Die Zeit nach der Prostitution

Wenn’s eh du ein super Job ist der gesellschaftlich anerkannt ist, die Frauen selbstbestimmt sind und der mega viel Kohle bringt.
Fängt schon einmal damit an, dass nicht alle Frauen diesen Job ausüben können. Nicht unbedingt, weil sie keiner mieten würde, sondern weil sie es psychisch nicht aushalten würden. Weil sie nicht gerne mit fremden Leuten zusammen sind, weil sie sich nicht gerne angreifen lassen, weil sie prüde sind. Und Last mit least, weil die Preise nicht halten könnten, wenn jetzt plötzlich 300.000 zusätzliche Frauen auf den Markt kämen.

In Österreich gibt es ungefähr 4.500.000 männliche Wesen. Sagen wir, 1/3 kann nicht schnacksen (noch nicht, nicht mehr), bleiben noch 3.000.000. Dann gibt es noch Leute wie mich, die da nicht hingehen wollen, 3.300 katholische Geistliche, die nicht dürfen, etc. Sagen wir, 2.500.000 potentielle Kunden. Wenn jede von den 300.000 täglich 4 Freier hat, kommen die auf 1.200.000 pro Tag. Knapp die Hälfte des Marktes. Das gab es schon einmal, so in den 1890er Jahren. Damals kostete einmal Pempern ungefähr so viel wie ein kleines Essen. A paarl Würschtln und a Bier. Also knapp 10 €. Dann sind wir bei einem täglichen Verdienst von 40 €. Davon wird sie nicht fett!
 
Hi,



dann müssten sich in Österreich gut 300.000 Frauen prostituierten. Laut Armutsbericht. Tun sie aber nicht.

Wenn so eine Frau das trotzdem macht, ist es für mich daher freiwillig.

LG Tom
Solange solche Sichtweisen bestehen, wird sich gesellschaftlich grundlegend Nichts ändern ... eine solche Argumentation stützt ein System zunehmend prekärer Beschäftigungen ... und die Mär vom "Händeringend" hören wir seit Jahrzehnten und die war damals so falsch wie Heute ...

"Händeringend" werden Möglichkeiten gesucht Personalkosten zu sparen .... es wird dann "Fusioniert", "Synergetisch Zusammengelegt", "Freigesetzt" und in andere Länder verlagert, gelegentlich von der "Alters-struktur verjüngt" etc.
 
Hi,

Ich weiß nicht, wie viele Frauen von Zwangsprostitution betroffenen sind. Ich glaube, es gibt da keine belastbaren Zahlen, die Angaben reichen von "praktisch alle" bis "gibt's in Österreich nicht". Ich denke, beides ist Blödsinn.

in der legalen Prostitution wird man kaum Zwangsprostituierte finden.

Das manche Menschen sagen, das keine Frau sich freiwillig prostituiert, und daher alle Zwangsprostituierte sind, ist nicht von der Hand zu weisen.


Unter dem Terminus Zwangsprostitution subsummiere ich naturgemäß nur Fälle, die durch körperlichen Zwang zur Prostitution gezwungen sind. Sei es duch Gewaltanwendung, oder mittels Drogen. Das bedeutet aber nicht, dass Frauen, der ganze Rest freiwillig am Strich ist.

Bis vor 2000 war es oftmals so, dass ein Zuhälter sich eine Wohnung und ein Auto gekauft hat, und die Prostituierte:down: waren offiziell Kreditnehmer, und mussten die Kredite abbezahlen, was mit einer regulären Arbeit nicht realisierbar war. Es wird erzählt, dass oft mehrere Prostituierte geglaubt haben, sie müssten die 10.000 Schilling im Monat alleine bezahlen, und so ein Ausstieg unmöglich war.

Das fällt mE. auch unter Zwangsprostitution. Oder, angeblich im ehemaligen Ostblock üblich, wird den Frauen gedroht, dass ihren Familien was passiert, wenn sie nicht bei uns anschaffen gehen.



