die EU mit Rumänien

Sensationeller Bericht,Purice,da kann man sich gleich was unter Rumänien vorstellen - Weiter so :daumen: :daumen:
 
Erst einmal danke für Eure Reaktionen, es war mir wirklich nicht klar, ob das jemand interessiert.
Ich schreibe gerne auf, was ich dort sah, vielleicht auch als Ersatz für den Fotoapparat, den ich nicht mit hatte. ;)


Montag, 6 Uhr 45

Ich gehe in der Dunkelheit (Rumänien -Ö Zeitverschiebung eine Std.) die mir schon bekannte Strecke zum Bahnhof, durch eine Unterführung weiter zum Busbahnhof der Stadt. Scheinwerfer blitzen und man kann das Brummen von Motoren hören.
Ich überlege ob ich zur Sicherheit nochmals pinkeln sollte, blicke mich um und da weit und breit niemand zu sehen ist, suche ich mir einen Baum (so viel Zeit muß sein) und tue, was bei uns zu Hause einem Touristen von Einheimischen leicht übel genommen wird.
Es interessierten sich aber nur zwei Hunde dafür. Die sehen mager aus und verhalten sich erwartungsvoll unterwürfig, also verfüttere ich ihnen die Hälfte meines von einer wohlmeinenden Person zugesteckten Lunchpakets.
Am Bahnhof herrscht reges Treiben. Die Kioske haben geöffnet, verkaufen Zeitungen, Tabak, Brot und Süßgebäck, Getränke und Obst. Einer Musikkasetten mit Folkloremusik. Die er auch allen vorspielt. In meinen Ohren ist es Balkanmusik, nicht spezifisch rumänisch, bulgarisch oder gypsy style. Es ist schnelle Musik von Musikern, die hörbar viel Spaß am spielen haben.
Die Leute stehen zwischen den Perrons und vor den Geschäften, im uralten, versifft aussehenden Wartesaal hält sich nur ein friedlich Schlafender auf, mit einem Reisekoffer zu seinen Füßen. Draußen diesmal keine Ansammlung von dunklen Gestalten, aber eine der Dunkelhäutigen.
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"Die Zigeuner san do!"
hörte ich im Geburtsdorf meiner Großmutter an der ungarisch-österreichischen Grenze von Haus zu Haus weitergerufen wurde. Ergänzt vielleicht mit: "Bringt's de Wäsch eine!"

Wie erkennt man einen "Cigan", wie die Rumänen die Roma im Gespräch mit mir nannten? An der braunen Hautfarbe, an den pechschwarzen Haaren, an der dunklen Augenfarbe?
Manche sehen genauso aus, andere entsprechen dem Klischee nicht. Ich habe bei meinem Aufenthalt in Rumänien viele Cigans bemerkt. Manche als Fetzentandler, Straßenkehrer oder Bettler wenig integriert, als Buschauffeur, Verkehrspolizisten und Kellner sehr wohl. Auf Parkbänken als Liebespärchen, aber auch in den Fersehnachrichen, als Frauenhändler.

Die Einstellung der restlichen Bevölkerung zu ihnen kann ich mir denken, aber nicht abschätzen. Dafür war ich viel zu kurz dort, und in rumänischen Publikationen lese ich auch nicht.
Nur einmal kam im Gespräch mit einem Familienmitglied meines Gastgebers, das Thema Minderheiten auf, als der mich gefragt hat, ob in Wien denn "schwarze Leute" auch leben würden, und auf meine Bejahung sagte: da würde er nie hinziehen!
Meinem Gastgeber war das wirklich peinlich, ich habe mich aber köstlich amüsiert bei dem Gedanken wie er sich in Wien über die Schwarzen mokieren würde, nur um dann von einem im Ansehen Höherstehenden selbst eine auf den Deckel zu bekommen. Also fragte ich ihn, was er denn von den Cigans hielte. Eine unmißverständliche Handbewegung war die Antwort. Und eine Geschichte hat er auch erzählt:

Der rumänische Opa berichtete von einem sagenhaften Dorf der Zigeuner, wo ein bestimmter Clan Pferde kultisch veehren würde, bzw. sie in ihren prachtvollen Häusern leben ließen. Seinen Reichtum zeige man dort, indem man alles in Goldschmuck investiert und den auch immer mit sich herumträgt. Der alte Mann bestand darauf, daß diese Geschichte wahr ist, er hätte es als Junger mit eigenen Augen gesehen!
Die Gegend, die er erwähnte, war weit weg, sonst hätte mich das schon interessiert. Eine Recherche im Internet ein paar Tage später blieb ebenfalls erfolglos.

