die EU mit Rumänien

...... und wenn ihm was passiert beim transport, a wurscht, is der so wichtig!

ein versuch wärs wert in zu überstellen, bin ma sicher er überlebts, wenn ned, shit happens;)

Dann bist aber im Boot mit die Polizisten, die Menschen zupicken bis ersticken, oder sich draufstellen auf an bis a stirbt, oder ihre Aggressionen in der Garage freien Lauf lassen.
Geldvernichter oder Drogendealer: Des Oa....loch soll zahlen!



ach ja wegen dem siemensskandal, glaubst jetz ich bin wegen dem auf einmal kein eu gegner mehr!

wow toll, die eu hat was gutes getan, ein gutes ding!
und wieviel korruption is in der eu selbst, bei den hochrangigen?

na egal,

Dann mußt Du der Institution auch die Macht eingestehen, sich seine Beamten selbst aussuchen zu können. Damit wäre schon einmal viel erreicht bei der Korruptionsbekämpfung.
Solange die Beamten & tlw. die Abgeordneten, wie schon von Jemand hier erwähnt, unter fragwürdigen Bedingungen von Ihren Heimatländern entsendet werden, ist die Führung dieses Gremiums nicht zu beneiden.
 
Der erste Eindruck beim Flugbuchen: Kostengünstiges Reiseziel.
Wer nach Rumänien will, und die Zeit frei einteilen kann, sucht sich auf Skyeurope.com zwei Flüge schon ab 25 Euro heraus.
Der Flieger geht von Bratislava, du zahlst nichts für den Shuttlebus von Wien weg.

Angekommen, nach 75 Minuten in der Luft, am kleineren der zwei Flughäfen Bukarests, ging es mit dem Auto meines rumänischen Gastgebers - neuer VW Polo, Kreditfinanziert von einer Bank, die das BA/CA Logo führt - am Freitag abend erst einmal zwei Stunden quer durch die Stadt, bis wir auf die(einzige) Autobahn kamen.

Teilweise ging die Route in Bukarest auf 6spurigen Boulevards dahin, viele gelbe Taxis, viele Busse (alt und neu), dann Maxi-Taxis, weiße Kleinbusse/Vans, in die so ca. 10 Personen passen. Alte Dacias, neue Renaults und andere Westautos, aber auch ein Fahrverbotsschild für Pferdegespanne entdeckte ich schon nach kurzem. Ich besuchte die Stadt ein paar Tage später, doch weiter chronologisch:

Am Weg machten wir halt in einem kleinen Dorf, wo ich einer Großmutter vorgestellt werden sollte. Es war dunkel, und die Dorfstraße war ob der tiefen und zahlreichen Schlaglöcher nur im Schritttempo zu befahren. Wir kamen zu einem niedrigen, aber aufgrund seiner Länge doch geräumiges Häuschen, welches die Oma unter reger Anteilnahme der Nachbarschaft allein bewohnte.

So geräumig, wie es von außen aussah, war es dann doch nicht, da 2/3 der Fläche als Stall für Kleinvieh und ein Schwein diente. Abgetrennt davon eine kleine (sehr warme) Stube mit scheinbar allen was sie zum Leben brauchte. In so einer Stube mit Stall unter einem Dach saß ich auch schon mal in Ö. Im tiefsten Mühlviertel wae das damals.
Bewirtet wurde ich diesmal auf's zuvorkommendste mit selbstgemachten, kleinen Ruchwürsten mit Chili drin, mit Sauerkraut gefüllte, eingelegte rote Paprika...Es hat gut geschmeckt, ich hatte eine Sorge weniger...!

Angekommen in der Heimatstadt meines Gastgebers, in meinem Zimmer, entspannte ich mich erst einmal vor dem TV-Apparat. Eine Überaschung: Gut 40 Kanäle laufen im Kabelprogramm. Vielleicht sechs rumänische - wobei alle internationalen Filme und Serien in OF mit Untertitel gezeigt werden, eine Italiener, eine Spanier, ein deutscher Sender(VoX). Discovery channel, Eurosport, MTV und viele mehr. Können sich die meisten Bewohner leisten laut Angabe des Wohnungsinhabers.