Dezidiert freiwillige Prostitution wäre für mich, dass eine Frau ihren Beruf liebt und ihn deshalb ausübt. Natürlich kannst Du mir dann erzählen, dass auch Supermarktkassiererinnen nach dieser Definition nicht freiwillig arbeiten. Stimmt.

Genau. Wenn eine Frau freiwillig statt beim Billa etc. zu arbeiten der Prostitution nachgeht, dann ist es für mich keine Zwangsprostitution.

LG Tom
 
Hi,



in der legalen Prostitution wird man kaum Zwangsprostituierte finden.

Das manche Menschen sagen, das keine Frau sich freiwillig prostituiert, und daher alle Zwangsprostituierte sind, ist nicht von der Hand zu weisen.




Bis vor 2000 war es oftmals so, dass ein Zuhälter sich eine Wohnung und ein Auto gekauft hat, und die Prostituierte:down: waren offiziell Kreditnehmer, und mussten die Kredite abbezahlen, was mit einer regulären Arbeit nicht realisierbar war. Es wird erzählt, dass oft mehrere Prostituierte geglaubt haben, sie müssten die 10.000 Schilling im Monat alleine bezahlen, und so ein Ausstieg unmöglich war.

Das fällt mE. auch unter Zwangsprostitution. Oder, angeblich im ehemaligen Ostblock üblich, wird den Frauen gedroht, dass ihren Familien was passiert, wenn sie nicht bei uns anschaffen gehen.
Und du glaubst wirklich heutzutage ist das anders?
Genau. Wenn eine Frau freiwillig statt beim Billa etc. zu arbeiten der Prostitution nachgeht, dann ist es für mich keine Zwangsprostitution.

LG Tom
 
Hi,



in der legalen Prostitution wird man kaum Zwangsprostituierte finden.

Das manche Menschen sagen, das keine Frau sich freiwillig prostituiert, und daher alle Zwangsprostituierte sind, ist nicht von der Hand zu weisen.




Bis vor 2000 war es oftmals so, dass ein Zuhälter sich eine Wohnung und ein Auto gekauft hat, und die Prostituierte:down: waren offiziell Kreditnehmer, und mussten die Kredite abbezahlen, was mit einer regulären Arbeit nicht realisierbar war. Es wird erzählt, dass oft mehrere Prostituierte geglaubt haben, sie müssten die 10.000 Schilling im Monat alleine bezahlen, und so ein Ausstieg unmöglich war.

Das fällt mE. auch unter Zwangsprostitution. Oder, angeblich im ehemaligen Ostblock üblich, wird den Frauen gedroht, dass ihren Familien was passiert, wenn sie nicht bei uns anschaffen gehen.
Darin sind wir einig
Genau. Wenn eine Frau freiwillig statt beim Billa etc. zu arbeiten der Prostitution nachgeht, dann ist es für mich keine Zwangsprostitution.
Und da sehe ich eine kleine Diskrepanz. Wobei ich auch gerne zugeben, dass kaum eine freiwillig zum Billa geht. Ich würde sagen, dass es die meisten "gezwungenermaßen" tun. Weil es die wenigst dämliche Arbeit ist, die sie finden, sich dazu entschließen, weil Regale schlichten beim Bila oder Putzen bei ISS einfach noch beschissener ist.

Ich arbeite z B. Im Gegensatz Freiwillig. Ich habe genügend, um ohne Arbeit auszukommen, ich mag meine Arbeit aber einfach (meistens) gern.
 
Als jemand, die zwar (noch) nicht aufgehört hat, aber schon viele längere Pausen gemacht hat und Frauen kennt, die nicht mehr als SW tätig sind, kommt mir dieses Thema (wie so vieles was mit Sexarbeit zu tun hat) von überbordender Neugierde geprägt vor - ein Zeichen dafür, dass es noch ein weiter Weg ist, bis Sexarbeit als eine Tätigkeit wie jede andere akzeptiert wird.

