Die Zeit nach der Prostitution

Ich habe mich ja auch jahrelang als Techniker prostituiert. Meistens hat es Spaß gemacht, aber absolut nicht immer. Wenn ich es genau betrachte, dann ist der Hauptunterschied der, dass meine Kunden keine Orgasmen bekommen haben, und ich mehr Geld verdient habe.
Wärst du im Autobau gewesen, so wie ich, dann wär ich mir bez. der Orgasmen der Endkunden nicht so sicher. :undweg:
 
Hi,

was wird großartig sein?

Entweder hat sie (oder er) jahrelang gut verdient, angelegt, und führt ein recht sorgenfreies Leben, oder nicht, in dem Fall würde hoffentlich in die Pensionskasse eingezahlt, und es wird ein Job gesucht, um die Zeit zur Pensionierung zu überbrücken.

LG Tom
 
Als jemand, die zwar (noch) nicht aufgehört hat, aber schon viele längere Pausen gemacht hat und Frauen kennt, die nicht mehr als SW tätig sind, kommt mir dieses Thema (wie so vieles was mit Sexarbeit zu tun hat) von überbordender Neugierde geprägt vor - ein Zeichen dafür, dass es noch ein weiter Weg ist, bis Sexarbeit als eine Tätigkeit wie jede andere akzeptiert wird.

Was gibt es da viel zu diskutieren - wenn andere Leute Job wechseln, wird das ja auch nicht grossartig thematisiert. Ich habe das Gefühl, dass der "Ausstieg" von Aussenstehenden als enorme Zäsur betrachtet wird - vom Rand der Gesellschaft wieder in ihre Mitte, wenn ich das einmal so launisch formulieren darf - obwohl es das für viele Betroffene selbst weit unaufgeregter verläuft. Es beginnt einfach ein ganz neuer Lebensabschnitt, wahrscheinlich wie so oft im Leben mit gemischten Gefühlen.
Ich würde das nicht so eng sehen...
Es geht eher um die Äquivalenz der Tätigkeit...
Ich war jahrelang in der IT Administration; habe beruflich und in meiner Freizeit an Rechnern herumgeschraubt. Bis es mir zum Hals raus hing. Wollte mit PC Problemen (die mir vorher Spaß gemacht haben, zu suchen) überhaupt nichts mehr zu tun haben. Hat lange gebraucht, bis ich wieder einen Rechner mit Freude zusammen gebaut habe.

Warum soll das bei der Sexarbeit - wenn es doch eine normale Arbeit ist - anders sein? Es ist die Tätigkeit, die einem potentiell auf die Nerven geht. Der Unterschied ist nur: beim PC kann ich dem Partner sagen, er soll sich einen Spezialisten kommen lassen. Beim Sex den Partner auf einen "Spezialisten" zu verweisen ist potentiell nicht beziehungsfördernd. Daher ist die Eingangsfrage durchaus legitim IMHO.
 
Ich könnte überhaupt nicht damit umgehen, wenn ich selber der Anbieter einer sexuellen Dienstleistung wäre und mit der Erwartungshaltung von KundInnen umgehen müsste. Körperlich und mental auf den Punkt bereit zu sein für die kommenden Termine würde mich total überfordern.

Vermutlich ist es vor allem zu Beginn nicht leicht, sich in diesem Gewerbe zu behaupten. Herauszufinden, in welchem Zeitausmaß ich arbeite. Wie ich mir meine Ressourcen einteile.

Habe unglaublichen Respekt vor jedem, der sich dieser Arbeit freiwillig widmet!

Glaube, dass dieser Thread Potenzial hat. Die Zeit des Übergangs vom Berufsleben in die Pension ist allgemein eine riesige Herausforderung. Die Frage ist für mich: In diesem Beruf noch mehr als in anderen Berufen, wenn man die gesellschaftliche Stigmatisierung berücksichtigt?
 
- ein Zeichen dafür, dass es noch ein weiter Weg ist, bis Sexarbeit als eine Tätigkeit wie jede andere akzeptiert wird.
Ich pick mir aus deinem Beitrag nur diesen einen Aspekt heraus...

Das wird keiner von uns erleben, und auch unsere Enkel und Ururenkl nicht, net einmal annähernd. Ganz im Gegenteil, es kann sein das die Entwicklung in die andere Richtung geht.
 