Im Stadtbild sieht man auch wenig Sat-Schüsseln, obwohl 90% der Wohnungen Balkon (viele davon verglast) haben. Sonst sind die Wohnhäuser nicht sehr schön anzusehen. Viele sind Plattenbauten mit abbröckelnden Verputz, nur die Neuen sind natürlich schöner, die habe ich aber seltener gesehen.

Sagt, wenn ich weiter erzählen soll, weil Sex kommt keiner vor, und fadisieren will ich auch nicht....la revedere!
 
Na dann, nehmen wir uns halt Zeit und führen Argumente an.
Also, die objektiven wirtschaftlichen Gründe die nichts mit Rassismus zu tun haben, die wären?

haben sie nicht, es geht hier meist wirklich nur um die, die im goldenen westen schnell "absahnen" wollen. oder die, die gezielt kommen, um hier ein ding zu drehen. die gibt es, auch wenn das nicht die regel ist. österreich ist halt mit den sicherheitsvorkehrungen ein bissl hinten dran, schaut in unser nachbarland italien, dort steht vor jeder bank ein privater security. habt ihr das bei uns schon gesehen???? da es bei uns viel leichter ist, eine bank, einen supermarkt etc. zu überfallen, als z.b. in italien, dann kommen auch die zu uns (erinnert euch an die uno-bande, oder den überfall auf den juwelier, etc...)
und in rumänien gibt es definitiv nix zu stehlen, ggggg

ich war vier mal dort, zwar nicht in bukarest, aber ich kann das land jedem empfehlen, der bei uns unzufrieden ist.

PS: Gestern kam die Meldung im TV, dass der Siemens Konzern von der EU zu 419 000 000(!) Euro Strafe verdonnert wurde, wegen illegaler Preisabsprachen. Wie integrierst Du das in Dein negatives Eu-Bild?

beschissen, geschmiert und betrogen wird überall, preisabsprachen sind bei aufträgen der öffentlichen hand an der tagesordnung. is aber nicht nur bei uns der fall, siehe den fall hartz, 2 jahre bedingt, also ich wär gern ein vw-betriebsrat, nutten auf firmenkosten, des is geil, gggg

@ jerry.........ich versteh deinen zorn nicht ganz, grad das bgld hat (bis zum beitritt der neuen mitgliedsstaaten) am meisnten profitiert, da wurden so sinnvolle sachen von der eu finanziert, wie der radweg von lutzmannsburg nach nikitsch, oder ähnliche sachen. na spass beiseite, an vielen einrichtungen im bgld (z.b. die therme tatzmanndsorf) is ein goldenes schildl, darauf steht cofinanziert aus mitteln der eu......... also net raunzen;)

ich bin/war auch ein befürworter der eu allerdings nur der idee der europäischen union, nicht der durchführung, der wasserkopf in brüssel ist ja furchtbar:fragezeichen:

leider scheint es in europa ohne bürokratie nicht zu gehen, der grundgedanke eines europa ohne grenzen, ohne zölle und mit freier marktwirtschaft ist eigentlich ganz toll, nur was die erbsenzähler in brüssel draus machen, das ist nicht in ordnung.
 
schaut in unser nachbarland italien, dort steht vor jeder bank ein privater security. habt ihr das bei uns schon gesehen???? da es bei uns viel leichter ist, eine bank, einen supermarkt etc. zu überfallen, als z.b. in italien, dann kommen auch die zu uns (erinnert euch an die uno-bande, oder den überfall auf den juwelier, etc...)