Was gibt es da viel zu diskutieren - wenn andere Leute Job wechseln, wird das ja auch nicht grossartig thematisiert. Ich habe das Gefühl, dass der "Ausstieg" von Aussenstehenden als enorme Zäsur betrachtet wird - vom Rand der Gesellschaft wieder in ihre Mitte, wenn ich das einmal so launisch formulieren darf - obwohl es das für viele Betroffene selbst weit unaufgeregter verläuft. Es beginnt einfach ein ganz neuer Lebensabschnitt, wahrscheinlich wie so oft im Leben mit gemischten Gefühlen.
Danke für deine Stellungnahme; ich bin voll und ganz deiner Meinung. Ich habe einige Sexarbeiterinnen (und aufgrund meiner Neigung) auch Sexarbeiter kenngelernt, die aufgehört haben und jetzt ein völlig unspektakuläres Leben mit Familie leben. Bravo, kann ich dazu nur sagen!
 
Hi,

Solange solche Sichtweisen bestehen, wird sich gesellschaftlich grundlegend Nichts ändern ... eine solche Argumentation stützt ein System zunehmend prekärer Beschäftigungen ... und die Mär vom "Händeringend" hören wir seit Jahrzehnten und die war damals so falsch wie Heute ...

"Händeringend" werden Möglichkeiten gesucht Personalkosten zu sparen .... es wird dann "Fusioniert", "Synergetisch Zusammengelegt", "Freigesetzt" und in andere Länder verlagert, gelegentlich von der "Alters-struktur verjüngt" etc.

Du willst eine politische Diskussion vom Zaun brechen, was angesichts des Abbruchs von Koalitionsverhandlungen wegen Vermögensbesteuerung verständlich ist, hier aber nicht zulässig.


Wir reden hier von Prostitution, und Du nimmst offenbar an, dass mit zunehmender Prosperität Prostitution abnehmen wird.

Das ist Unsinn!

Wenn alle mehr verdienen, steigt der durchschnittliche Lebensstandard, die Erwartung, und damit wird auch Prostitution immer interessanter.

Die Freier haben mehr Geld, Prostituierte verdienen dann auch mehr.

Was Du "überleben" nennst, war vor 50 Jahren ein Luxus. Und wenn alle mehr verdienen, wird in 20 Jahren jeder, der keine 100 Euro fürs Fernsehen, 200 Euro für Internet und Telefon und 400 Euro für ein Elektroauto ausgeben kann ebenfalls nur mehr "überleben".

Vermögen spricht nicht gegen Prostitution, sogar die Habsburger haben ihre Kinder meistbietend verscherbelt.

LG Tom
 
Hi,

Ich nicht. Viell nicht mehr so offensichtlich, - dafür zahlens die Leasingraten fürn BMW.

wenn es der eigene ist, passt es.

Ich hatte die Diskussion unlängst im Umfeld des Nachwuchses, wo absolut nicht verstanden wurde, dass sie türkischen Mitschüler einen fetten Audi wollen, und dafür gerne in einem billigen Loch hausen, als eine schöne Wohnung mit billigen Auto.

Die 12jahrige, die in der Lugner City Sex mit mehreren Security Mitarbeitern hatte, hat das auch gemacht, weil sie Geschenke bekam.

Eine ehemalige Nutzern hier hat erzählt, dass in der Schule, wo sie unterrichtet, mehrere Teenager bekannt sind, die für Geld blasen etc., und das nur, um sich ein iPhone zu leisten, ohne Druck (die Schulkollegen haben auch keins), aber es ist cool, haben sie auf Insta und TikTok gesehen.

Ein Zwang ist es, wenn sich eine Frau prostituiert, weil sonst ihre Kinder verhungern. Wenn sie es tut, um das neueste iPhone, sky, Netflix, Urlaube, fettes Auto etc. zu finanzieren, ist es kein Zwang.

LG Tom
 
Aber vielleicht gibts ja andere Meinungen und Bekannte wo ihr das als Aussenstehende erlebt.

Ich hab mal eine 45-jährige Frau mit ungarischen Wurzeln kennengelernt, die vor 20 Jahren als Prostituierte nach Österreich gekommen ist. Aber das wusste ich nicht als ich sie kennengelernt habe (es hätte mich auch nicht gestört).