Eine andere Zigeunergeschichte wurde mir erzählt, die ich nicht im Geringsten anzweifelte:

Unter C. waren der Lebensstil der Roma bei der Obrigkeit nicht gern gesehen. Und so kam es immer wieder vor, dass örtliche Polizisten aus den Siedlungen Männer abführten.
Der Weg zur Polizeistation oder der Platz davor sei dann oft von den (vielen) weiblichen Angehörigen besetzt worden, die den Polizisten auflauerten und mit Flüchen und Verwünschungsritualen bedachten. Dazu rafften sie ihre vielen Röcke und zeigten auf ihre Muschis. Wenn der Blick des Polizisten darauf fällt ist es um ihn geschehen.....sagen die Romafrauen.

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Das nächste Mal: Fahrt in die Karpaten...
 
wie ich schon bemerkte, war ich auch vier oder fünf mal in rumänien, jedoch in siebenbürgen, gleich nach der ungarischen grenze, im bereich zwischen oradea und satu mare.

ich war mit einem in österreich lebenden rumänen mit. einmal fuhren wir durch ein dorf, von dem er behauptete, da würde er nicht einmal mit motorschaden anhalten, denn das ist ein zigeunerdorf.

was soll ich sagen, trostlos, es hatte alles die gleiche farbe, die straße, die gegend, die häuser, die kinder, alles war gleich dreckig grau-braun. (ok, es war winter, sogar der schnee war dort braun)

mein rumäne erzählte mir dann noch, wenn die polizei in dieses dorf muß, gehen sie nur unter dem schutz der in der nächsten stadt ansässigen "mafia", also mit ein paar schlägertypen, weil sie in der roma-ortschaft bei diversen amtshandlungen regelmässig "geprügelt wurden"

rumänen mögen keine roma und auch keine sintie, die übliche meinung ist, "die stehlen, die betrügen und die frauen sind huren".
 
Am Busbahnhof fürchtet sich niemand vor den Cigans. Es wird laut gelacht, die Goldzähne blitzen. Eine attraktive, aber nicht mehr ganz junge Frau hat die Aufmerksamkeit einiger Männer erregt. Einer davon kommt auf sie zu, sagt etwas, was ich natürlich nicht verstehe. Ihre Antwort kommt laut, deutlich und mit einem Lächeln über ihre geschminkten Lippen. Die Umstehenden brechen in Gelächter aus, der Adressat tritt mit eingezogenem Kopf den Rückzug an.

Mein Bus ist da. Gott sei Dank ein neueres Modell, Mercedes, mit tadelloser Innenausstattung (Abgesehen von den unschön entfernten Aschenbechern auf der Rückseite der Sitze). Der Großteil der Busse für den Nahverkehr sind alt, mit harten Kunststoffsitzen und Abgasgerüchen im Innenraum. Wahrscheinlich - als Laie kann ich das nicht so genau beurteilen - wären der Zustand der Reifen und vermutlich auch anderer nicht unbedeutender Teile wie Bremsen, Lenkung, etc.., ein Grund so ein Fahrzeug z.B. in Ö. aus dem Verkehr zu ziehen.

Also rein, Fensterplatz gekrallt und los gehts.
Wir verlassen die Stadt, es ist immer noch stockdunkel. Der Bus hält in den ersten eineinhalb Stunden der Fahrzeit alle zehn, fünfzehn Minuten. Schüler steigen zu, alte Leute, die beim Einsteigen freundlich grüßen. In der Dämmerung kann man jetzt auch mehr von draußen erkennen. Man sieht kleine und größere Häuschen, die einen -zuminderst von außen - heruntergekommenen Eindruck machen. Teilweise gibt es keinen Verputz mehr, die Dächer sind geflickt. Kleine, windschiefe Schuppen stehen meistens ein paar Meter neben den Häusern, die Fläche dazwischen ist nicht betoniert sondern knöcheltiefer Gatsch. Ausrangierte Autowracks, Maschinen, u.ä. kompletieren den tristen Anblick. Nur Strom scheint es überall zu geben, selbst aus Häusern, die sich gerade im Übergangsstadium zur Ruine befinden, dringt ein Lichtschein aus den Fenstern.