Glaube, dass dieser Thread Potenzial hat. Die Zeit des Übergangs vom Berufsleben in die Pension ist allgemein eine riesige Herausforderung. Die Frage ist für mich: In diesem Beruf noch mehr als in anderen Berufen, wenn man die gesellschaftliche Stigmatisierung berücksichtigt?
Reden wir hier wirklich von der Pension (mit ca. 60+/-)?
Gibt ja mehr als eine Sexarbeiterin, die nach einer gewissen Zeit (Studium fertig bzw. finanziert, keine Lust mehr,... Whatever) aufhört. Und da sind wir bei 25-35. Da sind doch noch ein paar Jahre bis zur staatlichen Pension...
 
Hi,

Reden wir hier wirklich von der Pension (mit ca. 60+/-)?
Gibt ja mehr als eine Sexarbeiterin, die nach einer gewissen Zeit (Studium fertig bzw. finanziert, keine Lust mehr,... Whatever) aufhört. Und da sind wir bei 25-35. Da sind doch noch ein paar Jahre bis zur staatlichen Pension...

dann wird er oder sie entweder ausreichend Rücklagen haben, gut investiert haben, oder aber einen normalen Job beginnen. Auch das ist nicht schwierig, muss man ja nicht an die große Glocke hängen. Man war selbständig erwerbstätig und erbrachte persönliche Dienstleistungen/Personenbetreuung z.B.

LG Tom
 
dann wird er oder sie entweder ausreichend Rücklagen haben, gut investiert haben, oder aber einen normalen Job beginnen. Auch das ist nicht schwierig, muss man ja nicht an die große Glocke hängen. Man war selbständig erwerbstätig und erbrachte persönliche Dienstleistungen/Personenbetreuung z.B.
Das Stelle ich mir wieder eher schwieriger vor. Keine Referenzen, keine belegbare Arbeit. Sowas entgeht einem Headhunter nicht.
 
Als jemand, die zwar (noch) nicht aufgehört hat, aber schon viele längere Pausen gemacht hat und Frauen kennt, die nicht mehr als SW tätig sind, kommt mir dieses Thema (wie so vieles was mit Sexarbeit zu tun hat) von überbordender Neugierde geprägt vor - ein Zeichen dafür, dass es noch ein weiter Weg ist, bis Sexarbeit als eine Tätigkeit wie jede andere akzeptiert wird.
Wir glauben auch, dass es noch ein langer, vielleicht auch nie endender Weg ist, bis sich dieser Beruf als "normal" darstellt. Vieleicht hilft es aber wieder ein paar Menschen mehr dazu bringt darüber nachzudenken und ihre vorgefasst Meinung dazu zu ändern.

Was gibt es da viel zu diskutieren - wenn andere Leute Job wechseln, wird das ja auch nicht grossartig thematisiert. Ich habe das Gefühl, dass der "Ausstieg" von Aussenstehenden als enorme Zäsur betrachtet wird - vom Rand der Gesellschaft wieder in ihre Mitte, wenn ich das einmal so launisch formulieren darf - obwohl es das für viele Betroffene selbst weit unaufgeregter verläuft. Es beginnt einfach ein ganz neuer Lebensabschnitt, wahrscheinlich wie so oft im Leben mit gemischten Gefühlen.
Es ist finden wir schon deshalb diskussionwürdig um andere Menschen dahin zu bringen auch den Wechsel aus diesem Berufsfeld als ganz normal zu betrachten.
Wenn man nicht darüber diskutiert, wird sich sicher nie etwas darn ändern. Nur das Aufzeigen und Beiträge wie deiner hilft dabei, es für andere "normal" zu machen!
 
Hi,



dann wird er oder sie entweder ausreichend Rücklagen haben, gut investiert haben, oder aber einen normalen Job beginnen. Auch das ist nicht schwierig, muss man ja nicht an die große Glocke hängen. Man war selbständig erwerbstätig und erbrachte persönliche Dienstleistungen/Personenbetreuung z.B.