Ihr Problem war, dass sie mit Zärtlichkeit nichts anfangen konnte. Das heißt sie wollte nur "ficken". Für mich ist das Vorspiel aber sehr wichtig um in Stimmung zu kommen, um mich wohlzufühlen, und eine Connection herstellen zu können. Es war bei ihr einfach keine Zärtlichkeit vorhanden. Ich denke nicht dass alle Prostituierten ein Problem mit Zärtlichkeit haben, aber bei ihr war das halt so.

Sie hatte auch Schwierigkeiten mit Freundschaften. Wenn sie mal einer Freundin soweit vertraut hat, dass sie ihre Vorgeschichte erzählt hat, endete dann oft die Freundschaft. Ihre "beste Freundin" hat sich mit ihr zerstritten, und die hat dann überall herumerzählt dass sie eine Hure war. Das muss ihr sehr weh getan haben. So hab ich es erst erfahren. Aber ich war der Einzige der sie dafür nicht verurteilt hat.

Ich treffe sie noch manchmal beim Einkaufen, und sie kommt dann JEDES MAL von der Kasse nach vorne und umarmt mich kurz.
 
Ein Zwang ist es, wenn sich eine Frau prostituiert, weil sonst ihre Kinder verhungern. Wenn sie es tut, um das neueste iPhone, sky, Netflix, Urlaube, fettes Auto etc. zu finanzieren, ist es kein Zwang
Ahja, natürlich ist es freiwillig einen Zahn ausgeschlagen zu bekommen wenn die Leasingrate zu spät eintrifft beim Habschi.

Tom, du solltest nicht Not (in Österreich auch nicht nötig sich zu prostituieren) mit Zwang verwechseln.
 
Ich hab mal eine 45-jährige Frau mit ungarischen Wurzeln kennengelernt, die vor 20 Jahren als Prostituierte nach Österreich gekommen ist. Aber das wusste ich nicht als ich sie kennengelernt habe (es hätte mich auch nicht gestört).

Ihr Problem war, dass sie mit Zärtlichkeit nichts anfangen konnte. Das heißt sie wollte nur "ficken". Für mich ist das Vorspiel aber sehr wichtig um in Stimmung zu kommen, um mich wohlzufühlen, und eine Connection herstellen zu können. Es war bei ihr einfach keine Zärtlichkeit vorhanden. Ich denke nicht dass alle Prostituierten ein Problem mit Zärtlichkeit haben, aber bei ihr war das halt so.

Sie hatte auch Schwierigkeiten mit Freundschaften. Wenn sie mal einer Freundin soweit vertraut hat, dass sie ihre Vorgeschichte erzählt hat, endete dann oft die Freundschaft. Ihre "beste Freundin" hat sich mit ihr zerstritten, und die hat dann überall herumerzählt dass sie eine Hure war. Das muss ihr sehr weh getan haben. So hab ich es erst erfahren. Aber ich war der Einzige der sie dafür nicht verurteilt hat.

Ich treffe sie noch manchmal beim Einkaufen, und sie kommt dann JEDES MAL von der Kasse nach vorne und umarmt mich kurz.
Das könnte aber auch alles ohne Vorgeschichte in der Prostitution so sein :schulterzuck:
 
Hi,



Wenn sie offiziell arbeitet, wird sie um die 8.000 Euro einnehmen müssen, um auf 2.000 Euro netto zu kommen. Daumen mal Pi.



Da hab ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Man wird als ehemalige Prostituierte bei der Bewerbung angeben, dass man als Yogalehrer, Altenpfleger, ... gearbeitete hat. Das wird kein Problem sein.

LG Tom
also die 2000 sehe ich als zu gering, eher so gegen 3500 würde ich schätzen. ausgaben kann man ja absetzen. aber selbstständig mit 100k im jahr ist schon unteres limit. wenn man urlaub etc. wegrechnet. reich wird man da nicht.
 
Hi,

Ahja, natürlich ist es freiwillig einen Zahn ausgeschlagen zu bekommen wenn die Leasingrate zu spät eintrifft beim Habschi.

Geldverleih gegen Geld ist in Österreich den Banken vorbehalten.