Endlich erreichen wir die Ausläufer der Südkarpaten. Die Bergspitzen sind schneebedeckt, das schöne Panorama macht die stundenlange Fahrt erträglicher. Die Straße schlängelt sich nun in Serpentinen immer höher hinauf. Die Begrenzungsmäuerchen in den Kurven sind stellenweise weggebrochen, es ist zwar kein Abgrund daneben, aber für ein paar Überschläge geht sich die Höhe noch aus. Immer wieder stehen Kreuze neben der Straße. ein Blumenstrauß, eine Kerze, ein Porträitfoto....erinnert mich an die Landstraßen im Waldviertel.
Der Bus verlangsamt sein Tempo, Pferdewagen, die der Kutscher aus zwei Metern Höhe auf dem geladenen Heu sitzend lenkt, müssen auf den kurzen geraden Strecken überholt werden.
Ein Fahrgast wird unruhig, beginnt mit dem jungen Chauffeur zu diskutieren. Anscheinend geht es ihm zu langsam voran. Nach fünf Minuten des Disputs hält der Fahrer am Straßenrand an, gibt dem Mann sein Geld zurück und fordert ihn zum Aussteigen auf. Der verläßt fluchend den Bus, die anderen Reisenden lachen, einer applaudiert. Problemlösung made in Romania.

Nach vier Stunden (inklusive zwei Pinkelpausen) steige ich in Bran aus. Schon von der Busstation aus sehe ich das alte Schloß (Bj 14. Jhdt.), ganz in der Nähe auf einem Hügel. Dracula's castle sagen die Leute dazu. Das ist etwas verwirrend, denn es gibt ja zwei verschiedene Draculas. Der eine, der Vampir, ist eine Romanfigur, erfunden von Bram Stoker, inspiriert von einer historischen Person: Vlad Draculea, genannt Vlad Tepes (Vlad, der Pfähler). Der hat hier zwar nie gewohnt, aber Stoker hat in seinem Roman genau dieses Schloß beschrieben. Alles klar?

Am Fuße des Hügels, unterhalb des Schlosses befindet sich der Ticketschalter. Die Besichtigung kostet umgerechnet in etwa €1,50,-.
Die kann ich mir sparen, denn Montags ist geschlossen. Wie bei uns, denke ich mir, in Erinnerung an meinen letzten geplanten Museumsbesuch in Wien.
Was tun? Ich setze mich in eine kleine Bar, überall Kerzen, blutrot gestrichene Wände, offene Särge als Tische, abgedeckt mit einer Glasplatte, darunter Sand und verdammt echt aussehende Gebeine.
Ich muß grinsen, bei der Vorstellung, den alten Witz mit dem Vampir, der sich ein glas heißes Wasser bestellt, und auf die Frage des Wirtes: "Sonst nix?" ein gebrauchtes Tampon mit den Worten: "Mei Teesackerl hab i selber mit!" hervorholt, als practical joke hier umzusetzen. Allein, mir mangelt es an einem Tampon, und ich beschließe morgen wiederzukommen, und heute dem 30km entfernten Wintersportort Brasov einen Besuch abzustatten. Appropos Winter: Hier in den Bergen hat es immer so ca. 10 Grad weniger als z.B. in Bukarest, was diesen Jänner aber immer noch +7 Grad bedeutet.

I steh auf da Straßn und wart aufn Bus, aber der kummt net....
Laut Fahrplan ist er schon 20 Minuten überfällig. Schön langsam wird mir kalt. Ein Taxi steht in unmittelbarer Nähe, der Fahrer lehnt an seinem Wagen, raucht und liest Zeitung. Ich frage ihn, wieviel er für die 30km Fahrt verlangt, er nennt mir einen Preis (ca. €18), ich biete ihm 20% weniger an, er akzeptiert sofort, wahrscheinlich ist das immer noch zu hoch, aber was solls. Rein ins warme Auto und los.
Aus dem Radio tönt rumänischer hip-hop, mir gefällts. Kurze Zeit später stehen wir in einer ansehnlichen Schlange vor einem geschlossenen Bahnübergang. Ich freue mich, einen Fixpreis ausgehandelt zu haben. Nach einiger Zeit dann das Fotomotiv: eine kleine offene Lok, eigentlich eine bessere Draisine kommt angetuckert. Angehängt ist ein einziger, uralter, rostiger Güterwaggon. Ich fange an zu lachen, der Fahrer grinst auch, schüttelt den Kopf und sagt nur: "That's Romania!"