in frankreich wurde mal ein geldtransporter, der genauso ungesichert fuhr wie bei uns überfallen. fahrer und beifahrer erschossen, die flucht gelang. war leidtragender, da die strasse stundenlang gesperrt war. ein jahr später habe ich gesehen, dass die geldtransporter von 6 sicherheitsbeamten mit maschinenoistolen bewaffnet unterwegs sind. nicht nur einmal, sondern das war eine ständige einrichtung.
 
in frankreich wurde mal ein geldtransporter, der genauso ungesichert fuhr wie bei uns überfallen. fahrer und beifahrer erschossen, die flucht gelang. war leidtragender, da die strasse stundenlang gesperrt war. ein jahr später habe ich gesehen, dass die geldtransporter von 6 sicherheitsbeamten mit maschinenoistolen bewaffnet unterwegs sind. nicht nur einmal, sondern das war eine ständige einrichtung.

die geldtransporte werden ja auch bei uns, von firmen wie XXXXX (keine werbung machen), von bewaffneten begleitern gesichert, aber mp braucht man in österreich scheinbar noch nicht. ........ und hoffentlich auch noch lange nicht, aber das mit der insel der seligen wird sich so schön langsam aufhören.

security-firmen sind der grösste wachstumsmarkt derzeit, aber scheinbar ist das, was in österreich bei den vielen banküberfällen erbeutet wird, entweder von versicherungen gedeckt oder zu wenig, als dass sich die banken gedanken machen müssen. wenn von den versicherungen eine bewachung gefordert wird, weil sie das institut nicht versichern, dann schaut es anders aus.

brauchst nur schauen, irgendwo im ausland, so einfach, daß du mit der bankomatkarte nachts ins foyer einer bank kommst, das gibts meines wissens nach nirgends. da sind wir sicher zu blauäugig.

oder schau dir die dämmerungseinbrüche an, die suchen sich nur häuser aus, wo was zu holen ist. irgendwann wird die versicherung auch hier eine alarmanlage fordern, ansonsten gibts kein geld....

aber es ging ja um rumänien, dort gabs vor fünf jahren, als ich das letzte mal dort war, noch gar keinen bankomaten;) und für einen kredit hast du 15 !!!!!! bürgen gebraucht.

also ich denke, das wird noch ein bissl dauern, bis rumänien und bulgarien eu-reif sind, aber die herren in brüssel bzw. die lobbyisten der eu sehen halt nur den "wachstumsmarkt" und billige arbeitskräfte und wollen einen schnellen lei machen (na müssen bei dem kurs und der inflation schon viele lei sein)

sibiu und die strassen dorthin wurde aus eu mitteln super hergerichtet, is ja europa-hauptstadt 2007, und gleich daneben is halt alles wie vorher
 
Die Nacht in meiner Herberge blieb nicht ungestört. Zuerst rief mir das pfeifende Signal einesr Lokomotive in Erinnerung, dass die Bahnstrecke weniger als 60m vom Wohnhaus entfernt war. Gibt's in Ö. auch. Was es definitiv in Ö nicht (mehr?) gibt, ist nächtlicher Radau von streunenden Hunden. Immer wieder wurde ich durch Revierkämpfe, dramatisch begleitet vom Kläffen einer ganzen Meute geweckt. Ich sollte mich noch daran gewöhnen.