Zahn ausschlagen ist Gewalt.

Überleg mal, was Du sagen willst.

Tom, du solltest nicht Not (in Österreich auch nicht nötig sich zu prostituieren) mit Zwang verwechseln.

Du solltest nicht Gewalt mit Not verwechseln...

LG Tom
 
Hi,



Geldverleih gegen Geld ist in Österreich den Banken vorbehalten.

Zahn ausschlagen ist Gewalt.

Überleg mal, was Du sagen willst.



Du solltest nicht Gewalt mit Not verwechseln...

LG Tom
Tjo, des bist eben du der, wenn er seinen Standpunkt nicht aufgeben will, versucht alles umzudrehen um ja nicht verstehen zu müssen.
Sei dir vorbehalten 🤷, obwohl du genau weißt was andere meinen.
 
Hi,



Du willst eine politische Diskussion vom Zaun brechen, was angesichts des Abbruchs von Koalitionsverhandlungen wegen Vermögensbesteuerung verständlich ist, hier aber nicht zulässig.


Wir reden hier von Prostitution, und Du nimmst offenbar an, dass mit zunehmender Prosperität Prostitution abnehmen wird.

Das ist Unsinn!

Wenn alle mehr verdienen, steigt der durchschnittliche Lebensstandard, die Erwartung, und damit wird auch Prostitution immer interessanter.

Die Freier haben mehr Geld, Prostituierte verdienen dann auch mehr.

Was Du "überleben" nennst, war vor 50 Jahren ein Luxus. Und wenn alle mehr verdienen, wird in 20 Jahren jeder, der keine 100 Euro fürs Fernsehen, 200 Euro für Internet und Telefon und 400 Euro für ein Elektroauto ausgeben kann ebenfalls nur mehr "überleben".

Vermögen spricht nicht gegen Prostitution, sogar die Habsburger haben ihre Kinder meistbietend verscherbelt.

LG Tom
Nein ... Überhaupt nicht ... mein Statement ist de facto auch dasselbe wie vor einigen Jahren, als dieses Thema hier schon angesprochen wurde .... und hat mit dem von Dir angeführten aktuell medienpräsenten politischen Kasperltheater an sich nichts zu tun ...

Nur wenn Dir der Putzjob oder die Tätigkeit als Regalschlichter halt unterm Strich den Kühlschrank und die Wohn- und Heizkosten samt Ausbildung des Nachwuchses nicht mehr sichert, dann hat es sich aus meiner Sicht mit "freier Wahl" ... und es ist zwischen Überleben(skampf) und der Möglichkeit der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben = Kinobesuch, Essen gehen etc. zu unterscheiden ...

Durch das soziale Netz der Förderungen fällt es sich auch oft recht leicht ... wenn mal ein Euro zuviel Verdienst da ist ...

Dieses ganze Gerede "Wie Gut es uns nicht geht" ... halt immer im Vergleich zu Jenen, denen es noch Schlechter geht .... wundere mich immer, wenn ich auch ältere Leute dann auf der Straße übernachten sehe, weil es uns ja "So gut geht" .... und weil es uns so gut geht haben wir ja auch wieder der Gruft gespendet .... und weil es uns so Gut geht, finden sich auch immer Mehr bei der sozialen Essensausgabe ein und die reicht schon nicht mehr aus ...

Und auch "Prostitution" ist ja nur ein Überbegriff .... da gibt es so viele Facetten vom (Studentischen) Zuverdienst, Luxus Callgirl bis zur 60430 LowBudget und Flatrate Bumserei etc.
 
Hi,

Nur wenn Dir der Putzjob oder die Tätigkeit als Regalschlichter halt unterm Strich den Kühlschrank und die Wohn- und Heizkosten samt Ausbildung des Nachwuchses nicht mehr sichert, dann hat es sich aus meiner Sicht mit "freier Wahl" ... und es ist zwischen Überleben(skampf) und der Möglichkeit der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben = Kinobesuch, Essen gehen etc. zu unterscheiden ...

wie kommt man darauf, dass diese "Teilnahme am gesellschaftlichen Leben" so wichtig wäre? Und dass sie persistent wäre?