Fortsetzung folgt, allein schon wegen Killerpeepmike. ;)
 
Erst einmal danke für Eure Reaktionen, es war mir wirklich nicht klar, ob das jemand interessiert.

Nein? :shock:

Das sind bei weitem die besten Berichte, die ich jemals hier gelesen habe. Schade, dass Du nur eine Woche in Rumänien warst.

Danke, purice, und weiter so! :daumen: :daumen: :daumen:
 
Ich ehrlich gsagt, freu mic hauf den Rumänien Beitritt, wollt ich auch mal loslassen, denn schönes Land und es gbit dort vieles zu bereisen und für mich, als Rumänienfan wärs denn auch besser hätten wir ideselbe währung :)
 
Nun Beitritt bedeutet nicht automatisch gleiche Währung, das wird wohl noch einige Jahre dauern...
 
so hab mal die rechtlich bedenklichen "beschimpfungen" sowie die daraus folgenden posts gelöscht

hier gehts um rumänien
 
sorry fürs rumspammen.... (ma den satz müßt ich echt oft verwenden ;))
Der? standard... war das nicht mal die standard für leserinnen?
 
Die Taxifahrt endet am Rand der Altstadt von Brasov. Eine sechsspurige Straße bildet die Grenze. Ein großes Hotel, noch aus kommunistischen Zeiten mit häßlicher Fassade steht direkt an der Fahrbahn.
Zum Zentrum hin verändert sich die Szenerie. Fußgängerzonen breiten sich aus, eine Piazza mit einer uralten Kirche bildet die Mitte.

Ein Wegweiser mit Kilometerangaben zu Städten in allen Himmelsrichtungen zeigt auch die Entfernung zur EU an: 0km. Die blaue Europafahne weht übrigens in ganz Rumänien auf allen öffentlichen Gebäuden.

Die Häuser sind höchstens zweistöckig, alt, aber in sehr schönem Zustand. In ihrem Inneren verbergen sie begrünte Höfe wo Katzen über Mauern tanzen oder in der warmen Jännersonne dösen.
Es gibt Geschäfte über Geschäfte, Restaurants, Friseursalons....alles. Elegante Frauen gehen shoppen. der Duft von Parfüm und Haarfestiger steigt in meine Nase wenn sie vorübergehen.

Überall ist Schlußverkauf. Am tiefsten reduziert: Wintersportartikel.
Brasov ist von Bergen umgeben, die als Schigebiet erschlossen wurden. Nur diesen Winter sah man dort noch keinen Schnee.

Ich folge einem Schild zu einer Pension. Der Besitzer begrüßt mich in einwandfreiem Englisch, erzählt er hätte erst vor zwei Wochen seine Pension eröffnet und ich nehme mir, ihn unterstützend, sein bestes Zimmer. Die Kosten dafür stürzen mich nicht in die Armut, also was soll's.

Ich begebe mich wieder auf die Straße und schlage den Weg zum Stadtrand ein, wo mich eine Gondel einer Seilbahn auf den nächsten Berg bringen soll. Abseits der Fuzos, gleich wieder das bekannte Problem: Schlaglöcher und aufgerissenes Trottoir überall. Nur daß hier hier schon mal ein Mercedes AMG drüberschleicht.

Ein Eckhaus ist übersäht mit Einschußlöchern. Der Kellner aus dem dort untergebrachten Restaurant erzählt, die Kampfspuren stammen aus der Revolution von 1989, und der Chef möchte sie nicht beseitigen. Ich esse trotzdem nicht dort, und erreiche die Talstation der Seilbahn. Die letzten dreissig der hundert Stufen zur Einstiegstelle steige ich schon in der Gewißheit, dass der Aufstieg nur meiner Fitness dient, oben angekommen bestätigt mir das ein Schild: Betriebszeiten Dienstag bis Sonntag...und heute haben wir Montag.

