Der Top Abtörner: mangelnde Bildung ?????

Bildung ist etwas ganz Wunderbares. Aber ein Mensch kann auch ganz wunderbar sein, ohne nennenswerte Bildung und damit verbundenes, aktiv erworbenes Wissen zu besitzen. Welchen Stellenwert Bildung hat wird von Mensch zu Mensch, von Familie zu Familie, von Wohnort zu Wohnort (etc.) unterschiedlich sein. Das betrifft auch die Art der Bildung. Im Großstadtdschungel ist ein ganz anderes Wissensspektrum dienlich/erforderlich, als etwa im Dschungel des Kongo. Und dann kommt's ja immer auch darauf an, von welchem Niveau aus man die anderen betrachtet. Was den einen beeindruckt, das mag der andere belächeln.
Stimme dir vollkommen zu. Im Endeffekt Alles eine Frage des soziokulturellen Kontextes und der sich daraus ergebenden Wertigkeiten. Bin sehr überrascht, welche tiefsi nigen Menschen hier anzutreffen sind. Schönen Tag 🙏
 
Ich denke Bildung verallgemeinert mehr, als nur einen Titel oder Schulwissen.....es wurde schon soviel genannt....und das gehört alles dazu....

Herzlichkeit, Humor, Respekt, Niveau, Scharfsinn, über sich selber lachen können, Interesse, Zuhören können, Meinungen von anderen akzeptieren.....und, und, und, und.....
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Bist eine reflektierte Frau. Ich mag diesen geistigen Austausch. Liebe Grüße.
 
habe ich wohl, aber das kann nicht das Ziel sein, sich mental stetig talwärts anzupassen.

Man kann sich natürlich immer über anderer erheben und hoffen, dass der eigene Wissenstand der Weisheit letzter Schluss ist.
Tja und die Jugend unentwegt schlecht zu machen mag für die trendig sein, die sich dem Gesang anschließen wollen.

Wer die zeitgenössische Literatur ebenso wie die alten Meister im Regal stehen hat, das sind immerhin zwei meiner Söhne, erkennt sofort wie sehr die Sprache sich verändert.

Sich als alt und stehengeblieben zu outen hingegen finde ich durchaus mutig.

Komm lass uns doch ein bissi mit Walther von der Vogelweide in mittelhochdeutsch diskutieren. :D
Stehenzubleiben hat mit Liebe zur Sprache nichts zu tun, sie entwickelt sich, bewegt sich, ist lebendig.

Entgleisung der 70iger habe ich noch gut im Hinterkopf, die sind längst vorbei und wieder verschwunden.

Ich habe so meine Schelmtage, verzeih ;)

Beispiel:
Wort der letzten Jahre: situationselastisch
Wort des Jahres 2023: Long-Covid ;)
Es gibt sehr viel an neuen Wörtern in den letzten Jahren, die sich von tierischen Lauten gravierend unterscheiden.
Dass es Kommunikationsmöglichkeiten abseits von Blatt und Bleistift gibt, ist zu akzeptieren.
Jugendsprache gab es immer, soweit ich mich erinnern kann hatte jede Generation ihr Vokabular.
(.....das doch von den älteren Genrationen vereinnahmt wurde - braucht man nur hier schauen)

z.B. Ficken: Das war absolut NoGo und bezeichnete die Tätigkeit des Mann der GV betreibt. (Derb und unhöflich, niemals für partnerschaftliche Sexualität verwendet. ) Es war recht klar, wer der Gfickte ist, der Passive, dem Negatives widerfährt. Tja und nur mehr selten verwendet, das Fickeisen. :D
Gangbar gemacht über das Medium, in dem Du Urwaldlaute der Jugend wähnst, wollen Frauen durchaus mittlerweile ficken und das respektiere ich auch wenn das für mich niemals in Frage käme, weil´s mich verbal reckt. ;)
"Faust auf´s Aug" jahrzehntelang verwendet um auszudrücken, dass etwas nicht zusammenpasst, hat sich sprachgebräuchlich sogar verkehrt.

Quintessenz: Lasst´s mir die jungen Leut in Ruh.
Seit Jahren durch eine kinderverachtende Bildungsmühle gedreht, aktuell vernachlässigt und geschädigt i.S. Bildung, Gesundheit, Psyche.
Mehr als Du denkst, suchen Zuflucht in fiktiven Welten, sehr viele davon findet man lesend - abseits der aufgezwungenen Literatur, lieblos owegnudelt lt. Lehrplan. (10-min-Referate von Schülern, das war´s oft mit der Bücherbearbeitung)
Das Daheim ist vom Tag der Geburt an der Hort der Sprache.
Das liegt nicht in der Verantwortung von Heranwachsenden.
WIR lehren sie.