Am nächsten Morgen spazierte ich die 500m bis zum Bahnhof. Bahnhofsgegenden sind eigentlich überall heruntergekommene Gegenden. So auch in dieser rumänischen Kleinstadt mit ca. 50 000 Einwohnern.
Der Grünstreifen zwischen Geleisen und Trottoir wude von Hunden und Obdachlosen bewohnt. Letztere auf Matratzenlagern aber nicht sehr zahlreich.
Während auf der Straße der Bürgersteig sauber gehalten wurde (Durch weibliches Personal übrigens, in Wien habe ich noch nie eine Frau straßenkehren sehen, und mir nie Gedanken darüber gemacht), war der Grünstreifen übersät mit Müll.
Die Hunde (auf dem kurzen Weg zählte ich bis zu 20 Stück) dösten in der Sonne oder versuchten im Trab die vierspurige Hauptstraße zu überqueren. Einige auf drei Beinen humpelnde zeigten mir, dass das nicht ohne Verluste abgeht. Manche hatten eine Markierung an den Ohren, die die Stadtverwaltung anbringen ließ, nachdem sie sie gefangen, kastriert und wieder freigelassen hatten. Früher hätte man sie getötet, aber es gab zuviele Proteste aus der Bevölkerung, und die Hundefänger sein auch attackiert worden - nicht nur von den Hunden. erzählte mein Informant. (Den gleich eine Gruppe von Hunden schwanzwedelnd begrüßte, nachdem er aus seinem Haus kam.
Auffallend war noch, dass die Tiere alle nur klein bis mittelgroß waren. Und keine erkennbaren Einschläge, die auf agressive Rassen hindeuteten. Mastiffs, Pitbulls, etc.. Nicht einmal Schäfermischlinge waren darunter. Vielleicht ließen sie ja doch nicht alle wieder frei?

Am Bahnhof erkundigte ich mich nach Zugverbindungen und Preisen. Allzuviele Möglichkeiten gab es dort nicht, mit den Bussen konnte man mehr Ziele erreichen, ohne den Umweg über die Haupstadt zu machen.
Ich betrat interessenshalber den Bahnsteig und riskierte einen Blick in eine wartende Lokalbahn. Es waren Doppelstockwaggons, sehr geräumig aber alt und kaputt. Die Toiletten standen offen und sie entsprachen durchaus dem Klischee. (Nur in Filmen sind Zugtoiletten ein sauberer Rückzugsort um sich zu verkleiden, zu verstecken, u. ä.)
Eine Frau, die meine "Inspektion" bemerkte, erklärte mir, die neuen und sauberen Züge verkehrten nur von Bukarest aus....

Der nächste Weg führte mich zur Wechselstube. "No comission" stand zu lesen, was mich erfreute. Die Frau hinter dem Schalter informierte mich, dass seit 1.1.07 d.h. seit dem EU-Beitritt eine Währungsreform in Kraft getreten sei, der Währung sind nun vier Nullen abgezogen worden. OK, ist einfacher zu rechnen. Ein Euro waren 3.34 rumänische Lei (abgk. Ron). Die Scheine waren natürlich neu und hatten eine (zuminderst für mich) besondere Eigenschaft: Sie waren reißfest. Man kann sie wirklich nicht zerreißen, sie sind nicht aus Papier, sondern wohl aus Plastik gemacht.

Ich beschloß einen Einkauf zu tätigen und betrat eine Markthalle mit einer Mischung aus offenen Ständen und normalen Geschäften. An den Ständen vekauften die Bauern Winteräpfel und Wintergemüse. Waren keine Kunden da, spielten sie Backgammon. Andere verkauften importiertes Obst: Clementinen, Bananen, Ananas, also wie bei uns in einem Durchschnittssupermarkt.
Auffallend die Vielzahl an Getränken in der 2l Petflasche. Alle internationale Marken in allen Geschmacksrichtungen (Bis zur Frucade!), Bier in dem gleichen Gebinde, als überdimensionierte Pilsflache designt.
Die Lebensmittelpreise sind minderstens um 2/3 niedriger als in Ö., das gilt auch für alle anderen Bereiche wie Restauration, Nah-& Fernverkehr, Tabak, Bekleidung, Grundstückspreise oder Mieten.
Für eine Dose Red Bull zahlt man aber sogar ein paar Cent mehr als beim Billa.

Fortsetzung folgt....
 
...
Ich zum Beispiel finde diese Bilder nicht witzig. Sie zeigen Menschen, welche aus ihrer offensichtlichen Not das Beste zu machen versuchen, und dem Anschein nach gelingt es ihnen.

