich gebe eine Kauforder f. 100 Aktien auf zu einem Limitpreis v. 50 Euro und jmd. anders gibt eine Verkaufsorder f.d.
gleiche Aktie mit einem Limit v. 50 Euro (kann aber auch unlimitiert sein) auf. Beide Orders kommen ins Orderbuch u. die Börse bringt Käufer u. Verkäufer zusammen.
Punkt.
Sekunden später hat man die Aktien im Depot u. der Verkäufer das Geld auf seinem Verrechnungskonto.
Das wars der Deal ist erledigt und beide sind glücklich....
(..gibt dann auch noch ne Clearingstelle die das ganze überwacht u. abwickelt und sich um d. Verwahrung der Aktien kümmert...)
Zurück zum Terminmarkt:
Ich gehe jetzt nur auf Optionen ein da sie Teil des Terminmarktes sind:
Auf dem Terminmarkt/Terminmärkten (EUREX CBOT uvm.) werden Basiswerte (Aktien, Aktienindex , Rohstoffe usw. ) auf Termin gehandelt.
Bei Optionen gibt es Call u. Put Optionen , also Kauf u. Verkaufsoptionen
Dann gibt es noch die Inhaber u. Stillhalterseite , also Käufer u. Verkäufer.
Man sichert sich mit dem Kauf einer Option das Recht einen bestimmten Basiswert (underlying) zu einem bestimmten
Preis (Strike) zu einem Bestimmten Datum in der Zukunft (Verfallstag) zu kaufen (Call) od. zu verkaufen (Put)
Kl. Bsp:
Apple steht mom. bei 165USD und ein Käufer eines Calls möchte sich das Recht sichern Apple in einem Monat zu 165USD zu kaufen
(klingt erst mal unlogisch....aber egal...)
Der Verkäufer des Calls hat im Falle eines gedeckten Calls 100 Apple im Depot u. und verkauft dem Käufer des Calls das Recht
seine Apple Aktien zum Verfallstag zu 165USD (Strike) zu liefern.
Dafür bekommt er natürlich vom Käufer des Calls eine Prämie, die sogen. Optionspräme.
Warum sollte jmd. jetzt aber so einen Call kaufen bzw. verkaufen:
Käufer des Calls:
Ist bullish eingestellt und glaubt Apple wird über die 165USD steigen , somit sichert er sich das Recht den Basiswert
zu 165USD zu kaufen obwohl Apple schon bei z.B 180USD steht od. stehen könnte....
Jetzt könnte man sich natürl. fragen, warum man nicht gl. Apple selbst kauft wenn man so bullish ist , warum kauft man einen Call???
Grund1:
Es könnte ja theoretisch auch sein, daß Apple massiv abschmiert sollte z.B. auf 100 USD kurz nachdem man die Aktie gekauft u. im Depot hat,
in diesem Fall ist man froh wenn man nur das kl. Geld des Calls verballert hat (Optionen "am Geld" kosten meist nur wenige Dollar
teils auch Cent kommt auf den Basiswert an).
Calls welche zum Verfallstag "aus dem Geld" sind, solche Optionen verfallen wertlos,
das Geld ist für immer weg, also die Prämie welche der Verkäufer bekommen hat.
Grund2:
Das ist d. Hauptgrund. Käufer von Optionen wollen i.d.R den Basiswert gar nicht eingebucht bekommen, sondern wollen zocken.
Kauft man jetzt den Basiswert (anstatt d. Option) also Apple zu 165USD und sie steigt auf 180USD ist das ganz toll, knapp 10%
Steigerung , super...
So was denkt ihr jetzt passiert mit der Option?
Angenommen man hat eine Call Option auf Apple für 1USD erworben , als die Option noch "am Geld" war, sprich Apple noch 165 USD
gekostet hat, jetzt kostet Apple aber 180USD...
d.h. die Option hat jetzt einen Wert von mind. 15USD , daß ist der reine innere Wert der Option ( lassen wir mal das Theta also den Zeitwertverfall beiseite...), dieser mindert den inneren Wert ohnehin nicht, sondern nur den Zeitwert....
so wer v. uns kann jetzt Prozentrechnen ???
Für 1USD erworben jetzt ist sie 15USD wert. Das ist natürl. ein Extrembeispiel , ein Call auf Apple "am Geld" wird wahrscheinl. auch
mehr kosten als nur 1USD , sondern eher 2 od.3, kommt auf die Restlaufzeit und die IV an....
Aber ich hoffe das damit mal klar ist warum jmd. eine Option kauft.
Es ist der massive Hebel den man hat , die gr. Summe Geld welche ich mit kl. Einsatz bewege.
Es gibt auch noch andere Gründe, z.B. sind mache Basiswerte recht teuer , damals vorm Split als Amazon/Goolge noch 3000USD
gekostet haben , das kann sich nicht jeder leisten, mit einem billigen Call jedoch bin ich auch mit v. der Partie .....bis zum Ende der
Restlaufzeit zumind.
Verkäufer eines Calls:
Ist eher bearish eingestellt od. glaubt an eine Stagnation d. Aktie.
Grund1:
Man vermutet das Apple bis zum Ende d. Restlaufzeit nicht über 165USd steigt , so verkauft man einen Call, kassiert d.
Prämie und hat die Aktie nach Ende d. Restlaufzeit immer noch im Depot.
Grund2:
Man möchte die Aktie ohnehin verkaufen und sieht den Strike v. 165USD wie eine Limitorder und zusätzlich kassiert
man auch noch die Prämie.
Es gibt Leute die haben ständig ihr ges. Aktienportfolio "veroptioniert" d.h. sie schreiben Calls (meist etwas "aus dem Geld")
auf ihre Aktienbestände und kassieren Prämien für den ganzen Bestand.
Wenn jetzt aber der Basiswert massiv steigt und man ihn aber gar nicht verkaufen will hat man ein kl. Problem welches man
durch Rollen vermeiden kann od. zumind. in die Zukunft verschieben...aber ich will nicht noch weiter ausholen.
Es gibt dann noch Puts , also Verkaufsoptionen , die sind genau das Gegenteil von den Calls.....
Wie kann man sowas umsetzten:
Man braucht einen Broker der sowas anbietet in Österreich gibts da keinen
in Deutschland kenn ich nur 2 das sind Lynx Broker od. Captrader, aber halt teuer.
Ich bin bei Interactive Brokers in den USA , gr. Broker der Welt.
Um am Optionsmarkt partizipieren zu können braucht man dann noch einen Option Trader ,
das ist eine Software v. Broker (sehr sehr sehr Umfangreich....) bei IB , Lynx od. Captrader ist
das die TWS (Trader Workstation).
So ich hoffe es so einigermaßen gut/schlecht erklärt zu haben.....na ja zumind. hab ich es versucht...