Über sie zu lästern, heißt der mangelnden Fähigkeit zur Weitergabe von Wissen der eigenen Generation ein Armutszeugnis auszustellen.
Und das mein Lieber, lass ich mir nicht sagen - auch nicht meinem geschiedenen Mann und Papa/Opa, auch nicht meiner Familie, meinen Eltern. Sehr viele Menschen gehen daraus herauf, geprägt und mit teilweiser skurriler Liebe zur Sprache, abseits derer die mir zugeflogen sind und gleichfalls durch mein Haus gingen.
 
Dankeschön!
Ich komme zwar mit meiner Zahlenschwäche im Alltag problemlos durch, aber hier (genau schauen - doppelte Pommes! Multiplikationszeichen! und vergessenes Wissen, dass man zuerst multipliziert und dann addiert!) kurz - ich bin auf eine anderes Ergebnis gekommen :X3:;)
Es ist übrigens eine Aussage aus den Bildungswissenschaften: Man lernt aus Fehlern Neues.

Für mich ist Bildung nicht die Ansammlung von "Wissen" (das oft genug nicht einmal Halbwissen ist!) - sondern die Startrampe zu Neuem und Weiteren. Denn nach Bildung - kommt noch Weisheit.... ;)
 
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Komm lass uns doch ein bissi mit Walther von der Vogelweide in mittelhochdeutsch diskutieren. :D
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Under der linden
an der heide,
dâ unser zweier bette was,
dâ muget ir vinden
schône beide
gebrochen bluomen unde gras.
vor dem walde in einem tal,
tandaradei,
schône sanc diu nahtegal.
......


....
Quintessenz: Lasst´s mir die jungen Leut in Ruh.
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Ich habe den Eindruck, dass sie so unterschiedlich (und auch so voneinander entfernt) wie nie zuvor in den vergangenen Jahrzehnten...
Bei vielem kann ich dir beistimmen...

Darum:
"Bildung"? Was ist denn das wirklich? Das was uns die Bildungsbürger unserer Jugend predigten? :schulterzuck:
Oder doch etwas, das ins Heute und seine intellektuelle und emotionale Umwelt passt?
 
Also ich hatte jede Schicht, super intelligente und weniger intelligente, nur hüben wie drüben gabst Nieten aber auch fantastische Frauen. Denke es kommt da weniger auf die Intelligenz sondern eher auf die Lust an , wie jemand mit dem Thema Sex Lust und Erotik umgeht
 
Dem kann ich nur zustimmen. Im Text einmal einen Tippfehler oder ein Satzzeichen vergessen, ist in Zeiten von Smartphontipperei akzeptabel.
Aber wenn in einem 5 Zeiler drei Grammatikfehler enthalten sind und es sich in der 3., 4. Nachricht nicht besserer..... 🤔 😖....

😂😂😂Besserer statt bessert... Passiert den Besten! 😅😎
 
Schulbildung ist mir weitestgehend "egal", für mich zählt ein Mensch mit einem Lehrberuf genausoviel wie ein Akademiker, das sagt über die Intelligenz nichts aus.

Er sollte sehr wohl Allgemeinbildung und Eloquenz besitzen, ich brauch jetzt aber keinen, der Stundenlang über die Relativitätstheorie und ähnliches schwadoniert. Vor allem aber soziale und emotionale Intelligenz.
Auf Rechtschreibung und Grammatik lege ich schon viel Wert, aber Flüchtigkeitsfehler passieren jedem....
 
Über sie zu lästern, heißt der mangelnden Fähigkeit zur Weitergabe von Wissen der eigenen Generation ein Armutszeugnis auszustellen.
Aber hören wir dieses Lästern nicht in jeder Generation über die vorige? Man kann die alten Meister schätzen, von ihnen lernen und trotzdem das Neue stehen lassen. Man kann in manch aktueller Wortkreation und modernen Satzkonstrukten leicht die Verballhornung der deutschen Sprache wittern, die aber robust genug ist aufzunehmen, was ihr dienlich ist und abzuschütteln, was ihr sinnlos erscheint.
 
Aber hören wir dieses Lästern nicht in jeder Generation über die vorige?

Oh, Du Meister der Weisheit.
Hast Du gerade so leicht die Antwort auf folgende Frage gefunden: "Woran erkennt man, dass man richtig alt ist?"

Wenn man sich über die heutige Jugend lästern hört, dann ist man alt?
:D

Ich mag jetzt auch mal "Red Flag!"
 
Man kann in manch aktueller Wortkreation und modernen Satzkonstrukten leicht die Verballhornung der deutschen Sprache wittern, die aber robust genug ist aufzunehmen, was ihr dienlich ist und abzuschütteln, was ihr sinnlos erscheint.

Exakt, Sprache hat sich immer schon verändert. Man wird's also überleben, wenn auch empört. Ich verweise in dem Zusammenhang auf den Brandbrief bzw. die "Elegie auf den Tod eines Lautes" von Karl Kraus aus dem Jahre Schnee …

Weht Morgenathem an die Frühjahrsblüthe,
so siehst du Thau.
Daß Gott der Sprache dieses h behüte!
Der Reif ist rauh.
(…)
 
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