Es sind Bilder, welche meines Erachtens zeigen, dass auch Wohlstand relativ ist, und dass zur Einschätzung des eigenen Wohlstandes wohl Zufriedenheit die erste Voraussetzung ist.

Das sollte uns Beispiel sein, unsere eigenen Ansprüche an Leben und Wohlstand zu überdenken. Wir leben sowohl in Österreich als auch in der EU nicht gar so schlecht, wie es immer hin gestellt wird.
...

Hätte net glaubt, dass ich mal mit dem alten Steirerbua einer Meinung sein werd:mrgreen:

Doch bei diesem Beitrag, bin ich 100% deiner Meinung
 
Werd auch mal meine Reiseeindrücke aus Rumänien zum Besten geben, war allerdings im Sommer 2005 dort.
Der erste Eindruck die Stadt Arad.
Wir waren beim Bankomaten, haben noch altes Geld bezogen, gerechnet wurde schon mit neuem reformiertem. Wir gingen danach Pizza essen alles ok alles sehr westlich. Das Zentrum von Arad lässt sich durchaus mit einer Stadt in Ungarn oder sogar Österreich vergleichen, wenn man rausfährt in die Wohngebiete allerdings unbefestigte Strassen mit Schlaglöchern. Wir waren dann noch am Rande eines Motofestival in einer kleinen Stadt, es war sehr viel los und wir entschieden uns doch nicht bei unseren Sportgeräten im Zelt zu übernachten sondern in ein Hotel zu ziehen.
Das Hotel war eher einfach aber rel preiswert, am Morgen konnten wir auch ein Frühstück bekommen.
Das Wetter meinte es am folgenden Tag nicht allzugut mit uns sodass wir völlig durchnässt in einem Dorf halt machten. Dort wurden wir von einer deutschstämmigen Dame aufgegabelt und zu ihr nach Hause genommen. Dort durften wir uns abtrocknen und umziehen und wurden mit selbstgebranntem Schnaps aus der 2 lt Petflasche gelabt. Diese Flaschen tauchen dort überall auf sogar als Strassenbelag die Wege am Fluss entlang. Die Leute dort besitzen kaum was und müssen zum Beispiel ihre Gemüsebeete mit Kettenhunden bewachen. Nach der Stärkung gings dann wieder weiter, bis wir am Abend die Grenzstadt erreichten. Durch den Regen waren die Nebenstrassen so aufgeweicht das wir nicht zum Fluss zufahren konnten und unsere Sportgeräte dort lassen mussten.
Wir suchten uns wieder ein kleines Hotel mit Restaurant , Zimmer einfach aber in Ordnung, Essen schmackhaft aber leider zuwenig (die waren nicht auf unerwartete Gäste eingestellt)
Am nächsten Morgen war der Weg zum Fluss da der Regen aufgehört hat mit viel Anstrengung befahrbar und wir wollten unser Reise fortsetzen. Leider konnten wir unsere Sportgeräte nicht mehr am Ort finden wo wir sie zurückgelassen hatten. Wir suchten noch rum wurden von der Grenzpolizei aufgegriffen und verhört und dann wieder nach Ermahnung der Grenze nicht zu Nahe zu kommen wieder freigelassen.
Am Fluss herschte lebhaftes Treiben, es wurde angeschwemmter Sand als Baumaterial auf Anhänger mit Traktoren geladen und abtransportiert. Wir kamen mit einem der Männer ins Gespräch und ermeinte er könne uns ev helfen. Nach einigen Telefonaten brachte er uns zu einer Fenstertischlerei in deren Garten unsere Sportgeräte lagerten. Nachdem wir uns für die Mühe noch mit 50 € bedankt hatten wurden die Sportgeräte verladen und wir verliessen das Land.
Meine Eindrücke waren ein starkes Gefälle zwischen Städten (in denen fast Normalzustand herrschte) und den Dörfern in denen man praktisch von der Hand in den Mund lebte und extrem viel improvisierte.
Alles was irgendwo rumliegt und nicht gesichert ist kann für irgendwas benötigt werden.
Aber auch grosse Hilfsbereitschaft und die Bereitschaft das Wenige das diese Menschen besitzen auch noch zu teilen und vorallem sich auch Gegenseitig zu helfen!
 