Welche Lösung gäbe es? Wenn die Putzfrau so viel verdient wie der Oberarzt, wird der nicht mehr arbeiten wollen. Weil warum soll er ein Risiko haben, bei einem Fehler belangt zu werden etc., wenn er nicht mehr verdient als eines Putzfrau?

Arbeit muss sich lohnen, und zwar für alle. Und das bedeutet, dass manche mehr verdienen als andere. Und sie werden sich dann mehr leisten können.

Und dann werden die Putzfrauen wieder nicht den selben Standard haben, wie besser Verdienende.

Dann wird das "am gesellschaftlichen Leben teilhaben" von Dir jetzt zum neuen "Überleben(Kampf)".

Das siehst Du auch bei der Fahrnisexekution, in den 1980ern musste man dem Schuldner ein Bett, einen Kasten, einen Tisch und einen Sessel lassen. Seit Ende der 1990er Jahre muss man ihm auch Fernseher, Computer, usw. lassen, weil "Mindestanforderungen" andere sind.



Dieses ganze Gerede "Wie Gut es uns nicht geht" ... halt immer im Vergleich zu Jenen, denen es noch Schlechter geht ....

Eher der Vergleich zur Vergangenheit. Und zwar nur eine Generation zurück.


wundere mich immer, wenn ich auch ältere Leute dann auf der Straße übernachten sehe, weil es uns ja "So gut geht" .... und weil es uns so gut geht haben wir ja auch wieder der Gruft gespendet .... und weil es uns so Gut geht, finden sich auch immer Mehr bei der sozialen Essensausgabe ein und die reicht schon nicht mehr aus ...

Wie viele von denen, die im Sozialmarkt kaufen haben ein iPhone, ein gutes deutsches Auto, nicht zu alt, ... ?

Und auch "Prostitution" ist ja nur ein Überbegriff .... da gibt es so viele Facetten vom (Studentischen) Zuverdienst, Luxus Callgirl bis zur 60430 LowBudget und Flatrate Bumserei etc.

Prostitution ist gesetzlich geregelt, der "studentische Zuberdienst" ist illegal. Wann wo und wie Prostitution ausgeübt werden darf, ist geregelt. Callgirls, also Escorts, sind eben was anderes.

Hier geht es aber doch um das Ausscheiden aus der Arbeit, und Probleme, und damit eher nicht um die, die das als Hobby oder im Nobelbereich tätig sind.

LG Tom
 
Als jemand, die zwar (noch) nicht aufgehört hat, aber schon viele längere Pausen gemacht hat und Frauen kennt, die nicht mehr als SW tätig sind, kommt mir dieses Thema (wie so vieles was mit Sexarbeit zu tun hat) von überbordender Neugierde geprägt vor - ein Zeichen dafür, dass es noch ein weiter Weg ist, bis Sexarbeit als eine Tätigkeit wie jede andere akzeptiert wird.

Was gibt es da viel zu diskutieren - wenn andere Leute Job wechseln, wird das ja auch nicht grossartig thematisiert. Ich habe das Gefühl, dass der "Ausstieg" von Aussenstehenden als enorme Zäsur betrachtet wird - vom Rand der Gesellschaft wieder in ihre Mitte, wenn ich das einmal so launisch formulieren darf - obwohl es das für viele Betroffene selbst weit unaufgeregter verläuft. Es beginnt einfach ein ganz neuer Lebensabschnitt, wahrscheinlich wie so oft im Leben mit gemischten Gefühlen.
naja-ganz so einfach sehe ich das nicht-das mag vl für die "gehobene" schicht-sprich escort zutreffen-aber sicher nicht für die puff, bar und laufhausmädels-vom strassenstrich ganz zu schweigen.....in der mitte der gesellschaft muss man nämlich tgl morgens aufstehen, brav arbeiten gehen und dass im vergleich zu einem hungerlohn.....kenne nicht sehr viele, die das auf ewig durchgezogen haben......behaupte jetzt nicht, dass dies für alle gilt-ist nur meine erfahrung....
 
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