Ich schaue den Hang hinauf, um zu sehen, ob man ihn denn vielleicht zu Fuß bezwingen könnte. Ich bin ja aufgewärmt, und habe ein Faible für Aussichtspunkte die mir einen Panoramablick bieten.
Der Zugang zum Wald wird allerdings verhindert durch einen Drahtzaun. Ich gehe ein Stück daran entlang, um zu sehen, ob es einen Eingang gäbe. Stattdessen ist ein Schild angebracht: Betreten verboten. Lebensgefahr! Dazu ein Bildchen mit einem grauen Hund - oder meinen die gar....?
Ich beschließe, es ist nicht ratsam in Transilvanien über Zäune zu klettern und in unbekannte Wälder einzudringen, und mache mich wieder auf in das Zentrum.

Musik ertönt. Ein Mann um die Vierzig mit Tenorsaxophon gibt eine Ballade in Moll zum Besten. Begleitet wird er von einem Kontrabassisten. Sie harmonieren ausgezeichnet und sie verbreiten um sich herum eine wohlig melancholische Stimmung. Dementsprechend ist ihr Erfolg. Viele Vorüberschlendernde werfen einen Obulus in den Baßkoffer.

Ich werde aus meinen Träumen geholt, durch das plötzlich auftretende Bedürfnis Wasser zu lassen. Verdammt, habe ich eine Blasenentzündung oder so? Die letzten Tage empfand ich meine Stammtischerprobte Blase als die eines dreijährigen Pipimatz. Ich habe keine Schmerzen, außer die der Pein, wie jetzt, als ich ins nächste McDonald Restaurant stürme, mit wachem Blick den WC-Schildern folge, um dann vor einer verschlossenen Tür zu stehen. Eintritt nur mit Quittungsnummer lese ich, darunter eine Tastatur.

Bei den McDonalds in Wien stehen die Häuseln allen offen, das merkt man dann aber auch - was ist nun besser? Egal, ich habe keine Zeit für solche Überlegungen. Zurück an die Kassa, Kaffee bestellt, die Quittung aus der Hand gerissen, und zurück zur Tür. Mit einer Hand reintippsen, mit der anderen die Hose öffnen - der Sesam öffnet sich und es geht scho los....Aaah!

Beim Kaffee frage ich mich, woher dieser mir unbekannte Blasendruck kommen mag. Eine Möglichkeit erscheint mir am plausibelsten: In den letzten Tagen habe ich immer wieder eine Suppe, bzw. Eintopf serviert bekommen: Ciorba, eine rumänische Spezialität. Das wird mit Sauekrautsaft zubereitet. Der wirkt wahrscheinlich so harntreibend, das muß der Grund sein!

Ich gehe wieder zurück ins Hotel und halte ein Nickerchen.
Abends wieder raus, die Geschäfte schließen erst zwischen acht und neun Uhr. Ich behebe ohne Probleme Geld an einem Bankomaten der Raifeissen-Bank. Ein security sieht mir gelangweilt von hinter der Glastür aus zu. In jeder Bank ist auch nach Geschäftsschluss einer oder mehrere Männer postiert.

Natürlich auch in der Corona-shopping mall, durch di ich spaziere. Designerklamotten und Schuhe, Pelz- und Ledermoden, Juweliere, Parfümerien, ein Tabakfachgeschäft und eine Cocktailbar sind hier untergebracht.

Ich statte den beiden Letztgenannten einen Besuch ab, und der Hunger stellt sich schön langsam ein. "Nie wieder Ciorba" denk' ich mir, und ab gehts in's schon am Tag entdeckte "Keller" - Steakhouse!

Bei einem 400g Sirloinsteak (Beiried), perfekt am Punkt gebraten, serviert von freundlichem Personal, begleitet von einigen Gläsern ausgezeichneten rumänischen Cabernet Sauvignons, attestiere ich der dortigen Gastronomie ohne weiteres Eu-Reife.
Dass ich dann meine Cohiba siglo auf Clint Eastwood-Art kappen musste, fällt da kaum ins Gewicht. Einen Zigarrenschneider bereitzuhalten, wird sowieso zum Anachronismus werden, in Hinblick auf die Entwicklung der Rauchverbote in Gaststätten.
Btw: Alle Lokale, die ich in Rumänien betreten habe, hatten Nichtraucherzonen.

Am Weg zurück passiere ich die "Paris -Bar". eine rote Lichterkette läßt einen ahnen, was drinnen auf einen warten könnte. Ich bin mir unschlüssig, aber mehr als ein, zwei Drinks vertrage ich nicht mehr, dann hätten die womöglich einen Spaß mit mir....neee - heute nicht mehr, ich geh schlafen!

Noapte bună!
 
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