Meine Eindrücke waren ein starkes Gefälle zwischen Städten (in denen fast Normalzustand herrschte) und den Dörfern in denen man praktisch von der Hand in den Mund lebte und extrem viel improvisierte.
Alles was irgendwo rumliegt und nicht gesichert ist kann für irgendwas benötigt werden.
Aber auch grosse Hilfsbereitschaft und die Bereitschaft das Wenige das diese Menschen besitzen auch noch zu teilen und vorallem sich auch Gegenseitig zu helfen!

diese erkenntnisse habe ich z.b. in ungarn vor etwa 20 jahren gewonnen. dort gab es auch riesige unterschiede zwischen stadt und land. heute haben sie enorm aufgeholt, sie sind nur noch 5-10 jahre hinter uns.
 
Die Kleinbusse in die Hauptstadt fahren im 20 Min Takt. Sie bieten 12-15 Personen Platz, Stauraum für etwaiges Gepäck ist fast keiner vorhanden. Man bezahlt beim Chauffeur und gibt ihm den gewünschten Ausstiegsort bekannt. Für die 150km lange Fahrt berechnet er 12 Ron, also €3,4,-. Der Pendlerzug oder Bus wäre noch billiger gewesen.
In letzter Minute steigt noch eine bepackte Oma mit Enkerl ein, der Platz neben mir ist noch frei, das Enkerl setzt sich, die Oma schaut, ich spiel den Gentleman und verbringe die Fahrt stehend. Fast jede zweite Tankstelle an der wir vorbeikommen betreibt die österreichische OMV. Baustellen überall. Auf der rechten Spur der Autobahn ein LKW nach dem anderen.

Die Endstelle liegt an einer Metro Station am Rande von Bukarest. Ich warte am vereinbarten Treffpunkt auf Bekannte und sehe mich um.
Die Szenerie kommt mir bekannt vor, aus Berichten im heimischen TV.
Ein verkrüppelter Bettler am Straßenrand, eine Ansammlung von finsteren Gestalten um die U-Bahnstation herum, Zwei Romabuben, 12, 13 Jahre alt wuseln auf alten Rollerskates zwischen den Imbißständen herum, das getragene Gewand starrt vor Schmutz, sie betteln um Essen. Als sich der größere der Beiden zu mir umdreht, zucke ich zusammen: Die eine Hälfte seines Gesichts entstellt eine großflächige Brandwunde. Bevor er mich ansprechen kann, ruft ihn eine junge Zigeunerin mit Goldzahn und einem unheimlich großen Stoffsack am Rücken zu sich. Mir tippen meine Bekannten auf die Schulter und wir gehen hinunter in die Metro. Ticketsperren wie in Paris. Der Bahnsteig liegt in der Mitte, bietet sicher mehr Platz bei rush-hour als unsere in Wien.
Es gibt auch eine Intervallanzeige der Züge, nur zeigt einem die nicht wann der nächste einfährt, sondern wie lange man schon wartet...
Die Waggons sind breit, Sitzplätze allerdings nicht so viele, da sie ausschließlich längs an der Wand zu finden sind. In jedem (Groß)Waggon fährt ein Security mit. In dunkelblauer Uniform mit Gummiknüppel. Sein Gehabe ist aber nicht auffällig. Ich habe den Eindruck, die Leute fühlen sich eher beschützt, denn überwacht.
Die Türen öffnen sich, ein Mann auf einer Art Skateboard fährt rein, er sitzt darauf, die Beine fehlen völlig, nicht einmal ein Stumpen ist vorhanden. Mit den Händen schiebt er sich bis zur nächsten Tür, einen Arm hält er schweigend den Sitzenden hin, bekommt ein paar Münzen und an der nächsten Station verläßt er den Waggon wieder.