LG Tom
Eh, stimmt schon...
Aber spielen wir es mal durch:
Version 1: Pension mit 60+: ja, mir ist bewusst, dass Sex mit der Pension fix nicht aufhört. Aber in fortgeschrittenem Alter möglicherweise nicht mehr ganz so relevant, weil körperlich vielleicht auch gar nicht mehr so gut möglich. Da ist die Ausgangsfrage vielleicht nicht ganz so essentiell.

Version 2: Sexarbeiterpension mir - sagen wir - 30. Das ist ein Alter wo sexuell sehr viel passiert bei "normalen" Paaren. Und genau da ist die Ausgangsfrage sehr relevant. Da wir der Partner fix Sex haben. Gegebenfalls sogar viel.
 
Ich würde das nicht so eng sehen...
Es geht eher um die Äquivalenz der Tätigkeit...
Ich war jahrelang in der IT Administration; habe beruflich und in meiner Freizeit an Rechnern herumgeschraubt. Bis es mir zum Hals raus hing. Wollte mit PC Problemen (die mir vorher Spaß gemacht haben, zu suchen) überhaupt nichts mehr zu tun haben. Hat lange gebraucht, bis ich wieder einen Rechner mit Freude zusammen gebaut habe.

Warum soll das bei der Sexarbeit - wenn es doch eine normale Arbeit ist - anders sein? Es ist die Tätigkeit, die einem potentiell auf die Nerven geht. Der Unterschied ist nur: beim PC kann ich dem Partner sagen, er soll sich einen Spezialisten kommen lassen. Beim Sex den Partner auf einen "Spezialisten" zu verweisen ist potentiell nicht beziehungsfördernd. Daher ist die Eingangsfrage durchaus legitim IMHO.
Er schreibt: Als langjährig in der IT-tätiger, habe ich auch eine Form der Prostitution erleben müssen. Speziell staatliche (staatsnahe) Auftraggeber verlangen gerne Jobprofile von Mitarbeitern des möglichen Auftragnehmers. Ich wurde z.B. gezungen Qualifikationen in des Jobprofil reinzuschreiben, die nicht den Tatsache entsprachen. Im Hintergrund war da immer diffuse Druck des Jobverlust wenn das auffliegt. Die Spitze ist dann, wenn man auch noch genötigt wird, auf Jobbewertungsplatformen wie Kununu eine positive Bewertungen seiner Firma abzuliefern.

Natürlich ist das nicht vergleichbar mit Prostitution im Sexbereich, aber ein Tabuthema ist es dennoch. Offen darüber angesprochen wird das nur unter Betroffen, wenn überhaupt.
 
Wie ist das Leben nach der Prostitution. Welche Erfahrungen macht der Körper, wie ist das Lustempfinden generell. Wie geht die Familie damit um, wie fühlst du dich als betroffenen? Glücklich, zufrieden, froh es gemacht zu haben, zum heulen weil du es gemacht hast? Würdest du es nochmals machen?
Ich hatte vor Jahren rein zufällig mit einer Frau Kontakt, die, wie sie mir erklärte den Ausstieg geschafft hatte, unser Gespräch war ca. ein,einhalb Jahre danach, wir schreiben uns bis zum heutigen Tag noch ab und zu im Internet, ich kann nur sagen dass die Frau seit ihrem Ausstieg auf die Psychiatrischen Behandlung (Betreuung) angewiesen ist, um ein halbwegs normales Leben führen zu können, sie ist jetzt Mitte 50,
 
Reden wir hier wirklich von der Pension (mit ca. 60+/-)?
Gibt ja mehr als eine Sexarbeiterin, die nach einer gewissen Zeit (Studium fertig bzw. finanziert, keine Lust mehr,... Whatever) aufhört. Und da sind wir bei 25-35. Da sind doch noch ein paar Jahre bis zur staatlichen Pension...

Spannende Frage.

Ob es Daten gibt dazu, wie lange und bis wann Sexarbeiterinnen aktiv sind?

Werde dazu recherchieren.
 
Reden wir hier wirklich von der Pension (mit ca. 60+/-)?
Gibt ja mehr als eine Sexarbeiterin, die nach einer gewissen Zeit (Studium fertig bzw. finanziert, keine Lust mehr,... Whatever) aufhört. Und da sind wir bei 25-35. Da sind doch noch ein paar Jahre bis zur staatlichen Pension...
stimmt, ich dachte ausschließlich ans aufhören egal welches Alter.
 
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