Wobei da die Grenzen sicher fließend sind. So sehr manche im Brustton der Überzeugung von sich geben, dass man entweder eifersüchtig ist oder frei von Eifersucht, glaube ich, dass es viele Farben und Schattierungen zwischen schwarz und weiß gibt. Es ist immer auch eine Frage des konkreten Augenblicks, des konkreten Verhaltens aller Beteiligten, ob vielleicht auch nur für einen Augenblick ein Funken von Eifersucht hochkochen kann. Wenn es nicht um
Cuckolding geht, wo die Demütigung Teil des Spiels darstellt, ist die "Frau in der Mitte" gut beraten, klar zu kommunizieren, wo bei aller Freude ihre Prioritäten liegen. Oft genügt eine kleine Geste, gar nicht erst so etwas wie Eifersucht entstehen zu lassen. Umgekehrt müssen sich beide Partner im Klaren sein, dass natürlich so ein besonders erregendes Ereignis auch andere Höhepunkte provozieren kann als der wöchentliche, eingespielte Samstagabend-nach-den-Nachrichten-Sex. Wer sich auf so ein Erlebnis einlässt, muss auch damit umgehen können. So, wie ein Mitspieler mit Einfühlungsvermögen wiederum feine Antennen dafür hat, nicht in die Paarbeziehung zu grätschen oder den großen Stecher zu mimen. ("Jetzt gebe ich Dir mal, was Du bei dem Schlappschwanz schon immer vermisst hast").