Wir steigen aus an einer Station in der Nähe des "Haus des Volkes". Ceaucescus ehemaligen Palast. Schon die Trägersäulen in der U-Bahnstation sind mit Marmor verkleidet, der Palast hat riesige Ausmaße, von innen zu besichtigen ist er nur bei besonderen Anlässen.

Wir gehen weiter, kommen in einen riesigen Park, mit Wasserflächen dazwischen, Rosengärten u.ä. Es ist Mitte Jänner und es hat 17 Grad. Kaffeehäuser haben Tische rausgestellt, es werden Eiskrem und Frappes serviert. Aus der Getränkekarte grüßt ein wenig Österreich: Das (verzichtbare) Schloßgold AF-Bier wird angeboten, und Teespezialitäten aus dem Hause Demmer.

Ein Freiluftmuseum wird besucht. Wohn und Wirtschaftsgebäude aus den letzten drei Jahrhunderten aus allen Regionen Rumäniens wurden hier nachgebaut oder wiederhergestellt. Erdhäuser mit Grasdach, Herrenhäuser mit kunstvollen Schnitzereien, Pfahlbauten aus dem Donaudelta, es ist wirklich interessant.

Später schlendern wir durch die Altstadt. Verwinkelte Gäßchen, überwucherte Innenhöfe, viele kleine Kapellen, viele leer stehende Geschäftslokale, dann wieder eine Ansammlung von Galerien und shops mit Kunsthandwerk. Der Straßenbelag und auch die Gehsteige sind in einem katastrophalen Zustand. Ich muß immer wieder aufpassen, daß ich nicht stolpere und überknöchle. Wie muß das erst für Gehbehinderte sein? Als Rollstuhlfahrer bist hier wahrscheinlich eh aufg'schmissen, es gibt auch keine Aufzüge in der Metro. Die Ecken an den Kreuzungen sind zwar abgeschrägt, aber das erste 10cm Loch wartet auf Dich schon in der zweiten Spur...

Der Magen knurrt, und ich erkundige mich bei meinen Bekannten wo man denn etwas gutes zu Essen bekäme? Im Gegensatz zu Wien, sah ich hier beim Spazierengehen nur wenige Restaurants oder Gaststätten.
Wir betraten ein Selbstbedienungsrestaurant wo hauptsächlich Pizzen und Burger angeboten wurden. Gleich nach dem Eingang war wieder ein Security postiert. Als ich sehe, dass dort die Leute ihre Pizza mit weißen Plastickbesteck essen protestierte ich. Gibt es nicht auch ein schönes Restaurant hier, wie überall anders auch?
15 Min später saß ich genau an so einem Ort. Im "Caru' cu bere" (dt: Bierwagen), einem gutbürgerlichen Restaurant mit Kreuzgewölbedecken, Eichenmobiliar und vielen aufmerksamen Kellnern, bekam ich rumänische Hausmannskost auf sehr guten Niveau, einen Tonkrug mit 1l Bier (Large beer, please!), und das zu einem Preis, der zur Völlerei verführt...

Das Nachtleben in Bukarest, dass sicher einiges zu bieten hat, interessierte mich auf dieser Reise nicht, also fuhr ich am frühen Abend wieder zurück. Am nächsten Tag stand nämlich ein Besuch von Dracula's castle am Programm - da sollte man doch ausgeschlafen sein....
 
Hi purice,

ich bin wirklich beeindruckt von Deinem Bericht! Besonders der Blick auf die Kleinigkeiten macht ihn lesenswert...

Ich glaube, ich fahr im April doch auf die Konferenz in Bukarest! Hast mich echt neugierig gemacht auf ein Land mitten im Umbruch!

Bitte mehr davon!

Viele Grüße,
wolfpack
 
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