B
Gast
(Gelöschter Account)
Schlagt ihr mich, wenn ich Euch sage, das PSH mir niemals großartig in einem Film aufgefallen ist,
Nein, ganz sicher wirst du nicht geschlagen. Erstens überhaupt nicht und zweitens auch nicht deswegen. Weil: es trifft ziemlich gut. Philip Seymour Hoffman war eben ein begnadeter "Nebendarsteller", der lange Jahre nur solche Rollen spielte. Er machte Filme dadurch zu etwas Besonderem, ohne dass man ihn immer wahrnahm. Erst als es sich wirklich nicht mehr vermeiden ließ, rückte er zum Hauptdarsteller auf, und machte "Capote", wo er die Titelrolle zum Leben erweckte, und einen Megakracher landete (Oskar eingeschlossen) ... Mir ist es auch so gegangen wie dir, ich habe irgendwann einmal diese Person wahrgenommen, und bin dann im Nachhinein alle Filme durchgeganen, wo er mitgespielt hat.
Um jetzt noch einmal auf die Tragik der letzen Tage für Filmfans zurückzukommen (Schell, PSH)... wenn man die beiden vergleicht, sieht man, dass sie entgegengesetzte Zwillinge waren. Schell war DER Frontrunner, um es einmal mit einem Sportausdruck zu benennen. Er stand vorn, er MACHTE die Geschichte. Er war brilliant, redegewandt, charmant, verführerisch. PSH war das Gegenteil, er brachte aus dem Hintergrund eine intensive Darstellungskraft ein, die dann nach und nach bis nach vorn durchsickerte - bis man sich nicht mehr entziehen konnte...
Bei PSH ist vielleicht kommt vielleicht noch eine gewisse Sache dazu, er war erst 46 glaub ich. Also, gerade in meinem Lebensabschnitt etwa, und das geht dir schon nahe. Es ist schade, einfach. Schell hatte immerhin ein erfülltes Leben gehabt. Er hat alles ereicht, oder eigentlich - er hat VIEL MEHR erreicht, wie man als kleiner Schweiz-Österreicher in der weiten Welt erreichen kann...